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Shin Splint? Oder doch nicht?!?

Shin Splint? Oder doch nicht?!?

1
Hallo,

ich bin gerade neu hier, habe auch einige Beiträge gelesen und mich nun doch dazu entschieden euren Rat zu suchen.
Ich bin eigentlich Fußballer, aber seit ca. 15 Monaten nebenbei am laufen.
Eigentlich wollte ich nur Kondition für Fußball aufbauen, habe dann aber doch gefallen am laufen gefunden. Ich laufe so 40km die Woche.

Nun zu meinem Problem. Vor 2 Wochen hatten wir 2 Spiele (Freitag und Sonntag um dem 04.04.13). Ich habe beiden Spiele voll durchgezogen, ca 11km pro Spiel. Am Montag nach dem Spiel hatte ich dann erstes Ziehen im Schienbein bzw. Wade.
Ich hab es erst mal auf die Anstrengung von den beiden Spielen geschoben und bis nächsten Freitag (12.04.13) mit dem Training pausiert.
Es wurde auch langsam besser. Am folgendem Sonntag dann das nächste Spiel. Während des Spiels war auch alles gut, aber danach ging es wieder los. Die schmerzen kamen wieder, diesmal schlimmer.

Ich war daraufhin beim Arzt und bei unserem Physiotherapeuten. Beiden meinten das es eine entzündete Sehne am Schienbein ist. Seit letztem Montag (22.04.2013) trage ich nun zusätzlich Sensomotorische EInlagen (extra für mich angefertigt).
Allerdings habe ich das Gefühl das es dadurch eher schlimmer wird als besser.

Lange Rede kurzer Sinn.
Sind meine Symptome wirklich Anzeichen für Shin Splint? Ich habe hier im Forum gelesen, das dies meistens an der Innenseite 8cm über dem Innenknöchel auftritt. Ich habe das aber nur auf der Aussenseite. Der Schmerz zieht beim laufen bis in den Knöchel und kommt eigentlich immer sobald ich mit dem Fuß den Boden berühre. (Also beim joggen)
Nicht das es nachher ein Ermüdungsbruch ist!?!
Woran würde ich das erkennen?


Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben?

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An der Außenseite sinds keine Shin Splints, sondern höchstwahrscheinlich die Peronealsehnen. Ich sehe darin keine Indikation für eine sensomotorische einlage, im Akutfall würde ich ganz anders behandeln - und zwar: Konsequente Entlastung mittels Taping, Kühlen und Schonen.
Bei Sporteinstieg auch zunächst noch tapen und eher flexible Schuhe tragen, die Dich nicht zum Außenrand des Fußes hin stützen - das würde die Belastung der Sehne weiter erhöhen.
Ermüdungsbrüche entstehen im Schienbein meist eher nach Shin Splints, weil da die Sehnenplatte die Beinhaut ablöst. Ist an der Außenseite nicht der Fall. Aber wie immer: Ferndiagnose ist nur eine Vermutungsdiagnose aufgrund Deiner Angaben.
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

3
Hallo,

Einen Ermüdungsbruch habe ich vor kurzem erst auskuriert und ich kann dir nur raten: Mach einfach Pause.

Ich hatte am Tag davor nur die Schmerzen von ganz normalen SS, und als ich den Tag darauf wieder trainiert habe, hatte ich den Salat. Zwei Wochen Gips usw.

Mir hilft das Tapen immer ganz gut (lass dir das am Besten von einem Profi zeigen. SS Tapen wird dir u.U. noch das ein oder andere mal begegnen) und natürlich solltest du echt Pause machen.

Nach einem SS hört sich das aber eher weniger an. Bei einem Ermüdungsbruch kommen die Schmerzen übrigens oftmals schleichend und oft kommt es auch zu Schwellungen an der Betroffenen Sehne.

Im Zweifelsfall röntgen lassen.


