Banner

Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt –oder - wie läuft man mit Krämpfen

Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt –oder - wie läuft man mit Krämpfen

1
Herrliches Laufwetter erwartete uns am Start. Nicht zu warm, die Sonne blieb artig hinter den Wolken. Die Stimmung war ausgelassen. Ab und zu erhaschte ich neugierige Blicke die auf meine Startnummer 1 schauten. Der soll so schnell sein ? Der ? Ich habe ja nun nicht die optimale Läuferfigur, bin viel zu schwer (79 kg bei 1,80). Ich habe das dann aber gleich aufgeklärt. Der Vorjahressieger verzichtete auf einen Start hier, da er was Besseres vorhatte. Er wurde Gestern Vize-Weltmeister im 100km Lauf in der AK45. Zeit so irgendwas mit 7:2X. (Ok dafür sie seine Absage entschuldbar !) Er hatte letztes Jahr mit 2:52 locker gewonnen. Und ich...war der erste der sich angemeldet hatte .So war das. :D
Der Start erfolgte und die ersten Kilometer ging es bergab. Schön zum Einlaufen. Das Tempo war dementsprechend hoch. So um 4:50. Nach einem Flachstück ging es dann zum ersten Mal in den Wald. Ist doch ganz was anderes. Ich liebe es einfach. Jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch. So nach5 km kam dann der erste Anstieg, welcher keinerlei Probleme bereitete. Zu oft war ich ihn in den letzten Monaten schon hoch gelaufen ! Das Tempo war immer noch hoch, denn oben ging es gleich in ein flacheres Stück über und dann endlich wieder bergab. Das letzte Stück ist aber sehr schwer zu laufen sehr steil und sehr uneben. Aber alles ging gut, keiner hat sich den Haxen gebrochen und die erste Versorgungsstelle/ Wechselpunkt kam. Hier waren auch viele Zuschauer, denn es war am Beckenhof, ein großer Biergarten der eigentlich immer gut besucht ist. Hier teilten sich die Marathonläufer von den HM –Läufern .Ich trank einen Schluck und es ging auf die Ariusschleife. Unterwegs ein kurzes Gespräch mit einem etwas älteren Herrn (Jg44) der erst vor 3 Jahren angefangen hatte zu laufe, Respekt! Die ersten 10 Kilometer waren erreicht. Ich schaute auf die Uhr und ich erschrak: 48:20?? :klatsch: :tocktock:
Trotz des Anstiegs? Viel zu schnell ! Aber auf der anderen Seite, ich fühlte mich gut. Daher hielt ich mein Tempo zwischen 4:52 und 4:56/km. Die 12 km Marke erreichte ich in 58:36 und mir ging es so richtig gut! Wir kamen wieder am Beckenhof vorbei und ich drosselte mein Tempo ein wenig, denn es waren ja noch einige Steigungen vor mir. Die nächsten Kilometer verliefen ereignislos. Hm Marke in 1:44: irgendwas- völlig in Ordnung. .Aber ich spürte zum ersten Mal ein Drücken im Oberschenkel, welches aber wieder verschwand. Dann kam der zweite, viel schwerere Anstieg. Im Training konnte ich den locker hoch laufen im Schnitt unter 6 Minuten/km. Aber hier begann schon mein Fiasko. Beide Oberschenkel wurden langsam Höhenmeter um Höhenmeter fester, fühlten sich an wie Stein. Der Geist forderte doch die Beine hörten nicht. Von der Luft her hatte ich keine Probleme aber die Oberschenkel wurden immer fester. Keine Chance mehr zu laufen, ich musste gehen. Welche Blamage ! Ich fluchte (innerlich) versuchte zu laufen –sofort wieder Krampf. Seit meinem ersten Marathon 2005 hatte ich nie mehr Krämpfe und nun heute das. Ich hätte vorgewarnt sein müssen, hatte ich doch die ganze Woche schon nachts immer den Ansatz zum Wadenkrampf. Auch das hatte ich schon Jahre nicht mehr. Natürlich nehme ich Magnesium zu mir, aber heute hat es nichts genutzt.
Als es dann flacher wurde konnte ich zum Glück wieder laufen. Auch der nächste kleinere Anstieg lief wieder gut und ich schöpfte neuen Mut. :daumen:
