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Puls geht nie unter 70% beim Joggen

Puls geht nie unter 70% beim Joggen

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Hallo zusammen
Ich gehe seit ca. 4 Monaten 2-3 mal wöchentlich joggen. Ich bin 180cm und 76kg und mache auch sonst ziemlich viel Sport.
Meinen ersten Viertelmarathon habe ich mit 45min 47s abgeschlossen.
Hfmax liegt bei 195. (Alter 22)

Ich bin also iwie schon fit oder zumindest nicht grottenschlecht... (würde ich behaupten).

Nun zu meiner Frage:
Ich trainiere meistens mit Pulsuhr wenn ich joggen gehe. Dabei kriege ich meinen Puls fast nie unter 75% und schon gar nie unter 70%.
Ist das am Anfang normal?

Ich habe das auch schon explizit versucht. Ich bin ganz locker gestartet und habe dann festgestellt nach einer Weile, als sich ein regelmässiger Puls eingependelt hat, dass er viel höher ist. Ich habe also das Tempo reduziert. Der Puls ging auch ein wenig zurück.
Das Spiel habe ich dann so weit fortgeführt bis ich schon fast an der Stelle gejoggt bin. Natürlich ist das ganze dann so ineffizient und kompliziert, dass der Puls dann iwann nicht mehr weiter runter geht sondern eher hoch, da man sich so komisch bewegt.

Wie schaffe ich es, dass ich locker joggen kann bei einem Puls von ca. 70%?

Oder soll ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen und normal so joggen gehen wie ich mich wohlfühle?

Vielen Dank für eure Antworten

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1. Lauf soweit Du kannst
2. Hänge den Pulser dort angekommen an einen Baum
3. Lauf zurück und nimm Dir vor, nie wieder dorthin zu laufen
4. Fühl Dich beim Laufen wohl ohne Pulser und höre auf Dein Gefühl, Luke!

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radiohead3 hat geschrieben: Oder soll ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen und normal so joggen gehen wie ich mich wohlfühle?
Auf keinen Fall, das ist doch kein Spass hier - Laufen ist eine ernste Sache!!!!
...
...
:ironie:

Aber ernsthaft: Vielleicht ist dein Maximalpuls etwas höher, soll vorkommen.
Nutz mal die Forensuche zum Thema "Maximalpuls", da findest du einiges.

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Willkommen radiohead3,

uiii Neuling und Pulsuhr. Das gibt wieder Gesprächsstoff ...

Meine Erfahrungen sind, wenn die Ausdauer noch nicht so ausgeprägt ist wie eben bei Laufanfängern, ist der Puls entsprechend höher. Mit zunehmender Ausdauer wird er sich auf niedrigerem Niveau einpendeln. Ich kann auch nur empfehlen, die Pulsuhr weg zu legen und ein Gefühl für den Körper zu entwickeln. Das heisst, Grenzen kennen lernen, verschiedene Einheiten zu laufen in Form von Länge und Geschwindigkeit. Hierbei wirst du ganz schnell einen individuellen Rhythmus deines Körpers kennen lernen. Ich denke, alles verläuft im Rahmen bei dir.

LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Warum läufst du?
radiohead3 hat geschrieben: Wie schaffe ich es, dass ich locker joggen kann bei einem Puls von ca. 70%?
Warum ist das für dich ein Ziel? Welchen Zusammenhang hat es für dich zu deiner Antwort auf die erste Frage?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Du bist jung, hast ne passable 10er Zeit für einen Laufanfänger. Warum willst Du überhaupt so "tieftourig" laufen (es sei denn Du willst das Lauftraining als Regenerationseinheit nutzen, aber selbst dann passen die 70% eigentlich noch) :confused:
was willste machen, nützt ja nichts

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Danke für eure Antworten.
Weshalb ich das möchte?

Ich habe mal ein paar Trainingsprogramms ausprobiert welche über den Puls gesteuert waren und da war die Vorgabe teilweise man soll einen Teil bei ca. 70% des Pulses absolvieren. Das habe ich nie geschafft.
Aus diesem Grund kommt die Frage.