Gute Besserung

Joeylea

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Hallo,

erst mal danke für die raschen Antworten.
Die Einlagen habe ich aufgrund einer Bewegungsanalyse unabhängig von der jetzigen Verletzung bekommen.
Die wurden vor 2 Monaten "bestellt" und sind nun zufällig genau zum Zeitpunkt der Verletzung geliefert wurden.
Ich lasse die Einlagen nun erstmal weg, bis ich keine schmerzen mehr habe.

Tapen mit Kinesio Tape meinst du oder? Da hab ich einen Physiotherapeuten der das macht. Werde den dann mal aufsuchen.

Und dann werde ich mal schauen wie ich das mit der Pause hinbekomme. Wir stecken zur Zeit mitten im Aufstiegskampf der Fußballsaison und als Leistungsträger möchte man die Mannschaft nicht so gern im Stich lassen.

Im moment Kühle ich das jeden Abend und schmiere da Voltaren rauf. Der Arzt hat mir dann noch Ibuprofen 600 verschrieben, da diese auf Entzündungshemmend wirken.

In der Werbung sieht man ja auch häufig die Retardkapseln von Voltaren, sind die zu Empfehlen? Oder lieber Creme?

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Warum hast die die Einlagen dann bekommen? Muss ja einen bestimmten Grund haben :)

Tapen am Besten am Fuß mit Leukotape. Wenn Du schonmal ein "klassisches Sprunggelenkstape" angelegt hast, dann machs genauso, nur mit mehr Zug am Außenrand. Prinzipiell reicht aber die äußere Leuko-Bahn.

Pause: Wenn Deine Sehne akut entzunden ist, mach Pause. Verschleppte Sehnenentzündungen können im Worst Case zum sportlichen Karrierende führen - damit wär weder Dir, noch Deiner Mannschaft geholfen.
Jetzt keine angemessene Entlastung = lange Sportpause später.

Bei Sehnenentzündungen dienen Schmerztabletten nur der Schmerzlinderung, beschleunigen aber nicht (!) die Heilung. Besser: Eis zur Entzündungshemmung und Ruhe ("PECH-Formel").
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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SS tape ich mit Kinesio, aber da das ja kein SS ist, würde ich den Physio fragen. Und auf jeden Fall entlasten. Das Team im Stich lassen ist blöd, aber besser als ewig damit herum rennen.

Zur Entzündungshemmung würde ich persönlich zu Diclo greifen.

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Joeylea hat geschrieben:Zur Entzündungshemmung würde ich persönlich zu Diclo greifen.
Bitte keine Schmerzmittel bei Sehnenscheidenentzündungen - ganz klarer Verlauf, es tut nimmer weh, man entlastet (auch im Alltag) nimmer und das Ganze geht seinen Gang ...
Zweimal pro Tag Eis und nachher nicht gleich belasten ist viel schlauer. Abgesehen davon geht das dann auch nicht auf den Magen.
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Danke für die ganzen Tipps.
War am Samstag beim Physio, dieser hat das ganze mal getapt. Hat auf jedenfall etwas gebracht.
Werde mir für heute wieder einen Termin holen, mal sehen ob er Zeit hat.

Die Einlagen habe ich bekommen, weil bei der Bewegungsanalyse fegstellt wurde, das ich nach innen einknicke und dadurch schief laufe.

Also verstehe ich das richtig, lieber kein Ibuprofen zur Entzündungseindämmung?

Hab Gestern entgegen der Vernunft wieder gespielt. Hatte eigentlich auch keine Probleme und auch nach dem Spiel war alles bestens. Bis ich heute morgen aufgestanden bin :-(
Dann werde ich heute wohl mal mit meinem Trainer reden müssen, haben morgen bereits das nächste Spiel, was für mich dann wohl leider ausfallen wird.

