
Nachdem ich die Winterlaufserie des ASV leider wegen einer verletzung nicht beenden konnte verschob sich mein HM-Debüt also auf den Rhein-Ruhr- Halbmarathon.
Die Vorbereitung war alles andere als optimal, da ich mir eine Woche vor dem letzten Lauf der Winterlaufserie eine Verletzung holte die sich recht hartnäckig hielt und sich dann auch noch eine Erkältung dazu gesellte. Bis kapp zwei Wochen vor dem Lauf war ich fest davon überzeugt mir den auch in die Haare schmieren zu können. Als es mir dann aber wieder besser ging und ich zwei Läufe um die 15km absolviert hatte, dachte ich mir "Mensch,probiers doch, einfach so als Trainingslauf"
Tatsächlich rieten mir alle vom Lauftreff (einschlisslich Trainer ) zu und ich entschied mich tatsächlich zu laufen, einfach so, versteht sich

Dann kam der Samstag und mir wurde langsam komisch, in der Nacht schlief ich sauschlecht und träumte wirres Zeug. Sonntagmorgen hatte mich mein Mut fast verlassen und ich wollte schon alles absagen

Nachdem ich mir das Frühstück (Weißbrot mit Honig) reingezwungen hatte war mir entgültig schlecht. Um 08.00uhr wurde ich dann abgeholt und bereits um 08.15uhr stand ich mit dem anderen vom Lauftreff vor der Eishalle zum Fotoshooting. Als es dann Richtung Start ging fing ich an wirres Zeug zu erzählen und wär am liebsten wieder nach Hause gegangen. Plötzlich fand ich mich dann inmitten des Staterfelds wieder und Musik ertönte und alles setzte sich in Bewegung. Augen zu und durch dachte ich mir

Nach ein paar Metern hätte sich der Lauf fast schon für mich erledigt, denn mitten im Feld hatte sich eine Nordic-Walkerin eingereiht jawohl, MIT Stöcken

Langsam bewegte sich das Läuferfeld voran. Als wir am ersten Kilometer ankamen zeigte die Uhr eine Zeit von 6:40min. Viel zu langsam. Dann langsam aber sicher wurde es leichter in seinem eigenen Rythmus zu laufen und ich konnte langsam auch überholen. Es ging Richtung Bahnhof, am Stadttheater vorbei, am alten "Les Miserables" lang, immer weiter in Richtung Duisburger Süden. Es war wahnsinn. Vorbei an den in immer kürzeren Abständen auftauchenden Verpflegungsständen, an einer Bühne mit Kommentatoren vorbei mit einer Sprecherin die die vorbei laufenden mit Namen begrüsste. Sambabands, Zuschauer, nette Helfer, tolles Wetter. Es war nicht zu heiss, strahlend sonnig einfach schön. Bei Kilometer 19 wurde mir plötzlich klar, es ist nciht mehr weit, noch 2,1km bis zum Ziel das packst du, du wirst FINISHEN, du wirst deinen ersten HM wirklich FINISHEN. Und es ging mir wirklich noch ziemich gut. Dann ging es schon aufs Stadion zu. Da ist es auch schon. Alles voller Zuschauer, rein in den Tunnel. Lichter, viele Lichter, laute Musik. Tränen schiessen mir in die Augen, Gänsehaut beim einlauf ins Stadion. Auf dem "heiligen Rasen" stehen bereits eine ganze Menge Läufer, einer ruft mir zu, gleich hast du es geschafft, gleich bist du zu hause! meint der wirklich mich? Da ist die Matte, ich reisse die Arme hoch, ich bin drin, ich habs geschafft! Eine Medallie wird mir um den Hals gehängt, eine Rose in die Hand gedrückt, von der dritten Helferin bekomme ich ein plane. Ich bin einfach nur glücklich. Nach 2:02:34 habe ich meinen ersten HM geschafft und das bei der Vorbereitung!
Ich wollte es unbedingt erzählen,und ich hoffe ich habe niemanden gelangweilt.
Danke fürs lesen