Momentan mache ich gerade ein Programm mit 3 Einheiten pro Woche:
1. Intervall bspw. 8x400m schnell (für meinen Geschmack 1min31s) mit jeweils 400m lockerem Traben.
2. Tempolauf bspw. 1,5km Einlaufen - 5km mit 4min22s/km - 1,5km Auslaufen
3. langer Lauf bspw. 10km mit 4min36s/km

Diese Trainingsvorgaben habe ich aus diesem Buch: Lauftraining mit System - Weniger laufen - Schneller werden - Bill Pierce, Scott Murr, Ray Moss - Google Books

Finde das training hart damit aber es soll grosse Fortschritte mit sich bringen.

Was denkt ihr darüber? Ich hoffe dass es nun nicht gleich zu grosse Diskussionen gibt. Da jeder ein anderes Training für sinnvoll hält.

Wollte nur mal eure Meinung hören.

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RennFuchs hat geschrieben:....hast ne passable 10er Zeit für einen Laufanfänger.
Welche Zeit hat er denn beim 10er? Gelaufen ist er doch einen 4/16stel Marathon (oder so ähnlich) :zwinker5:

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rono hat geschrieben:Welche Zeit hat er denn beim 10er? Gelaufen ist er doch einen 4/16stel Marathon (oder so ähnlich) :zwinker5:
Ja der Lauf war ein Viertelmarathon (10,5km) das gibt es in Deutschland glaube ich weniger oft als in der Schweiz. Die Zeit ist also wirklich auf 10,5km und nicht auf 10 :D

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radiohead3 hat geschrieben:Ich habe mal ein paar Trainingsprogramms ausprobiert welche über den Puls gesteuert waren und da war die Vorgabe teilweise man soll einen Teil bei ca. 70% des Pulses absolvieren. Das habe ich nie geschafft.
Aus diesem Grund kommt die Frage.
Die Vorgabe ist schlicht und einfach Käse.
So lange Du locker läufst, ist das Ziel der regenerativen Einheit erreicht.
Extra bremsen, nur um einen bestimmten Puls zu erreichen bringt nichts.
Momentan mache ich gerade ein Programm mit 3 Einheiten pro Woche:
1. Intervall bspw. 8x400m schnell (für meinen Geschmack 1min31s) mit jeweils 400m lockerem Traben.
2. Tempolauf bspw. 1,5km Einlaufen - 5km mit 4min22s/km - 1,5km Auslaufen
3. langer Lauf bspw. 10km mit 4min36s/km
Das kann nicht hinkommen.
Es finden sich dort nur intensive Einheiten.
Vor Allem der lange Lauf ist mit 4:36 viel zu schnell und entspricht Deinem Wettkampf- Tempo.

Mach`den langen Lauf wirklich lang (ca 12km) und laufe 5:30min/km oder langsamer.
Aber bloß nicht extra langsam um auf 70% zu kommen.

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radiohead3 hat geschrieben:Ich habe mal ein paar Trainingsprogramms ausprobiert welche über den Puls gesteuert waren und da war die Vorgabe teilweise man soll einen Teil bei ca. 70% des Pulses absolvieren. Das habe ich nie geschafft.
Aus diesem Grund kommt die Frage.
Die Vorgabe ist schlicht und einfach Käse.
So lange Du locker läufst, ist das Ziel der regenerativen Einheit erreicht.
Extra bremsen, nur um einen bestimmten Puls zu erreichen bringt nichts.
Momentan mache ich gerade ein Programm mit 3 Einheiten pro Woche:
1. Intervall bspw. 8x400m schnell (für meinen Geschmack 1min31s) mit jeweils 400m lockerem Traben.
2. Tempolauf bspw. 1,5km Einlaufen - 5km mit 4min22s/km - 1,5km Auslaufen
3. langer Lauf bspw. 10km mit 4min36s/km
Das kann nicht hinkommen.
Es finden sich dort nur intensive Einheiten.
Vor Allem der lange Lauf ist mit 4:36 viel zu schnell und entspricht Deinem Wettkampf- Tempo.

Mach`den langen Lauf wirklich lang (ca 12km) und laufe 5:30min/km oder langsamer.
Aber bloß nicht extra langsam um auf 70% zu kommen.

