BassTian hat geschrieben:und du glaubst allen ernstes, wir würden das mitbekommen, wo wir doch schon großkotzig von der eroberung des weltraums sprechen, wenn wir grade mal mit schier unglaublichem technischen und finanziellen aufwand einen kleinen hüpfer von unserer erdoberfläche auf den uns in ein paar kilometern entfernung umkreisenden mond geschafft haben???
ich denke mal nicht, dass sich eine zivilisation wirklich einen vorsprung von mehreren millionen jahren erarbeiten konnte, und wie gesagt, das weltall ist groß genug, dass wir es heute noch nicht tatsächlich überblicken können, die wege von licht und elektromagnetischen wellen sind zu weit, um in dieser entfernung noch unterscheiden zu können, ob - im übertragenen sinne gesprochen - das feuerchen, das irgendein superteleskop ein paar kilometer links hinter alpha centauri gefunden hat durch ein raketentriebwerk, einen feuerstein, ein gewitter oder bakterielle selbstentzündung verursacht wurde...
und wer weiß, auf welcher basis eine derartige intelligenz kommuniziert? bist du sicher, dass wir sämtliche bereiche elektromagnetischer frequenzen bereits kennen und hinreichend analysieren können? wenn du mit bloßem auge in die von dir erwähnte pfütze schaust, hast du vielleicht glück und siehst einen wasserläufer darauf rumspazieren. vielleicht siehst du aber auch gar nix, weil du grade keine lupe und kein mikroskop dabei hast.
man kann mit heutiger technologie sicherlich vieles sehen, was vor zwanzig oder fünfzig jahren noch unvorstellbar war, aber das heißt noch lange nicht, dass wir deswegen uns gleich zu der annahme versteigen brauchen, es gäbe nichts mehr, was wir nicht mitbekämen...
ich versteiger mich nicht in die annahme. sie ist nur die wahrscheinlichste annahme, die wir mit den fakten machen können, die wir haben.
eine annahme, es gibt noch vieles unbekanntes, was wir messtechnisch noch nicht erfassen können ist für mich eine art "religionsargument", das mehr mit glaube als mit wissenschaft zu tun hat. gleichwohl ist dieses argument natürlich nicht komplett sinnlos.
die andere zivilisationen müssen sich keinen vorsprung erarbeitet haben, wenn es sie denn gibt. viele sterne sind milliarden jahre älter als die sonne. sie alle hätten theoretisch zivilisationen hervorbringen können die dann bei gleichem evolutionstempo uns milliarden jahre voraus sind und die milchstraße tausende male kolonialisiert haben könnten.
aus meiner sicht wäre eine kolonialisierung der milchstrasse uns nicht entgangen. andere sind da meiner meinung andere (wie du) sind anderer meinung.
immerhin können wir schon andere planeten finden und wir können sogar etwas über deren atmosphäre herausfinden. von uns selbst würden wir zwar nichts merken wenn sowas wie wir noch mal 200 lichtjahre entfernt existiert. aber da viele sterne milliarden jahre älter sind als die sonne würden wir von von möglichen zivilisationen von dort vermutlich was mitbekommen.
natürlich besteht immer eine restwahrscheinlichkeit, dass unsere kommunikation komplett primitiv ist und man zukünftig auf elektromagnetische wellen verzichtet. aber das entbehrt eben fakten. man würde die existenz von etwas annehmen, das man nicht bewiesen hat und darauf aufbauend argumentieren.
das fermiparadoxon ist in der wissenschaft annerkannt
Kern des Fermi-Paradoxons ist folgende Überlegung:
Wenn in der Milchstraße auch nur eine einzige Zivilisation existiert, die zu interstellarer Kolonisation fähig ist, dann könnte die gesamte Galaxis innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die Milchstraße ist nun weitaus älter als die notwendigen 20–40 Millionen Jahre, folglich sollten außerirdische Zivilisationen überall in unserer galaktischen Nachbarschaft existieren. Bisher konnte jedoch kein Hinweis auf extraterrestrische Zivilisationen gefunden werden.
Das Paradoxon kann folgendermaßen zusammengefasst werden:
„Der weit verbreitete Glaube, es gäbe in unserem Universum viele technologisch fortschrittliche Zivilisationen, in Kombination mit unseren Beobachtungen, die das Gegenteil nahelegen, ist paradox und deutet darauf hin, dass entweder unser Verständnis oder unsere Beobachtungen fehlerhaft oder unvollständig sind.“
du vertrittst die these dass unsere beobachtungen das problem sind. sie seien unvollständig bzw. fehlerhaft.
ich vertrete die these, dass man mit unserer technologie bereits hinreichend gut das universum beobachten kann um eine kolonialisierung der milchstrasse zu erkennen.
daher bliebe dann als lösung eigentlich nur die alternative, dass der weit verbreitete glaube falsch ist, es müsse viele technologisch fortschrittliche zivilisationen geben.
irgendetwas muss uns extrem unwahrscheinlich machen. ich glaube nicht, dass mikrobiologisches leben der große filter ist, der uns so unwahrscheinlich macht.
meiner ansicht nach ist es tatsächlich die menschliche intelligenz. da wurden ein paar gene in der evolution gebaut, die nur das ziel hatten, das leben in der steinzeit zu optimieren.
es ist ein gigantischer zufall, dass wir mit diesen genen ganz andere dinge machen können, für die sie nie optimiert wurden: zeitung lesen, waschmaschine bedienen, oder über außerirdisches leben nachzudenken.
das sehe ich als den großen filter an.
den haben wir hinter uns. und die kolonialisierung der milchstraße wird vermutlich in nicht mal 100 jahren von der erde aus beginnen.