Kuriose, lustige, besondere Gestalten und Erlebnisse bei Laufveranstaltungen

Dass es Läufer gibt, die in Badeschlappen einen Marathon laufen können (und zwar schneller als ich in meinen Asics ), das wissen hier die meisten - zumindest die, die länger dabei sind

Daran erinnert, dachte ich an andere durchaus kuriose und lustige oder auch skurrile Gestalten und Begebenheiten, die mir im Laufe des Läuferinnendaseins so begegnet sind. Daraus könnte man doch eine kleine nette Sammlung erstellen

Was mich betrifft, erstmal ohne irgendeine 'pädagogische Zusatzfunktion' (wie man es besser machen könnte, richtiger, vernünftiger ...), sondern einfach nur so zur Erbauung.

Ich fange mit einem Mitläufer beim München Marathon am Sonntag an:

Schon bei Kilometer 1 klingelte sein Handy. In der noch recht dichten Läufermenge stierten einige ziemlich ungläubig auf ihn. Der eine entsetzt, der andere erheitert. Der Besitzer des Klingelhandies war aber mitnichten irritiert. Im Gegenteil: Fröhlich nahm er den Anruf an und plauderte erstmal ganz gemütlich weiterlaufend eine Weile mit dem Anrufer bzw. der Anruferin.

"Ach, wir sind ja erst um viertel nach losgelaufen. Jetzt erst in der Ackermannstraße ..." ... *plauderplauder* ...

Irgendwann war das Gespräch beendet - keine zwei Minuten später *dideldideldideldummm* ... derselbe Klingelton erneut. Irgendwer aus der Menge rief: "Aktien kaufen!" Einige lachten, der Handymann ließ sich keineswegs beirren und plauderte angeregt und für alle mithörbar sein nächstes Gespräch durch.

Als dann minutenlang nix bimmelte, muss er sich wohl gelangweilt haben, griff zum Handy und wählte seinerseits eine Nummer, kündigte sein Erscheinen dann und dann dort und dort an .., gab Wünsche durch, orderte ...

Offensichtlich war er kein Journalist oder so, dass man es aufs dienstliche hätte schieben können. Er hat einfach die Zeit beim gemütlichen Marathonjogg dazu genutzt, seine Sozialkontakte zu pflegen

Soweit ich es einschätzen konnte, waren spätestens beim dritten Gespräch die Umkreisläufer eher erheitert als genervt, hörten mit, warfen kleine Kommentare ein ... ich fands auch lustig.

Was gibt's sonst so für lustige, besondere, befremdliche ... Begebenheiten, Erlebnisse oder Gestalten während eines Laufes?

@ Lizzy

Das muss sein erster Marathon gewesen sein. Bei meinem ersten hab' ich das auch so gemacht....

hi

Telefonierende Immobilien habe ich am Sonntag mehrere beobachtet, aber auch:

• 5 als Funkenmariechen verkleidete Kerle, mit dicker Trommel
• mehrere Teilnehmer mit politischen/gesellschaftlichen Statements (z.B. Erhalt defizitärer Betriebe/Standorte) auf dem Textil
• eine (scheinbar) Nackte mit Bodypainting (auch schon 2005
• einen im Mönchengladbach-Trikot (in Köln! )

Ich werde 2007 schätze ich mit techn. Hilfsmittel von ganz hinten starten, um auch weiterhin was zu erleben...

Köln-Marathon 2006: Eine Läufergruppe mit Joey Kelly kommt an einem Zuschauer vorbei. Anfeuerung:

"Ihr seht gut aus! Außer Joey!"

wb

Lizzy hat geschrieben: Daran erinnert, dachte ich an andere durchaus kuriose und lustige oder auch skurrile Gestalten und Begebenheiten, die mir im Laufe des Läuferinnendaseins so begegnet sind.