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radiohead3 hat geschrieben:Die Zeit ist also wirklich auf 10,5km und nicht auf 10 :D
Genau genommen 10,549 km, aber daraus ergibt sich eine 10-er Zeit von 43:24 min, und die tatsächliche 10 km-Zeit wäre dann vielleicht noch 1, 2 sek schneller. Also ist das schon ein bisschen korinthenkackerig, das nicht als 10-er Äquivalenz zu betrachten.
radiohead3 hat geschrieben:Ja der Lauf war ein Viertelmarathon (10,5km) das gibt es in Deutschland glaube ich weniger oft als in der Schweiz.
Weniger oft ja, gibt's aber trotzdem manchmal. Mein allererster Lauf vor Jahrhunderten war genau so ein Viertelmarathon als Teil einer Marathonstaffel.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Plattfuß hat geschrieben:[...]
Das kann nicht hinkommen.
Es finden sich dort nur intensive Einheiten.
Vor Allem der lange Lauf ist mit 4:36 viel zu schnell und entspricht Deinem Wettkampf- Tempo.

Mach`den langen Lauf wirklich lang (ca 12km) und laufe 5:30min/km oder langsamer.
Aber bloß nicht extra langsam um auf 70% zu kommen.
anscheinend hat der TE recht:FIRST-Prinzip: Trainingspläne nach dem Programm von Bill Pierce - RUNNER’S WORLD
(nicht dass ich dem Plan unbedingt zustimmen würde, aber es steht so in den 5 und 10k Plänen drin)
was willste machen, nützt ja nichts

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radiohead3 hat geschrieben: Nun zu meiner Frage:
Ich trainiere meistens mit Pulsuhr wenn ich joggen gehe. Dabei kriege ich meinen Puls fast nie unter 75% und schon gar nie unter 70%.
Ist das am Anfang normal?
Ja. Und du musst auch nicht unter 70 oder 75% laufen. Es bringt in dem Zusammenhang auch eher weniger als mehr.
radiohead3 hat geschrieben: Wie schaffe ich es, dass ich locker joggen kann bei einem Puls von ca. 70%?
Wenn du schneller wirst, also besser in Form kommst, wird es leichter. Ist aber gar nicht wichtig, denn von deinen Zeiten her hast du vielleicht das Potenzial zum Läufer ... willst du Läufer oder Jogger sein?
radiohead3 hat geschrieben: Oder soll ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen und normal so joggen gehen wie ich mich wohlfühle?
Genau. Oder einfach laufen und nicht joggen. Da darf der Puls dann fast immer über 75 % sein.

radiohead3 hat geschrieben: Momentan mache ich gerade ein Programm mit 3 Einheiten pro Woche:
1. Intervall bspw. 8x400m schnell (für meinen Geschmack 1min31s) mit jeweils 400m lockerem Traben.
2. Tempolauf bspw. 1,5km Einlaufen - 5km mit 4min22s/km - 1,5km Auslaufen
3. langer Lauf bspw. 10km mit 4min36s/km

[...]

Finde das training hart damit aber es soll grosse Fortschritte mit sich bringen.

Was denkt ihr darüber?

Mehr Laufen wäre höchstwahrscheinlich besser. Wenn du das gut durchhältst, kannst du die meisten Tage dazwischen mit lockeren DL (Nach Gefühl, nicht nach Puls) von 30 - 60min in einem gut beherrschten Tempo auffüllen, sowie einen etwas längeren Lauf einplanen. Dann sieht es irgendwann auch wie "richtiges Training" aus. Und spätestens wenn du dann da bist, wirst du dir dann anfangen, Gedanken darüber zu machen, dass du nicht das ganze Jahr so trainieren kannst und willst. Und dann kaufst du dir ein wirklich gutes Buch übers Lauftraining.
Plattfuß hat geschrieben:Die Vorgabe ist schlicht und einfach Käse.
So lange Du locker läufst, ist das Ziel der regenerativen Einheit erreicht.
Nur dass regenerative Einheiten für den TE bei 3 Einheiten/woche normalerweise eh nahezu überflüssig sind.
Plattfuß hat geschrieben: Das kann nicht hinkommen.
Es finden sich dort nur intensive Einheiten.
Vor Allem der lange Lauf ist mit 4:36 viel zu schnell und entspricht Deinem Wettkampf- Tempo.
Falls er das durchhält, ist es nicht mehr sein Wettkampftempo - mal ganz abgesehen davon, dass sein 10er WK Tempo eher bei 4'20 als bei 4'36 liegen dürfte... also sind wir eher bei HM-Tempo, vielleicht sogar noch etwas langsamer, da die Form am Anfang der Laufkarriere oft sehr schnell steigt. Und ein 10k TDL im 30km WK Tempo wäre eine klassische Trainingsempfehlung.

