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Vienna City Marathon - Katzie hat wieder mal eins ihrer neun Leben verbraucht

Vienna City Marathon - Katzie hat wieder mal eins ihrer neun Leben verbraucht

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Suboptimal. Dieses Wort beschreibt es wohl am Besten.

Die Vorbereitung war noch okay. Nicht besonders systematisch, aber ich bin viel und oft gelaufen, habe beim 6-Stunden Lauf die 42 Kilometer in einem durch laufen können, was sollte also passieren? Der Plan war, unter vier Stunden anzukommen und das schien durchaus möglich, denn ich hatte bei meinem „Trainingsmarathon“ nach 4:06 Stunden noch jede Mengen Reserven gehabt :nick: .

So fuhr ich also nach Wien. Wie immer hatte ich gleich einen mehrtägigen Aufenthalt geplant, Quartier am Campingplatz bezogen und einen prall vollen Terminplan abzuarbeiten. Die Marathonmesse war für mich nicht ganz so unterhaltsam, denn ich hatte unter der Woche mehrmals mit Durchfall und Magenschmerzen zu kämpfen gehabt und am Samstagmorgen ging es mir wieder nicht so toll. Ich nahm wieder die bewährten Tropfen, passte beim Essen auf, dass ich keine Milchprodukte erwischte und als ich den Gesundheitscheckpoint sah und überlegte, ob ich wirklich fit sei, beschloss ich: ja, alles Bestens und sah voller Optimismus auf den Sonntag :D .

Als der Wecker läutete, war ich sofort wach, fühlte mich frisch und als ich meinen Tee trank (statt, wie üblich, Kaffee – ich wollte die Magennerven nicht provozieren) und dazu die üblichen Kekse knabberte, die mir auch vor dem Grazer Marathon und vor dem Ultra Lauf nicht geschadet sondern Kraft und ein gutes Gefühl gegeben hatten, war ich sicher, meinen Plan einhalten zu können.

Im Startbereich gab ich meinen Kleidersack ab und spazierte zu den Dixie Toiletten. Alles planmäßig. Dann stellte ich mich in den Startblock. Getreu dem Motto „run vienna – enjoy classic“, spielte man über die Lautsprecher nur klassische Musik. Wie kann man um diese Uhrzeit so getragene Musik spielen? Wollen die, dass sich die Starter gleich von der Reichsbrücke stürzen? dachte ich :haeh: . Das Startsignal ertönte und gleichzeitig grummelte mein Bauch bösartig. Hunger? Kann nicht sein, beschloss ich und ignorierte das Blubbern aus meinem Inneren. Vorerst.

Nach über sechs Minuten Wanderung erreichte ich die Starlinie. Unterwegs hatte ich schon ein, zwei sehnsüchtige Blicke auf die Toilettenhäuschen geworfen und überlegt, noch schnell hinüberzuhüpfen. Aber den Gedanken hatte ich jedes Mal verworfen. Das musste die Nervosität sein, wenn ich erst einmal renne, ist das vorbei, tröstete ich mich.

Dann ging es los. Zu den Klängen von „The final Countdown“ aus meinem MP3 Player machte ich die ersten schnelleren Schritte auf die Reichsbrücke. Ein leiser Schmerz meldete sich in meinem Bauch. Ich versuchte, irgend eine Geschwindigkeit zu finden, wo ich nicht dauernd ausweichen und überholen musste beziehungsweise mir niemand der Nachfolgenden auf die Fersen stieg. Ich fand keine.

Nach genau zwei Kilometern war klar, ich musste ein Dixie Klo finden. Und wie gerufen, stand eines am Streckenrand. Ein einzelnes Dixie Klo! Du armes, einsames Ding, ich werd Dir mal gleich einen Besuch abstatten! Als ich die Tür erreichte, kam mir schon eine andere Läuferin aus dem Klo heraus entgegen. Okay, zumindest bin ich nicht der einzige Mensch, der schon nach zwei Kilometern „mal muß“ :frown: . Im selben Augenblick, wo ich die Tür von innen zuzog, war klar, dass meine Innereien beschlossen hatten, mir diesen Lauf ordentlich zu vergrätzen. Aber vorerst ging es mir einmal besser.