12 Grad minus, Sylvesterlauf, 4 Runden a 2,5km, die erste Runde lief einer nur mit Badehose mit...

Lizzy hat geschrieben:Schon bei Kilometer 1 klingelte sein Handy. In der noch recht dichten Läufermenge stierten einige ziemlich ungläubig auf ihn. Der eine entsetzt, der andere erheitert. Der Besitzer des Klingelhandies war aber mitnichten irritiert. Im Gegenteil: Fröhlich nahm er den Anruf an und plauderte erstmal ganz gemütlich weiterlaufend eine Weile mit dem Anrufer bzw. der Anruferin.

Ich tippe auf Wolfgangl.

Hamburg Marathon 2005: Am Start war ich schon positiv überascht vom kleinwüchsigen Herren neben mir (Liliputaner sagt man nicht mehr, oder?). Nach einigen Kilometern habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber irgendwo nach Kilometer 30 ist er an mir vorbei. Da habe ich meinen Hut gezogen. Und der sah dabei richtig gut aus. Naiver Weise hätte ich gedacht, dass so kleine Menschen nicht so flott sein können. Obwohl Mocki ist ja auch nur ... . Nein, das hat mich beeindruckt!

Beim selben Lauf: Vom Rand ruft einer in die Menge: "Hey Thomas". Thomas schreit, ja brüllt zurück: "Schrei mich an!!!! Mach mich fertig!!!!". Vereinzelt kommt ein "... mich auch" von anderen Läufern. Das war nach Beginn des Marathons, also nach Kilometer 30.

Magdeburg Marathon 2005: Zum Ende hin wurde es ziemlich einsam. Einen Läufer hatte ich ein paar Kilometer lang in Sichtweite vor mir. Bis er plötzlich stehen blieb und sich dem Busch am Streckenrand zugewendet hat. Ich wollte ihn beim Vorbeilaufen mit "kann passieren ..." trösten, aber es kam laut und treffender Weise ein "So eine Scheiße!" zurück . Es gibt Schlimmeres. Aber so, wie der sich aufgeregt hat, was es schon wieder lustig.

Liebe Grüße, Lars

Eine mir unvergessliche Gestalt aus frühesten Läufertagen ist Christel V.

Merkwürdigerweise habe ich auch ohne diesen Thread in den letzten Wochen einige Male an sie gedacht, was wohl aus ihr geworden ist, ob sie noch lebt.
Ich kenne sie gar nicht persönlich, aber bei so vielen Volksläufen habe ich sie damals gesehen.
Wie ich jetzt dank Google weiß, war/ist sie eine Ultraläuferin Baujahr 1933, die ganz verrückte Sachen gelaufen ist. Sie kam mir damals schon uralt vor, ganz klein und hutzelig. Sie murmelte immer vor sich hin und machte beim Laufen Handbewegungen, als ob sie Teig rühren würde.
Einmal bin ich in Essen Marathon gelaufen und auf der Zielgeraden hat mich diese Christel doch tatsächlich überholt...ich konnte es nicht fassen!

Jedenfalls gehörte sie bis Mitte der Neunziger zur Laufszene hier im Bergischen Land. Sie war ein absolutes Original, und es fiel mir richtig auf, dass ich sie plötzlich gar nicht mehr sah.
Aber was aus ihr geworden ist, weiß ich nicht. Könnte ja sein, dass sie einfach nur nicht mehr läuft, oder aber, dass sie einen Ultra anderer Art antreten musste.

Gruß
Manu

wb hat geschrieben:Köln-Marathon 2006: Eine Läufergruppe mit Joey Kelly kommt an einem Zuschauer vorbei. Anfeuerung:

"Ihr seht gut aus! Außer Joey!"

Kylie hat geschrieben:Eine mir unvergessliche Gestalt aus frühesten Läufertagen ist Christel V.

So eine Christel habe ich auch ... sie heißt allerdings Christel K. und ist Bj 37 - und sie läuft/walkt noch immer und eigenartigerweiese überall dort wo ich auch bin.

Ich bin bei der TV-Live-Übertragung hier in Hamburg am Klosterstern gehend mit zwei Bechern Wasser in der Hand gefilmt worden . Wird mir heute noch vorgehalten. Ganz schlechte PR .