Das ist ein Plan, mit dem man aus drei Einheiten viel rausholen will. Als Notlösung nicht schlecht, mehr trainieren wäre natürlich besser. Aber je weniger Einheiten, desto intensiver muss das Training sein, wenn man einen guten Trainingseffekt haben will.
Plattfuß hat geschrieben: Mach`den langen Lauf wirklich lang (ca 12km) und laufe 5:30min/km oder langsamer.
Man könnte auch etwas kreativer sein und wöchentlich alternierend zu dem TDL einen längeren Lauf einplanen, der aber nach Gefühl zügig bis locker gelaufen werden darf.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:
Mehr Laufen wäre höchstwahrscheinlich besser. Wenn du das gut durchhältst, kannst du die meisten Tage dazwischen mit lockeren DL (Nach Gefühl, nicht nach Puls) von 30 - 60min in einem gut beherrschten Tempo auffüllen, sowie einen etwas längeren Lauf einplanen. Dann sieht es irgendwann auch wie "richtiges Training" aus. Und spätestens wenn du dann da bist, wirst du dir dann anfangen, Gedanken darüber zu machen, dass du nicht das ganze Jahr so trainieren kannst und willst. Und dann kaufst du dir ein wirklich gutes Buch übers Lauftraining.
Was ist für dich ein wirklich gutes Buch?
In diesem Buch, welches ich habe, steht klar geschrieben, dass es effizienter sei 3 intensive Trainings pro Woche machen und mit 2 Crosstrainings (Schwimmen, Radfahren usw.) zu ergänzen, als dass man 5 oder 6 mal die Woche laufen geht. Von den Verfassern gemachte Studien belegen dies auch. (Ich weiss, dass es zu fast jeder These eine Studie gibt, welche eine entsprechende Hypothese stützen :) )
Aber für mich klingt das in dem Buch beschriebene noch ziemlich einleuchtend.

Also denkst du, dass das Training hart sein wird aber zielführend?

Vielen Dank für alle eure Antworten...

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Also ich laufe auch mit Pulsuhr, aber ich benutze das eher um zu sehen, wie sich mit der Zeit die Form entwickelt.
Bei mir ist es z.B. so, dass die langsamen Einheiten, also auch der lange Lauf, selten unter 75% HFmax gelaufen werden, obwohl das Tempo moderat ist und ich es als sehr locker empfinde. Nach 15min Einlaufen geht bei mir der Puls meist schon etwas hoch. Nach einer Stunde laufen geht dieser nochmal hoch und nach 2h kann ich nur mit extrem langsamen Tempo im GA1 (Puls <75%) bleiben.

Das ist bei mir so, aber ich mache mir da keine Gedanken. Andererseits ist mein Puls bei den Intervalleinheiten selten bis gar nicht höher als 96-97% von der HFmax.
Puls ist wohl sehr individuell und ich mache mir da keinen großen Kopf. Regenerative Einheiten mit Puls unter 70% sind ja auch nur dazu da um locker zu werden. Das erreichst du sicher nicht, wenn du mit verkrampftem Laufstil auf der Stelle trittst.

VG
Christian
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PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 44min

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radiohead3 hat geschrieben:In diesem Buch, welches ich habe, steht klar geschrieben, dass es effizienter sei 3 intensive Trainings pro Woche machen und mit 2 Crosstrainings (Schwimmen, Radfahren usw.) zu ergänzen, als dass man 5 oder 6 mal die Woche laufen geht.
Das stimmt so nicht.

3x laufen/ Woche ist nicht schlecht, aber kein Crosstraining kann Laufen adäquat ersetzen.
Training ist nun mal spezifisch und nur durch Laufen wird man im Laufen besser.

Zudem ist es besser, einen gewissen Wochenumfang (z.B. 60km) auf 4- 5 statt auf drei Tage aufzuteilen. Außerdm kannst Du umso mehr variieren, je öfter du laufen gehst: intensive lange und lockere Einheiten.

