Anmeldung:
Problemlos online über "trackmyrace". Startgebühren mit ca. 32€ recht deftig für diesen eher einfach abzusperrenden Lauf - auch stellt sich nicht die Frage, ob das "Starterpaket" gut gefüllt ist, es gab nämlich für die 32€ nur die Startnummer mit aufgeklebtem bib-Chip und sonst genau gar nichts.
Neben den 30km (154 Finisher dieses Jahr, ein paar mehr als 2015) wurden auch wieder der Halbmarathon (nur 178 Finisher, wesentlich weniger als letztes Jahr) und 10km (156 Finisher, ebenfalls weniger) angeboten.
Organisation:
Alles wie schon 2015: Einfach und übersichtlich; Startunterlagen können schon am Vortag abgeholt werden bzw. auch direkt am Start bis 50min vor dem Startschuss (und wahrscheinlich hätte auch ein ZuSpätKommer noch alles gekriegt, sehr unbürokratisch). Die Strecke war sparsam, aber ausreichend markiert, inklusive km-Schildern. Das war auch notwendig, weil man oft allein am Weg war und sich nicht an den Kollegen orientieren konnte. An unübersichtlichen Stellen standen aufmerksame Streckenposten.
Die Verpflegung war mehr als ausreichend, sowohl an der Strecke (ca. alle 4-5km ein Stand) als auch im Ziel (die Kuchen waren wieder super!).
Gestartet wurde getrennt - die 30km-Läufer 15min vor den Halbmarathonis. Finde ich an sich eine gute Trennung.
Kleines Manko: Es gibt im Zielbereich keine Duschen, nach dem Lauf musste man also in die Isar steigen. War bei der herrschenden Hitze aber angenehm!
Die Strecke:
Von Bad Tölz immer am Radweg entlang Isaraufwärts bis zur jeweiligen Wende (Lenggries bzw. Wegscheid) und dann retour (nur die 10km-Läufer starten bereits an der HM-Wende; es gab 2 Shuttlebusse). Die Strecke ist ziemlich flach - die 40 oder 50 Höhenmeter bis zur Wende kann man auf diese Distanz getrost vernachlässigen - allerdings sind immer wieder kleinere Wellen oder Rampen drin - jedoch kaum etwas was den Laufrhythmus stört. Der Untergrund war weniger angenehm - weniger als 15% Asphalt, der Rest großteils schottrige Radwege mit teils recht groben Steinen bzw. gesprungenen alten Betonplatten. Ich hatte wegen der Erfahrungen vom letzten Jahr etwas festere Schuhe angezogen (Mizuno Wave Hitogami2) und bekam trotzdem wieder Probleme im Vorfußbereich durch die spitzen Steine.
Landschaftlich ist die Strecke reizvoll, man ist nie weit vom Ufer der smaragdgrünen Isar weg und die Auwälder sind hübsch. Allerdings gibt es natürlich kaum Zuschauer, und man muss ein wenig auf die Radfahrer aufpassen (die Strecke bleibt während des Laufs geöffnet). Auch ist der Untergrund oft so, dass man gar nicht dazu kommt, in die Gegend zu schauen, weil man sich auf die Strecke konzentrieren muss - speziell bei den geborstenen Betonplatten am Westufer!
Mein eigener Lauf:
Mein Vorhaben, schneller zu sein als letztes Jahr, ist leider nicht gut ausgegangen ... zwar kam ich in einen schönen Rhythmus und steigerte mich dann langsam auf eine 4:15er pace bis ich ca. bei km8 auf einen Kollegen auflief, der laut eigenen Aussagen konstant mit 4:20 unterwegs war (ich selbst hatte natürlich wieder keine Uhr dabei). Mit dem lief ich ein paar km, kurz vor der Wende bei km15 wurde er mir aber doch zu schnell und ich ließ mich wieder etwas zurückfallen. Ab km20 wurde es dann so richtig unangenehm, ich hatte keinen schönen Rhythmus mehr, die Sonne brannte vom Himmel, die Füße taten weh - kurz gesagt, ich bin gnadenlos eingegangen. Interessanterweise hat mich bis ins Ziel dennoch nur noch ein Läufer überholt; ich schätze also dass auch die anderen so ihre Probleme hatten (es mussten leider auch einige Teilnehmer im Ziel ärztlich behandelt werden). Bei den Zielgesprächen nachher zeigte sich auch kaum wer zufrieden.
Bei km28 fühlte ich mich dann so richtig richtig leer; auch ohne Uhr war mir klar dass die Vorjahreszeit nicht zu erreichen war, und wenn da nicht die Halbmarathonis gewesen wären, an denen man ständig vorbeilief, dann wäre ich vielleicht sogar einmal kurz stehengeblieben - aber man hat doch noch ein bisschen Stolz und so trabte ich auch die letzten 2km ins Ziel, wo ich nach 2:15:19 eintraf, als 17. der Wertung.
Ich bin im Moment noch für keinen Herbst-Marathon gemeldet und hatte den Isar-Lauf durchaus als Positionsbestimmung geplant, weil ich mit München geliebäugelt hatte - das hat sich nach dieser Leistung natürlich erübrigt; als nächster Testlauf steht der Halbmarathon beim Innsbrucker Nightrun am 24. September an - sollte ich da ein adäquateres Ergebnis erzielen, dann könnte es vielleicht wieder Florenz werden - ansonsten fällt mir auch kein Zacken aus der Krone wenn ich einmal ein Jahr ohne Marathon bleibe!
Fazit:
Eine an und für sich sehr sympathische Veranstaltung, mit einem landschaftlich schönen und sehr flachen (aber trotzdem wegen des Bodens anspruchsvollem) Kurs in hübscher Umgebung. Als ceterum censeo aber noch einmal meine Bedenken hinsichtlich der Preise ...
Als Anhänge noch Fotos vom schönen Start-/Zielbereich an der Isar, und meine Wenigkeit ca. 300m vor dem Ziel - einsam und auf sonnendurchglühtem Asphalt, ein Bild des Jammers