Nach acht Kilometern spürte ich mich flau und kraftlos. Ich hatte das Gefühl, dringend etwas essen zu müssen, also beschloss ich, das erste Powergel nicht erst nach 15 Kilometern, sondern schon nach 12 Kilometern zu nehmen. Diesen Punkt sehnte ich dann herbei. Aber so vergingen die nächsten paar Kilometer wenigstens rasch. Gleich beim ersten Haps von dem Powergel spürte ich dieses kurze Ziehen im Kiefer, so als müsste ich mich jeden Moment übergeben. Nix gibt’s, heut werden keine Spompanadeln gemacht, befahl ich meinem Magen :nene: .

Ich brauchte für das Powergel über 1,5 Kilometer und es fühlte sich nicht so besonders an. Dann kam die erste Stelle der „Eigenverpflegung“ und ich suchte meine Flasche. Sie war nicht da. Genau dasselbe Bild an der nächsten Labestation. Irgendjemandem hatten meine Flaschen wohl gut gefallen und obwohl sie deutlich mit meiner Startnummer gekennzeichnet waren, hatte sie ein anderer Läufer/eine andere Läuferin genommen. Einmal lag eine MEINER Flaschen auf der Straße. Leer. Die Veranstalter hatten also nicht geschlampt, sondern die Sachen ordnungsgemäß an die Labestationen gebracht.

Ich war völlig fassungslos über die Tatsache, dass es Läufer gibt, die andern ihre Verpflegung klauen. Mindestens genauso fassungslos wie ich über die unglaubliche Rücksichtslosigkeit vieler anderer Athleten beim Start und auf den ersten Kilometern gewesen war. Während ich immer versucht hatte, auszuweichen und niemandem unnötig im Weg zu sein, hatten andere gar keine Bedenken, in Dreierketten nebeneinander zu laufen oder beim Überholen völlig rücksichtslos mit den Ellenbogen zuzustechen und zu rempeln :frown: .

Die Halbmarathondistanz brachte etwas Auflockerung im Läuferfeld, endlich konnte man frei laufen. Ich lebte richtiggehend auf und endlich kam mein Puls etwas herunter und ich fand „meinen Schritt“. Bis zur 35-Kilometer Marke ging es mir dann wieder richtig gut :nick: .

An einer Labestation fiel mir dann der lockere Spruch „Der Leichengeruch hunderter tot getrampelter Bananen liegt in der Luft“ ein, als mir ein Schwall süßlichen Dufts von der Straße her entgegendrang, wo man wirklich aufpassen musste, auf keiner Schale auszurutschen. Wo kommen bloß solche Gedanken her? :confused: An ebendieser Labestation fand ich auch meine Verpflegungsflasche, die ich mir so liebevoll grün-weiß dekoriert hatte (typisch Steiermark). Entweder hatte ich den/diejenige/n, der/die mir meine Verpflegung an den vorderen Stationen geklaut hatte, endlich überholt oder er/sie war schon satt… :confused:

Ich hatte mir nach 26 Kilometern widerwillig das zweite Powergel zugeführt und nach 35 Kilometern sollte nun das dritte und letzte Gel drankommen. Black Currant, eigentlich mag ich diese Sorte überhaupt nicht, aber es gab sonst keine Sorte mehr mit Koffein für die letzten paar Kilometer. Meine Abneigung gegen diese Sorte verstärkte sich noch, als ich merkte, dass die Konsistenz etwas anders war – vielleicht war das Gel auch nur durch die Hitze in der Gürteltasche so weich geworden. Auf jeden Fall musste ich mich richtig dazu zwingen. Ich würde noch schön unter 4 Stunden ankommen. Sieben Kilometer sind keine Strecke für mich, das laufe ich eigentlich auch mal nach der Arbeit noch ohne Probleme.

