..."an und für sich" deshalb, weil "schön" hat sich die wachau gestern nicht wirklich präsentiert. dabei sah es in der früh noch ein bisschen so aus, als würde vielleicht doch ein sonnenstrahl den weg durch die wolkendecke finden...aber es solle ganz anders kommen. aber nun von vorne:
beim wachaumarathon wird von emmersdorf an der donau bis nach krems an der donau gelaufen. immer schön entlang des flusses, eine wirklich sehr schöne gegend und nicht umsonst weltkulturerbe. aufgrund verschiedener veranstalterquerelen, waren dieses jahr nur knapp 500 teilnehmer (auf der marathonstrecke, es gibt noch hm, 10km, nordic-walking hm, skate hm ect.), die sich eingefunden hatten und bei ziemlich eisigen geschätzten 8-10 grad auf den startschuß warteten. zu der kälte gesellte sich noch ein mit fortdauer des rennens immer unangenhem werdender ostwind. sprich: es war gegenwind auf 39 km der strecke. die 3 km am anfang fallen raus, da zuerst noch eine schleife durch emmersdorf gelaufen wird. nettes detail am rande: normalerweise, also sagen wir 360 von 365 tagen im jahr, haben wir hier WESTwindwetter

anfangs wars wenigstens noch trocken und es lief alles recht geschmeidig in einem durchschnittstempo laut garmin von 5:27. die strecke ist schön flach, wenig steigung sowohl bergauf als auch bergab. wie man sich das halt so bei seinem marathondebut wünscht. drum hab ich sie mir ja auch ausgesucht, diese strecke

der blick gen himmel allerdings verhieß nix gutes. zusehends wurden die wolken dichter und schwärzer und so kam, was kommen mußte, bei der halbmarathonmarke setzte regen ein...zwar jetzt nicht wolkenbruchartig, aber schnürlregen is gesicht geweht von kaltem ostwind...na bravo...da war schluß mit lustig. unser grüppchen zerfiel innerhalb kurzer zeit, ein paar km bin ich noch mit einem netten herrn gelaufen, dann mußte ich aber doch die verpflegungsstationen regelmäßiger besuchen (was dieser nicht tat) und schwupps...ab km 28 war ich ziemlich alleine unterwegs. es ist schon witzig: natürlich waren hinter und vor mir auch läufer, aber es ist nicht so einfach jemanden zu finden, mit dems "paßt"...
ab km 33 hab ich dann gemerkt: hoppala...du mußt ein bisschen nachgeben, sonst geht das schief. immerhin wollte ich ja auch lachend ins ziel kommen und keine nähere bekanntschaft mit den sanitätern machen und ab km 36 hatte ich dann RICHTIG schön zu kämpfen. ich hab einfach versucht, so gut wie möglich im rhythmus zu bleiben, auch wenn mein körper schon zu sagen schien: du, das reicht jetzt eigentlich...geh doch einfach weiter...plag dich doch nicht so. bist eh schon weit genug gelaufen

endlich kam km 40 und damit auch wieder "bebautes gebiet", d.h. die letzten zwei km waren in der altstadt von krems zu laufen, wohin sich gott sei dank auch trotz des regens einige zuschauer verirrt hatten. das gab dann natürlich einen netten motivationsschub. besonders die runde im stadion, wo dann auch der zieleinlauf war, war richtiggehend


pitschnass, ausgekühlt, aber überglücklich bin ich dann in die arme meiner lieben gestolpert, die mich gleich mit decken und heißem tee versorgt haben. vielen dank nochmal dahin

erstaunlicherweise gehts mir heute blendend, bis auf ein minimales ziehen in den oberschenkeln keine beschwerden. gestern dachte ich ja noch, dass ich sicher wochenlang keine stiegen steigen werd können, so weh hat sich das angefühlt. bin offenbar doch ziemlich "zach"

das resume des gestrigen tages: marathon ich komme wieder!