wer den sehenswerten Sportreportage-Bericht zum Dschungel-Marathon in Brasilien (202 km in 6 Tagen) nicht gesehen hat, kann dies hier nachholen.

Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?loops hat geschrieben:Zudem hört für mich der Spaß da auf, wo die Gesundheit über die Maßen gefährdet wird. Und das dies bei diesem Lauf der Fall ist, wird wohl niemand bestreiten.
Dromeus hat geschrieben:Obwohl es zum ersten Absatz, einiges zu sagen gäbe, halte ich meinen Mund, denn das hier ist ein Laufforum.
Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?
Dass für dich der Spass da aufhört, ist vollkommen ok, jeder hat seine eigene Grenzen.
Ich denke, das kann eine interessante Diskussion werden, wenn du mal ausführst, wo genau die Gesundheit "über die Maßen" gefährdet wird.
Dromeus hat geschrieben:Obwohl es zum ersten Absatz, einiges zu sagen gäbe, halte ich meinen Mund, denn das hier ist ein Laufforum.
Ich finde solche Formulierungen immer entlarvend. Woher nimmst du das Recht zu behaupten, das wird niemand bestreiten wollen? Von welchen Maßen redest du überhaupt?
Dass für dich der Spass da aufhört, ist vollkommen ok, jeder hat seine eigene Grenzen.
Ich denke, das kann eine interessante Diskussion werden, wenn du mal ausführst, wo genau die Gesundheit "über die Maßen" gefährdet wird.
Dromeus hat geschrieben: Man sollte sich also erstmal konkret über das objektive Gefahrenpotential informieren, bevor man eine Bewertung abgibt.
kielclaas hat geschrieben: Und wenn mich eine Infektion in den Füßen nicht so umgehauen hätte (eine Woche richtig fette Beine und einen richtig dicken Fieberschub), dann wäre mein Bericht schon fertig.
Ich bin nur 10km Läuferin aber kenne einen Ultraläufer sehr gut.kielclaas hat geschrieben:Die Angst (oder Furcht) vor den Gefahren oder den Grenzen, die bei einem Extremwettkampf lauern, machen meiner Meinung nach einen großen Teil des Reizes aus. Ohne diese wäre so ein Wettkampf viel weniger reizvoll. Man könnte also sagen, dass jeder Teilnehmer eines solchen Wettkampfes, auch die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Furcht sucht. Auch ich! Dieser Furcht zu bestehen ist auch kleiner Teil dieses leicht berauschenden Gefühls (ich glaube das kennt jeder, wenn er aus der Achterbahn steigt).
So ist das mit der Furcht und dem Reiz ihr zu bestehen. Ist die Furcht weg, ist auch der Reiz weg und man sucht sich einen neuen Reiz. Ist da etwas verwerfliches dran? Es ist wie auch bei anderen Sportlern - schneller, höher, weiter...Marna hat geschrieben:Der Extremsportler sucht aber die Härte, die Gefahr, die Herausforderung.
Für ihn gilt das Prinzip: Immer weiter, schneller, härter, gefährlicher und extremer.
Marna hat geschrieben:Irgendwie habe ich bei meinem Freund immer das Gefühl, dass er nicht aufhören will, sich was zu beweisen.
Und manchmal laufe ich halt bei einem 10k Lauf mit.
Du sollst nicht und du musst nicht. Niemand will dich überreden, ist alles freiwillig.Marna hat geschrieben:Warum soll ich laufen, wenn ich danach Wochen platt bin?
Warum soll ich mich von einem Skorpion stechen lassen, auch wenn nur wenige Skorpione tötlich stechen können?![]()
Weil es der Preis sein kann für ein Ziel, dass jemand als lohnend empfindet. So ähnlich wie Muskelkater...Marna hat geschrieben:Solange man nicht stirbt, ist es nur ein temporäres Problem - wie Dromeus geschrieben hat.![]()
Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln?![]()
Lass dich nicht vom bösen Wolf ansprechen.Marna hat geschrieben:Für mich wäre das jedoch nichts. Ich mache am Wochenende weiter meine ruhigen friedlichen Läufe zu Oma. Und manchmal laufe ich halt bei einem 10k Lauf mit. Mir reicht das völlig.![]()
Mach' ich bestimmt nicht.WinfriedK hat geschrieben:Lass dich nicht vom bösen Wolf ansprechen.![]()
Marna hat geschrieben:Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln?![]()
Ich glaube, dass das bei denen was anderes ist. Es ist nicht "in Kauf nehmen".Lauflöwe hat geschrieben:Ich glaube (nein - ich weiß), an dem altbekannten Spruch "Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt" ist viel Wahres dran.
