Priesinho hat geschrieben:Hallo,
ich laufe erst wieder seit einem Monat. Vom Laufen und besonders im aeroben Bereich also bei Sprints bekomme
Meinst du vielleicht anaerob?
Priesinho hat geschrieben:
ich immer einen knallroten Kopf, dass ich in der Nacht leuchten würde. Dabei bildet sich auch dieses Warndreieck heraus (Mund-Nase-Dreieck), welches häufig bei Herz-Kreislauf-Patienten auftritt und wo man sagt, dass man kurz vor der Ohnmacht stehe.
Also ich kenne das Warndreieeck nur aus dem Straßenverkehr.
Priesinho hat geschrieben:
Also dass ich stark in der Sauerstoffschuld bin.
Hört sich schlimm an, "Sauerstoffschuld", gell? Und viele Leute warnen noch davor, also muss es schlimm sein?
Ist es aber nicht. Vor zig Jahren hat man das mal geglaubt, aber das ist lang überholt. Nur leider haben das offensichtlich viele Sportler, Trainer und Lehrer nicht mitbekommen.
Priesinho hat geschrieben:
Das Problem ist nur, dass ich mich gar nicht so fühle und zum Beispiel in dem Fall auch vom Training oder Sportunterricht ausgeschlossen werde, weil meine Birne meterweit leuchtet. Oftmals fühle ich mich erst richtig gut, wenn ich wie eine Tomate aussehe.
Und deswegen schließen sie dich scheinbar aus. Dagegen solltest du durchaus protestieren, erklären, dass es dir gut geht.
Und die Färbung deines Kopfes muss nicht direkt mit "aerob" oder "anaerob" zu sammenhängen. Ich kenne viele Menschen, die beim joggen, also einer sehr aeroben Belastung, bei der keine oder kaum "Sauerstoffschuld" erzeugt wird, eine knallrote Birne bekommen. Das scheint in erster Linie Veranlagung zu sein.
Priesinho hat geschrieben:
Woran liegt das?

Was kann ich dagegen tun?
Das Erröten isteine normale körperliche Reaktion auf die körperliche Betätigung beim Sport. Der eine bekommt halt mehr Farbe als der andere, wahrscheinlich erblich.
Priesinho hat geschrieben:
Einen Arzttermin habe ich mir zu Sicherheit schon gemacht.
Wenn du sonst keine Brschwerden hast, wäre das wahrscheinlich eher nicht nötig gewesen. Aber wenn der dir die Sporttauglichkeit auch bei rotem Kopf bescheinigt, kannst du wenigstens im Training und unterricht damit argumentieren.
So nochwas zum Energiestoffwechsel.
Bei kurzen Sprints läufst du erstmal "anaerob alaktizid". So lange wie die in deinen Muskeln gespeicherte Energie (ATP und Kreatinphosphat) reicht, irgendwas zwischen 5 und 25 s, hängt natürich auch davon ab, wie schnell du läufst. Außerdem erheblich vom Trainingszustand (Sprintausdauer).
Bei den meisten aktivitäten von längerer Dauer laufen aerobe und anerobe Stoffwechselprozesse im Körper ab. Je langsamer du unterwegs bist, desto weniger kommst du in die Sauerstoffschuld, desto aerober wird es. Also ist langsames gehen etwa 100% aerob, ein schnellerer Dauerlauf vielleicht noch 95-98 % aerob, ein 400m Lauf unter 60 Sekunde dagegen eher so 30-40% aerob. Je schneller du läufst, desto mehr Energie brauchst du, desto anaerober wirds.
Der anerobe Stoffwechsel ist aber nichts schlimmes. Man hält nur nicht so lange durch, wenn man so schnel läuft, dass viel Energie aus dem anaeroben Stoffwechsel lommt.
Das haben wir aber eigentlich auch schon gewusst, bevor man uns die ganzen fremdwörter beigebracht und von der "schlimmen Sauerstoffschuld" erzählt hat:
Laufe ich schneller, halt ich meist nicht so lange durch, wie wenn ich langsamer laufe.
Wenn man schneller läuft, wird man eben irgendwann müde (und bekommt evtl vorher einen roten Kopf). Das ist nichts schlimmes. Einem gesunden Körper tut es nämlich sogar gut, wenn der sich ab und an mal etwas anstrengen muss.
Gruß
C.