Es ging abwärts. Es folgte die Runde nach Rodalben und wieder hoch. Leicht abfallend oder eben, mal mit kleinen Anstiegen, aber schön zu laufen. Normalerweise. Nach der Ankunft im Tal nämlich folgte Teil 2 des Dramas. Kam auch nur eine winzige Steigung hatte ich wieder ein Gefühl in den Oberschenkeln als ob einer ne Schraubzwinge langsam zudreht. Du weißt du kannst machen was du willst- gleich wirst du laufen. Wenigstens bis km 30 konnte ich noch das Tempo halten. 2:38 oder 5:10/km .Aber damit war es vorbei. Ich lief nur noch mit 5:30 auf dem ebenen. Ging es bergauf- drosselte ich bis zum Walkertempo oder ging.
Dann kam er. Der Anstieg den ich die Woche so prima hoch laufen konnte, als ob keiner da wäre. Ich wusste was jetzt kommt. Laufen-gehen-trippeln-gehen-fluchen, immer mehr Läufer zogen an mir vorbei. Normalerweise überhole ich die anderen am Berg und heute konnte ich vor Schmerzen fast nicht mehr klar denken. Aufgeben ! Dieser Gedanke setzte sich langsam fest. Warum das alles ? Zum Glück kam mir in den Sinn, dass ich schließlich für Spenden lauf und jeder Kilometer einiges an Geld bringt für das Kinderkrankenhaus. Das hielt mich davon ab, einfach stehen zu bleiben. An ein vernünftiges Laufen war nicht mehr zu denken. Ich versuchte mit durchgedrückten Knien weiter zu laufen. Sah lächerlich aus und funktionierte nicht. Also wieder gehen. Endlich kam ein flacheres Stück und eine Versorgungsstelle. Ich blieb stehen, wohl wissend dass es noch einiges an Höhenmeter bedurfte um ins Ziel zu kommen. Ich dehnte zum hundertsten Mal wohl die Oberschenkel, trank Cola, Schorle, Isostar. Wasser alles zusammen- egal vielleicht hilft es. Es half nicht. Noch 5 Kilometer. Wenigstens unter 4 Stunden wollte ich ankommen. Auf dem ebenen konnte ich wieder laufen. Da kam ein weiterer von Krämpfen geschüttelter Läufer von hinten. Er konnte aber noch laufen, denn es waren seine Waden die Probleme bereiteten . Ich schloss mich ihm an und beide humpelten, liefen dann wieder humpeln in Richtung Ziel. Bei km 41,5 ging es dann noch einmal hoch. Ich sage meinem Versehrten Kameraden, dass ich gehen müsse und er soll alleine weiter laufen. Natürlich stand an dieser Stelle der Fotograf ! Auf der ganzen Strecke kein Mensch zu sehen der Fotos machte, aber hier 200m vor dem Ziel, am Berg wenn jeder die letzten Reserven mobilisieret (na ja die ersten liefen locker hoch) da stand er nun ! Also wenigstens so tun als ob man laufen würde- und es funktionierte. Der Eingang der Halle kam, nur noch kurz ein Stück runter, dann war vorne der Zielbogen zu sehen. Also noch kurz Tempo und durch. Dahinter wartete meine Tochter mit meiner Frau – und- Hans der gerade vom Jungfrauen –Marathon zurückgekommen war. Gerade mal 5 Minuten vorher war er angekommen. Es hat mich sehr gefreut alle zu sehen. Auch Nicole, die heuet ihren ersten HM mit 2:22 absolvierte kam noch um zu gratulieren, während ich nicht fähig war meine Medaille abzuholen. Sie musste mir, am Begrenzungszaun sitzend umgehängt werden. Wieder sehr peinlich ! Die Beine wollten nun überhaupt nicht mehr. Ach ja die Zeit: Mit 3:58:22 (ca.) war ich zwar 4 Minuten schneller als letztes Jahr, aber ohne die Krämpfe wäre eine Zeit um 3:50 locker zu erreichen gewesen. Deshalb konnte ich mich auch nicht richtig freuen.
Nun da ich diesen Bericht schreibe, graut es mir noch einmal auf zu stehen. So kaputte Beine hatte ich noch nie.
Übrigens : Als ich mir in der Halle noch 3-5 Becher zu trinken holte kam mir freudenstrahlend die Siegerin der Frauen, Stefanie Fulde, entgegen. Ich fragte wie es bei ihre gelaufen wäre .Sie antwortetet. überhaupt nicht aussehend als ob sie eben einen Marathon mit 660 HM gelaufen wäre : „Och, ich fühlte mich gut ich kam mit 3:17 ins Ziel.“ Wenn man bedenkt, dass sie eigentlich Triathlon betreibt ist das schon sehr beachtlich und deprimierend !
Jetzt werden die Wunden geleckt und gewundert wie viel ich über diesen verkorksten Lauf zu schreiben hatte.
Meine Läufe und mehr :