Manchmal wägt man halt ab und nimmt für ein tolles Erlebnis, eine gute Leistung, Stolz auf sich selbst, Zufriedenheit, einen Hauch von Abenteuer oder Ähnliches ein kleines "temporäres" Übel auch mal in Kauf.
(Wobei -wie gesagt- mir persönlich der Dschungel-Marathon auch 'ne Nummer zu riskant wäre).
Stefan
Deinem Posting kann ich zum Großteil nur zustimmen. Ich hoffe, du wirst mi jedoch zustimmen, dass die Teilnehmer hier im Vergleich zu einem Trainingslauf oder Wettkampf auf deutschen Straßen ein wesentlich höheres Risiko eingehen.Dromeus hat geschrieben:Hallo loops,
Trotz 100.000en von (teils schwer-)Verletzen und Tausenden von Toten jedes Jahr im Strassenverkehr verdrängen wir allzugerne diese sehr konkrete Gefahr, da wir praktisch keine Chance haben, uns dieser Gefahr zu entziehen. In Wettkämpfen, die auf öffentlichen Strassen statt finden, setzt man sich ganz konkret dieser Gefahr aus.
Wenn ein Teilnehmer wegen eines sehr schmerzhaften Skorpionstiches aufgeben musste, sehe ich in der Bewertung keinen grossen Unterschied zu einem Teilnehmer, der wegen sehr schmerzhaften Shin Splints aufgeben muss. Beides ein temporäres Problem. Bei Skorpionen gruselt es uns natürlich. Dabei gibt es Vielzahl verschiedener Arten, von den nur sehr wenige für Menschen tödlich sein können. Ich habe keine Ahnung, ob die im Amazonas vorkommen, weisst du es?
Man sollte sich also erstmal konkret über das objektive Gefahrenpotential informieren, bevor man eine Bewertung abgibt. Wie gross die Auswirkungen sind, Eintrittswahrscheinlichkeit. Ich kenne mich da im Dschungel nicht aus, deshalb halte ich mich da in meinen Bewertungen sehr zurück. Gleichzeitig bin ich aus genannten Gründen sehr skeptisch gegenüber subjektiven Einschätzungen.
Verwerflich ist es für mich, wenn hinterher gesagt wird:loops hat geschrieben:@ subjektiv
Dem kann ich zu 95 % zustimmen.
Zu 4.: Ich denke (Achtung, nächste diskussionswürdige These), diesem Effekt unterliegt jeder im Leben an irgendeiner Stelle. Das fängt ja schon an, wenn man einem "Nichtsportler" erzählt, das man grade einen x-km langen Trainingslauf gemacht hat und der dann sagt: "Boah, das würde ich nie schaffen" und du dir insgeheim denkst "Kein Wunder".
Ist ja auch vom Sport völlig unabhängig (mein Haus, mein Auto, meine Kleidung).
Deswegen ist es für mich auch nicht verwerflich, aus diesem Grund heraus da mitzumachen.
Tut mir schrecklich leid. Ich wollte dich wirklich nicht enttäuschen. Etwas erstaunt bin ich dann aber doch, mit wievielen Zitaten Du gegen meine Oberflächlichkeit aufwarten musst.Dromeus hat geschrieben:Enttäuscht bin ich, wie oberflächlich Marna sich diesem Thema nähert.
Zitat macht sich immer gut. Und Politiker sind auch klasse Rhetoriker. Aber viel mehr steckt hinter Deiner Antwort eigentlich nicht. Man kann wahnsinnig viel machen mit deutlich weniger Risiko und deutlich weniger temporären Problemen, als sich 6 Tage lang im Dschungel Blasen zu laufen.Dromeus hat geschrieben: Du fragst "Aber warum sich überhaupt temporäre Probleme einhandeln?"
