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Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Hallo,

unser Sohn ist jetzt 9 Jahre alt und möchte mehr laufen. Zur Zeit läuft er ab und zu etwa 3000m bei uns zu Hause. Auf Volksläufen betragen die Strecken für die Altersgruppe ja nur etwa 1000 bis 1500m, ausser er meldet sich bei den Erwachsenen mit an. So ist er auch schon Strecken bis 5500m gelaufen.
Aber das reicht ihm nicht. Er fühlt sich dabei noch nicht richtig beansprucht und möchte auch mal mehr laufen.
Jetzt meine Fragen:

Wer hat schon Erfahrungen mit längeren Strecken von Kindern?

Wer kennt Aussagen aus dem medizinischen Bereich zum Kinderlaufen?

Wer hat von Schädigungen von Kindern durch übermäßiges Laufen gehört?

Viele Grüße
Achim

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Wer Dir mit Sicherheit antorten geben kann, ist der nächste Leichtathletikverein mit Jugendabteilung, wäre das nichts für ihn ???

Prinzipiell denke ich, daß es schon einen Sinn hat, daß auch die offiziellen Meisterschaften sich eher in kürzeren Bereichen abspielen ...

Stephan

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Original von obsti100:Wer hat schon Erfahrungen mit längeren Strecken von Kindern?

Wer kennt Aussagen aus dem medizinischen Bereich zum Kinderlaufen?

Wer hat von Schädigungen von Kindern durch übermäßiges Laufen gehört?
Hallo Achim

Als ich in diesem Alter war, gab`s noch keine "Kinderdistanzen". Deshalb bin ich ganz einfach mit den Erwachsenen mitgelaufen: erster Wettkampf mit 10; mit 11 Jahren 12 km in 1h; mit 12 Jahren 13.5km in 1h; mit 16 Jahren HM in 1:33, etc.
Aber das wichtigste war: es hat immer Spass gemacht. Und ich bin immer noch dabei - wenn auch als einziger meiner damaligen jungen Laufkollegen.

Schäden haben weder ich noch meine damaligen Laufkollegen davongetragen.

Gruss, Roger

--
[Laufzeit Berechnung]

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Hu
Da die konditionellen Fähigkeiten Ausdauer und Kraftausdauer nicht speicherbar sind, ist es unsinnig, Kinder im Alter von 10 12 Jahren von über 100km abzzfordern. Selbst Kinder in Kenia laufen maximal 70 km pro Woche. Hohe Laufumfänge werden von Kindern zwar verkraftet, sie hekfen aber wenig beim langjährigen Leistungsaufbau. Da die Ausdauerfähigkeit nicht auf Vorat zu trainieren ist, sollte sie nur in dem Maße ausgeprägt werden, wie es für das aktuelle Leistungziel von Nutzen ist.
Das Ausdauerleistungspotenzial ( schönes Wort ) ist im Kinesalter beachtlich hoch. In Neuseeland werden Kindern Crossläufe über 3 - 5 km zugemutet.
Bei den Kenianischen Läufernachwuchs sind zwischen dem 7. bis 14. Lebensjahr Belastungen bis 70 km / Woche normal, allerdings werden diese Umfänge zum Teil sehr langsam gelaufen. Aufsehen erregte die Leistung von Mary E:boitano ( USA) die als 6 jährige die Marathonstrecke bewältigte und mit 10 Jahren beachtliche 3:01:15h lief.
L. Barrwee 13 Jahre 2:55:12h
Die großen Laufumfänge im Kindesalter führten bisher nicht dazu, dass dieselben Personen später Weltbestzeiten aufstellten.
Das individuelle Leistungsaufbau sollte immer über kurze Strecken erfolgen.
Erst die Ausreizung des individuellen Schnelligkeitspotenzial ist die Laufstrecke zu verlängern. Das Kind hat große Anpassungstoleranz im kardiopulmonalen System.
Bei vielseitiger Trainingsbelastung von vier Stunden/Woche (Spiele,Läufe,TanzGymnastik) kommt es bereits zu einer deutlichen Abnahme der Herzfrequenzregulation bei einem Mädechen im Laufbandtest.
Wer Jugendliche von vornherein auf die Langdistanz orientiert, strebt trainingsmethodisch eine schlechte Lösung an.
Durch dieses vorgehen wird das angelegte Leistungvermögen für die Schnelligkeit nicht erschlossen oder ausgeprägt.

puuuhhhh

cu Tox

PS: gelesen in: Das große Buch vom Laufen Neumann/Hottenrott

ein muß für jeden Läufer !!!!!!!!!!!


