Es war der HM in Aschaffenburg, auf den ich mich seit Juni implizit vorbereitet hatte. Am Morgen morgens noch halbwegs christlicher Zeit aufgestanden, und dann erst mal nach Frankfurt gefahren wo mich mein Laufkollege einpackte. Um 9:00 in AB angekommen, schnell in die Laufkleidung geschmissen, Nummer drauf geklemmt und dann ging es auch schon auf zum Start. Meine zwei Laufpartner hatte eine sub-optimale Vorbereitung, denn ihnen fehlen die Langen.
Da ich in der Woche vor dem Rennen noch mal einen 10 K in neuer PB gelaufen war, und mir noch ein wenig die böse Erinnerung von meinem 25 K Lauf aus dem August im Kopf hatte ich für den Lauf vorsichtig geplant: Sub 1:45 sollte es schon sein.
Punkt 9:30 fällt der Startschuss, und die Meute setzt los. Zum Glück hatte ich auch irgendwie den guten Vorsatz meine Mitläufer nicht gleich auf Kilometer zu verlieren. So kamen wir nach rund 5,40 min zu Kilometer 1. Das Tempo war für mich GA 1 mässig, und die Handbremse dazu noch sehr stark angezogen

Bei angenehmen gefühlten rund 18 Grad, und wechselnder Bewölkung hiess diese Aussage: Gas geben und erstmal versäumte Sekunden auf eine Zielzeit von 1:45 aufholen. Hiess im Klartext: Geschwindigkeit gehen lassen, Pulsuhr ignorieren (normalerweise lauf ich recht zurückhaltend am Anfang bis max. 85%) und hoch bis auf 90 %. Und bei diesem Level ist es dann auch für den Rest des Laufes geblieben. Da AB ein City Marathon ist, waren halt 5/6 Runden auf einem rund 3 Kilometer langen Kurs um die Stadt mit ein paar kleinen Steigungen zu laufen.
Kilometer 10 war nach rund 48 irgendwas erreicht, was für die Sub 1:45 durchaus noch OK war. Da aber der Streckenverlauf und das Tempo bei 90% so angenehm waren, und im Kopf auch noch die Sub 1:40 umherschwirrten dachte ich nicht wirklich daran zu bremsen. Hatte nämlich am Abend vorher noch ein wenig die Optionen gerechnet die ich mit welchen Kilometerzeiten hatte. Und danach hiess bei 4:39 auf der zweiten Hälfte des Rennens Sub 1:40.
Und so flogen die Kilometer von mir weg, und es machte echt spass richtig schön knapp am persönlichen Limit zu laufen, von dem ich ahnte dass es irgendwann doch wohl komme müsse


Und dann kam warten auf die Zeit. Also, erst mal wieder gemütlich auf die Strecke zum Auslaufen, dabei auch meine zwei Kollegen eingesammelt die dann in ihrem Stiefel den HM in für sie OK Zeiten beendeten. Als ich dann wieder im Ziel war, hing da auch meine "offizielle" Zeit: 1:40:xx. Leicht verwundert, aber zufrieden ignorant dachte ich mir halt: Offiziele Zeiten gibt es ab heute also mal keinen Stress, wird noch vielleicht mit den Sub 1:40. Heute mittag dann kam das Dementi: 1:40 bleibt.
Aber gemessen an Trainingsaufwand, und Dauer des Trainings bin ich mit einer Steigerung von 13 einhalb Minuten seit meinem ersten Halbmarathon zufrieden. Das ich den HM auf 90 und höher beenden kann, war für mich die grösste und schönste Überraschung. Für mich spricht das für eine anständige, ausbaufähige GLA im Tempobereich.
Jetzt ist erstmal etwas TP angesagt, und werde wohl ab Freitag oder Sonntag wieder die Schuhe schnüren.
So schön kann laufen sein!