Ich antworte mal mit Walter Scheel: "Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts."
Ja, Extremsport darf sich einfach nicht auf so einfache Wurzeln zurückführen lassen. Da muss doch einfach noch was Höheres im Spiel sein, schon klar.Dromeus hat geschrieben:Masochismus gepaart mit Machoismus, das ist nun gedanklich sehr einfach gestrickt.
Haben die auch was darüber geschrieben, warum sich die Leute bei so einem Event ihre Finishershirts und Storys von vergangenen Schlachten um die Ohren hauen?Dromeus hat geschrieben:Ich empfehle da besonders Csikszentmihalyi (Tipp: "Flow im Sport") oder Cube (Tipp: "Fordern statt verwöhnen").
Kannst Du alles haben, ohne an einem offiziellen Wettkampf teilzunehmen, wo es ja eine Medaille, ein Shirt und eine Urkunde gibt.Dromeus hat geschrieben: Cube zieht triebtheoretische Mechanismen als Erklärung heran: "Warum ist Klettern so lustvoll? Weil man beim jedem Schritt Unsicherheit in Sicherheit verwandelt. Das lustvolle beim Klettern, [...] also beim Abenteuer, besteht in der (lustvollen) Befriedigung des Sicherheitstriebes." Die erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen wird damit zu einer lustbringenden Bedürfnisbefriedigung, die ein gesteigertes Gefühl der Sicherheit mit sich bringt.
Der Psychologe und Fallschirmspringer, schon klar. Objektiv ist er nicht, denn er ist selbst betroffen.Dromeus hat geschrieben:Der Psychologe und Fallschirmspringer Semmler (Tipp: "Lust an der Angst", laut Amazon vergriffen) schreibt:
"Die Ausübung von Risikosportarten stellt insofern eine der wenigen Möglichkeiten dar, sich selbst als emotional und angstvoll zu erfahren: Sich in seiner Angst zu erleben, bedeutet, sich sehr nahe zu sein, sich zu ‚spüren’. Während wir normalerweise in jedem Augenblick damit beschäftigt sind, uns mit den Augen anderer zu sehen, um herauszufinden, welche Erwartungen an uns gerichtet sind, wie wir uns wann zu verhalten haben und welche Rolle gerade erwünscht ist oder erfolgreich sein könnte, ist der Zustand der Angst im Leben vieler Menschen einer der wenigen Momente der völligen Authentizität. Wenn wir massive Angst haben, ist unser äußeres Verhalten identisch mit dem inneren. Angst spielt man nicht, Angst hat man – oder um es noch präziser zu sagen: Angst ist man."
Vom Politiker Scheel Zitat zum Mathematikerzitat Russel... Alles gegen die oberflächliche Marna ... na schön.Dromeus hat geschrieben:Ist es wirklich die Bewunderung der Mitmenschen, die jemand in den Dschungel treibt? Wenn ich die Reaktionen lese, schlägt ihnen eher mehr Kritik als Bewunderung entgegen. Das hat ja auch schon Hans Magnus Enzensberger festgestellt:
"Die Gründe, von denen die Leute glauben, daß sie uns zum Bergsport anreizen, sind ja erwiesenermaßen unrichtig: Wegen der Aussicht würde ich nicht auf die Trettach gehen, die kann ich auch anderswo schöner haben]
Die Kritik schlägt ihnen nur von wenigen entgegen. Das wissen die Extremsportler auch nur zu gut. Die Medien berichten über sowas ja gerne und manipulieren die Leute. Ausnahmesportler werden zu Stars in unserer Gesellschaft gemacht und die Leute nehmen das auf und verinnerlichen das unbewusst:
http://www.presseportal.de/story.htx?nr=895876&ressort=5
Der Risikosuchende begibt sich definitionsgemäß in Gefahr und wird statistisch deshalb auch wahrscheinlicher "auf die Schnauze fallen", "im Krankenhaus landen" usw usw.Dromeus hat geschrieben:"Der Risikovermeider als idealtypischer Menschentypus weicht risikoreichen Situation demgegenüber aus. Seiner Angst des Verlassen-werdens entgegnet er mit Anhänglichkeit und Nähe. Er klammert sich an Objekte und Menschen, von denen er sich Schutz und Geborgenheit verspricht, um so die traumatische Trennung von Mutter und Kind zu überwinden. Risikosport entspricht somit nicht der Handlungslogik des Risikovermeiders. So gesehen, verfügt der Risikosuchende über ein größeres Maß an Ich-Stärke und Handlungsfähigkeit als der Risikomeidende."
