Zuerst mal ein Hallo in die Runde. Ich lese schon über ein Jahr mit, habe aber bisher nie was geschrieben. Das soll sich jetzt ändern, mit dem Herbst beginnt die Vorbereitung für die nächste (Triathlon) Saison. Dieses Jahr habe ich noch zwei Sprints vor mir, verletzungsbedingt wird es dieses Jahr aber nicht mehr/länger - dafür plane ich schon das nächste Jahr (wie FritzBenedikt)
Fritz, ganz ehrlich: Wenn Du den Spaß an der Sache nicht gleich verlieren willst, verschieb die Sache um mindestens ein Jahr. So wie Du es schreibst bist Du noch nicht so weit. Ist Dir klar, dass auf Deinem und meinem Niveau ein Triathlon eigentlich ein Radrennen (Einzelzeitfahren) ist, bei dem man vorher schwimmt, um die Startreihenfolge festzulegen, und nachher läuft?
Wenn Du dir die Ergebnisse anschaust dann siehst Du, dass die letzten fürs Schwimmen um die 50 min gebraucht haben. Das ist nicht besonders schnell, die können aber alle sicher die 1000 m im Becken in 20 min Schwimmen. Davon bist Du weit weg. Bist Du schon einmal 2km am Stück geschwommen? Findest Du den geraden und kürzesten Weg im See, auch wenn kein schwarzer Strich am Boden aufgemalt ist?(Dazu gehört ein bisschen mehr als nur Kraulen können. Du musst links und rechts in etwa gleich gut atmen können und auch bei den Wasserballzügen zwischendrin nicht an Tempo verlieren) ? Wenn Du nämlich als einer der letzten aus dem Wasser kommst, dann hast Du es zwar leicht, Dein Rad in der Wechselzone zu finden. Die ist nämlich leer bis auf vielleicht so 10 Räder und Deines - aber sowas motiviert halt auch unglaublich.
Du machst Dich dann ziemlich alleine auf den Weg und radelst einsam vor Dich hin. 90 km und 1024 hm. Die letzten haben sich so um die 4h Zeit dafür nehmen müssen. Das ist ein Schnitt von 22 km/h. Für's Mittelfeld wäre ein 30er-Schnitt das Ziel. Auch hiervon bist Du, wie Du schreibst, noch weit weg. Du kommst also wieder als einer der letzten in die Wechselzone, während die anderen schon feiern hast Du noch den HM vor dir. Jetzt wird es schwierig den richtigen Platz wieder zu finden, denn jetzt stehen überall die Fahrräder rum. Du ziehst Dir die Laufschuhe an und los gehts. Die Hamstrings sind zwar schon müde vom Radeln, aber irgendwie wird es schon gehen - wahrscheinlich sehr sehr langsam.
Mit Deinen 40 Wochen-km bist Du noch nämlich nicht wirklich fit. Nach dem Zeitfahren hast dann müde Beine und wirst so um die 2:30 bleiben (Du läufst normal schon sub2?).
Vielleicht ziehst Du es durch, wahrscheinlich wird es aber ein DNF. Über 8h dem Feld hinterherschwimmen, - radeln und -laufen muss man psychisch erst mal abkönnen. Tu Dir das beim Einstieg nicht an.
Was ich machen würde? Radeln, radeln und radeln. Und das so lange und so oft, bis 90 km kurz und 1000 hm flach sind. D.h. Rennrad (lange Runden am So für die Grundlage mit anschließendem 5-10km Lauf) und MTB (abends 500-600 hm vernichten. Dabei lernst Du konsequent über 1h ohne Pause Druck aufs Pedal zu geben. Das ist im Straßenverkehr nicht so einfach). Im Winter kannst man auch mit Tourenskiern den Berg hochlaufen und auf der Rolle trainieren. Dazwischen 3-4 Einheiten Schwimmen pro Woche, bis alles sitzt (2*Technik MIT Trainer, sonst Ausdauer). Weiterlaufen wie gehabt oder erst mal reduzieren.
Für einen Sprint oder OD wäre natürlich alles etwas entspannter und Du hättest Zeit für so unwichtige Dinge wie Familie, Freundin oder Job

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die TECHNIK ganz OK ist, aber aus mir (und meinem damaligen Trainer) vollkommen unerklärlichen Gründen geht mir nach spätestens 150m der Sauerstoff so aus,"
Sorry wenn ich hier reingrätsche: Deine Technik ist definitiv nicht ok. Du brauchst Techniktraining, Schwerpunkt Koordination. Deine Technik ist erst dann halbwegs ok (Note 3-4), wenn Du eine TE von 2000+ m in 1h locker "runterschwimmen" kannst. Vorher macht Tempotraining im Wasser nicht wirklich Sinn.
"Wie gesagt, hier und da, aber leider eher selten. Längste Strecke waren bisher ~60km, denke aber, dass die angepeilten 90km relativ locker machbar sind, insbesondere, wenn man es konsequent trainiert"
Der Weg dorthin: 90 km, 1000 hm und 30er-Schnitt in 300Tagen ist hart. Wenn Du es wirklich durchziehen willst : The Time-Crunched Cyclist, 3rd Ed. Race-Winning Fitness in 6 Hours a Week, Chris Carmichael and Jim Rutberg. Ansonsten würde ich erst mal mit Grundlagentraining anfangen und Ausdauer und die fahrradspezifische Muskulatur aufbauen.
Zum Schluss - gaaanz wichtig: Mach Sprint-Triathlons und dann auch OD / Kurzdistanz. Das macht Spaß, die Fitness und Technik dafür hast Du. (Bei einem Volkstriathlon kann man auch schon mit Brustschwimmen mitmachen. Bei den anderen Distanzen natürlich auch, Du verlierst dann aber das Feld.). Du sammelst Erfolge und verbesserst Dich kontinuierlich. Dazu kommt, dass Du ein Ziel hast. Den 70.3 in zwei Jahren.