Plötzlich hatte ich den Mund voll mit einer Mischung aus sauer und süß. Ich musste wohl „feucht“ aufgestoßen haben von dem letzten Powergel. Ich versuchte, ruhiger zu laufen, damit mein Magen nicht so sehr durchgeschüttelt wurde. Wir liefen gerade durch den Prater und ich hielt mich sorgsam im Schatten, da ich die Schuld an meinem Unwohlsein der starken Sonneneinstrahlung gab.

Bei einem Fernsehinterview habe ich einmal einen Shaolin sagen hören: „Körperbeherrschung spielt sich zu einem großen Teil im Kopf ab“. - Wenn man es auf diese Weise schafft, mit dem Kopf Ziegelsteine zu zerklopfen, dann dürfte es doch wohl kein Problem sein, mit reiner mentaler Stärke seine quietschenden Innereien zu beschwichtigen :nick: . So konzentrierte ich mich also neben dem Versuch, möglichst pantherhaft zu laufen auch auf mein Gekröse und erteilte den strengen Befehl, sofort Ruhe zu geben, von mir aus nach dem Zieleinlauf weiter zu wirbeln. Dabei presste ich die Lippen fest aufeinander. Nein, ich würde nicht spucken :nene: . Schon gar nicht jetzt, wo wir gerade vom Prater heraus auf die Schüttelstraße bogen, wo Unmengen von Leuten standen und uns anfeuerten. Ich atmete durch die Nase und verlangsamte noch einmal meinen Schritt, denn es ging ein Stück bergauf. Nach der Kreuzung fällt die Schüttelstraße leicht ab und ich richtete meinen Oberkörper auf und versuchte, es „bergab rollen“ zu lassen, die Gedanken fest auf meinen Magen gerichtet. Nein, Du wirst mir diese Peinlichkeit ersparen, flehte ich innerlich.

Fünfzig Meter später spürte ich plötzlich, wie mein Magen sich an der Lunge vorbei schob und da ich noch den Mund zu hatte, kam der erste Schwall Mageninhalt durch die Nase. Kein wirklich tolles Gefühl. Ich sprang schnell in den Begrünungsstreifen neben der Fahrbahn, wo ich mir dann den Rest des Tages noch mal durch den Kopf gehen ließ. Soviel also zu Thema „Körperbeherrschung spielt sich im Kopf ab“ :confused: . - Ob das so gemeint war?

Danach ging es mir kurz etwas besser und ich lief wieder los. Immerhin hatte ich nun einige Zeit gutzumachen, die ich da, an den Baum gelehnt, vertrödelt habe. Zum Glück war an dieser Stelle kaum Publikum gestanden. Zugegeben, in dem Augenblick war mir das auch wurscht. Aber das Grummeln setzte sich fort, diesmal eine Etage tiefer und so schaute ich angestrengt nach einem Dixie Klo aus. Knapp hundert Meter davor musste ich zum Gehen wechseln, um ein Unheil zu verhindern. Uta Pippig huschte mir durch die Gedanken und dass meine jämmerliche Zeit keinen solchen Auftritt rechtfertigte. Von der Schüttelstraße bis ins Ziel habe ich dann kein Dixie Klo mehr ausgelassen. Zum Glück war überall Papier, aber ich hatte sogar noch eine halbe Packung Taschentücher bei mir. Allein, die Zeit verrann und während ich vor einem Dixie wartete, das gerade besetzt war und leise bettelte, wer auch immer drin sei, er möge sich BITTE beeilen, waren die vier Stunden um, die zu unterbieten mein Ziel gewesen war :weinen: .

