Und im Wald da sind die Räu..äu..äu....äuber, halli hallo die Räu........ Das war ein schweres Räuberstück, nicht nur weil ich im Nebel herumgestochert bin (ging auch ohne die Stöcke, die hatte ich im Auto gelassen.)sondern bedingt durch das suppige Wetter und den dichten schwäbischen Wald und natürlich meiner nicht vorhandenen Navigationsskills, die mich ich teilweise etwas orientierungslos, Bonuskilometer sammeln ließen trotz der Strecke auf der neuen Lauffreundin und dem Handy. Wobei letzteres mit den Richtungsansagen über Komoot eigentlich mein "Favorite" Laufgadget ist, das war allerdings mit den Bedingungen (Netzabdeckung im "Middle of Nowhere", (GPS-Satellitenauswahl) mich mit seinen konträren ("du bist nicht mehr auf der Route, schau auf die Karte") eher zu Verzweiflung gebracht hat. Parallel hatte ich über GARMIN-Connect die Strecke ausgewählt. Blos übersehen, das die Auswahl über die Karte nicht gemacht wurde sondern gleich abgedrückt, so dass meine Darstellung auf dem Bildschirm nur eine nette "Schlange" zeigte. Die neue (Epix) ist das anders als die alte (Fenix 6). Eine Pfeilschnur (Darstellung) bringt halt wenig, wenn Abzweige mit zig Möglichkeiten kommen und du wahrscheinlich den Single-Trail weitermusst. Trotz des Kackwetters, neblig trüb und naßkalt, haben die Waldgeister ihr Unwesen getrieben - in dem speziellen Fall - wollten sie mir auf dem Räuberweg nicht ans Leder - aber mir den Weg so versperren, dass mir der Spaß am Laufen verging. Dank der "Baumfrevler" mit ihren "tödlichen Werkeugen" (Stihl, der Vater aller Baummörder), Da mussten meine "Kletterfähigkeiten" ausgepackt werden.
Das - und die zahlreichen Ausbüxer - nach links und rechts - vom Wurmfortsatz -dem ich tunlich gehorsamst folgen sollte, führten dazu das ich dieses Mal plötzlich im Dunkeln stand. Und ich feststellen musste: Ich steh im Wald - und ich glaub mich knutscht gleich ein Baum. Es war ja nur noch ein guter Kilometer bis ich zum Ritter geschlagen werden würde. "Zum goldenen Ritter", So hieß das Gasthaus in Spiegelberg-Vorderbüchelberg, das Ziel - wo die meisten Mitläufer schon frisch geduscht und der Veranstalter - sehnlichst auf mich warteten. Zum Glück waren zu dem Zeitpunkt noch 2 Mitläufer - auf die ich aufgelaufen war - bei mir. Nach gemeinsamen Rumirren im Dunkeln, dem Suchen nach dem richtigen Einstieg des: "Off-Grid-Abschnittes" in dem sich Uhr und Handy um 100% widersprachen (einer von beiden hatte offenbar eine "Rechts-Links-Schwäche"). "Wir müssen weg hier, raus aus dem Wald
Verstehst du nicht?.." - bevor uns Hans Hölzel oder der Waldschratt erwischen konnte fanden wir den kleinen rutschigen Single-Trail und purzelten dann mit reichlich "Überzeit im Gepäck" mit fast 9 Stunden in den "Rittersaal" in das Ziel. Der dunkle Wald hatte uns nicht verschluckt.
Eigentlich hat das ganze mal wieder so richtig Spaß gemacht, vielleicht bin ich doch noch nicht zu alt für den Waldkindergarten. Und ich hab gespielt, am liebsten nur im Dreck....Nur meine Frau konnte meinen nachträgliche Begeisterung zum sonntäglichen Laufabenteuer nicht verstehen, als ich die gute Stube betrat und der halbe Wald noch an Schuhen und Klamotten hing. Naja, sonst heißt es: "Ein bisserl Schwund ist immer", diesmal hab ich halt was mit nach Hause gebracht. Schmutzige Sachen statt Ruhm und Ehre. Man kann nicht alles haben im Leben. Schon gar nicht als alter Ritter der immer wieder erfolglos versucht - noch großartige Heldentaten zu verbringen. Denn: "Ja so warns, ja so warns, die alten Rittersleut....."
Die ganze Woche - sachlich, nüchtern und ohne Geschwafel: