Was dazwischen geschah:
Wir treffen uns ca. 2 KM vor dem Start und laufen uns auf dem Weg dorthin warm. Wartend in der Menge stehend, ist es schön windstill und durch die Körperwärme von 2.500 Läufern auch nicht zu kalt. Das Gedrängel (weiß ich nur vom Hörensagen) wurde diesmal so gelöst, dass wir alle weit vor der eigentlichen Linie einsortiert wurden und ab und an nach vorne gehen durften, anstatt alle nach hinten zu drücken. Dadurch habe ich aber auch den Startschuss verpasst, egal, macht ja nur ein paar Sekunden auf der Uhr aus. Vernünftig eingereiht kommen wir gut voran. Nach einem KM der erste Anstieg, ok., frisch geht das ja noch. Das erste Gefälle auf Schotterwegen tolerieren meine Schienbeine auch , prima.
Endlich entdecke ich mal das erste KM-Schild, das war die 6 und die Uhr zeigt eine 28:xx. Auch mehr als prima.
Der Anstieg nach Kornelimünster war fies, es war bestimmt auch dort, wo ich meine HFMax verändert habe.

10 KM: 49:XX, beruhigend. Die Strecke um das Viadukt herum genieße ich, schön flach und ein herrlicher Blick auf die Landschaft. Dann der Teil, der mir gar nicht gefällt, schottrig und pfützig, windig und die Autobahn in der Nähe, aber ein guter Blick auf den Lindwurm vor und hinter einem.
War es am Ende dieser Strecke, wo die zwei weihnachtlich verkleideten Reiterinnen auf ihren weihnachtlich verkleideten Pferden Spalier standen?
Ein Schild liegt auf dem Boden: „Viehbetrieb“ oder „Viehtrieb“. Das amüsiert mich, denn wo sonst die Rindviecher die Weiden wechseln, laufen wir jetzt als Läufer-Herde mehr oder weniger konzentriert über den Weg.

Ein privater Versorgungsstand rettet mich vor dem Verdursten, danke!
Wir tauchen ein in den Aachener Wald. Auf dem Testlauf vor zwei Wochen habe ich hier nur 2 Anstiege registriert, jetzt sind es mindestens 8!
Nach KM 16 oder so überholt mich ein Laufkollege, wäre auch zu schön gewesen, wenn ich schneller gewesen wäre als er. (Nächstes Jahr

Endlich, eine 375 Grad Wendung und es geht ins Stadion. Schon wieder will mich einer überholen, aber ein kleiner Spurt klappt noch. Die Wunschzeit ist erreicht (irgendwas um die 1:30) und ich falle meinen bereits gelandeten Laufkollegen um den Hals, was die gar nicht von mir kennen.
Und nun geschieht etwas, was ich noch nie gemacht habe: ich gebe meine Startnummer ab, denn nur so kommen wir an das Präsent, einen Rucksack. Urkunden brauche ich keine, aber die Startnummern hebe ich mir doch sehr gerne auf. Midnight Runner und Caramba treffe ich auf dem Weg zu den Getränken, die beiden haben wie immer gute Zeiten gelaufen.
Tja, der Mann einer Mitläuferin kommt mit den Klamotten, doch alle konnte er nicht schleppen und das Auto steht weit weg. Ein warmes Fleece-Shirt von unserem Lauftreffleiter verhindert das Schlimmste, aber dennoch zittere ich meinen Tee über die Finger. Auch ohne Schnee hat der Winterlauf seinem Namen Ehre gemacht.

Ciao
Bifi