Fazit: wenn Dein Schwerpunkt auf dem Laufen liegt, solltest Du 4- besser 5mal/ Woche laufen um einen optimalen Effekt zu erreichen.

Als Lektüre sei Dir "Jack Daniels: Die Laufformel" empfohlen. Ist zwar anspruchsvoll zu lesen aber wenn Du das Prinzip erst mal verstanden hast, funktioniert es optimal. Zudem gibt es hier im Forum unter "Trainingpläne" zahlreiche Daniels- Fäden.

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Das Buch von Jack Daniels kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen! Jeder Guru predigt zwar sein eigenes Mantra. Egal ob Steffny, Beck, Marquardt und wie sie alle heißen, oder eben Daniels. Ich persönlich komme mit der Philosophie von Daniels sehr gut klar und lasse seitdem den Puls nur für protokollarische Zwecke mitlaufen, das Training alssolches steuere ich aber nur noch über meine Pace.
Überanstrengung? Kenne ich seitdem nicht mehr.

Und das geniale an dem Buch: er gibt dir das Handwerkszeug an die Hand, um einen auf dich persönlich (aktuelle Leistungsfähigkeit und Wettkampftermine) abgestimmten Trainingsplan selbst zu erstellen.


Die vorgefertigten haben immer ihre Tücken. Für den einen sind sie Top. Dem anderen bringen sie nichts. Und eigentlich sind es nur standardisierte Krücken.

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Albero hat geschrieben:Das Buch von Jack Daniels kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen! Jeder Guru predigt zwar sein eigenes Mantra. Egal ob Steffny, Beck, Marquardt und wie sie alle heißen, oder eben Daniels. Ich persönlich komme mit der Philosophie von Daniels sehr gut klar und lasse seitdem den Puls nur für protokollarische Zwecke mitlaufen, das Training als solches steuere ich aber nur noch über meine Pace.
Überanstrengung? Kenne ich seitdem nicht mehr.

Und das geniale an dem Buch: er gibt dir das Handwerkszeug an die Hand, um einen auf dich persönlich (aktuelle Leistungsfähigkeit und Wettkampftermine) abgestimmten Trainingsplan selbst zu erstellen.


Die vorgefertigten haben immer ihre Tücken. Für den einen sind sie Top. Dem anderen bringen sie nichts. Und eigentlich sind es nur standardisierte Krücken.
Word! Ich handhabe es so mit Pfitzinger, denn ich ebenfalls empfehlen kann.
was willste machen, nützt ja nichts

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radiohead3 hat geschrieben:Was ist für dich ein wirklich gutes Buch?
Z. B. fast alles von Dostojewski ... :D
An auf deutsch erhältlichen Trainingsbüchern kann ich aktuell nur den Daniels mit leichten Einschränkungen empfehlen ...

Besorg dir am besten mehrere Laufbücher , auch englischsprachige. Hier sind ja schon einige Namen gefallen. Man sollte schon einige verschiedene Trainingskonzepte verstanden haben, damit man auch den gemeinsamen Nenner versteht.
radiohead3 hat geschrieben: In diesem Buch, welches ich habe, steht klar geschrieben, dass es effizienter sei 3 intensive Trainings pro Woche machen und mit 2 Crosstrainings (Schwimmen, Radfahren usw.) zu ergänzen, als dass man 5 oder 6 mal die Woche laufen geht. Von den Verfassern gemachte Studien belegen dies auch. (Ich weiss, dass es zu fast jeder These eine Studie gibt, welche eine entsprechende Hypothese stützen :) )
Aber für mich klingt das in dem Buch beschriebene noch ziemlich einleuchtend.
Es ist aber trotzdem Unsinn. Kein Spitzenläufer trainiert so, warum wohl? Warum machen die besten 12 Laufeinheiten und mehr pro Woche, wenn man mit ein wenig Radeln und schwimmen schneller vorankäme? Sind die besten Trainer und Läufer alle blöd und sollten endlich mal das eine bahnbrechende Buch lesen? :teufel:

Warum steigerte sich Falk Cierpinski von 2h20 auf 2h13 im Marathon, als er den Triathlon aufgab?

