Hat jemand hier Erfahrungen mit dem Marathon in Brüssel? Den einen oder anderen Laufbericht hab ich schon gefunden, aber vielleicht bekomm ich ja hier noch ergänzende Informationen?
Ich hab mir die 10. Ausgabe im nächsten Jahr für mein Marathondebut ausgesucht, lese aber immer mal wieder, dass der Lauf für Anfänger zu schwierig sei, weil er für einen Stadtmarathon doch recht hügelig ist. Nun trainiere ich immer mal wieder ganz gerne mit einigen Höhenmetern, auch meine bisher längsten Läufe von 20 km waren in hügeligem Gelände, das wären die längeren Läufe um die 30 km in der Marathonvorbereitung auch.
Lauf Höhenprofil oszilliert das Ganze immer im Bereich von 50 Höhenmeter rauf und runter, ist das geeignet, einem Anfänger das läuferische Genick zu brechen? Ich würde auf flacher Strecke die 4 Stunden anstreben beim ersten Mal, würde das aber angesichts des Profils auf 4:15 anpassen, ist das vernünftig?
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Ich bin 2007 in Brüssel mitgelaufen. (war mein erster Auslandsmarathon) Auch wenn es schon etwas länger her ist, so glaube ich aber, dass vieles gleich geblieben beim Brüssel-Marathon. Vor allem ist auch die Streckenführung gleich geblieben. Ich habe auf meiner Homepage einen kleinen Laufbericht über diesen Marathon eingestellt ( > Wolfgangs Lauf -und Fußballpage - Brüssel 2007 ) Es war damals ein durchaus anstrengender aber auch schöner Marathon. Für die Stadt Brüssel solltest Du dir aber durchaus ein oder zwei Tage mehr Zeit gönnnen. Die Stadt ist einfach nur toll anzuschauen. Leider führt der Marathon nur in einem sehr kleinem Bereich durch die Stadt (hätte meine Meinung auch in der sehr engen Innenstadt zum Verkehrschaos geführt).
Wünsche weiterhin viel Spass beim Laufen
Wolfgang
Wolfgangs Lauf -und Fußballpage - !! News !!
Wünsche weiterhin viel Spass beim Laufen
Wolfgang
Wolfgangs Lauf -und Fußballpage - !! News !!
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Hallo "schaatsgek",
hier kommt, wie angekündigt ein kleiner Bericht zum Brüssel Marathon, den ich heute gelaufen bin. Insgesamt würde ich Dir zu einem anderen Marathon für Dein Debüt raten, die Begründing ergibt sich aus dem Folgenden:
Positiv:
- Brüssel ist eine interessante Stadt und sicher eine Reise wert. Der Kurs lässt Dich ein paar der Sehenswürdigkeiten sehen (wenn auch wirklich nur eine Auswahl) und hat zusätzlich lange Streckenabschnitte durchs Grüne. Das haben nicht alle Marathons, und man kann das als Vorteil sehen.
- Der Marathon ist klein, heute waren 2,400 LäuferInnen für die Volldistanz gemeldet. D.h. es gibt bis ca. km36, wo die Halbmarathonläufer dazukommen (siehe unten) immer genug Platz auf der Straße, und ggf begleitende Familienmitglieder/Freunde sollten keine große Mühe haben, Dich zu sehen.
Meiner Meinung nach überwiegen aber Nachteile, vor allem für ein Debüt:
- Das Profil ist schwierig. New York hat ja auch den Ruf, recht anspruchsvoll zu sein, was das Profil angeht, aber ich fand Brüssel schwieriger. Am Anfang geht es direkt mal durch drei Tunnels, das ist nicht dramatisch, aber man hat halt schon bei km5 sechs Rampen (3 runter, 3 hoch) in den Beinen. Dann folgen immer wieder Passagen, wo es hoch oder runtergeht, zum Teil recht langgestreckt (mehrere km, z.B. bei km 18-20 oder so), zum Teil recht steil, z.B. bei km 28. Das kann einem Spaß machen und ist für andere Läufe (z.B. Rennsteig oder Two Oceans) eine gute Vorbereitung, es kann einen aber auch mürbe machen. Falls man Brüsel dennoch läuft, tut man gut daran, Hügel in seine langen Läufe einzubauen, und trotzdem kann es noch schwierig werden - der letzte Ansteig ist etwa bei km 40, da muss man schon kämpfen.