Dieses Jahr dann die Panne mit dem Radioreporter . Kommt einer aus der Zuschauermenge auf mich zu und drückt mir ein Mikro fast in Hals: "Darf ich stören? Wie heißt Du?" Geistesgegenwärtig antworte ich "aehm, Florian" (Steht ja auch so auf der Startnummer ;-) ) "Wo kommst du her? ...." Ich habe doch die Startnummer geschenkt bekommen. Für alle Moralapostel: Ich habe auf die Rückseite der Startnummer meine personenbezogenen Daten aufgeschrieben falls ich an der Strecke umkippe.

wb hat geschrieben:"Ihr seht gut aus! Außer Joey!"

Nu lass mal den armen Joey in ruhe. Der läuft übriegens tatsächlich in Victory Schuhen ->guckst du HIER.

Und bitte auf die Schilder im Hintergrund achten!

Cologner hat geschrieben:. Der läuft übriegens tatsächlich in Victory Schuhen ->guckst du HIER.

öhm, er geht in Victory-Schuhen...ich finde auch, dafür sind sie allemal ausreichend!

Beim Jungfrau-Marathon denk ich noch, was trägt denn die für einen Kopfschmuck?
Natürlich Brautschleier!

Auf Nachfrage: Gestern geheiratet, heute gemeinsam den Jungfrau-Marathon.
So flott wie die beiden gelaufen sind war die gestrige Feier und anschließende Hochzeitsnacht wohl nicht so ausgiebig.

Bilder 61 und 62 http://www.swiss-image.ch/slideshow/?ev ... aumarathon

auch am sonntag beim münchen marathon:

- ich überhole bei km 8 einen mann, der schon ziemlich fertig aussieht. seine statur fand ich etwas aussergewöhnlich: ca. 2m groß und riesen oberschenkel, eher so in bodybuilder-manier. würd mich interessieren, ob er auch angekommen ist...

- auch in etwa dort überhole ich eine läuferin mit krücken. sie läuft auch nicht wirklich sondern stützt sich ab und kreuzt dann das eine bein über das andere.

beim gröbenbach-lauf:
- an einer kurve in der wiese sitzt ein obdachloser mit hab und gut. man muss die strecke 3x laufen, wir kommen also 3x dran vorbei und er sitzt da die ganze zeit.

mehr fällt mir grad nicht ein...

moin moin!

beim marathon in düsseldorf sind schon bei start 25 grad, später steigt das thermometer auf 28 grad. bei der halbmarathonmarke überhole ich einen läufer, der in langer tight, langem thermoshirt, fleeceschal und handschuhen läuft.
alleine beim anblick wird mir flau im magen.
ob der für einen wüstenmarathon trainiert hat?

Brigitte43 hat geschrieben:Der hat bestimmt mit einem Klimaeinbruch gerechnet

Brigitte

boah, brigitte!

am letzten stamtmisch wurde von einem kerl erzählt, der in der sauna trainiert hat für einen wüstenmarathon. auch nicht schlecht.

cyana hat geschrieben:- auch in etwa dort überhole ich eine läuferin mit krücken. sie läuft auch nicht wirklich sondern stützt sich ab und kreuzt dann das eine bein über das andere.

die habe ich etwa beim Anstieg am Gasteig auch überholt. Hatte ich ganz vergessen - dabei war ich wirklich platt als ich das gesehen habe Ein Marathon auf Krücken und (weitgehend?) ohne Beineinsatz ...

Ob sie es geschafft hat?

Am besten finde ich es nach dem Zieleinlauf, wenn die meisten so richtig fertig ins Ziel torkeln. Übers Aussehen wie ein Gerippe oder Skelett, mit Totenblässe, schleichend, umfallend, kotzend usw. Wie auf einer Gruftie -oder Halloweenparty. Da braucht sich keiner am Start verkleiden, und das Handy wird höchstens benötigt, um einen letzten Anruf zu tätigen - für den Leichenbestatter. Grausam, aber wahr.

Wir konnten als Zuschauer beim Münchner Marathon einen Läufer (mit Startnummer!) beobachten, der nur ein Bein hatte. Der kurze Beinstumpf seines rechten Beines ruhte auf dem Sattel (oder halt einer sattelähnlichen Vorrichtung) eines Rades, das über keine Pedale verfügte. Das heißt, er legte also den Marathon nur auf dem linken Bein laufend zurück. Er war so schnell an uns vorbei, dass es eine Weile dauerte, bis wir realisierten, was wir da gerade gesehen hatten.

Uschi

@ uschi:
stimmt den hab ich auch gesehen, ich glaub noch vor dem start oder bei km 35 ca. (an beiden stellen waren fahrräder, ich weiß aber nicht mehr, wo das normale fahrrad war und der läufer mit einem bein war).

ich fühl mich auch wie eine kuriose gestalt: mein gedächtnis-verlust ab km 35 ist bemerkenswert... ich weiß kaum noch was davon... das einlaufen ins ziel weiß ich natürlich schon noch.

Kylie hat geschrieben:...unvergessliche Gestalt aus frühesten Läufertagen ist Christel V....was wohl aus ihr geworden ist, ob sie noch lebt...

Christel lebt nicht mehr, sie hatte Krebs und ist damit noch etliche Ultras gelaufen. Hat sich unterwegs nur von Rohkost ernährt, wie ich bei einem ihrer letzten 24-Stunden-Läufe erleben durfte.

MfF
Roland

"ich schaff das"
war ein typischer Spruch von Christel,
mit jedem Ausatmen wiederholte sie diesen Spruch, manchmal stundenlang, manche würden es Mantra nennen

Ich habe, ebenfalls beim München Marathon , einen Teilnehmer überholt der sich an der Schulter seiner radfahrenden Frau festgehalten hat. Das sah ja erbärmlich aus. Noch dazu prangte auf dem Rücken ein fettes "Ironman" Logo.

Die Frau mit Krücken hab ich auch überholt, muss sich aber ziemlich weit vorne eingereiht haben.

Kann es sein dass der Liliputaner auch 2006 in HH dabei war? Hab ich gesehen.

Challenger hat geschrieben:... der sich an der Schulter seiner radfahrenden Frau festgehalten hat. Das sah ja erbärmlich aus. Noch dazu prangte auf dem Rücken ein fettes "Ironman" Logo.

Ach was, der hat seine Frau 42,195 km weit geschoben! Ganz bestimmt!

moin moin,

nur eine kurze bemerkung am rande:

Challenger hat geschrieben: Kann es sein dass der Liliputaner auch 2006 in HH dabei war? Hab ich gesehen.

Liliputaner:
im heutigen Sprachgebrauch unangemessen und von den Betroffenen als beleidigend empfunden einen kleinwüchsigen Menschen (siehe auch Minderwuchs), durch Dystrophie und Erbgut-Schädigung oder durch ethnisch bedingte Veranlagung; siehe auch Bambutiden, Pygmäen, Negritos, Weddas, Zwergpapuas, Kai (Volk)


nachzulesen hier bei wikipedia

Ich find das immer wieder schön, wie viele Angehörige so bei km35 ihre Lieben laufend begleiten (ok, ich bin auchnicht besser und mag es, die kriechende, torkelnde Masse mit blutverkrusteter Brust zu überholen - nennt es Rache der Walker), um ihnen Wasser, Riegel, squezzy oder frische Shirts und Socken (!!!) zu reichen.

Die ältere Dame mit Schirm und Einkaufstasche, die ihrem Sohn (?) folgte war bisher mein HIghlight

Bei mir in der Wohngegend gibt es einen älteren Herren, der hier täglich eine scheinbar ziemlich große Runde dreht und das im flotten Tempo. Irgendwann hörte ich was komisches und bin ans Fenster und da habe ich mitbekommen, dass er dir ganze Zeit "LEBT DENN DER ALTE HOLZMICHEL NOCH" vor sich hinsingt und sich damit selbst antreibt...
Tolle Taktik - aber muss es gerade mit diesem Lied sein?

