Hallo,
habe eine Frage an Hashimoto-betroffene AusdauersportlerInnen:
Geht die starke Infektanfälligkeit, die für die Unterfunktion bei Ausbruch der Krankheit charakteristisch ist, mit erfolgreicher Hormonsubstitution und niedrigem TSH-Wert zurück oder bleibt das Immunsystem dauerhaft wacklig oder nur solange, bis die Schilddrüse irgendwann ihren Dienst ganz eingestellt hat?
Zum Hintergrund:
Seit einem knappen Jahr kriege ich nach Tempo-Einheiten oder Wettkämpfen regelmäßig fiese Erkältungen. Man hat eine Unterfunktion der SD festgestellt und vor wenigen Wochen Hashimoto diagnostiziert. Jetzt t4-Substitution. In den medizinischen Ratgebern wird von starken sportlichen Belastungen sehr abgeraten, weil es den Krankheitsverlauf verschlimmern würde. Aber darauf habe ich natürlich keine Lust...
Sportliche Grüße,
Joachim
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Hallo Joachim
Ich hab seit 5 Jahren die Diagnose Hashi und hab auch hin und wieder mit deutlichen Schwankungen im Befinden zu kämpfen. Bei mir sind es in erster Linie dann Leistungseinbrüche, mal erhöhter Puls, Knödel im Hals, verstärktes Schwitzen Nachts, hin und wieder verstärkte Empfindlichkeit der Muskulatur (bekomme dann von banalen Belastungen "Muskelkater"). Was ich noch nie hatte,das ist eine erhöhte Infektanfälligkeit. Die einizige Erkrankungen, die ich während dieser Zeit hatte, war mal ein Magen-Darminfekt, der über 2-3 Tage ging und das Pfeiffersche Drüsenfieber. Aber sonst nicht mal einen richtigen Schnupfen, obwohl ich gerade im Winter jegliches Risiko eingehe.
Ich weiß, dass es heißt, man soll nur mäßig Sport treiben. Meine Erfahrung: Wenn die Einstelunng stimmt, kein Problem. Nur merkt man es sofort, wenn die Einstellung nicht stimmt. Und dann heißt es handeln, da es bei Entgleisen der Werte zu Schäden, v.a. am Herzen kommen kann. Aber weder UF noch ÜF sind gut, was den gesamten Organismus angeht. Dabei ist aber zu beachten, dass die individuelle Spannbreite der Werte, bei denen man sich wohlfühlt, viel enger ist als die Referenzwerte der Labore.
Bei mir hat reine LT Substitution nicht ausgereicht, da nach dem Laufen (Tempo oder Longjog) die fT3-Werte regelmäßig unter der Norm waren. Erst seit der Hinzunahme von T3 wurde es deutlich besser. Aber das Befinden hinkt den Werten ohnehin meist Monate hinterher.
Aber wenn du die Diagnose erst seit kurzem hast, musst du schon 1/2 -1 Jahr rechnen, bis die Einstellung so einigermaßen passt. Es gehört v.a. viel Geduld dazu. Je länger du in der UF warst, desto länger dauert es meist bis sich das Befinden bessert.
Wünsche dir viel Geduld und einen auf diesem Gebiet kompetenten, kooperativen Arzt (was leider eine Rarität zu sein scheint).
dextrine
Ich hab seit 5 Jahren die Diagnose Hashi und hab auch hin und wieder mit deutlichen Schwankungen im Befinden zu kämpfen. Bei mir sind es in erster Linie dann Leistungseinbrüche, mal erhöhter Puls, Knödel im Hals, verstärktes Schwitzen Nachts, hin und wieder verstärkte Empfindlichkeit der Muskulatur (bekomme dann von banalen Belastungen "Muskelkater"). Was ich noch nie hatte,das ist eine erhöhte Infektanfälligkeit. Die einizige Erkrankungen, die ich während dieser Zeit hatte, war mal ein Magen-Darminfekt, der über 2-3 Tage ging und das Pfeiffersche Drüsenfieber. Aber sonst nicht mal einen richtigen Schnupfen, obwohl ich gerade im Winter jegliches Risiko eingehe.