Bild

3
Ich möchte trotzdem erstmal zur Verbesserung gratulieren, auch wenn bei Dir nicht so die Freude aufkommen will. Die Kinder werden Dir das Durchkämpfen trotz Krämpfen danken. Toller Einsatz dafür! und Gehen mit Krämpfen finde ich keineswegs peinlich. Aufhören wäre vielleicht auch vernünftiger gewesen, der Gedanke kam Dir ja auch, in Anbetracht der Spendenaktion hätte ich mich dann aber wohl auch durchgek(r)ämpft. Leg die Beine hoch und erhol Dich gut. Trink eine Hühnerboullion wenn Du hast (Tip meines Physiotherapeuten und der ist ein Engel wie Du weißt :zwinker5: ).
Gute Erholung wünsche ich Dir!
Mik

4
Schade, dass der langersehnte Lauf jetzt in einem K(r)ampf geendet ist. Aber Glückwunsch fürs Durchhalten! Gute Erholung (einen tollen Tipp zur Regeneration habe ich leider nicht.)

5
Hallo Martin,
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben:Die ersten 10 Kilometer waren erreicht. Ich schaute auf die Uhr und ich erschrak: 48:20?? :klatsch: :tocktock:
Du hast doch sicher nicht nach 10 km das erste Mal auf die Uhr geschaut, oder? Deine Renneinteilung war letztes Jahr schon suboptimal und hat sich seitdem nicht verbessert. Meine Güte, du müsstest es doch mittlerweile wirklich besser wissen! :zwinker2:
Glückwunsch zur #1, das habe ich noch nie geschafft.

Gruß,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

6
Doch doch geschaut habe ich schon, wollte ja nicht überpacen :D
Wären die Krämpfe nicht gekommen, hätte auch alles gepasst. Schließlich bin ich im Training auch schon 30km im 4:58 Schnitt gelaufen. Weiß der Teufel ,warum das heuet kam. Mein Laufkollege Hans tippt auf Salzmangel.
Meine Läufe und mehr :

Bild

7
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben:Schließlich bin ich im Training auch schon 30km im 4:58 Schnitt gelaufen.
30 km à 4:58 sind aber was anderes als 42 à 4:50. :party3:
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben:Mein Laufkollege Hans tippt auf Salzmangel.
Ich tippe auf zu hohes Tempo.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

9
Das Problem bei solchen profilierten Marathons sind die Bergabpassagen, gerade die Oberschenkelmuskulatur wird hier sehr beansprucht. Schon auf der ersten Hälfte geht es viel bergab, wenn man sich dann mitreissen lässt ("aber ich fühlte mich gut") und das Tempo zu hoch wählt, sind Krämpfe fast vorprogrammiert.

