Ich begrüße es, dass ein Teil der Startplätze für Berlin 2015 nach Qualizeiten vergeben werden, auch wenn ich selbst 63 Sekunden zu langsam bin. Mich hat interessiert, wie groß die Chancen für Teilnahme nach Qualizeiten eigentlich ist und wie viele Läufer dafür wohl in Frage kommen mögen.
Nun, einige Erkenntnisse vorab:
- Es dürften am Ende wohl so 1 - 2% aller Startplätze sein, vielleicht aber auch weniger.
- Am meisten begünstigt von den Zeiten wird die Männerhauptklasse, d. h. Läufer zwischen 20 und 29 Jahren.
- Ebenfalls recht gut weg kommen Männer M30 sowie Männer und Frauen im Alter von 45 - 49 Jahren. Logisch, da beginnt ja auch die zweite Alterskategorie.
- Je älter die Läufer sind, desto schlechter werden ihre Chancen auf Quali-Startplätze. Dass das absolut so ist, ist klar, aber auch relativ, also im Verhältnis zu ihrem Anteil an den Gesamt-Finishern gilt das.
- Was nicht so offensichtlich sein dürfte: Jüngere Frauen bis zur Altersklasse W40 werden durch die Qualizeiten benachteiligt. Eine junge Frau in den Zwanzigern hat eine um den Faktor 2,5 schlechtere Chance, die Quali zu schaffen als der gleichaltrige Mann, die W30 um den Faktor 2,2. Nimmt man alle Jüngeren bis 44 zusammen, so sind die Chancen der Frauen 1,7-mal schlechter als die der Männer.
Wie kommen diese Erkenntnisse zustande?
1. Ich habe anhand der Marathonbestenlisten für 2013 und 2014 nachgeschaut, wie viele Läufer jeweils die Qualizeiten geschafft haben. Da mögen noch einige in den letzten Marathons dieses Jahres dazu kommen, aber die Relationen dürften gleich bleiben. Sehr wahrscheinlich erfüllen nicht alle Marathons das geforderte AIMS-Kriterium, und mit Sicherheit sind etliche Läufer dabei, die in beiden Jahren die Quali erreicht haben, so dass die tatsächliche, in Frage kommende Anzahl Läufer um einiges kleiner sein wird.
2. Ich habe ermittelt, wie viele Finisher es in den letzten beiden Jahren in Berlin pro Altersklasse gab. Da in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, habe ich einfach das Mittel aus 2013 und 2014 genommen.
3. Die maximal mögliche Startermenge pro Altersklasse (also Qualifikanten aus 2013 und 2014) habe ich ins Verhältnis der durchschnittlichen Finisherzahl aus 2013/14 gesetzt.
So ergibt sich z. B. in der Männerhauptklasse:
- 2013 sind 85 Läufer unter den geforderten 2:45 h gelaufen, 2014 waren es 66, also kommen max. 151 als Qualifikanten in Frage.
- 2013 finishten in Berlin 2.425 MHK-Läufer und 1.802 in 2014, also im Schnitt 2.114 Läufer.
- Auf diese 2.114 Finisher kommen (max.) 151 Läufer mit Startplätzen durch Quali, das sind dann 7,1% der Finisher.
- In gleicher Weise ergibt sich bei der weiblichen Hauptklasse 15 + 13 = 28 Läuferinnen unter 3 h gegenüber 1.078 (2013) und 929 (2014) Berlin-Finisherinnen, d. h. im Schnitt 1.004, was zu einem Anteil von 28:1004 = 2,8% führt.
Bei der Qualizeit von 2:45 h für Männer bis M40 sinken die Anteile = Chancen so:
MHK: 7,1%
M30: 5,3%
M35: 2,6%
M40: 1,7%
Bei den älteren Herrschaften mit Qualizeit 2:55 h geht das noch schneller abwärts:
M45: 5,3%
M50: 3,1%
M55: 1,0%
M60: 0,7%
M65 und älter: 0,2%
Bei den jüngeren Frauen (3:00 h) lautet die Reihe:
2,8%, 2,4%, 1,9%, 1,5%
und bei den Frauen ab W45:
5,6%, 2,3%, 3,8(!), 0%, 0%.
Fazit:
Die Möglichkeit, einen Startplatz durch Leistung erwerben zu können, ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem ausschließlichen Losentscheid. Warum man in Berlin - im Gegensatz zu sämtlichen anderen Veranstaltern - erneut sein eigenes Süppchen kochen muss, anstatt eine an den üblichen Altersklassen ausgerichtete Qualizeitfestlegung zu praktizieren, erschließt sich mir nicht so ganz, aber ich begrüße den Fortschritt in jedem Fall.
Wer mag, kann die genauen Zahlen hiernachvollziehen.