Er verharmlost das nicht selten mit dem Begriff "temporär".
Auf der Argumentationsebene des Zitats kann ichs auch:
Der Risikosuchende versucht rastlos, seiner Mutter Kind Bindung zu entfliehen.
So gesehen ist der Risikosuchende stets bestrebt, zu einer Ich Stärke und Handlungsfähigkeit zu gelangen, an der es ihm stets mangelt.
Hat der Risikosuchende ein Ziel erreicht, entstehen schon bald neue Selbstzweifel in seiner Seele. Er sucht dann nach noch größeren Zielen, und gerät auf diese Weise in eine Handlungsspirale, der er nicht mächtig ist zu entkommen.
nicht schlecht oder?![]()
Dromeus hat geschrieben:So, jetzt bin ich einiges los geworden, und weil ich so in Zitierlaune bin, zum Abschluss noch was vom Bertrand Russel (Mathematiker):
"Das größte Risiko auf Erden laufen die Menschen, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen."
Warum soll das verwerflich sein?Marna hat geschrieben:Verwerflich ist es für mich, wenn hinterher gesagt wird ...
Verwerflich ist es, wenn man behauptet, ....
... oder im Job wie verrückt rödelt, oder abends in irgendwelchen Vereinen rumhängt, oder im Gemeinderat sitzt oder oder oder...Ich denke, dies ist einer der wichtigen Gründe, warum es überhaupt diese Foren gibt und weshalb man seine Leistungen in Homepages anderen zeigt.
stachelbär hat geschrieben:Warum soll das verwerflich sein?... oder im Job wie verrückt rödelt, oder abends in irgendwelchen Vereinen rumhängt, oder im Gemeinderat sitzt oder oder oder...
Eitelkeit ist eine starke Triebfeder. Verwerflich kann ich das nicht finden (so lange dabei keine anderen zu Schaden kommen).
Michael
Es ist nichts falsch daran, die eigenen Grenzen zu erfahren, solange man sich dadurch nicht schadet.ZebraLady hat geschrieben:....aber was ist denn falsch daran, die eigenen Grenzen zu erfahren? Irgendwann fängt man damit an, und diese Grenzen sind ja recht lange recht dehnbar.... man kann sich steigern, man sucht nach dem mehr, weiter, besser, schneller oder so - oder verstehe ich da etwas falsch?
ciao,
ZebraLady
Marienkäfer hat geschrieben:Laufen und Wettkämpfe machen doch einfach süchtig. Habt ihr das vergessen?![]()
Und es liegt in der Natur des Menschen, vom Guten immer mehr zu wollen. Wenn 10 km und 42,195 km, Deutschland und Europa ausgereizt und langweilig geworden sind, lockt halt was Extremeres.
Das, finde ich, reicht als Erklärung. Man muß nicht unersättliche Massen an Anerkennungsbedürfnis oder sonstwas unterstellen.
![]()
Na ja, zumindest das möchte ich jetzt mal bezweifeln (auch wenn der Threat jetzt eher zum "großen Philosophie und Psychologie-Threat mutiert).Marna hat geschrieben: Der Mensch hat keinen direkten großen existenziellen oder Fortpflanzungsvorteil, wenn er seine eigenen Grenzen erforscht.