48:20 für die ersten 10k scheinen mir für eine Endzeit von ca. 3h30 ok zu sein. Ich bin mit 45 min durch, was für mich auch zu schnell war. Meine Krämpfe an der Oberschenkelinnenseite kamen zum Glück erst ganz zum Schluss. Die letzten Meter zur Messehalle hoch waren stilistisch suboptimal :hihi:
There are no answers. Only choices.

Hochachtung !!!

10
Trotzdem herzlichen Glückwunsch. Du hast dich durchgebissen. Meine Hochachtung vor jedem, der Marathon oder auch nur Halbmarathon durchsteht. :daumen:
Ich bin gestern auch in Pirmasens mitgelaufen. Allerdings "nur" HM. War für mich der erste (Endzeit 1:59:10). Ich hatte am Ende auch mit massiven Problemen in der linken Wade zu kämpfen und die Schlußsteigung zur Messehalle hoch, bin ich nur noch hochgeschlichen.
Trotzdem hat mir der Pfälzerwald-Marathon sehr gut gefallen und ich bin, wenn nix dazwischen kommt, im nächsten Jahr wieder dabei.

11
Vielen Dank für den mitreißenden Bericht! :respekt: fürs Durchbeißen und Glückwunsch zu der Zeit! Unter diesen Bdingungen noch ins Ziel kommen :daumen: .
Gruß
Ralph

12
@Dromeus : Ok ,das stimmt aber nun laufe ich so gut wie jeden meiner Trainingsläufe diese Berge hoch und runter. Gerade noch mal am letzten Mittwoch. Von der Schießanlage hoch- Radalben runter und wieder zurück. Locker ohne Probleme. Es ist vielmehr ein problem ebene Strecken zu finden wie ich sie jetzt brauche für den FFM Marathon :frown:
Meine Läufe und mehr :

Bild

13
Hey Martin,
ob das der Fluch der "1" war?
Nein, im Ernst: abgesehen davon, das dies für mich immer noch "Superzeiten" sind, verstehe ich deine Enttäuschung - erhole Dich gut...!
Ich kann nur unterstreichen: landschaftlich sehr schöner Marathon -
danke für deinen Bericht!

Auch ich bin unzufrieden, habe mich zwar um 12 (zwölf!) Minuten verbessert und bin relativ gut gelaufen, doch mit der Zeitabnahme (Barcode-lesung mit einem handheld-Lesegerät?) habe ich ein Problem:
Wurde am START ein Signal zur Bewertung abgegeben? Wohl kaum, Startnr ist ja ohne intergriertem blepchip. Nun, ich "Unwissende bzw Unerfahrene" lies mir bis zum durchgang START auch richtig zeit, da ich ja davon ausging, das die zeitliche Registrierung ab START erfolgt und ich somit nicht drängeln muss... - klär mich bitte auf, falls ich mich irre...

14
Bei diesem System läuft die Zeit ab dem Startschuß, also nicht erst wenn du über die Startline läufst. Die Zeit wird am Schluss durch Erfassung des Barcodes gemessen. Ist eigentlich relativ verbreitet bei kleineren Läufen. Mika Timing hätte einige Tausend Euro verlangt um mit Chip zu laufen und das Geld hatten wir dieses Jahr nicht. Nächstes Jahr kann es aber wieder anders sein, da wir mehr Sponsoren haben werden. Übrigens : Auch die Startgebühr wird deutlich gesenkt werden !
Meine Läufe und mehr :

Bild

Gut gekämpft!

