Vorlauf: Morgens um halb 7 klingelt mein Wecker, ich hatte am Vorabend wegen der Hitze Probleme einzuschlafen fühle mich aber dennoch fit. Nach dem Frühstück (Marmeladenbrot) geht es erst mal unter die Dusche und dann wird meine Freundin geweckt (Die vom frühen aufstehen gar nicht begeistert ist ;)). Ich mische mir mein Wettkampfgetränk zusammen mit dem ich in der Vorbereitung gute Erfahrung gemacht habe (halber Liter Wasser , etwas Salz, 3 EL Zucker) und Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Strecke. Noch ist es bewölkt aber das sollte sich noch ändern.
Am Start angekommen ist noch nicht so viel los. Ich trinke zwischendurch immer etwas Wasser und muss bis es los geht 4 mal auf Klo

Die Strecke: Bei der Strecke handelt es sich um einen schönen Rundkurs entlang der Eider und des Nord-Ostsee-Kanals, die zu großen Teilen mit meinen aktuellen Trainingsstrecken übereinstimmt. Während des HM durchläuft man laut Aufzeichnung meines FR 97,4 Hm anstieg und 104,1 absteigende Hm. Diese sind aber trotz elevation correction plugin für Sporttracks sehr ungenau geben aber schon die richtige Tendenz wieder. Als Bodenbelag wechseln sich Asphalt, Sand und Gras ab. Die Pausenzeichen auf der Karte kamen durch einen kleinen Tunnel Zustande.


Km 1 u 2 (5:02;5:03): Ich komme gut weg am Start und winke noch einmal meiner Freundin zu. Es läuft alles nach Plan und bilde mit 3 anderen eine Vierergruppe, da wir alle etwa das gleiche Tempo laufen.
Km 3 u 4 (5:17;5:11): Bei km 3 kommt die erste Verpflegungsstelle. Ich nehm mir einen Becher Wasser nehme einen kleinen Schluck und schütte mir den Rest über den Kopf. Aufgrund einiger kleinerer Anstiege wird unsere Gruppe etwas langsamer. Nach 4 km trinke ich das erste Fläschchen aus meinem Gürtel. Ich sehe ein, dass es mit 1:45 wohl nichts wird und versuche die 1:50 anzuvisieren.
Km 5 u 6 (5:14;5:15): Wir kommen gut voran und erreichen die zweite Getränkestelle. Diesmal schütte ich mir den Becher aber nur über den Kopf, da beim trinken im laufen aus dem Becher sowieso kaum was ankommt. Unsere Gruppe zieht sich leider auseinander und der, an dem ich mich hauptsächlich orientiert hat kann das Tempo nicht mehr mitgehen. Die 5km Durchgangszeit liegt bei 25:44 damit hätte ich am Vortag problemlos meine Altersklasse bei den 5km gewonnen.
Km 7 u 8 (5:29;5;39): Die Sonne kommt langsam heraus und ich merke, dass ich das Tempo nicht mehr halten kann, da es jetzt schon weit über 20° sind und ich dem Wetterbericht vertraut habe und meine Kappe daheim gelassen hab. Bisher hat mich aber noch niemand überholt. Nach 8 km trinke ich wieder eine Flasche aus meinem Gürtel.
Km 9 u 10 (5:34;5:32): Ich laufe gefühlt mit gleich bleibender Intensität und beschließe mich Heute mit einer Zeit unter 2 Stunden zufrieden zu geben. Auf diesem Stück geht es mitten durch die Stadt. Leider ist aber nicht viel Publikum an der Strecke um einen anzufeuern. Ich kann das Tempo aber noch gut halten und laufe die ersten 10 km in 53:16. Auch hier hätte ich ohne Probleme am Vortag meine Altersklasse gewonnen, da der Lauf parallel zum Deutschlandspiel lief und deshalb nicht viele Teilnehmer hatte.