Auch nahezu alle besseren Freizeitläufer trainieren anders als nach diesem FIRST Prinzip ...

Es ist ein typisches unseriöses Verkaufsversprechen: Mit wenig Aufwand viel, bzw sogar: mit weniger Aufwand mehr erreichen. So werden seltsame Fitnessgeräte, Konzepte wie Crossfit, Schlankheitspillen und vieles mehr verkauft. Das meiste davon ist dann irgendwie doch Abzocke ...

Dabei gibt es einen wahren Kern: Intensives Training hilft isoliert betrachtet fast immer besser als das weniger intensives. Aber bei den weniger intensiven Trainingsformen macht es die Masse, und auch Amateure können da eben relativ viel "Masse" bewältigen ...

Wenn du nur drei mal in der Woche Laufen dürftest, dann wäre das Konzept möglicherweise eines der besseren. Aber es gibt kaum einen Grund, nicht mehr zu laufen.

Zumal du von 1h Laufen eben viel mehr fürs Laufen hast als z. B. von 1,5h Radfahren. Das beste Verhältnis von Aufwand und Nutzen fürs Laufen bieten die Laufeinheiten!
radiohead3 hat geschrieben: Also denkst du, dass das Training hart sein wird aber zielführend?
Es ist eine Notlösung, die dich jetzt auch noch weiterbringen wird, mit der du dich aber nicht zu lange beschäftigen solltest. Wenn du die Zeit für mehr Training hast, solltest du auch öfter als 3 mal in der Woche laufen. Laufen trainiert man am besten durch Laufen!

Irgendwann wird es dir auch zu stressig werden, jedes mal hart zu trainieren, wenn du Laufen gehst. Das wird irgendwann zu viel Stress, selbst wenn es rein körperlich machbar bliebe. Du magst jetzt denken, dass du "hart" genug dafür bist .... aber gerade wenn du deiner der disziplinierteren und "härteren" Sportler bist, kannst du mehr laufen und davon stark profitieren.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hi zusammen. Ich melde mich wieder zurück.
Habe unterdessen eure Buchempfehlung (Jack Daniels, Die Laufformel) gekauft und gelesen. Sieht wirklich gut aus.
Nur ist das Buch wie es scheint wirklich für Läufer gedacht, welche 5-7 Mal die Woche trainieren können und wollen.

Ich gehöre leider nicht zu dieser Gruppe. Einerseits finde ich die Zeit dafür nicht und andererseits möchte ich auch nicht so viel Zeit mit laufen verbringen.
Mein Ziel ist es vorläufig 2-3 Mal die Woche laufen zu gehen und in diesem Umfang möglichst viel rauszuholen und mich konstant zu verbessern.

Nochmals zum Puls:
Laut dem Buch habe ich etwa (gemäss meiner letzten 10k-Zeit) einen VDot von 46-47.
Das würde heissen, dass ich ein Leichtes Laufen (L-Einheit) mit etwa 5:30-5:40 pro km absolvieren sollte.
Die L-Einheiten sind laut dem Buch mit einem %HFmax-Wert von 65-79 beschrieben.
Wenn ich aber diese Pace anschlage, pendelt sich mein Puls jeweils zwischen 82 und 85% ein. Also bin ich immer einiges von der Bandbreite 65-79% weg.

Was wäre aus eurer Sicht die "richtige" Schlussfolgerung, wenn es sowas überhaupt gibt?

1. Das Tempo ist zu hoch und ich sollte versuchen eine L-Einheit unter 80% zu laufen --> Tempo Drosseln, da ich mit 82-85% bereits eine M-Einheit mache anstatt eine L-Einheit.

oder

2. Das Tempo so belassen, da sich mit der Zeit (durch Training) auch ein Puls von unter 80% bei dieser Pace einpendeln wird.

Vom subjektiven Gefühl her ist 5:30-5:40 pro km eine wirklich angenehme Pace. Ich kann noch relativ gut kommunizieren und locker eine 2-2 Atmung oder sogar 3-3 Atmung durchführen.

Wenn ich meine Trainingsumfangpunkte ausrechne, dann müsste ich in diesem Fall für eine 60min Einheit bei 85% auch die Punkte von dort zur Berechnung nehmen oder? Das wären dann 28 Punkte für diese Einheit.