Aufgeben kam überhaupt nicht in Frage und so quälte ich mich weiter. Unglaublich, wie lang vier Kilometer werden können! Die Bauchkrämpfe machten das Atmen schwer und plötzlich begann es mich auf der Vorderen Zollamtstraße vor Frost zu schütteln. Mir war plötzlich so elendig kalt, dass ich alles für einen dicken Anorak gegeben hätte. Meine Beine waren steif und spannten und auf meiner gesamten Hautoberfläche stellten sich die Haare auf. Ich lief im prallen Sonnenschein und starrte überrascht auf meine Gänsehaut, während ich spürte, wie mein Kopf glühte. Dominant drängte sich das Wort „SUBOPTIMAL“ in meine Gedanken und ließ mich nicht mehr los. Katzies Modewort des VCM 2008 quasi.

Vor meinen Augen wurde es immer wieder schwarz, aber ich schaffte es, nicht umzukippen und hielt mich tunlichst auf ebenem Asphalt auf, um nicht zu straucheln. Irgendwann rief mir eine Läuferin zu „Achtung, hinter Dir!“ und ich blickte über die Schulter, wo ein Rettungsauto mit Blaulicht rollte. Im ersten Moment dachte ich: „Wenn ich nur halb so schlimm ausschaue, wie ich mich fühle, dann meinen die mich!“ und wich zur Seite aus, erwartete aber nicht, dass das Auto an mir vorbeifahren würde. Tat es aber. Ich trabte weiter, vollste Konzentration darauf gerichtet, jeden Schritt ordentlich zu setzen und den Körper aufrecht zu halten. Nur noch wenige hundert Meter. DAS GIBT ES NICHT, dass ich das nicht schaffe, sagte ich mir vor. Den MP3 Player hatte ich schon lange abgeschaltet, da ich das Gefühl hatte, mich dann besser kontrollieren zu können, wenn ich in der Stille agierte.

Kurz nach der 42-Kilometer Marke, wo ich mit für mich unüblich kleinen Laufschritten über die letzten paar Meter stelzte, stand plötzlich meine Mutter an der Absperrung und feuerte mich begeistert an. Sie war überraschend mit der Bahn nachgekommen, um mich in Wien laufen zu sehen! Ich freute mich wahnsinnig und schämte mich gleichzeitig unglaublich, so langsam unterwegs zu sein :peinlich: ! Noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert und ins Ziel. Genau fünf Meter nach der zweiten Transpondermatte hängte ich mich seitlich über ein hüfthohes Absperrgitter und überlegte, ob ich um einen Sanitäter bitten sollte. Inzwischen schossen bunte Blitze vor meinen Augen hin und her und ich war sicher, unterwegs in ein Raum-Zeit-Kontinuum geraten zu sein, es musste wohl mitten im Winter sein, denn es hatte für mich gefühlte 20 Grad Minus. Ich fror gotterbärmlich und schaffte es nicht, meinen Pulsmesser abzudrücken. So rannte die Zeit weiter und weiter und ich dachte, es sei doch eh egal, irgendwas weit über vier Stunden eben. Plötzlich drang die Megaphonstimme zu mir durch: „Gehen Sie bitte weiter, gehen Sie weiter….“ und ich richtete mich entschlossen wieder auf, um durch die Absperrung zur Medaillenausgabe zu wanken.

Nein, ich würde keinen Sanitäter bemühen, die hatten genug mit Leuten zu tun, die sich heute aus reinem Übermut und Unwissenheit überfordert hatten. Ich kenne meinen Körper schließlich und mit reichlich Wasser und ein paar Kohletabletten würde das wieder werden, bestimmt :zwinker5: !