Meine Begegnung letzten Sonntag beim City-Lauf in Lübeck war nicht kurios, sondern ausgesprochen hoffnungsfroh.

Unsere Gruppe saß nach dem Lauf auf dem Marktplatz auf einer Bierzeltgarnitur bei einem Erdinger alkoholfrei und unterhielt sich. Thema war der letztjährige Teilnehmer der Altersklasse M80, über den es auch einen Zeitungsartikel gab.
Hinter uns stand eine ältere sportlich gekleidete Dame, die sich uns zuwendete und sagte, sie habe gerade unser Gespräch mitgehört. Sie sei 82 und heute auch mitgelaufen. Sie setzte sich zu uns und schwang behende ihre Beine über die Bank.

Sie erzählte, daß sie jeden Tag ca. 5km laufe, seit sie die große Freiheit habe, keine Verpflichtungen mehr zu haben. Diesen Umstand habe sie allerdings erst seit zwei Jahren. Diese Frau läuft also erst seit zwei Jahren regelmäßig! Ca. 20 absolvierte Sportabzeichen hat sie aber schon auf ihrem Konto stehen.

Dieses Jahr hatte sie mit dem Veranstalter verabredet, daß sie eine halbe Stunde früher starten dürfe, damit sie den Verkehr nicht so lange aufhalten müsse. Ein späterer Blick in die Ergebnisliste zeigte, daß sie beileibe nicht die letzte war.

Diese Begegnung war ausgesprochen wohltuend für mich, da ich von Berufs wegen viel zu oft mit übergewichtigen 50-jährigen zu tun habe, für die Kreuzworträtsellösen schon eine sportliche Höchstleistung ist. Ich hoffe sehr, daß es mir in dem Alter noch gegeben ist, gesund zu sein und mich sportlich betätigen zu können.

ulli

GastRoland hat geschrieben:Christel lebt nicht mehr, sie hatte Krebs und ist damit noch etliche Ultras gelaufen. Hat sich unterwegs nur von Rohkost ernährt, wie ich bei einem ihrer letzten 24-Stunden-Läufe erleben durfte.

MfF
Roland

"ich schaff das"
war ein typischer Spruch von Christel,
mit jedem Ausatmen wiederholte sie diesen Spruch, manchmal stundenlang, manche würden es Mantra nennen

Ach, jetzt habe ich da Gewissheit. Ich hatte mir das aber schon gedacht, ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie aufgehört hat, zu laufen - Laufen war wohl wirklich ihr Leben.
Und dass sie "ich schaff das" gemurmelt hat...so genau habe ich es nie verstanden. Ich hörte sie nur immer irgendwas vor sich hin sagen - das war es also.
Möge sie in Frieden irgendwo da oben weiterlaufen!

Gruß
Manu

Der einbeinige Mann mit dem Fahrrad ohne Pedale beim München Marathon kam ziemlich früh ins Ziel, so um oder knapp unter 3:00.

Ich mußte die Veranstaltung bei ca. 3:20 verlassen, der Mann sprach mich auf dem Weg zur Landshuter Allee an,gebrochenes deutsch, freundlich lachend, immer noch auf dem Rad sitzend, mich überholend, wo die nächste U-Bahn sei. Wenn ich ihn nicht vorher einlaufen hätte gesehen, hätte ich nicht geglaubt, daß er schon 42km hinter sich hat.

Also ich jogge oder laufe nach dem Wettkampf nicht mehr heim , und wer weiß wie weit er noch hatte - hat mich beeindruckt

rolandimwald hat geschrieben:Der einbeinige Mann mit dem Fahrrad ohne Pedale beim München Marathon kam ziemlich früh ins Ziel, so um oder knapp unter 3:00.

oh, dann hab ich ihn auch vor dem lauf gesehen, nicht währenddessen. fand ich auch beeindruckend.

und langsam kommen die erinnerungen wieder... so bei km 38 war noch ein pärchen, da ist mir auch was seltsames aufgefallen. der mann hatte seinen arm so am rücken der frau, als wollte er sie vorwärtsschieben.

cyana hat geschrieben: - auch in etwa dort überhole ich eine läuferin mit krücken. sie läuft auch nicht wirklich sondern stützt sich ab und kreuzt dann das eine bein über das andere.

