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Schuh-Tuning !

Schuh-Tuning !

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Was den Autonarren, Bikern und so weiter recht ist, kann uns Läufern doch nur billig sein? Also, gebt's zu - wer von euch schraubt gerne an seinen Schuhen rum?

Das "Tunen" geht in drei Richtungen:
1.) Besserer Sitz/Tragekomfort
2.) Weniger Gewicht
3.) andere Optik

Punkt 3 klammere ich hier einmal komplett aus, Geschmäcker sind ja verschieden - und angemalt habe ich die Dinger auch noch selten, kommt vielleicht später einmal.

Punkt 1 - Tragekomfort:
Natürlich muss der Schuh einmal von vornherein gut sitzen beider Anprobe, sonst darf man ihn schon gar nicht kaufen. Aber auch ein gut sitzender Schuh kann dann, z.B. bei längeren Läufen, Probleme machen. Bei mir z.B. sind die Achillessehnen recht empfindlich, ich mag es nicht wenn die Schuhe hinten so weit hinaufgeschnitten sind - daher entferne ich bei vielen meiner Schuhe den oberen Teil der Fersenkappe: Das geht ganz einfach mit einem scharfen Cutter (neue Klinge einlegen); evtl. eine Kneifzange als Hilfsmittel damit man besseren Halt hat. Erfahrene Tuner führen das Messer vom Körper weg, andere halten einen Verbandskasten griffbereit.
Oft reicht das wegschneiden schon; manchmal muss man nachher noch das Innenfutter mit dem Obermaterial vernähen (drei, vier Stiche reichen) damit die Fersenpolsterung (so vorhanden) nicht herausrutscht.
Eine Reihe meiner aktuellen Modelle: Ein anderer Punkt, der das Tragverhalten ändert, ist die Einlage - bei den meisten Modellen kann man die herausnehmen und gegen andere tauschen oder auch einfach dran rumschnippeln, wenn man z.B. an bestimmten Stellen Probleme hat.

Punkt 2 - Gewicht:
Manche Läufer suchen lange lange nach einem Schuh mit möglichst wenig Gramm - klar, das läuft sich leichter und bringt ein bisschen Geschwindigkeit - und übersehen dabei, dass man bei den Schuhen, die man schon hat, auch ganz schön Gewicht einsparen kann!
Hier als Beispiel meine aktuellen Wettkampfschuhe, Saucony Type A3 - frisch aus der Schachtel hat das Paar fast 390 Gramm gewogen, nach dem Tuning sind's jetzt 348 Gramm, also 174g pro Schuh. Die Maßnahmen betreffen einerseits Überflüssigkeiten am Obermaterial (Laschen, Herstellerlogo ...), andererseits die Sohle, die beim A3 sehr großzügig bemessen war. Wie man an der Schnittlinie erkennt, ist z.B. im Fersenbereich oder bei der großen Zehe ein ganzer Zentimeter dem Messer zum Opfer gefallen.
Achtung: Bevor man anfängt, an der Sohle herumzuschneiden, muss man den Schuh natürlich so ca. 50km einlaufen - dann sieht man an den Verschleißspuren sehr schön, welche Teile der Sohle nicht oder kaum belastet werden. Der Schnitt ändert evtl. auch das Laufverhalten - durch den fehlenden "Fersensporn" läuft sich das Modell jetzt etwas "flacher", also mehr über den Vorfuß.

Würde mich freuen, auch von euren Tuningerfahrungen zu hören!
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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ob wohl alle noch so geschockt sind von Deiner Schuhquälerei?! ;)

Meine Meinung: Wenn sich der Schuh nach Beschnitt besser anfühlt: mach dass (ich würde zustätzlich noch eine Mail an die großen Schuhhersteller schicken, ob die nicht mal was in die Richtung serienmäßig machen wollen. Bei mir in der Gegend sind die Drei Streifen und die schnelle Katze zu hause und die nutzen die Umgebung hier zum Schuhtesten (meine Söhne testen z.B. gelegentlich Kinderschuh). Da arbeiten gar nicht sooo viele Leute, als dass da eine Mail komplett untergehen muss)
Aber die Sache mit der Gewichtsersparnis, ich weiss ja nicht. Merkst du das wirklich?! Ohne jeglichen negativen Effekt?!