Meine Mutter behauptet, man hätte mir beim Zieleinlauf die Qual absolut nicht angesehen. Ich sollte wohl zum Theater gehen, wenn ich meine Emotionen so gut verbergen kann. Oder Poker spielen…

Endzeit Netto: 04:15:21
Persönliches Fazit: Körperbeherrschung geht durch den Kopf und vermutlich hat die "Katze in mir" beim VCM2008 mal wieder eins ihrer Leben verbraucht
Nächstes Ziel: Konsequent für den nächsten Marathon trainieren und das nächste Mal gleich Immodium Akut statt Powergels mitnehmen… :nick:
http://www.myblog.de/katzie

Schmittcast-Junkie :peinlich:

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An ebendieser Labestation fand ich auch meine Verpflegungsflasche, die ich mir so liebevoll grün-weiß dekoriert hatte (typisch Steiermark).
Grün-weiß? Da drängt sich mir gleich der Verdacht auf, dass irgendein verrückter Rapid-Fan deine Flasche als Souvenir mitgehen hat lassen :idee2: .

Denn am gleichen Wochenende fand die Meisterschaftsfeier von Rapid (Anmerkung: Österr. Fußballklub, der 1860 einmal 3:2 in einem super spannenden Match geschlagen hat :teufel: ) statt. Und die Vereinsfarben von Rapid sind Grün-Weiß ...
Man lernt nie aus

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au weh, au weh. mein immerwährender alptraum, dass es mir mal so gehen könnte.
schade, das kann einem das laufen natürlich ordentlich zur qual machen.
meine hochachtung, dass du dennoch durchgehalten hast.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Vorarlberg hat geschrieben:Grün-weiß? Da drängt sich mir gleich der Verdacht auf, dass irgendein verrückter Rapid-Fan deine Flasche als Souvenir mitgehen hat lassen :idee2: .

Denn am gleichen Wochenende fand die Meisterschaftsfeier von Rapid (Anmerkung: Österr. Fußballklub, der 1860 einmal 3:2 in einem super spannenden Match geschlagen hat :teufel: ) statt. Und die Vereinsfarben von Rapid sind Grün-Weiß ...
:klatsch: stimmt ja... !!!!
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Schmittcast-Junkie :peinlich:

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Oh Gott, das klingt ja alles schrecklich. Erhole dich gut, der nächste wird besser!

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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Großes Beileid und großer Respekt, bei SO EINER Verfassung durchzuhalten... :klatsch:

Bin mir nicht sicher ob ich dich bewundern :beten2: oder schimpfen :motz: soll... da du noch lebst entscheide ich mich für ersteres... :D !

Gute Besserung und ich wünsche dir, dass du deinen nächsten aus vollen Zügen genießen kannst...

nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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...shit happens!!zumindest bist du durchgekommen und schon allein das nötigt unter den umständen jede menge respekt ab(ich weiss wovon ich rede,ging mir bei meinen letzten beiden m ähnlich)!hoffe doch deinem magen gehts wieder halbwegs gut?
halt die ohren steif und erhol dich gut!!
gruss nach österreich
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Langsam fühlt es sich nach der gebrochenen Kniescheibe wieder wie laufen an, lang genug hat es gedauert!:peinlich:

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boaaaahh....klingt das besch...eiden!

wahnsinn, das durchzuhalten! meine hochachtung dafür!!

wünsch dir gute besserung (und ein besseres timing für den nächsten MD-infekt)!
1.04.07: Murpromenadenhalbmarathonstaffel Graz(11,07km): 1:02
28.04.07: Bärlauchlauf Mureck (10,55 km): 56:50
15.06.07: Leukämiehilfelauf (4,8 km): 22:07
09.09.07: Gut-drauf-Lauf Wildon (9,5 km):49:50
14.10.07: City-Run Graz (9,6 km): 48:18

30.03.08: Mur-Halbmarathon, Graz: 1:54:18
01.05.08: Blumau-HM: 2:07:24
30.05.08: Leukämiehilfelauf, Graz4,2 km: 20:55
14.06.08: Dörferlauf, Bad Radkersburg, 13,6 km 1:09:40
22:06.08: Naturbikemarathon-Lauf,14 km: 1:20:16
14.09.08: Volkslauf Wildon, 9,5 km:46:20

29.03.09: Murlauf, Graz, 10km: 52:19

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Hallo Katzie!