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Guten morgen,

nachdem ich nun Pause mache und wir am Wochenende nicht so erfolgreich waren, wie wir gerne gewesen wären, sind unsere Aufstiegschancen sehr unrealistisch.
Was für mich bedeutet, das ich nun Pausieren werde bis ich keine Schmerzen mehr habe.

Seit gestern trage ich nun auch wieder die Einlagen.

Meine Frage nun an euch, wie lange dauert es bis man sich an Sensomotorische Einlagen gewöhnt hat?
Ich habe das Gefühl das meine Sehne dadurch noch mehr beansprucht wird und ich eher mehr schmerzen als weniger habe.
Ist das Möglich weil sich Sehnen und Muskeln an das "richtige gehen" gewöhnen müssen?

Danke für eure Hilfe.

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Wenn Deine Sehne (Tibialis posterior?) schon gereizt ist UND sie durch eine Einlage welcher Art auch immer dazu stimuliert wird, MEHR zu tun, wird es keinen Gewöhnungseffekt geben, sondern die Beschwerden werden schlimmer.
Eine gereizte Sehne/Beinhaut muss man in Ruh lassen, schonen und nach Ausheilung die Belastung langsam aufbauen.
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trifeminine hat geschrieben: Pause: Wenn Deine Sehne akut entzunden ist, mach Pause. Verschleppte Sehnenentzündungen können im Worst Case zum sportlichen Karrierende führen - damit wär weder Dir, noch Deiner Mannschaft geholfen.
Jetzt keine angemessene Entlastung = lange Sportpause später.
Da kann ich ein Buch drüber schreiben! Ich musste wegen ähnlicher Sache meine sportl. Kariere an den Nagel hängen!
Und das mit 19 Jahren, Regionalliga mit großen Potential nach oben... Arbeitete auf die Bundesliga zu und klar, .. man versucht die Schmerzen mit irgendetwas zu unterdrücken (Sprich Ibuprofen, Salben, Kühlen etc) ...
Nur irgendwann kommt der Schmerz auch im Alltag beim normalen gehen und man läuft nicht mal mehr in der Wohnung ohne Schmerzen.

Ich als jemand, der das alles schon mitgemacht hat, kann dir nur wärmstens empfehlen, dass du Pause machst und das auskurierst.
Ob Aufstiegskampf oder nicht.. Deine Gesundheit geht vor und vor allem das was für dich als dann bald wieder "gesunder Spieler" in Zukunft passiert!

Beste Grüße

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Das hört sich ja nicht gut an @derfrederic.
Ich bin nun dabei mich zu schonen und mache eine Zwangspause, wenn nötig bis ende der Saison.

Meine Beschwerden gehen auch merklich zurück.
Ich habe die Einlagen vom Orthopäden nochmal anpassen lassen und ihm genau gesagt, was mit meinem Bein los ist.
Er hat die EInlagen dahingehend verändert, das die Sehne nicht mehr so sehr stimuliert wird.
Ich habe zwar noch ab und an schmerzen beim gehen, aber es geht stetig bergauf.

Wie lange dauert es so, bis so eine Entzüdung raus ist?

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Hallo,

ich wollte nochmal einen erneuten Zwischenstand abgeben und nochmal Rat wegen den Einlagen einholen.

Im moment ist es so, das ich nur noch anfangs die ersten 10-20 Schritte schmerzen beim gehen (Mit einlagen) habe.
Danach sind eigentlich keine Schmerzen mehr vorhanden.

Nachdem der Orthopäde die Einlagen angepasst hat, tragen sich diese auch viel angenehmer, nur habe ich nun das Gefühl, das ich beim gehen mit dem linken Fuß (der kaputte) sehr doll nach aussen über die zehen abrolle.
Ich weiß von der Bewegungsanalyse das ich ohne Einlagen nach innen wegknicke, aber nun nach aussen?
Oder ist es möglich, das ich nun langsam anfange die "richtige" Haltung beim gehen einnehme und diese mir ungewohnt vorkommt, weil ich über Jahre hinweg schief gegangen bin?