Marathon mit Krücken scheint ja häufiger zu sein, hier in Berlin

Noch was Außergewöhnliches:

Letztes Jahr ist beim München-Marathon eine Wienerin die gesamte Strecke im Rahmen eines Rekordversuchs rückwärts gelaufen. Hab' im WWW noch ein Artikel dazu gefunden:

http://www.rp-online.de/public/article/ ... and/110450

rohar hat geschrieben:Marathon mit Krücken scheint ja häufiger zu sein, hier in Berlin

Also, genau diese Frau (oder eine andere ähnlich) hat mich mit ihren Krücken absolut beeindruckt beim Berlin-Marathon. Ich dachte nur, das ist nicht möglich ...

Das Erlebnis, das ich nie vergessen werde, hatte ich 2003 beim Fernwärme-Lauf in Wien.

Beim Start standen wir Damen wie immer in einer langen Schlange vor den Dixie-Klosetts. Plötzlich löst sich eine Starterin aus der Warteschlange und verkündet lautstark: "Das dauert mir jetzt zu lange, ich bin doch nicht blöd und stell mich ewig an! Ich machs jetzt wie die Männer!" und stolzierte unter unserer allgemeinen Bewunderung davon. Ganz in der Nähe schlug sie sich in den Grünstreifen, der dort zwischen den Fahrbahnen ist und hockte sich dort hin .

Keine zwei Sekungen später trat ein Mann genau an die Stelle, wo sie soeben verschwunden war, packte sein Ding aus und... :eek: !!! Einige der Mitwartenden holten Luft, als wollten sie eine Warnung rufen, aber im Endeffekt hats dann keine von uns getan...

Wir haben dann alle bewusst in eine andere Richtung geschaut, als die Gute wieder aus dem Gebüsch auftauchte...

Ort: Zieleinlauf Münchenmarathon 2005.
Einlaufzeit: Knapp unter 5 Std-Läufer
Wetter: Sonnenschein, ca. 18-22°

Finisher, männlich ca. 60 Jahre, ca. 160cm, Typ Bauer aus’m Bayer.Wald (nicht abwertend gemeint) mit leichtem wollenem(!!) Langarm-Pulli, selbstgestrickter(!!) wollener(!!) Strumpfhose, darüber kurze Turnhose. An den Füßen ausgelatschte Sportschuhe sehr alten Datums und undefinierbarer Marke, joggte er -ein seliges Lächeln im Gesicht und mit strahlenden Augen- lockeren Schrittes über die Ziellinie.
Dort ließ er sich die Medaille umhängen, bedankte sich artig, ging zum Zielverpflegungsstand, belud die linke Armbeuge mit 4-5 Stück Mohnkuchen, klemmte zwischen derselben Armbeuge und Bauch 3 Bananen, schnappte mit beiden Händen je einen Becher Tee und Iso und stapfte zu einer Bank, wo er im Sitzen genüsslich vor sich hin mampfelte und dabei mit listigen und flinken Äuglein sein Umfeld beobachtete.
Sichtlich mit sich und der Welt im Reinen strahlte er eine Ruhe, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit aus, die mich faszinierte.
So muss es im (Läufer)Himmel sein!

Holgii hat geschrieben:Also, genau diese Frau (oder eine andere ähnlich) hat mich mit ihren Krücken absolut beeindruckt beim Berlin-Marathon. Ich dachte nur, das ist nicht möglich ...

Ja, die hab ich auch gesehen. hab gerade in die Ergebnisliste geguckt, sie ist auch angekommen mit 6:xx.
Liebe Grüße
Birgit