Wer im Winter gut läuft, kann im Sommer fliegen. !

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Animiert vom guten väterlichen Vorbild (ääähemm) läuft mein Kleiner (8 Jahre) öfter mal "aus Spaß bei einem Volkslauf 1200, 1500 oder auch schon ein Mal 2400m - gar kein Problem, und es macht ihm Freude.
Bei unserem Lauftreff ist er mit ein paar Kumpels (die sind allerdings 2 Jahre älter) auch schon 8 bzw. 9 km gelaufen - natürlich immer schön langsam. Am Schluß war meistens ER derjenige, der fragte "ob es nicht ein bißchen schneller" ginge.

Bei gemütlichem Tempo und unter entsprechender Aufsicht sehe ich bei diesen Distanzen kein Problem.

Walter

viermaerker 707
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pain is weakness leaving the body

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Original von rogerkaufmann.ch:
[
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[Laufzeit Berechnung]
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Hallo Roger,

deine Site find ich sehr informativ, nur das Foto von dir könntest du mal tauschen..
Bist ja ein richtiger Laufprofi!

@Achim
Sorry für die Verwässerung, aber zum Thema weiß ich nix.

Viele Grüße aus KO:rotate:

Ebi

scio non sciens

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Hi. Also, ich hab zwar erst mit zwölf angefangen zu laufen aber dann gleich so richtig. Ich bin fast immer allein durch die gegend gerannt (zum Ärger meiner Eltern) und war meist um die 2 Stunden unterwegs. aber es hat mir Spass gemach. Das problem ist nur, dass ich dadurch meine Schnelligkeit verloren hab und eben den tyischen Langstrecklerschlappschritt drauf hab. Nicht grad tolle Vorraussetzungen für die bahnwettkämpfe, die ich jetzt, wo ich im Verein bin, machen muss. Es dauert halt viel länger, Schnelligkeit unf Laufstil zu verbessern als an der Kondition zu feilen. Ich hab zum Beispiel auf Hm ne Bestzeit von 1.30h, auf 10000 41min auf 3000m 11.59(das kann ich mir überhaupt nicht einteilen) und auf 1500m 5.43minDa stimmt das verhältnis nicht. Trotzdem denke ich, dass man auch Kindern den ein oder anderen langen Lauf erlauben sollte( eben nicht so extrem wie ich es gemacht hab, und das fast jeden tag). Das Hauptaugenmerk sollte jedoch auf jeden Fall bei den kurzen Srecken liegen. Ich bin echt froh, dass mir mein Trainer da den richtigen Weg gewiesen hat, wenn ich ewig für mich weiter trainiert hätte, hätte ich irgendwann sicher nicht nur ne Leistungsstagnation sondern auch erhebliche verletzungsprobleme erfahren müssen, So, gnug geschrieben, viele Grüße an deinen Sohn, Julia

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Hallo,

in unserem Leichtatheltikverein, der sehr viel Jugendarbeit macht wird dies so gehandhabt:

Wir sind sehr lauflastig, Leichtathletik im eigentlichen Sinn (also Hüpfen, was durch die Gegend werfen) findet so nicht mehr recht statt. Hängt aber auch an der mangelnden Infrastruktur durch die Stadt.

Es gibt für Kinder und Jugendliche ein eigenes Training, hier wird gelaufen und auch zwischen der Leistungsfähigkeit differenziert, wobei eins im Vordergrund steht: Das Kind muss wollen. Es gibt vielleicht einen verbalen Anstoss wie "probier doch mal" oder so ähnlich. Aber nie eine Ausübung von Druck. Im Gegenteil, viele müssen durch die Trainer noch gebremst werden.

Sind die Kinder älter, also so 10-12 oder sehr talentiert, laufen sie auch mal im Lauftreff bei den "lockeren" Runden mit, sprich also z.B. 8km/Stunde.