Ich weiß, dass es heißt, man soll nur mäßig Sport treiben. Meine Erfahrung: Wenn die Einstelunng stimmt, kein Problem. Nur merkt man es sofort, wenn die Einstellung nicht stimmt. Und dann heißt es handeln, da es bei Entgleisen der Werte zu Schäden, v.a. am Herzen kommen kann. Aber weder UF noch ÜF sind gut, was den gesamten Organismus angeht. Dabei ist aber zu beachten, dass die individuelle Spannbreite der Werte, bei denen man sich wohlfühlt, viel enger ist als die Referenzwerte der Labore.
Bei mir hat reine LT Substitution nicht ausgereicht, da nach dem Laufen (Tempo oder Longjog) die fT3-Werte regelmäßig unter der Norm waren. Erst seit der Hinzunahme von T3 wurde es deutlich besser. Aber das Befinden hinkt den Werten ohnehin meist Monate hinterher.
Aber wenn du die Diagnose erst seit kurzem hast, musst du schon 1/2 -1 Jahr rechnen, bis die Einstellung so einigermaßen passt. Es gehört v.a. viel Geduld dazu. Je länger du in der UF warst, desto länger dauert es meist bis sich das Befinden bessert.
Wünsche dir viel Geduld und einen auf diesem Gebiet kompetenten, kooperativen Arzt (was leider eine Rarität zu sein scheint).
dextrine
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Hi Dextrine,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Eine Sache verstehe ich noch nicht: Woher weißt du, dass das ft3 nach sehr extensiven oder intensiven Trainingseinheiten unterhalb der Norm war? Ich dachte, man würde Kontrollmessungen nur alle paar Wochen machen.
Gruß, Jo
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Eine Sache verstehe ich noch nicht: Woher weißt du, dass das ft3 nach sehr extensiven oder intensiven Trainingseinheiten unterhalb der Norm war? Ich dachte, man würde Kontrollmessungen nur alle paar Wochen machen.
Gruß, Jo
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Hi,
ich konnte meinen Hausarzt überreden, es mit einer Blutentnahme zu testen. Zuerst wollte er es mir nicht glauben- Tenor: kann gar nicht sein - , aber es war dann doch so. Er wollte mir zuerst zusätzlich Jod verordnen, was ich aber dankend ablehnte. Genauso haben wir mal eine BE am Abend, ca 18 Uhr, gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass nachmittags/abends "die Batterie" leer war. An diesem Tag war ich am Vormittag nur so etwa 10 km gelaufen. Aber auch dadurch war der fT3 Wert bereits an der unteren Normgrenze. D.h. die Reserve war aufgebraucht und die Umwandlung war zu langsam, bzw funktionierte nicht. Der fT4 Wert war deutlich besser, was mir aber nichts nützte, da das T3 das deutlich stoffwechselaktivere Hormon ist. Ähnliche Ergebnisse habe ich inzwischen noch öfter gehabt, wenn die BE an einem Montag gemacht wurde (Sonntag langer Lauf).
Als Symptome hatte und habe ich bei sehr niedrigem fT3 jeweils Benommenheit, Konzentrationsstörungen und verlängerte Reaktionszeit (auch beim Autofahren!), manchmal auch Störungen der Koordination, besonders der Feinkoordination (bes. beim Schreiben). Mit LT alleine dauerte es 2-3 Tage bis sich das wieder gab, mit dem Kombipräparat ist es i.a. am nächsten Abend bereits wieder weg, falls es überhaupt noch so deutlich wird. Das ist meist nur dann der Fall, wenn ich insgesamt zu wenig hab. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, die Symptome zuzuordnen. Die sind aber individuell sehr verschieden.
LG dextrine
ich konnte meinen Hausarzt überreden, es mit einer Blutentnahme zu testen. Zuerst wollte er es mir nicht glauben- Tenor: kann gar nicht sein - , aber es war dann doch so. Er wollte mir zuerst zusätzlich Jod verordnen, was ich aber dankend ablehnte. Genauso haben wir mal eine BE am Abend, ca 18 Uhr, gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass nachmittags/abends "die Batterie" leer war. An diesem Tag war ich am Vormittag nur so etwa 10 km gelaufen. Aber auch dadurch war der fT3 Wert bereits an der unteren Normgrenze. D.h. die Reserve war aufgebraucht und die Umwandlung war zu langsam, bzw funktionierte nicht. Der fT4 Wert war deutlich besser, was mir aber nichts nützte, da das T3 das deutlich stoffwechselaktivere Hormon ist. Ähnliche Ergebnisse habe ich inzwischen noch öfter gehabt, wenn die BE an einem Montag gemacht wurde (Sonntag langer Lauf).
