axel_fuerth hat geschrieben:Hast du dir mal überlegt, ob der Jogger einfach Intervalltraining gemacht hat? Innerhalb der Tempoeinheit hat er dich überholt und als er nicht mehr gekonnt haben sollte, war er einfach in seiner Trabpause. Soll es geben.
Edit: Ooops, der C war schneller
big minds think alike ...
@himmelblau:
himmelblau hat geschrieben:Naja, ich wollt es ruhig angehen lassen, denn ich will ja noch mit dem Laufsport noch ein bißchen länger weitermachen.

Und dann liest man halt immer wieder: langsam, langsam, langsam laufen, damit der Körper nicht überlastet wird.
Papier ist geduldig und das Internet für viele ein großer Müllabladeplatz ... es sind über das Laufen und das Lauftraining leider sehr viele Mythen, Halbwahrheiten sowie eine Masse an unbewiesenen oder veralteten und längst widerlegten Behauptungen im Umlauf.
Ruhig angehen lassen bedeutet sicher nicht: So langsam laufen, dass es dir unangenehm ist und wehtut. Wenn es zu langsam wird, werden die Bodenkontaktzeiten zu lang, das Laufen wird ineffizient, es wird mühsamer als bei etwas schnellerem Tempo, irgendwann gar anstrengender als Gehen. Wenn du immer oder zu oft zu langsam oder nie schnell läufst, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dir einen schlechten Laufstil (Schlapp-oder Schlurfschritt) anzueignen.
himmelblau hat geschrieben:
Und gerade, weil ich eben noch nicht so lange laufe und noch erst dabei bin, ein Gefühl für mich beim Laufen zu entwicklen. Und ich dachte, die Grundlagen-Ausdauer erhöhe ich eben nur mit ausschliesslich langen, sehr langsamen Läufen. Aber wenn ihr meint, das sei ein Trugschluß... dann laufe ich eben wieder etwas schneller und eben erstmal noch nicht so lange.
Das Ziel, ein Gefühl für dich zu entwickeln ist gut. Und dafür kann es auch sehr sinnvoll sein, den Pulsmesser erst einmal wegzulassen.
Und ja es ist ein Trugschluss. Intervalltraining kann z. B. auch die Grundlagenausdauer erhöhen. Das haben aber viele hier noch nicht verstanden, das ist leider weit verbreitet.
D-Bus hat es schon angedeutet, der Gesamtumfang ist eher entscheidend als Länge und Tempo einzelner Läufe. Und Intensität ist nur schlecht für die Ausdauer, wenn du wegen zu viel Intensität (deutlich) weniger läufst als sonst.
himmelblau hat geschrieben:
Was die Zeiten angeht, Tina, die 5:09 waren bei 5,7 km, also knapp 6 km. (Allerdings war das auch bisher meine 'Bestzeit', mein schnellster Tempolauf bisher.
Dazu passen die 6:30 bis 6:40 für lockere Läufe ganz gut, ist imo nicht zu schnell. Die 5'15 würde ich dann aber auch unter Tempotraining, verbuchen, das läufst du wohl eher nicht jeden Tag.
himmelblau hat geschrieben:
Bei mir ist es so, dass ich einfach unheimlich gern schnell laufe, selbst wenn die Atmung dann etwas flacher wird, aber es macht mir so am meisten Spaß (das soll ja auch ursprünglich die Hauptsache sein, gell!).
himmelblau hat geschrieben:
Aber ich habe generell den Verdacht, dass ich etwas zu schnell unterwegs bin, (immer gesehen als dauerhafte Belastung für den Körper für langfristiges Training) und möchte tendenziell eben eher länger als noch schneller laufen. Für meine Verhältnisse hat sich die Geschwindigkeit in den letzten zwei Monaten ohnehin sagenhaft gesteigert (ich hatte ursprünglich 5:30 als 'schnelle Zeit' verbuchen wollen und war wirklich verblüfft), so dass ich glaube, dass es auf Dauer nicht mehr wirklich großen Sprünge, sondern eher allmähliche Verbesserung geben wird.