Meine Freundinnen, die laufen, wollen das eigentlich nur deshalb, weil sie abnehmen wollen. Sicher haben die auch Spass dran gefunden und einige entwickeln auch einen sportlichen Ehrgeiz dabei. Jedoch ist und bleibt das Urmotiv für sie: Bessere Figur bekommen. Typisches Zitat: "In ein paar Wochen mache ich einen Strandurlaub. Da muss ich dann doch noch einiges Joggen, um mich da im Bikini zeigen zu können."ZebraLady hat geschrieben:Mich hält jeder für irgendwo bescheuert, seitdem ich laufe und auch noch gern darüber rede(n möchte, ich tu's mittlerweile nicht mehr). Nicht-Läufer verstehen Läufer nicht - das mal jetzt überhaupt nicht auf den Dschungel-Marathon bezogen, sondern im Allgemeinen. Nicht-Läufer interessieren sich auch nicht für Läufer. Noch vor ein paar Jahren hätte ich mir NIEMALS! einen Marathon im TV angesehen. Wär mir ja gar nicht in den Sinn gekommen. So ändert man sich.... Meine Grenzen haben mich VOR meiner Zeit als Läufer nicht interessiert. Seitdem mag ich schon das Lauftagebuch anschauen und schmunzeln und mich freuen und die kleinen Setbacks lernen wegzustecken. Ob das der Evolution weiterhilft, kann ich nicht sagen, da ich meine Kinder bekommen habe, bevor ich Läuferin wurde. Aber MICH interessiert's, MIR hilft's weiter, und das ist eigentlich das, wofür ich es tue - es tut MIR gut, das Laufen!
ciao,
ZebraLady
Ja? Ist das so? Drehen wir mal die Zeit in die 50er Jahre zurück oder so... Klischee, lass nach!Marna hat geschrieben:Meine Freundinnen, die laufen, wollen das eigentlich nur deshalb, weil sie abnehmen wollen. Sicher haben die auch Spass dran gefunden und einige entwickeln auch einen sportlichen Ehrgeiz dabei. Jedoch ist und bleibt das Urmotiv für sie: Bessere Figur bekommen. Typisches Zitat: "In ein paar Wochen mache ich einen Strandurlaub. Da muss ich dann doch noch einiges Joggen, um mich da im Bikini zeigen zu können."
Ich schließe mich da auch nicht aus.
Auch den Frauen geht's um Anerkennung. Sie werden jedoch weniger für ihren Mut und ihre Leistung gelobt sondern eher für ihr Aussehen.
Es ist wirklich so. Ich kann nur für mich sprechen und für meine Freundinnen, aber die (und ich) haben das Laufen begonnen, weil sie eine bessere Figur haben wollten. Mittlerweile macht das Laufen natürlich sehr großen Spaß. Aber wenn man mich fragt, was der ursächliche tiefe Grund für mein Laufen ist: Aussehen und Anerkennung. Ich hab da kein Problem mit, das zu sagen. Und deshalb finde ich es auch schade, dass so viele, die doch ähnliche Motive haben, dies nicht eingestehen wollen.Uschi hat geschrieben:Ja? Ist das so? Drehen wir mal die Zeit in die 50er Jahre zurück oder so... Klischee, lass nach!
Kann es sein, dass du ähnliche Thesen hier schon unter anderer, männlicher Identität gepostet hast? Kommt mir gerade so bekannt vor, das alles.
Uschi (kein Strand- und Bikiniurlaub geplant, und wenn, würde ich es so nie nennen!)
Nein, Medaille, ein Shirt und eine Urkunde sind völlig nebensächlich. Lies noch mal genau, es ging um erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen.Kannst Du alles haben, ohne an einem offiziellen Wettkampf teilzunehmen, wo es ja eine Medaille, ein Shirt und eine Urkunde gibt.
Ich sehe das eher als Vorteil, er hat eigene Erfahrung zum Thema, über das er forscht.Der Psychologe und Fallschirmspringer, schon klar. Objektiv ist er nicht, denn er ist selbst betroffen.
Imponier ich dir?Auf die naheliegende Idee, dass er Frauen imponieren möchte kommt er nicht oder er verdrängt es.