Was machst du auch immer für Sachen. Mit Magenkrämpfen und Dünnpfiff einen Marathon - dass dir dabei die Energie ausgeht, wundert mich nicht.
Und dann noch der dreiste Flaschendieb. Wobei: Wenn der Übeltäter wirklich ein Läufer war, dann fällt der für mich eindeutig unter den Titel "Kameradschaftsschwein".
stand plötzlich meine Mutter an der Absperrung und feuerte mich begeistert an. Sie war überraschend mit der Bahn nachgekommen, um mich in Wien laufen zu sehen! Ich freute mich wahnsinnig und schämte mich gleichzeitig unglaublich, so langsam unterwegs zu sein :peinlich:


Nööööö Katzie! Deine Mutter ist wegen dir nach Wien gefahren, weil sie sich mit dir und für dich freuen wollte. Da ist Schämen einfach verboten. Gib ihr das dafür: :hug: .

Erhole dich gut und denke an deine nächsten Ziele, da wird alles bestens laufen.

Liebe Grüße

Wolfgang

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@katzie:
welch ein packender Bericht von einem wirklich äußerst dramatischen Marathon! :danke: für die Mühe, dies so detailliert und lebendig aufzuschreiben.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du auf diese Art Dramatik nun wirklich gern verzichtet hättest, aber manchmal kommt es eben anders...

In jedem Fall :respekt: zum Finish! ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht geschafft hätte (bin ja auch schließlich keine Katze :zwinker2: ). Du hast einen wirklich beachtlichen Durchhaltewillen, der sich auch durch diese äußerst unerfreulichen Zwischenfälle nicht hat besiegen lassen.

Gute Besserung und kurier Dich jetzt vollständig aus. Denn die Ursache ist sicherlich nicht nur ein nervöser Magen gewesen.

Nochmals DANKE für den Bericht und Gruß nach Graz!
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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Glückwunsch zu Deinem eisernen Willen - aber etwas unvernünftig warst Du schon. Gute Erholung und der nächste Lauf wird bestimmt besser!
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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hei kätzchen,

du solltest dich umnennen. harter hund (oder hündin) wäre wohl angebracht.

kuriere nur schnell die virusinfektion aus.

ansonsten glückwunsch zu allem, vor allem zum durchziehen.
this time, the bell

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@katzie:

Wieviele Leben hast Du denn noch? Müsstest Du nicht langsam etwas sparsamer damit umgehen? :zwinker2:
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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wow! nicht jeder hätte das durchgehalten.

hast du öfters diese probleme?
liebe grüsse von eva

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fr einen Nichtläufer kaum verständlich, was frau sich so alles antut. Fr einen Läufer glasklar: per aspera ad astra oder Es wird einem nichts geschenkt. Ist doch irgendwie stark und unbeschreiblich, wenn man sich selbst besiegt hat.
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Mannomann, Katzie, das ist ja fast schon ein Alptraum....

Meine Bewunderung, daß Du das durchgehalten hast. Ich nehme an, daß Deine Glykogenspeicher aufgrund der Magenprobleme völlig entleert waren und Du deshalb auch zu frieren begonnen hast. Da ist schon hammerhart!

Zum Immodium akkut: Ich nehme es bei jedem größeren Stadtlauf und bei jedem Landschaftslauf, wenn ich auf Platz laufen will. Denn ich habe diese Probleme immer, allerdings nicht so krass! Gel habe ich mir so gut wie abgewöhnt, gerade das mit Koffein, auf das ich besonders schwor, scheint die Sache zu verschlimmern. Inzwischen gibt bei mir vitargo, das scheine ich zu vertragen. Aber man muß es eben ausprobieren.

Erhol Dich gut von den Strapazen und dann auf zu neuen Ufern! :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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@Foxi: ein paar Leben hab ich ja schon verbraucht, aber so drei oder vier müssten noch übrig sein!

@kitty: Früher mal hatte ich die Probleme öfter, aber das gabs jetzt schon lang nicht mehr, zB beim Ultra gings mir prima ! (vielleicht bin ich ja zu übermütig geworden?)

@ottoerich: genau!

@kathrinchen: Danke, die neuen Ufer sind der nächste MA-Versuch im Herbst!
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Schmittcast-Junkie :peinlich:

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Moin,
was für ein spannender Bericht. Hut ab vor der Willensleistung. Schwarz vor Augen, wäre allerdings für mich ein Grund den Kopf beiseite zu legen und zu sagen, das war es jetzt. Zwicken in den Gräten, das stört nicht und vergeht, bei Pumpe und Co. zieh ich eher die Bremse. Aber ich bin ja auch keine Katze. Bei mir wär halt nach dem ersten Leben Schluß. So gesehen bist Du echt im Vorteil.
Ich hoffe die Probleme kommen nicht wieder und und Du läßt Dir in Zukunft schöne Gedanken und kein fieses Gel durch den Kopf gehen.
cu
Tante Elfriede

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Hallo Katzie!

Ich bin Laufanfänger und bin bis jetzt nicht mehr als 13 km am Stück gelaufen. Ich lese gern deinen Blog und deine Berichte.
ICH HOFFE DARAUF MUSS ICH AUF DAUER NICHT VERZICHTEN.
Du hast meinen Respekt für deine Läufe (6 Stunden und Streak).
Aber dieser Marathon. Was soll das? Für wen machst Du das?
Stell Dir mal vor wie es währe wenn dich deine Mutter ohnmächtig im Krankenwagen gesehen hätte oder dir sonst etwas passiert währe. Du bist sicherlich nicht allein auf der Welt und es gibt bestimmt ne menge Leute die dich mögen. Denen solltest du keine Angst machen oder sie verletzen.

Nächstes mal wirds besser denn du hast das drauf. Pass auf dich auf!!
Gruß Burkhard

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Halo Katzie,

oh weh. Ich weiß nicht ob ich mit solchen Problemen gestartet wäre. Aber vermutlich schon, den im Ignorieren von Tatsachen die eigentlich einen Wettkampf verhindern würden, bin ich mindestens so gut wie Du. Ob das vernünftig ist wage ich zu bezweifeln und auch wenn wir uns jetzt vornehmen: beim nächsten Mal nicht wieder so! steht jetzt schon fest: bei gleicher Situation folgt auch die gleiche Entscheidung. Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du dich recht schnell erholst und beim nächsten Mal gar nicht erst in solch ein Entscheidungsdilemma gerätst.

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

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Ein Alptraumlauf! Respekt für das Durchkämpfen!
Ehrlich: ich hätte das nicht durchgestanden. Vielleicht wäre ich trotz der angeschlagenen Gesundheit auch gestartet - aber dann ausgestiegen.
Vielen Dank für den fesselnden Bericht.

Gruß
Ralph

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bumetzger hat geschrieben: Was soll das? Für wen machst Du das?

Was das soll? Keine Ahnung, am Start gings mir ja gut und als es unterwegs so mühsam wurde, wars auch schon zu spät zum Umdrehen... :hihi: . In so einem Fall (von Kniezwicken bis Schwarz vor Augen) hab ich einen Punkteplan: Nach dem entscheide ich, ob ich weitermache oder meiner Gesundheit zuliebe zurückstecke. Bis jetzt hatte ich noch nie das Gefühl: "Alles, was ich jetzt mache, könnte bleibende Schäden verursachen". Und nur wegen kurzem Unwohlsein breche ich nicht ab.