- Es gibt wenig Zuschauer. So richtig viel ist nur los direkt am Start und ab 1.5km vor dem Ziel. Zwischendurch gibt es mal ein bisschen mehr Support, z.B. in der Gegend des Afrika-Museums (wo der Wendepunkt ist, so bei km 26 oder so) und bei manchen Straßenkreuzungen. Ich mag Läufe lieber, wo mehr los ist, und denke, das ist vor allem für ein Debüt wichtig.
- Diplomatisch formuliert, gibt es Läufe, die besser organisiert sind. Jan (siehe message in dieem Thread) erzählte mir auf der Messe, dass Brüssel früher den Ruf hatte, schlecht organisiert zu sein, dass das aber besser geworden sei. Und es war tatsächlich nicht schlecht, manche Sachen gehen aber besser, hier ein paar Beispiele:
- Ich bin mir ziemlich sicher, dass der 9. km falsch vermessen war (ca.1.2 km lang). Das fiel nicht nur mir auf, sondern allen, die mit mir gleichzeitig da waren. Eine email hierzu hab ich schon an die Organisatoren geschickt.
- Wasserstationen waren nicht, wie angekündigt, alle 2.5km zu finden, sondern die erste nach ca. 6-7km, dann in etwas erratischen Abständen, schien mir.
- Bei der Kleiderbeutelabgabe gab es keine Sortierung nach Nummern, auch gab es keine Klebeetiketten im Race pack, stattdessen wurden die erst bei Abgabe zugeordnet, was zu Schlangen führte.
- Der Lauf endet am Grand Place - der ist aber gar nicht so grand, wie der Name suggeriertt. Alles zu voll und gedrängt - Fotos von Dir kann kein Begleiter machen, weil es zu voll ist. Es staute sich schon früh, so dass man im Zielbereich fast auf die Vorläufer aufgelaufen ist. Ausgabe von heat sheets etc unkoordiniert.
- Kein Höhenprofil auf der website - warum? Weil es so viele vergraulen würde?
- Es gibt live tracking auf der website für Durchgangszeiten bei 10, 21 und 30km (wenn auch zum Teil verspätet hochgeladen). Warum gibt es keinen sms service, z.B. für die, die noch kein smart phone haben? Damit könnte man doch sogar Geld verdienen.
- Vielleicht mit am störendsten: Die HM-Läufer starten 1.5h später. Bei km 36 vereinigen sich die beiden Läufe. Das ist bei Deiner angestrebten Zielzeit von 4-4:15h vielleicht kein großes Problem, weil die meisten HM-Läufer da schon durch sind, aber bei mir wurde es dann sehr voll auf der Straße. Und bei km 36 eines Marathons ist man ja schon recht angstrengt, da ist es dann blöd, wenn es plötzlich eng wird, und man wieder nach Lücken suchen muss zum Überlegen, statt ein Tempo durchlaufen zu können.
Das klingt jetzt hoffentlich nicht zu negativ. Ich hatte trotzdem einen schönen Lauf, sehr knapp an einer Bestzeit vorbei (wenn die sich nicht vermesen hätten, wärs eine geworden :-)), aber bei der großen Auswahl an Marathons würde ich für ein Debüt zu einem anderen Lauf raten - flacher (FFM, HH), mehr Zuschauer (HH etc) - gibt sichder noch viele andere, ich bin noch nicht so viele in Deutschland gelaufen. Wenn es Ausland sein soll, dann vielleicht Paris oder Stockholm (bisschen hügelig wegen der Brücken, aber tolle Stimmung).
Hoffe, das hilft Dir weiter.
Beste Grüße, Thomas
hier kommt, wie angekündigt ein kleiner Bericht zum Brüssel Marathon, den ich heute gelaufen bin. Insgesamt würde ich Dir zu einem anderen Marathon für Dein Debüt raten, die Begründing ergibt sich aus dem Folgenden:
Positiv:
- Brüssel ist eine interessante Stadt und sicher eine Reise wert. Der Kurs lässt Dich ein paar der Sehenswürdigkeiten sehen (wenn auch wirklich nur eine Auswahl) und hat zusätzlich lange Streckenabschnitte durchs Grüne. Das haben nicht alle Marathons, und man kann das als Vorteil sehen.
- Der Marathon ist klein, heute waren 2,400 LäuferInnen für die Volldistanz gemeldet. D.h. es gibt bis ca. km36, wo die Halbmarathonläufer dazukommen (siehe unten) immer genug Platz auf der Straße, und ggf begleitende Familienmitglieder/Freunde sollten keine große Mühe haben, Dich zu sehen.
