Schnitte hat geschrieben:
Ich denke viele Frauen machen bei solchen Läufen mit um unter Frauen zu sein und sich nicht die blösse zu geben. Einigen ist es irgendwie unangenehm unter Männern zu laufen. Warum? Kein Ahnung, aber es ist so. Das war bestimmt auch ein Hauptgrund warum es solche Events gibt.
Frauen sind bei den ueblichen Volkslaeufen immer noch deutlich unterrepraesentiert. Nur mal so als Beispiel haben bei dem HM, bei dem ich letzten Sonntag gelaufen bin, laut Ergebnisliste 1085 Maenner und 383 Frauen mitgemacht. Frauen haben also gerade mal 26% der Teilnehmer gestellt, und ich denke, dass dieser Lauf keine Ausnahme war.
Das zeigt fuer mich, dass es diese "ueblichen" Lauf-Veranstaltungen irgendwie nicht richtig schaffen, Frauen anzuziehen. Ueber die Gruende kann ich nur spekulieren; gesicherte Erkenntnisse dazu faende ich wirklich mal interessant - keine Ahnung, ob das schon mal wissenschaftlich untersucht wurde.
Als moegliche Gruende fallen mir ein:
- Frauen laufen lieber alleine oder in kleinen, bekannten Gruppen und haben einfach kein Interesse an organisierten Veranstaltungen
- Frauen haben kein Interesse am um-die-Wette-laufen nach Zeit
- Frauen haben Angst, sich zu blamieren - weil sie langsam / uebergewichtig sind / einen roten Kopf kriegen oder was-weiss-ich welche (eingebildeten) Macken haben und sich lieber nicht den mitleidvollen Blicken schneller Hirsche aussetzen wollen, die schon laengst geduscht sind, wenn sie nach 1:10h oder so den 10km-Lauf beenden.
Schnitte hat geschrieben:
Das wichtigste ist, wenn sich jemand dazu ermutigt an einem Wetkampf teilzunehmen, dann soll er doch dort laufen wo er sich am wohlsten fühlt. Mein erster Wettkampf war ein Frauenlauf. Meine Mami fing jetzt mit Mitte 50 an zulaufen und ihr erster Wettkampf war auch ein Frauenlauf. Für den Anfang ist es für die meisten wohl stressfreier bzw. beruhigender unter Gleichgeschlechtlichen zu laufen ...
Das scheint tatsaechlich so zu sein, und daher finde ich, dass Frauenlaeufe immer noch ihre Berechtigung haben. Mir persoenlich ist dieses rosa Getue zwar auch etwas unheimlich, und die den gegenwaertigen Women's Runs gibt es vermutlich vor allem deswegen, weil sich die organisierenden Firmen davon mehr weibliche Kundschaft versprechen. Aber ich war jetzt zweimal als Streckenposten bei so einem Women's Run, und die Frauen dort hatten ganz offensichtlich ihren Spass. Ich kenne Frauen, die ihre Schwestern, Toechter, Kolleginnen dorthin gebracht haben, die sicher nicht so schnell bei einem normalen Volkslauf mitmachen wuerden. Beim Women's Run kann man anscheinend einfach mal das "Laufen bei Veranstaltungen" testen, ohne Angst haben zu muessen, dass man irgendwie auffaellt oder milde belaechelt wird. Ein paar von den Teilnehmerinnen finden spaeter sicher auch zu gemischten Volkslaeufen oder werden vielleicht auch nur ermutigt, trotz Langsamkeit / Uebergewicht / roter Birne oder was-weiss-ich-was beim Laufen zu bleiben und sich nicht zu genieren. Und wenn das erreicht wird, dann hat sich so ein Women's Run allemal gelohnt.
Gruss,
Katrin