Für wen mache ich das? Für mich selbst. Ich hatte eigentlich nie wirklich den Gedanken, aufzugeben. Ganz im Gegenteil, ich dachte mir jedes Mal, wenn ich auf ein Dixie zusteuerte: "Nachher gehts mir sicher besser und dann gebe ich wieder richtig Gas!"

Danke fürs Bloglesen und das Kompliment, keine Angst: es wird noch viele, viele Beiträge geben, allerdings nicht mehr übers Motorradfahren, denn mein Rücken hat mir jetzt das endgültige AUS dafür gegeben... :haeh:
http://www.myblog.de/katzie

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katzie hat geschrieben: Allein, die Zeit verrann und während ich vor einem Dixie wartete, das gerade besetzt war und leise bettelte, wer auch immer drin sei, er möge sich BITTE beeilen
ooooh....ich glaube meine Freundin hat dich gesehn :D . Sie sagte mir das eine Frau sie gefragt habe ob denn jemand drin sei und gebettelt habe vor einem Dixie-Klo.... :nick:

das tut mir leid für dich :frown:
Respekt für dein Durchhalten :nick: Nur schade das du somit nicht die wunderbare Strecke geniessen konntest...
Ein super Marathon, eine wunderbare Stadt ! Eine tolles Wochenende !!!
naja...das nächstemal dann vielleicht für dich auch hoffe und wünsche ich dir :nick:

:hallo:
KÖLN Marathon 2001 : 3:52:53
Aachener Winterlauf 2006 (18 KM) : 1:18:25
Aachener Sylvesterlauf 2006 (10 KM) : 0:40:22
Bratislava (SLOWAKEI) HM 2007 : 1:27:53:daumen:
Trierer Stadtlauf HM 2007 : 1:28:27
Aachener Winterlauf 2007(18 KM) : 1:15:34
Aachener Sylvesterlauf 2007(10 KM) : 0:39:38:hurra:
Bratislava (SLOWAKEI) HM 2008 : 1:30:03
WIEN Marathon 2008 : 3:07:35:daumen:


Ja wo laufen sie denn ? :confused::confused::confused:

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katzie hat geschrieben:
Dann kam die erste Stelle der „Eigenverpflegung“ und ich suchte meine Flasche. Sie war nicht da. Genau dasselbe Bild an der nächsten Labestation.
Ich dachte, diese Eigenverpflegung sei nur fuer die 'Elite' da? Wie hast Du es denn geschafft, dass die Deine Eigenverpflegung weiterschaffen? Ich sah mir einige davon an im Weiterlaufen und war ueberrascht a) warum da noch Eigenverpflegung stand, wenn man bedenkt, dass ich so etwa in der Mitte der Laeufer war, und b) wenn viele davon nicht so kleine Flaggen dran kleben hatten, ist das nicht gefaehrlich? Ins Auge pieksen beim Laufen und so weiter... :confused:
27.04.08 Wiener HM 2.02.31

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katzie hat geschrieben:ein paar Leben hab ich ja schon verbraucht, aber so drei oder vier müssten noch übrig sein![...]
die neuen Ufer sind der nächste MA-Versuch im Herbst!
Wo denn? Vielleicht sollte ich Dich mal ans andere Ufer begleiten, damit Du Deinen Vorrat an Leben nicht noch weiter reduzierst... Steht die Planung schon?
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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Was uns nicht tötet, macht uns stark.

Mensch Katzie, was musst Du im Leben schon erlebt haben, dass Du das durchgehalten hast. :geil: Keine Ahnung, ob ich da nicht vorher das Handtuch geschmissen hab.

Weiß gar nicht so genau ob ich so :daumen: oder so :motz: machen soll.

Aber da Vernunft und Laufen bei mir auch nicht so wirklich häufig überein kommen, sag ich mal Glückwunsch zum Trotzdem-Geschafft-Haben.

Anja
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
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oweia

deinen starken willen wünsche ich vielen läufern und mitmenschen. und mir :zwinker5:

gratuliere dir zur leistung
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