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Hallo Georg,

ich wusste ja schon, dass du Teile der Sohle von deinem Saucony "Kiss This" abgeschnibbelt hast. Ich finde, du bist ein verrücktes Huhn- äh, ein verrückter Hahn! :D (Aber im absolut positiven Sinne!!)

Gespannt bin ich, ob das auch andere tun.
Lauftagebuch


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"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Irisanna hat geschrieben:..

Gespannt bin ich, ob das auch andere tun.
Also das mit der Fersenkappe ( AS Probleme rechts) hab ich auch schon erfolgreich gemacht, aber testhalber erstmal nur bei meinen
"billig" Woolf Racern. An die "normalpreisigen" hab ich mich nicht rangetraut. Schaun mer mal....

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Die Barfußläufer könnten sich ja eigentlich auch die Sohlen von den Schuhen schneiden^^.

Ich hab mir noch nie einen Schuh gekauft, bei dem ich an der Ferse Probleme hatte. ;)

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Totte hat geschrieben: Aber die Sache mit der Gewichtsersparnis, ich weiss ja nicht. Merkst du das wirklich?! Ohne jeglichen negativen Effekt?!
Der Schuh bzw. Fuß ist eigentlich das einzige, wo Gewicht wirklich eine Rolle spielt - ob mein Leibchen jetzt 50 oder 200g wiegt ist ziemlich egal, aber der Fuß wird ja bei jedem Schritt beim Übergang von Stütz- zu Schwungphase von 0 auf ca. 40 oder mehr km/h beschleunigt. Das erledigen zwar unsere stärksten Muskeln, aber der Schuh sitzt natürlich am wirkungsvollsten Punkt des Hebels. Bei einem Marathon macht man so zwischen 20- und 30.000 Schritte je nach Tempo, und da macht es dann schon was aus, ob man 170 oder 200g am Fuß hängen hat.

Wobei das mit dem Sohle verändern natürlich nur sinnvoll ist wenn die Sohle "zu groß" ist, wie das beim Type A3 der Fall war. Ich habe z.B. auch ein Paar Brooks T6 Racer, die haben von vornherein das reduzierte Profil, auf das ich den A3 zurechtgestutzt habe - da ist dann nichts zu reduzieren, die passe nschon. Auch meine Nike Katana Racer waren von Haus aus mit einer sehr reduzierten Sohle ausgestattet, kaum Grund zu Optimierungen (dafür hatten die ein extrem großes und dickes Herstellerlogo, und das auch noch innen und außen af jedem Schuh :teufel: )
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*cel hat geschrieben:Die Barfußläufer könnten sich ja eigentlich auch die Sohlen von den Schuhen schneiden^^.

Ich hab mir noch nie einen Schuh gekauft, bei dem ich an der Ferse Probleme hatte. ;)
Bei entsprechendem Untergrund könnte ich mir vorstellen, dass ein Barfußläufer gegenüber einem Schuhträger im Vorteil ist - das müssten dann allerdings recht spezielle Untergründe sein, weil der blanke Fuß recht wenig "Grip" hat.

Und ob man an der Ferse Probleme kriegt, merkt man ja oft erst nach einigen Wochen. Zusätzlich ist es bei mir eben so, dass mein Achillesbereich empfindlich ist - wenn ich von vornherein nur Schuhe in Betracht ziehe, die mir da ab Schachtel passen, dann schränkt sich die Auswahl auf vielleicht 10% der Modelle ein - auch nicht befriedigend. Da schnipple ich dann lieber ein wenig herum :)
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Irgend ein anderer User dieses Forums macht das auch, aber beruflich für Kunden nach Laufbandanalyse - also nicht solche wie bei runner's point. Gastroland?

Knippi

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:...weil der blanke Fuß recht wenig "Grip" hat.
Das kann ich nach ca. 1.800 km Barfußlaufen (im Wesentlichen auf Asphalt, Beton, Kunststoffbahn) nicht bestätigen. Wirklich rutschig ist nur nasses Steinpflaster. Wesentlichen "Grip" braucht man ohnehin nur an starken Steigungen/Gefällen und in engen Kurven. Auf gerader, ebener Strecke muss die Antriebskraft ja nur den Luftwiderstand kompensieren.
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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