Thema WK: Zunächst halten wir uns an die DLV Vorgaben. Also läuft jemand unter 10 schonmal keinen 10k WK.
Auch wird die Anzahl der 10k WK für die 12-14 Jährigen, die wir haben noch begrenzt. Im Jahr so 2 bis 3 maximal und hier und da ein 5er.

Wir haben auch viele Läufer(innen !!!) unter 10. Da hat sich jetzt auch ein Talent herauskristalisiert, die hier in der Region in der AK der 7jährigen alles in "Grund und Boden" läuft. Die Streckenlängen hierfür liegen bei max. 2km

Grundsätzlich läuft bei solch jungen Läufer/innen eine Begleitung vom Verein mit. Allerdings mehr im Hintergrund. Also nicht so wie die alten "Ochsen", die das Kind an der Hand nehmen und ins Ziel zerren, wenn ich sowas sehe, muss ich mich immer zurückhalten I)

Auch bei Talenten wie oben erwähnt, legt unser "Chefe" wert darauf, dass die Kinder konstruktiv gefördert werden und nicht "kaputt" gemacht werden. Es ist zwar schön, wenn der Vereinsname bei der Siegerehrung genannt wird, aber das Kind steht im Vordergrund.Leider sehen das nicht jeder Verein oder alle Eltern so.

Kurz: Kinder und Langstrecken ja, aber mit Verstand und ohne Druck.

@Obsti
Wenn Dein Sohn mal 5k laufen will bei einem Volkslauf, lass es ihn tun. Nicht jedes Wochenende, aber wenn er wild drauf ist, warum nicht ?
Länger ist wohl dann 10k. Wie oben erwähnt ist dies eigentlich erst ab 10 erlaubt. Da würde ich mich auch dran halten und dann nicht zu oft !

Gruß,

Markus

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Ich persönlich denke, daß Kinder möglichst viele Sportarten in ihrer Kindheit ausprobieren sollten. Ich habe als Kind gebolzt, habe 100m in der Schule gemacht, auch 400m und 1500m, habe Tennis gespielt und war irgendwie immer sportlich beschäftigt. Als Endteenager bin ich dann auch gelegentlich mal gejoggt, aber nie wirklich mit System. Es ging mir hauptsächlich um die Bewegung. Vielleicht mag das einer der Gründe sein, warum ich jetzt auf der Marathondistanz zu den Schelleren gehöre.

Auffällig ist jedenfalls, daß meine Kollegen, die auf den Langdistanzen ebenfalls sehr schnelle Zeiten hinlegen, als Kind auch alles quer Beet gemacht haben. Und die, die das nicht gemacht haben, sich heute meist schwerer tun, oder nie wirklich den Draht zum Sport (egal welchen) bekommen.



The jazz things in life.

Wer hat Erfahrungen mit Kinder-Langstrecken?

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Hallo,

Kinder in dem Alter haben noch die Fähigkeit, sehr schnell verschiedene Eigenschaften auszubauen, insbesondere auch im Bereich der Koordination. Die Vielseitigkeit der Bewegung ist also entscheidend, da schließe ich mich den Vorschreibern an, und natürlich an erster Stelle das Lustprinzip.

Am besten wäre also ein vielseitiges Training, das sowohl Koordination als auch Ausdauer und Schnelligkeit schult und vor allen Dingen Spass macht. Wichtig ist auch die Kräftigung des Bewegungsapparates, insbesondere des Rumpfes, denn es gibt ja immer mehr Kinder mit extremen Fehlhaltungen und entsprechenden Beschwerden. Ausreichende Kraft des Bewegungsapparates ist sowieso eine gute Grundlage für den Ausbau jeglicher Sportarten.

Soweit die Theorie :rolleyes:

Dann gibt es ja noch die Faustregel, dass Kinder freiwillig nicht dazu neigen, sich zu überlasten. Wenn also ein Kind schneller, länger, mehr laufen WILL, kann man wenig dagegenhalten.

Grundsätzlich nimmt die Langzeit- Ausdauerfähigkeit erst ab ca. dem 12. Lebensjahr (mit individuellen Schwankungen) zu. 6jährige, die Marathon laufen, tun dies aus meiner Sicht nicht freiwillig und werden damit auch nicht altersgerecht belastet.


Liebe Grüße, Birgit
Gesperrt

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