Als Symptome hatte und habe ich bei sehr niedrigem fT3 jeweils Benommenheit, Konzentrationsstörungen und verlängerte Reaktionszeit (auch beim Autofahren!), manchmal auch Störungen der Koordination, besonders der Feinkoordination (bes. beim Schreiben). Mit LT alleine dauerte es 2-3 Tage bis sich das wieder gab, mit dem Kombipräparat ist es i.a. am nächsten Abend bereits wieder weg, falls es überhaupt noch so deutlich wird. Das ist meist nur dann der Fall, wenn ich insgesamt zu wenig hab. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, die Symptome zuzuordnen. Die sind aber individuell sehr verschieden.
LG dextrine
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Hi Dextrine,
ich habe am kommenden Montag die erste Kontrolluntersuchung seit der nun 4-wöchigen Einnahme von LT. Bin schon sehr gespannt auf die Werte.
Von der zusätzlichen Einnahme eines t3-Präparates an Tagen mit intensivem oder sehr extensivem Training berichten auch andere AusdauersportlerInnen. Mein Hausarzt meinte dazu allerdings, das sei Doping und medizinisch sehr fragwürdig.
Naja, erst mal die Werte abwarten...
LG, Jo
ich habe am kommenden Montag die erste Kontrolluntersuchung seit der nun 4-wöchigen Einnahme von LT. Bin schon sehr gespannt auf die Werte.
Von der zusätzlichen Einnahme eines t3-Präparates an Tagen mit intensivem oder sehr extensivem Training berichten auch andere AusdauersportlerInnen. Mein Hausarzt meinte dazu allerdings, das sei Doping und medizinisch sehr fragwürdig.
Naja, erst mal die Werte abwarten...
LG, Jo
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Hallo Joachim,
was Dein HA da sagt, ist, entschuldige den kräftigen Ausdruck, ein Schmarrn. Denn solange der fT3 Wert dadurch im physiologischen Bereich ist oder erst mal kommt, kann von Doping keine Rede sein. Bei einem Diabetiker, der Insulin nehmen muss, spricht auch keiner von Doping. Normalerweise stellt der Körper das T3 selbst her, ca 20% in der SD direckt und den Rest durch Umwandlung von t4 v.a. in der Muskulatur und in der Leber. Funktioniert das aber nicht, was bei Hashimoto öfter vorkommt, so entsteht ein Mangel und der gesamte Stoffwechsel läuft verlangsamt ab. Man könnte diesen Zustand auch als "Negativ-doping" oder Leístungsbremse bezeichnen.
Wenn T3 im Ausdauersport als Doping brauchbar wäre, wären ja alle mit ÜF oder MB super leistungsfähig, was sie ja aber nicht sind. Im Gegenteil, durch ein hoches T3 wird die Glycogenreserve schneller als sonst aufgebraucht und es kommt zum Leistungseinbruch. T3 kam durch die Bodybuilderscene als Dopingmittel in Verruf. Dort wurde/wird es gern verwendet, um Körperfett zu reduzieren und/oder nach dem Training schneller zu regenerieren. Dann sind aber die Werte deutlich über der Norm: Da dort aber die Belastung auch eine ganz andere ist, sollte dein Doc vllt doch etwas differenzieren.
Meine eigenen Erfahrungen mit etwas höheren Werten (immer noch deutlich unter der oberen Normgrenze) aus der Einstellungszeit: grausam: geschnauft wie eine Dampflok, geglüht (war noch dazu der heiße Sommer 2003) und nach 15 - 20km kam ein deutlicher Einbruch. An Marathon war nicht zu denken.
LG dextrine
was Dein HA da sagt, ist, entschuldige den kräftigen Ausdruck, ein Schmarrn. Denn solange der fT3 Wert dadurch im physiologischen Bereich ist oder erst mal kommt, kann von Doping keine Rede sein. Bei einem Diabetiker, der Insulin nehmen muss, spricht auch keiner von Doping. Normalerweise stellt der Körper das T3 selbst her, ca 20% in der SD direckt und den Rest durch Umwandlung von t4 v.a. in der Muskulatur und in der Leber. Funktioniert das aber nicht, was bei Hashimoto öfter vorkommt, so entsteht ein Mangel und der gesamte Stoffwechsel läuft verlangsamt ab. Man könnte diesen Zustand auch als "Negativ-doping" oder Leístungsbremse bezeichnen.
