Hier meine Meinung dazu. Könnt Ihr dann gerne draufhauen
Bin selbst im Marathotraining und hatte auch gestern beim langen Lauf bei der Endbeschleunigung meine Schwierigkeiten. Allerdings mache ich mir deswegen keinen Kopf, denn der Trainingsreiz (und um den geht es ja beim Training) ist ja trotzdem da. Wenn ich das Pensum welches ich mir vorgenommen habe nicht komplett schaffe ist es für mich eher so, daß ich die Grenze (welche ich ja treffen möchte) gefunden habe. Denn nur wenn ich etwas mache, was mein Organismus nicht locker bewältigt reagiert er mit Anpassung und das ist ja gewünscht. Anders sieht die Sache aus, wenn ich das permanent mache und mir häufiger nicht die Zeit für die Regeneration lasse. Dann sinkt die Formkurve und irgendwann geht nix mehr.
Im Marathontraining soll der lange Lauf den Fettstoffwechsel trainieren. Das am Ende des langen Laufes die Kohlehydratspeicher in den Zellen leer sind ist gewollt und die Trainingsdistanz soll bewirken, daß man ein ordentliches Lauftempo auch noch mit leeren Speichern hinbekommt, wenn nur noch der träge, Sauerstoffhungrige Fettstoffwechsel zur Verfügung steht.
Meiner Meinung nach ist es für das TRAININGSZIEL eher kontraproduktiv sich kurz vor dem langen Lauf oder gar währenddessen mit Kohlehydraten zu versorgen denn das verzögert doch das Trainingsziel die Speicher zu leeren nur. Unmittelbar danach sieht die Sache hingegen genau anders aus, da müssen die Speicher sofort, am Besten zunächst flüssig und dann mit fester Nahrung wieder aufgefüllt werden.
Auch im Wettkampf sieht die Sache anders aus, denn dort gilt es ja zu vermeiden, daß man "leer läuft" oder man versucht es zumindest so lange wie möglich zu verzögern.
Sicherlich ist es immer beruhigend und wichtig für die Läuferseele, wenn man sich mit den Trainingsergebnissen jedes mal übertrifft. In der Praxis sieht es aber manchmal anders aus und ich sage immer je tiefer der Krater desto höher der Rand wenn ich dann rauskrabbel.
Je nachdem wie Dein Marathonplan aussieht, zielt er ja auch darauf ab, daß die Ermüdung über einen definierten Zeitraum (oft 6-8 Wochen) immer weiter zunimmt und dann in der letzten Woche beim tapern eine umso bessere Hyperkompensation einsetzt.
Kurzum. Mach Dir nicht so viele Sorgen wenn es mal im Training nicht so lief, sollte das häufiger vorkommen solltest Du Deinen Trainingsplan allerdings unbedingt anpasse und ggfls. "entschärfen".
Ja, Training tut manchmal weh!