15
Meinen Glückwunsch, Martin!

Du hast eine prima Zeit erreicht, und das bei vielen Höhenmetern mit Krämpfen :respekt: ! Sei zufrieden und freu dich, beim nächsten mal klappts dann auch besser mit der Zeiteinteilung (Ich glaube auch, dass du etwas zu schnell angegangen bist :zwinker5: ).

Grüße,
3fach

16
Hallo Martin.

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Verbesserung und zum Bericht.
Zu deiner Ausgangsfrage kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung beim Münster-M nur sagen: Seeeeehr schlecht.
Mich hat es bei km 32 erwischt. :teufel: :sauer: :teufel:

Kopf hoch und auf einen neuen M.

Gruß :winken:

Harald

17
Wie immer sehr lesenswerter Bericht - Kopf hoch! :daumen:
Erklärungsversuch: Vielleicht hat Dir der Flammkuchen vom letzten mal gefehlt? :teufel:
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
Bild
Bild

18
Melrose hat geschrieben:Wie immer sehr lesenswerter Bericht - Kopf hoch! :daumen:
Erklärungsversuch: Vielleicht hat Dir der Flammkuchen vom letzten mal gefehlt? :teufel:

das könnte es gewesen sein :nick:

Ich habe jetzt noch mal die Herzfrequenz des ganzen Laufes verglichen. Sie blieb immer zwischen 160 - 167, was für mich im Marathon ein normaler Wert ist. Auch an den Steigungen keine nennenswerte Erhöhung, was ja auch logissch ist -bin ja oft gegangen :hihi: Mittlerweile kann ich sogar schon wieder fast normal laufen :peinlich:
Meine Läufe und mehr :

Bild

19
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben:Ich fluchte (innerlich) versuchte zu laufen –sofort wieder Krampf. Seit meinem ersten Marathon 2005 hatte ich nie mehr Krämpfe und nun heute das.
Mensch Martin, warum hast Du denn kein Salz mitgenommen :kloppe: ! Ich habe immer zwei 5-Gramm-Tütchen aus dem Flugzeug mit dabei, denn sicher ist sicher. Mittlerweile gibt es auch Salzkapseln, die man schlucken kann. Naja, Kopf hoch, Du bist durchgelaufen (obwohl es natürlich sehr peinlich ist, 41 Minuten nach der schnellsten Frau ins Ziel zu schleichen :teufel: ).
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

20
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben:Spielverderber ! :party2:
Wie wäre es mit Realist. :baeh: Du läufst mit eine HM PB von ca. 1:40h einen schweren M auf mind. 3:30h an und wunderst dich dann allen ernstes, dass dies nicht gut geht?

Mich wundert auch immer warum man jemanden für ein Durchlaufen in "gesundheitlich schlechtem Zustand," etwas anderes sind Krämpfe für mich nicht, gratuliert. Ich finde man zeigt Stärke, wenn man seine Schwäche akzeptiert und unter solchen Umständen aussteigt, statt sich über lange Zeit unsinnig zu quälen.

In diesem Fall mache ich aber mal eine Ausnahme und gratuliere auch, denn es ging anscheinend um eine gute Sache, vernünftig finde ich soetwas aber weiterhin nicht.

Grüße,
Torsten

21
Ich hatte keine Zielzeit von 3:30 erwartet ! :klatsch: Da hast du was falsch verstanden. So zwischen 3:45 und 3:50 wollte ich ankommen. Dass es am Anfang dann so gut lief war nicht geplant. Aber sag selbst, wenn du eine Strecke genau kennst, jeden Berg ein paar mal rauf und runter gelaufen bist, du weißt dass du über 30km einen 4:58er Schnitt (auf dem ebenen ) halten kannst, dich gut fühlst, hättest du dann langsamer gemacht? Oder es einfach mal probiert die Pace zu halten . Wie gesagt 3:30 war nie ein Thema, dies werde ich erst mal in FFM probieren. Und warum ich mich quälte ist ja klar, hast es ja selbst gesagt. Und gehen konnte ich ja noch :D
Meine Läufe und mehr :