Meiner Meinung nach überwiegen aber Nachteile, vor allem für ein Debüt:
- Das Profil ist schwierig. New York hat ja auch den Ruf, recht anspruchsvoll zu sein, was das Profil angeht, aber ich fand Brüssel schwieriger. Am Anfang geht es direkt mal durch drei Tunnels, das ist nicht dramatisch, aber man hat halt schon bei km5 sechs Rampen (3 runter, 3 hoch) in den Beinen. Dann folgen immer wieder Passagen, wo es hoch oder runtergeht, zum Teil recht langgestreckt (mehrere km, z.B. bei km 18-20 oder so), zum Teil recht steil, z.B. bei km 28. Das kann einem Spaß machen und ist für andere Läufe (z.B. Rennsteig oder Two Oceans) eine gute Vorbereitung, es kann einen aber auch mürbe machen. Falls man Brüsel dennoch läuft, tut man gut daran, Hügel in seine langen Läufe einzubauen, und trotzdem kann es noch schwierig werden - der letzte Ansteig ist etwa bei km 40, da muss man schon kämpfen.
- Es gibt wenig Zuschauer. So richtig viel ist nur los direkt am Start und ab 1.5km vor dem Ziel. Zwischendurch gibt es mal ein bisschen mehr Support, z.B. in der Gegend des Afrika-Museums (wo der Wendepunkt ist, so bei km 26 oder so) und bei manchen Straßenkreuzungen. Ich mag Läufe lieber, wo mehr los ist, und denke, das ist vor allem für ein Debüt wichtig.
- Diplomatisch formuliert, gibt es Läufe, die besser organisiert sind. Jan (siehe message in dieem Thread) erzählte mir auf der Messe, dass Brüssel früher den Ruf hatte, schlecht organisiert zu sein, dass das aber besser geworden sei. Und es war tatsächlich nicht schlecht, manche Sachen gehen aber besser, hier ein paar Beispiele:
- Ich bin mir ziemlich sicher, dass der 9. km falsch vermessen war (ca.1.2 km lang). Das fiel nicht nur mir auf, sondern allen, die mit mir gleichzeitig da waren. Eine email hierzu hab ich schon an die Organisatoren geschickt.
- Wasserstationen waren nicht, wie angekündigt, alle 2.5km zu finden, sondern die erste nach ca. 6-7km, dann in etwas erratischen Abständen, schien mir.
- Bei der Kleiderbeutelabgabe gab es keine Sortierung nach Nummern, auch gab es keine Klebeetiketten im Race pack, stattdessen wurden die erst bei Abgabe zugeordnet, was zu Schlangen führte.
- Der Lauf endet am Grand Place - der ist aber gar nicht so grand, wie der Name suggeriertt. Alles zu voll und gedrängt - Fotos von Dir kann kein Begleiter machen, weil es zu voll ist. Es staute sich schon früh, so dass man im Zielbereich fast auf die Vorläufer aufgelaufen ist. Ausgabe von heat sheets etc unkoordiniert.
- Kein Höhenprofil auf der website - warum? Weil es so viele vergraulen würde?
- Es gibt live tracking auf der website für Durchgangszeiten bei 10, 21 und 30km (wenn auch zum Teil verspätet hochgeladen). Warum gibt es keinen sms service, z.B. für die, die noch kein smart phone haben? Damit könnte man doch sogar Geld verdienen.
- Vielleicht mit am störendsten: Die HM-Läufer starten 1.5h später. Bei km 36 vereinigen sich die beiden Läufe. Das ist bei Deiner angestrebten Zielzeit von 4-4:15h vielleicht kein großes Problem, weil die meisten HM-Läufer da schon durch sind, aber bei mir wurde es dann sehr voll auf der Straße. Und bei km 36 eines Marathons ist man ja schon recht angstrengt, da ist es dann blöd, wenn es plötzlich eng wird, und man wieder nach Lücken suchen muss zum Überlegen, statt ein Tempo durchlaufen zu können.
Das klingt jetzt hoffentlich nicht zu negativ. Ich hatte trotzdem einen schönen Lauf, sehr knapp an einer Bestzeit vorbei (wenn die sich nicht vermesen hätten, wärs eine geworden :-)), aber bei der großen Auswahl an Marathons würde ich für ein Debüt zu einem anderen Lauf raten - flacher (FFM, HH), mehr Zuschauer (HH etc) - gibt sichder noch viele andere, ich bin noch nicht so viele in Deutschland gelaufen. Wenn es Ausland sein soll, dann vielleicht Paris oder Stockholm (bisschen hügelig wegen der Brücken, aber tolle Stimmung).
Hoffe, das hilft Dir weiter.
Beste Grüße, Thomas