Was soll daran gut sein? Du verdrehst einfach ein paar Worte, weil es deinem Diskussionsziel dient. Bist du Psychologin (sorry für die rhetorische Frage)? Im Gegensatz zu deinen Aussagen sind die, die ich zitiert habe, von psychologischer Forschung gedeckt. Ich bin auch kein Psychologe. Deshalb werde ich kaum in der Lage sein, "wahre" Motivationen hinter komplexem Handeln zu entdecken. Daher nehme ich lieber interessiert zur Kennntnis, was Leute, die wirklich eine Ahnung davon haben, dazu herausgefunden haben.Der Risikosuchende versucht rastlos, seiner Mutter Kind Bindung zu entfliehen.
So gesehen ist der Risikosuchende stets bestrebt, zu einer Ich Stärke und Handlungsfähigkeit zu gelangen, an der es ihm stets mangelt.
Hat der Risikosuchende ein Ziel erreicht, entstehen schon bald neue Selbstzweifel in seiner Seele. Er sucht dann nach noch größeren Zielen, und gerät auf diese Weise in eine Handlungsspirale, der er nicht mächtig ist zu entkommen.
nicht schlecht oder?
Erstens mache ich keinen Extremsport. Ich bin Ultramarathonläufer.Dromeus, Du beschäftigst Dich ganz offensichtlich selbst sehr mit der Frage, warum Du diesen Extremsport machst.
Eben. Und für diese erfolgreiche Bewältigung wie es dort beschrieben wurde, ist es eben nicht erforderlich, überhaupt an einem Wettkampf teilzunehmen.Dromeus hat geschrieben:Nein, Medaille, ein Shirt und eine Urkunde sind völlig nebensächlich. Lies noch mal genau, es ging um erfolgreiche Bewältigung unsicherer sportlicher Risikosituationen
Nein. Ich versuche nur die Motive der Extremsportler zu ergründen bzw. zu nennen.Dromeus hat geschrieben:Imponier ich dir?
Ich bin keine Psychologin. Meinen Beruf verrate ich nicht.Dromeus hat geschrieben:Was soll daran gut sein? Du verdrehst einfach ein paar Worte, weil es deinem Diskussionsziel dient. Bist du Psychologin (sorry für die rhetorische Frage)? Im Gegensatz zu deinen Aussagen sind die, die ich zitiert habe, von psychologischer Forschung gedeckt. Ich bin auch kein Psychologe. Deshalb werde ich kaum in der Lage sein, "wahre" Motivationen hinter komplexem Handeln zu entdecken. Daher nehme ich lieber interessiert zur Kennntnis, was Leute, die wirklich eine Ahnung davon haben, dazu herausgefunden haben.
...
Und ja, wenn jemand mit sterotypen Erklärungsmustern kommt, dann sag ich was dazu.
Ich wünsche Dir, dass dem so ist. Erfolg hattest Du ja eine Menge, wie ich Deiner Homepage entnehmen kann. Ich wünsche dir zukünftig auch viel ErfolgDromeus hat geschrieben:Ich habe - ganz oberflächlich gesprochen - einfach Spass an der Sache. Mir genügt das vollkommen.
Was ist mit Extremwandern?Marna hat geschrieben:
Die Teilnahme an dem Wettkampf ist ein Zeichen, dass es gar nicht primär um das Risiko und die Selbsterfahrung und die eigenen Grenzen und all den Kram geht, der immer wieder von den Ultras und Marathonis genannt wird, wenn man nach dem Warum fragt. Für all das braucht man keine tausende Euro ausgeben. Das kann man still für privat für sich ausprobieren.
Durch die Teilnahme am Wettkampf zeigen die Sportler, dass es noch um was anderes geht. Um ANDEREN etwas beweisen zu können, reicht es nicht, etwas zu tun, für das es hinterher keine objektiven Beweisstücke gibt.
Der Sinn eines objektiven Beweisstückes ist einzig und allein der, dass es von anderen anerkannt wird. Und da haben wir es nämlich: Es geht um Anerkennung. Genau aus diesem Grund bezahlen die Teilnehmer ihr Geld.
Bekommen die hinterher kein "Beweisstück"? Finishershirt, Medaille, Urkunde oder dergleichen?Martinwalkt hat geschrieben:Was ist mit Extremwandern?