Da wird es noch einige Sprünge geben, wenn du erst seit März läufst. Du kannst dich auf der Langstrecke möglicherweise noch 5-10 Jahre verbessern, allerdings werden die Sprünge nach 5 Jahren sehr sicher nicht mehr so groß sein wie im ersten Jahr.
Und wieso hast du den Verdacht zu schnell zu sein? Fühlst du dich sehr oft müde und kaputt? Irgendwelche Schmerzen, Verletzungen?
himmelblau hat geschrieben:
Ich bin wie gesagt ein paar Mal mit Pulsuhr gelaufen, aber ich finde es eher anstrengend, so dass ich sie jetzt wieder weglasse.
Es geht für viele Läufer sehr gut ohne, allerdings wollen natürlich einige Firmen möglichst viele Pulsmesser verkaufen und arbeiten daran, dass jeder Läufer meint, er bräuchte so etwas. Bin auch fast nie mit Brustgurt unterwegs und habe jahrelang nie eine Pulsuhr benutzt. Dafür kann ich mittlerweile selbst unbekannte Strecken meist recht gut nach Gefühl laufen, ohne einzubrechen.
himmelblau hat geschrieben:
Meine Beobachtungen dazu ist, dass der Puls gegen Ende bei mir immer höher war als am Anfang (ca. 5-10 Schläge), auch wenn ich das Tempo beibehalte. Das kann natürlich an der großen Wärme liegen, das heißt, je länger man läuft um so anstrengender wird es für den Körper.
Völlig normal, wie Hennes schon schrieb. Liegt am Flüssigkeitsverlust und der Erwärmung.
himmelblau hat geschrieben:
Dazu kommt vielleicht auch meine Tendenz grundsätzlich schneller zu werden, je länger ich laufe. Und ich habe den Eindruck, dass der Körper sich 'sein' Tempo irgendwann sucht. Das ist so eine Art Rhythmus, den meine Beine ganz von selbst finden, wenn ich eine Weile gelaufen bin. Da muß ich mich dann zwingen, diesen zu verlassen, also langsamer zu laufen.
Du musst dich nicht zwingen. Wieso willst du gegen deinen Körper arbeiten? Vertrau ruhig mal deinem Gefühl. Wenn du während eines Laufes schneller wirst, hast du höchstwahrscheinlich am Anfang nicht überzogen. Für mich liest sich das so, als wärst du genau auf dem richtigen Weg.
Es ist übrigens ein sehr gutes Training, etwas progressiv zu laufen. Denn bei einem Lauf im gleichmäßigen Tempo, wie er z. B. in einem flachen Hm auf Zeit angestrebt wird, steigt die Belastung an, um das Tempo halten zu können. Wenn ich im Training gesteigert laufe, simuliere ich das ein wenig.
Ist auch für die Psyche meist viel besser, am Ende schnell zu sein, als einzubrechen.
himmelblau hat geschrieben:
Und was das 'zu schnell' angeht, vielleicht noch eine Bemerkung: es ist ein subjektives Gefühl. Manchmal spreche ich zwei drei Sätze vor mich hin, um zu schauen, wie meine Puste so ist (falls ich also jemanden treffe, würde der sich höchstens wundern, mit wem ich denn eigentlich grad so plaudere...), aber ich lauf meist einen Tick schneller als dieses Erzähltempo, weil es mir so mehr Spaß macht.
Dieses Tempo ist imo genau richtig für viele Läufer an vielen Trainingstagen. Gerade wenn man nicht jeden Tag oder öfter läuft, muss der DL nicht unbedingt so langsam sein, dass man sich unterhalten kann. Das wussten gute Trainer wie Lydiard übrigens schon vor 50 Jahren.
Wichtig ist eben, dass du dich an Tagen wo du vielleicht müde oder kaputt bist, nicht zum selben Tempo zwingst, wie an Tagen, an denen du ausgeruht bist.
Lass dir keine übertriebene Angst machen vor Überbelastung oder gar Übertraining. Mit 3-4 mal Laufen in der Woche ist das schwer zu erreichen und bei einem guten Belastungsgefühl merkst du selbst schnell, wenn du es wirklich übertreibst und kannst gegensteuern.
Gruß
C.