Wenn T3 im Ausdauersport als Doping brauchbar wäre, wären ja alle mit ÜF oder MB super leistungsfähig, was sie ja aber nicht sind. Im Gegenteil, durch ein hoches T3 wird die Glycogenreserve schneller als sonst aufgebraucht und es kommt zum Leistungseinbruch. T3 kam durch die Bodybuilderscene als Dopingmittel in Verruf. Dort wurde/wird es gern verwendet, um Körperfett zu reduzieren und/oder nach dem Training schneller zu regenerieren. Dann sind aber die Werte deutlich über der Norm: Da dort aber die Belastung auch eine ganz andere ist, sollte dein Doc vllt doch etwas differenzieren.
Meine eigenen Erfahrungen mit etwas höheren Werten (immer noch deutlich unter der oberen Normgrenze) aus der Einstellungszeit: grausam: geschnauft wie eine Dampflok, geglüht (war noch dazu der heiße Sommer 2003) und nach 15 - 20km kam ein deutlicher Einbruch. An Marathon war nicht zu denken.
LG dextrine
9
Hallo,
bin neu in diesem Forum, also bitte um etwas Nachsicht, aber ich habe einen auch einen Hashimoto.
Diese Schildrüsenerkrankung werde ich wohl schon mein ganzes Leben haben, allerdings kann ich keine Sportbeeinträchtigung feststellen - "keine".
Ich werde von einem Endikrinologen betreut, mir wird sehr häufig Blut abgenommen und kontrolliert, folglich kann ich vielfältigste Aussagen treffen, welche in Zusammenhang mit dem Hashimoto stehen.
Ich habe ein äußerst trainiertes Körpergefühl, auf das ich nicht weiter eingehen möchte. Aber im Zusammenhang mit dem Hashimoto kann ich nur sagen, dass mich der Hashimoto ein wenig müde macht, das ist auch schon alles.
Auf den Sport hat es überhaupt keinen Einfluss... für mich, obwohl ich auch Wertigkeiten von über 30 (dreizig) vor der Therapie hatte. Beim Sport spürte ich weder Schlappheit noch Müdigkeit, auch andere Spekulationen, wie Stoffwechselverlangsamung etc. sind nicht eingetreten.
Allerdings ist die Wertigkeit nach einer Trainingseinheit nochmals angestiegen, was mich aber nicht beunruhigt hat.
Mit der Hormontherapie bin ich das erste Mal wach in meinem Leben, aber im Sport nicht fitter oder schneller.
Ich muss gestehen, dass der Schildrüsentest auch schon hätte früher gemacht werden können, dieser wurde erst im Alter jenseits der vierzig bei mir erstellt.
Das sind meine Erfahrungen und ich kann alle meine Aussagen nachweisbar belegen.
Euch noch viel Erfog...
bin neu in diesem Forum, also bitte um etwas Nachsicht, aber ich habe einen auch einen Hashimoto.
Diese Schildrüsenerkrankung werde ich wohl schon mein ganzes Leben haben, allerdings kann ich keine Sportbeeinträchtigung feststellen - "keine".
Ich werde von einem Endikrinologen betreut, mir wird sehr häufig Blut abgenommen und kontrolliert, folglich kann ich vielfältigste Aussagen treffen, welche in Zusammenhang mit dem Hashimoto stehen.
Ich habe ein äußerst trainiertes Körpergefühl, auf das ich nicht weiter eingehen möchte. Aber im Zusammenhang mit dem Hashimoto kann ich nur sagen, dass mich der Hashimoto ein wenig müde macht, das ist auch schon alles.
Auf den Sport hat es überhaupt keinen Einfluss... für mich, obwohl ich auch Wertigkeiten von über 30 (dreizig) vor der Therapie hatte. Beim Sport spürte ich weder Schlappheit noch Müdigkeit, auch andere Spekulationen, wie Stoffwechselverlangsamung etc. sind nicht eingetreten.
Allerdings ist die Wertigkeit nach einer Trainingseinheit nochmals angestiegen, was mich aber nicht beunruhigt hat.
Mit der Hormontherapie bin ich das erste Mal wach in meinem Leben, aber im Sport nicht fitter oder schneller.
Ich muss gestehen, dass der Schildrüsentest auch schon hätte früher gemacht werden können, dieser wurde erst im Alter jenseits der vierzig bei mir erstellt.
Das sind meine Erfahrungen und ich kann alle meine Aussagen nachweisbar belegen.
Euch noch viel Erfog...