Ich hoffe ihr könnt mir noch einmal einen Tipp geben in welche Richtung ich eher gehen soll... Oder ob es schlussendlich nicht darauf ankommt.

Danke

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radiohead3 hat geschrieben: Was wäre aus eurer Sicht die "richtige" Schlussfolgerung, wenn es sowas überhaupt gibt?

1. Das Tempo ist zu hoch und ich sollte versuchen eine L-Einheit unter 80% zu laufen --> Tempo Drosseln, da ich mit 82-85% bereits eine M-Einheit mache anstatt eine L-Einheit.

oder

2. Das Tempo so belassen, da sich mit der Zeit (durch Training) auch ein Puls von unter 80% bei dieser Pace einpendeln wird.
Beides nicht die naheliegendsten Schlussfolgerungen, aber die zweite ist näher daran als die erste.

Die wahrscheinlich richtige Schlussfolgerung ist:
Du hast deinen Maximalpuls falsch bestimmt, womöglich mit einer Faustformel.

Also solltest du das Tempo so belassen, die Pulswerte erst einmal ignorieren und bei Gelegenheit mal deine maximale Hf genauer bestimmen. Zudem du bei so wenig Einheiten die DL ruhig etwas flotter machen kannst, ohne dass du angst vor Überlastung haben müsstest.
Bis du deine HF Max genauer weisst, rechne mal lieber mit 205 bis 210 statt 195 .
radiohead3 hat geschrieben: Vom subjektiven Gefühl her ist 5:30-5:40 pro km eine wirklich angenehme Pace. Ich kann noch relativ gut kommunizieren und locker eine 2-2 Atmung oder sogar 3-3 Atmung durchführen.
Das passt auch in etwa zu deinem Wettkampfergebnis und dazu, wie sich L-Pace anfühlen sollte, aber nicht so gut zum ermittelten Puls, also folgt wieder: Dein Maximalpuls stimmt nicht!
radiohead3 hat geschrieben: Wenn ich meine Trainingsumfangpunkte ausrechne, dann müsste ich in diesem Fall für eine 60min Einheit bei 85% auch die Punkte von dort zur Berechnung nehmen oder? Das wären dann 28 Punkte für diese Einheit.
Vergiss die Punkte erst einmal. Bei 2-3 Einheiten die Woche musst du deine Belastung nicht so genau ausrechnen.

Wenn du partout nicht mehr Einheiten laufen willst, wirst du mittelfristig bei einem (zügigen) langen Lauf und zwei Tempoeinheiten pro Woche landen, wenn du wie oben geschrieben, das Optimum aus dem Umfang herausholen willst. In Wochen mit nur zwei Einheiten darf der lange Lauf dann ruhig auch am Ende richtig anstrengend sein.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Die wahrscheinlich richtige Schlussfolgerung ist:
Du hast deinen Maximalpuls falsch bestimmt, womöglich mit einer Faustformel.
Nein, den Maximalpuls habe ich eigentlich richtig bestimmt.
Bei uns an der Uni gab es die Möglichkeit ihn zu bestimmen. Wir waren auf Spinning-rädern und haben 3 Intervalle gefahren, dabei mussten wir so fest in die Pedalen drücken wie es nur ging. Dann haben wir den höchsten Wert genommen und noch 5 draufgepackt...

Oder ist es so, dass man den Maximalpuls speziell mit rennen überprüfen muss? Ich habe bisher aber auch noch in keinem Intervall mehr als 100% geschafft...
Das höchste ist im Intervalltraining immer 105-190.

Wie soll ich die maximale Herzfrequenz deiner Meinung nach "richtig" bestimmen?

Danke

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Durch Laufen natürlich, da bist du schon auf der richtigen Fährte.

Lauf dich 10min locker ein. Dann z. B. 3km schnell so etwa 4'20/km für dich. Dann noch 1 km steigern und einen langen Endspurt probieren. Es gibt zig Methoden, mit der Forumssuche findest du noch mehr.

Pulsgesteuertes Training hat viele Tücken. Gerade für Anfänger daher NICHT zu empfehlen.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich habe bisher aber auch noch in keinem Intervall mehr als 100% geschafft...
Ich hoffe du studierst nichts, bei dem man %-Rechnung braucht :nick:
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

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chillie_ hat geschrieben:Ich hoffe du studierst nichts, bei dem man %-Rechnung braucht :nick:
Logisch weiss ich, dass es theoretisch nicht möglich ist einen Puls von über 100% zu haben.