Oder sollte ich die Einlagen weglassen bis das beim wieder völlig in Ordnung ist?

Danke an euch für eure Unterstützung.

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sea-kay hat geschrieben:Oder sollte ich die Einlagen weglassen bis das beim wieder völlig in Ordnung ist?

Danke an euch für eure Unterstützung.
Das ist leider aus der Ferne unmöglich zu sagen.
Das Auffällige ist halt, dass es in meinen Augen zunächst einmal keine echte Indikation für die Einlage zu geben scheint. Ich arbeite bei Shin Splints so gut wie nie mit Einlagen.

Bezgl. "Bewegungsanalyse": Da sieht man halt die Ferse ganz hübsch, aber nicht, was beim weiteren Abrollen passiert. Ferse und Vorfuß/Zehen sind auch nicht starr verbunden, das bedeutet, dass Du durchaus einen Knickfuß haben kannst, im Vorfuß aber trotzdem vermehrt über den Außenrand abrollst (=unnatürlich!). Da würde dann besonders der Tibalis posterior belastet werden (Shin Splints Risiko).
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Die Einlagen habe ich mach der Bewegungsanalyse bekommen. Da war von der jetzigen Verletzungen noch nichts zu sehen. Da war alles gut.

Das die Verletzung und die Einlagen zeitgleich auftauchten ist reiner Zufall.

Ich habe nun nach Absprache mit dem orthopäden die Einlagen beiseite gelegt und werde die erstmal solange weglassen bis ich schmerzfrei bin.

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sea-kay hat geschrieben: Das die Verletzung und die Einlagen zeitgleich auftauchten ist reiner Zufall.
Wer sagt das? Der Einlagenverkäufer, der Orthopäde, der Weihnachtsmann?


gruss hennes

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sea-kay hat geschrieben:Die Einlagen habe ich mach der Bewegungsanalyse bekommen. Da war von der jetzigen Verletzungen noch nichts zu sehen. Da war alles gut.
Du hast keine Vorstellung davon, wievielen Läufern eine Einlage verkauft wird, um irgendetwas zu korrigieren, was aus wissenschaftlicher Sicht entweder nicht pathologisch ("abnormal") ist und damit auch nicht mit höherer Verletzungswahrscheinlichkeit einhergeht, oder mit den verwendeten Methoden gar nicht valide befundbar ist (oder beides).
Das heißt nicht, dass bei DIR die Einlagen falsch sind, das heißt nur, dass man dieses System kritisch hinterfragen sollte.

"Vorbeugende" Einlagen sind in meinen Augen bei 95% der Läufer einfach Geldmacherei.
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Zitat von Hennes:

Wer sagt das? Der Einlagenverkäufer, der Orthopäde, der Weihnachtsmann?
Nein das sage ich, da ich seit 20 Jahren Fußball spiele und laufe. Alles ohne Einlagen und nie beschwerden hatte.


@trifeminine
Ich habe nun seit dem 1. Mai aufs Laufen verzichtet und muss sagen das ich eigentlich zu 90% wieder schmerzfrei bin.
Werde diese Woche wieder mit leichten Laufeinheiten anfangen.
Die Einlagen trage ich momentan nicht, das versuche ich erst wieder wenn ich schmerzfrei bin.
Ich bin mit den Einlagen noch nie laufen gewesen.
Aber ohne Einlagen, egal in welchen Schuhen, habe ich nach ca. 6km. starke schmerzen an den Füßen. Jeweils an der Innenseite, am "Ballen" wo der große Zeh anfängt. Ich weiß nicht wie man das nennt.
Dort entwickelt sich dann auch ziemlich schnell ein druckempfindlicher Bluterguss.
Ich habe Hoffnung, das die EInlagen dagegen etwas helfen.
Ich werde bei interesse davon berichten, sobald ich die erste großere Strecke damit gelaufen bin.
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