Das ist KEIN Wettkampf
Kostet (fast) kein Geld (im Vergleich mit Laufmarathons)
Es gibt keine Ranglisten
Trotzdem laufen jedes Jahr In Nijmegen 40.000 Leute vier mal 50km zu Fuß hintereinander
oder latschen jedes Jahr eine Woche durch Dänemark (300km)
Da es bei solchen Veranstaltungen keine Ranglisten gibt muss, kann man niemanden etwas beweisen. Klappt da irgendwie nicht deine Logik.
Geh mal zu kleinen Ultraveranstaltungen (nicht Biel und Rennsteig) wie zB 24 STundenläufe. Die interessieren eigentlich kaum jemanden. Viel imponieren kann man damit auch nicht weil einen alle verrückt erklären weil man so lange im Kreis dumm rumläuft.
Die von dir angsprochene Geltungssucht sehe ich viel mehr beim 10km Lauf (guck dir mal an wie viele sich da z.B beim Alterlauf in mehr als einer Stunde über die 10km quälen). Viele von denen geht es darum der Umwelt etwas zu beweisen zu zeigen das man das kann. Auch der Marathon ist für viele so ein Prestigeding das sie durchziehen vieleicht auch um damit anzugeben (neben vielen anderen Gründen)
Bei den Ultras sehe ich gerade diese Geltungssucht nicht so. Die Ultras die ich so kennen lernen durfte sind meistens eben nicht so drauf sondern machen ihr Ding mit einer gewissen Selbstverständlichkeit.
Im übrigen finde ich es auch nicht verwerflich wenn man sich freut wenn die eigene Leistung anerkannt wird. Das ist ein ganz normales Grundbedürfnis das jeder Mensch hat. Wer möchte nicht gelobt und bestätigt werden? Zeig mir eine Person (ausser einem buddistischen Bettelmönch vielleicht....)
Gruß Martin
Marna hat geschrieben:Bekommen die hinterher kein "Beweisstück"? Finishershirt, Medaille, Urkunde oder dergleichen?
Es war doch eigentlich nur die Frage, ob Du eine Ausnahme gefunden hast, wo mein Modell nicht mehr "zieht". Daher habe ich nicht mehr zu Deinem Kommentar geschriebenMartinwalkt hat geschrieben:![]()
Mehr fällt dir zu meinem Beitrag nicht ein, wo du doch sonst so gern argumentierst?
Zu deiner Frage:
T-shirts Kann man kriegen wenn man das will. Muß man meist extra kaufen. Ist das schon verwerflich ein T-shirt von einem Marsch oder Lauf zu tragen?
Ich ziehe zB gern mein gelbes P-Weg Finishersshirt nach Veranstaltungen oder dann bei Siegerehrungen an weil der P-Weg ne schöne Veranstaltung ist für die ich gern Werbung mache und weil das T-shirt eine schönes Höhenprofil aufgezeichnet ist. Also zwar auch zum Angeben das ich so tolle Touren mache, aber auch als Kommunikationförderer um über solche Veranstaltungen zu reden. Die Welt ist nicht so einfach in Gut und Böse einzuteilen wie du das machst.
Ich bin nur auf ein T-shirt richtig scharf weil es echt cool wäre es zu tragen. So ein Totenkopfshirt vom der Dodetocht einem 100km Marsch in Belgien. Das würde ich dann ab und an tragen. Ansonsten trage ich von meinen Veranstaltungen nur ab und an mal das P-Weg shirt nach Veranstaltungen als Wechselshirt.
Es gibt übrigens auch Verastaltungen wo es gar nichts gibt sondern man das nur aus Spaß an der Freude macht wie der 6h Lauf in Rothenburg. Oder selbstorganisierte Extremwanderungen.
Gruß Martin
Ooooch, jetzt lauf ich so weit nur um dir zu imponieren und jetzt klappt das nichtMarna hat geschrieben:Dromeus: Imponier ich dir?
Nein.
Da ist dir ein guter Abschluss gelungenMarna hat geschrieben:Ich wünsche Dir, dass dem so ist. Erfolg hattest Du ja eine Menge, wie ich Deiner Homepage entnehmen kann. Ich wünsche dir zukünftig auch viel Erfolg und dass Du das bekommst, worum es Dir bei dem Sport auch immer gehen mag.![]()