Km 11 u 12 (5:45;5:48): In einem kleinen Stadion gibt es die nächste Getränkestelle und ich mache das gleiche Spielchen wie zuvor. Ich versuche immer noch die gefühlte Intensität beizubehalten, merke aber, dass es doch noch hart wird unter den zwei Stunden zu bleiben, das das aber kein Problem darstellt solange ich in etwa bei 5:45 min/km bleib. Ich denke der Tempoverlust hängt auch damit zusammen, dass ich im Training bei den Tempoläufen nur maximal 11 km schnell gelaufen bin. Mittlerweile überholen mich einige Leute, ich hab aber immer noch viel Spaß am Lauf, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht so aussehe. Bei 12 km trinke ich meine dritte Flasche, also bleibt noch eine über.
Km 13 u 14 (5:59;5:47): Nachdem der 13. Kilometer zu Ende ist schaue ich auf meine Uhr und merke, dass ich zu langsam werde. Ich versuch wieder etwas mehr Gas zu geben und schaffe den nächsten km dann auch wieder in einer vernünftigen Zeit. Ich werde wieder von einigen überholt.
Km 15 u 16 (6:01;6:26): Bei km 15 ist wieder eine Verpflegungsstelle. Mir kommen die schnellste Läufer des Halbmarathons entgegen und ich klatsche kurz um sie (und mich selbst) ein wenig zu motivieren. Bei km 16 trinke ich die letzte Flasche aus meinem Gürtel. Ich merke, dass ich das Tempo nicht halten kann und Versuche mir etwas Kraft für den Schluss aufzusparen, da der härteste Teil noch kommt.
Km 17 u 18 (6:05;5:51): Ich bin auf meinen Lieblingsteil aus dem Training, was mich wieder etwas motiviert und ich versuche jetzt bis zum Schluss nochmal alles rauszuholen. Hier geht es durch ein kleines Waldstück am Wasser. Meine Eltern stehen an der Strecke und meine Mutter jubelt mir zu während mein Vater ein paar Fotos macht.
Km 19 u 20 (6:09;6:27): Hier kommt die schwierigste Stelle auf der Strecke. Es geht eine Steile Treppe hinauf, die ich gehend zurücklege. Sie hat aber trotzdem noch so viel Kraft gekostet, dass der 20. km deutlich langsamer war.
Km 21 u Rest (5:53;6:06): Ich komme wieder an die Stelle, an der mir zuvor die Läufer entgegengekommen sind und sehe, dass immer noch einige auf dem Hinweg sind. Ich versuche nochmal möglichst viel rauszuholen, bleib dann aber im Ziel etwas zu früh stehen, da man da nochmal 90° nach rechts abbiegen muss um den Schritt über die Linie zu machen. Außerdem Stoppe ich meine Uhr erst nachdem die Autopause losgegangen ist. Ich höre noch wie der Sprecher meinen Namen und 1:59 durchsagt. Ich habe es also noch so gerade geschafft unter zwei Stunden zu bleiben (puh!).
Nach dem Lauf:
Ich hole mir im Zielbereich ein paar Stücke Wassermelone und Trinke einen halben Liter Limo. Dann seh ich plötzlich meine Mutter auf mich zu kommen. Meine Eltern waren das Stück mit dem Fahrrad langsamer als ich zu Fuß ;). Anschließend gehen wir noch kurz in ein Kaffee und ich Trinke nochmal einen halben Liter Cola und esse ein Eis. Danach gehe ich glücklich nach Hause.
Auswertung:
Distanz: HM
Offizielle Zielzeit: 1:59:49,96 (FR: 1:59:41)
Platzierung: Gesamt: 65/97
M20: 5/7
Der nächstbessere meiner Altersklasse war knapp 20 Minuten schneller als ich, das war also auch die beste Platzierung, die heute möglich gewesen wäre. Mit etwas mehr kampfeswillen hätte ich wohl noch ne 1:55 rausholen können, aber es war mir wichtiger gut anzukommen, vor allem, da ich am Abend noch Tanztraining hatte und mich meine Freundin erschlagen hätte wenn ich da nicht hätte hingehen können ;) Das Tanztraining haben mir meine Beine auch etwas übel genommen und ich hab nun einen der schlimmsten Muskelkater meines Lebens