Bild

22
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben: Aber sag selbst, wenn du eine Strecke genau kennst, jeden Berg ein paar mal rauf und runter gelaufen bist, du weißt dass du über 30km einen 4:58er Schnitt (auf dem ebenen ) halten kannst, dich gut fühlst, hättest du dann langsamer gemacht? Oder es einfach mal probiert die Pace zu halten.
Hi,
ob du es mir glaubst oder nicht, natürlich hätte ich dann langsamer gemacht. Ich (man) kann natürlich 30km (deutlich) schneller (*) laufen als 42km, der M geht wenn das Rennen gut getimed ist doch hoffentlich eh erst frühestens bei KM 30 oder so los, alles davor ist "Einlaufen", ansonsten war das Tempo dort zu schnell. Ich laufe daher das an (ob dann auch durch, das weiß ich nicht, hoffe es aber immer) was ich laufen kann bzw. meine laufen zu können oder eben laufen möchte (wenn es langsamer sein soll). Du sagst ja selbst du kannst 4:58/km in der Ebene halten, läufst aber im hügeligen schneller an, das macht keinen Sinn, vor allem dann nicht wenn du dir eigentlich nur 3:45-3:50h vorgenommen hast. Jede Minute die du vorne zu schnell bist, kostet dich hinten richtig, gerade beim M liegt die Kunst daher darin vorne eher etwas verhalten loszulaufen.

(*)Ich schränke das hier mal etwas ein, denn im Training ist das natürlich schon verdammt hart, sofern man hier ein "ausgereiztes" MRT nimmt. Etwas was bei dir bei deinem Frankfurt Zeitziel von 3:30h und deiner HM-PB ja in diesem Fall gegeben wäre. Da könnte man dann natürlich schon auf die Idee kommen, dies auch über 42km zu halten. Aber die Strecke die du hier gelaufen bist, war nun mal nicht flach :frown:
Pfälzerwaldläufer:-) hat geschrieben: Wie gesagt 3:30 war nie ein Thema
Aber genau das bist du nun mal angelaufen, die Entscheidung habe schließlich nicht ich gefällt bzw. die Fakten hast du selbst geschaffen. Falls deine ca.1:40h für den HM aktuell ist und von einer flachen schnellen Strecke stammt ist 3:30h ja selbst für eine flache Strecke sehr ambitioniert, aber natürlich machbar. Für eine hügelige Strecke aber utopisch, selbst wenn man ein guter Bergläufer ist (ich bin es nicht).

Grüße,
Torsten

23
Wenn ich aktuell 3h laufen könnte, wären die 45 min sicher ok gewesen.
kk66 hat geschrieben:Warum sollte man aufgeben, wenn man sich verzockt?
Das ist wirklich eine sehr gute Frage.

Einerseits ist ja das Nichtaufgeben bei Schwierigkeiten eine der wertvollen Erfahrungen solcher Ausdauerwettbewerbe.

Andererseits kann es je nach Umständen durchaus auch mal falsch sein, nicht aufzugeben.

Die richtige Entscheidung ist nicht leicht und man sollte sie sich daher auch nicht zu leicht machen. Schade wäre es, wenn man im Nachhinein das Gefühl hat, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
There are no answers. Only choices.

24
Allgemeine Frage:
Mir fällt auf, das es überwiegend männliche Läufer sind, die beim M (volle Distanz) über Krämpfe in der Endphase klagen - täusche ich mich hier?
Oder geht es den Frauen - bei gleicher Belastung - ganz genauso?
Ich las vor kurzem einen Beitrag über die Unterschiede der Schweis-/Flüssigkeitabsonderung zwischen Männern und Frauen - auch bei starker sportlicher Belastung und den damit einhergehenden ebenso unterschiedlichen Salzverluste, weis da jemand mehr darüber, bzw gibt es hier entsprechende Berichte?
Gruß Danie
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“