Aber wenn ich ja den maximal-Puls anscheinend zu tief bestimmt habe mit 195, dann sollte ja beim Rennen auch mal ein Puls von 200 oder so auftauchen und das wären dann mehr als 100% und somit ein Zeichen, dass ich den maximalPuls falsch bestimmt hätte.

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So logisch!?! :D
Ich hatte meinen HFmax bei einer Leistungsdiagnostik im Mai 2012 bestimmt, 193 = 100%. :nick:
Heuer im März bei einem 10 km WK habe ich bein Endspurt die 200 angekratzt, 199 = 103% !?!? :teufel:
JONNY :winken:

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jonny68 hat geschrieben:So logisch!?! :D
Ich hatte meinen HFmax bei einer Leistungsdiagnostik im Mai 2012 bestimmt, 193 = 100%. :nick:
Heuer im März bei einem 10 km WK habe ich bein Endspurt die 200 angekratzt, 199 = 103% !?!? :teufel:
Logjsch ist da nur, dass eine der beiden Messungen falsch war.
Ärgerlich hingegen wäre, wenn die Leistungsdiagnostik falsch war, für die du vermutlich Geld bezahlt hast... :zwinker2:

Du läufst doch noch nicht sooo lang, oder?
Vielleicht konntest du dich bei der Diagnostik noch nicht ausbelasten?

Wie genau sind eigentlich diese Pulsmesser? 3% ist ja nicht wirklich viel...

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Ich habe gelernt dass der MaxPuls auf dem Fahrrad um etwa 10 Schläge tiefer ist als beim Laufen und wenn ich mir meine Pulsmessungen vom Radfahren so anschaue dann passt das vermutlich auch mehr oder weniger.
Ich schätze eine Leistungsdiagnostik oder einen MaxPuls Test auf dem Fahrrad lässt sich deshalb nicht 1:1 aufs Laufen übertragen. Dazu kommt noch dass man sich im Training einfach nicht voll ausbelastet.

Ich bin bei der Bestimmung meiner HFMax nach den gängigen Methoden auch nur auf 195 gekommen in meinem ersten Wettkampf war ich aber längere Zeit mit 195-200 unterwegs.

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Rauchzeichen hat geschrieben:Logjsch ist da nur, dass eine der beiden Messungen falsch war.
Ärgerlich hingegen wäre, wenn die Leistungsdiagnostik falsch war, für die du vermutlich Geld bezahlt hast... :zwinker2:

Du läufst doch noch nicht sooo lang, oder?
Vielleicht konntest du dich bei der Diagnostik noch nicht ausbelasten?

Wie genau sind eigentlich diese Pulsmesser? 3% ist ja nicht wirklich viel...

Ich habe sogar viel Geld bezahlt, aber das war ein Anfängerfehler.
Du hast Recht, bei dieser Leistungsdiagnostik war ich noch keinen WK gelaufen, und erst seit ungefähr einem Jahr "Läufer", da könnte was dran sein.
JONNY :winken:

31
jonny68 hat geschrieben:Ich habe sogar viel Geld bezahlt, aber das war ein Anfängerfehler.
Du hast Recht, bei dieser Leistungsdiagnostik war ich noch keinen WK gelaufen, und erst seit ungefähr einem Jahr "Läufer", da könnte was dran sein.
Ärger dich nicht zu sehr... Ich vermute, du bist Jahrgang 68?
Überleg mal, wie du trainiert hättest, wenn du dich an irgend welchen Pulsformeln orientiert hättest.
220 - Alter = max Puls 175 oder so...

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Richtig vermutet, ich bin nicht mehr der jüngste, und auch bei meinem Laufeinstieg war ich schon eher ein altes Eisen. :D
Und ein Jahr habe ich mit dieser Formel trainiert, mehr oder weniger, und beim TDL dachte ich dann immer, ich müsste gleich tot umfallen, obwohl ich gar nicht so fertig war, weil ich an die 100% ranlaufe. :klatsch: Also war es doch nicht ganz umsonst. :daumen:
JONNY :winken:
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