Bernd
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Das sehe ich auch alles so. Alle bis 44 in einen Topf zu werfen mag ja noch gehen, aber danach nicht in Fünfjahresschritten zu unterscheiden ist unfair, zumal es bei den anspruchsvollen Qualizeiten nicht zu erheblich mehr Berechtigten geführt hätte.burny hat geschrieben:Die Möglichkeit, einen Startplatz durch Leistung erwerben zu können, ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem ausschließlichen Losentscheid. Warum man in Berlin - im Gegensatz zu sämtlichen anderen Veranstaltern - erneut sein eigenes Süppchen kochen muss, anstatt eine an den üblichen Altersklassen ausgerichtete Qualizeitfestlegung zu praktizieren, erschließt sich mir nicht so ganz, aber ich begrüße den Fortschritt in jedem Fall.
6
Ich habe etwas weiter gesponnen und ein wenig herum gespielt. Folgende Überlegungen gingen mir durch den Kopf:
1. Das neue Verfahren ist ein deutlicher Fortschritt.
2. Es ist nicht perfekt (nur 4 Kategorien).
3. Wie könnten leistungsgerechte Qualizeiten aussehen, die das altersabhängige Leistungsvermögen berücksichtigen, sozusagen "alters- und geschlechtergerechte" Chancen, wie es ja die anderen Marathonveranstalter vormachen?
Der Grundgedanke ist recht einfach:
Schritt 1:
Bezogen auf 32.658 Berlin-Finisher (Schnitt aus 2013 und 2014) erfüllen maximal 1.086 Läufer die Qualizeiten. (Doppelerfüller, Nicht-AIMS-Marathons etc. müssten noch abgezogen werden.) Das sind 3,3%. Der Einfachheit halber habe ich mal 3% zugrunde gelegt und angenommen, die würden dem Finisher-Anteil nach auf die AKs verteilt. Also: Hat AK1 1000 Finisher, dann "erhält" sie 30 Qualifikanten, hat AK2 nur 100, dann sind es nur 3 per Quali garantierte Plätze.
Schritt 2:
Nun ist nur noch zu prüfen, bei welcher Qualizeit diese Anzahl jeweils erreicht ist. Um nicht mit krummen Zeiten zu arbeiten, habe ich erstmal ganze Minuten betrachtet.
Schritt 3:
Für die Praxis sind 5-er Schritte sinnvoller, so dass ich z. B. bei "exakter" Qualizeit von 3:17 nun auf- oder abgerundet und geschaut habe, welche Zahl am dichtesten an den 3% liegt.
Bezogen auf das Beispiel W40 sieht das dann z. B. so aus:
- Die Finisherzahl beträgt 1.465 Läuferinnen.
- Das ergibt einen 3%-Anteil von 44 Qualifikantinnen.
- Bei einer Qualizeit von 3:09 haben exakt 25 (2013) und 19 (2014) = 44 Läuferinnen diese Zeit unterboten.
- Abgerundet auf 3:10 h beträgt die Qualiquote 48, das entspricht dann 3,3%.
Zum Vergleich: Die offizielle Qualizeit von 3:00 h haben deutschlandweit 2013 und 2014 gerade einmal 22 Läuferinnen = 1,5% geschafft. Von den diesjährigen Berlin-Finisherinnen lagen 8 = 0,5% unter der Qualizeit von 3 h, die "altersgerechte" Quali von 3:10 h schafften 16 = 1,1%.
Dieses Vorgehen auf alle AKs ab Hauptklasse bis M/W65 angewandt, ergäbe folgende "gerechte" (leistungsgerechte) AK-Qualizeiten.
AK, Qualizeit, Anzahl Qualifikanten, Quali-Chance in %
MHK: 2:40 h, 103 Läufer, 4,9%
M30: 2:40 h, 99 Läufer, 3,4%
M35: 2:45 h, 94 Läufer 2,6%
M40: 2:50 h, 171 Läufer, 3,6%
M45: 2:50 h, 122 Läufer, 2,6%
M50: 2:55 h, 108 Läufer, 3,1%
M55: 3:00 h, 52 Läufer, 2,9%
M60: 3:05 h, 23 Läufer, 2,7%
M65: 3:20 h, 17 Läufer, 3,1%
WHK: 3:05 h, 45 Läuferinnen, 4,5%
W30: 3:05 h, 36 Läuferinnen, 3,3%
W35: 3:05 h, 30 Läuferinnen, 2,6%
W40: 3:10 h, 48 Läuferinnen, 3,3%
W45: 3:15 h, 50 Läuferinnen, 3,4%
W50: 3:20 h, 23 Läuferinnen, 2,3% (1)
W55: 3:20 h, 16 Läuferinnen, 3,8%
W60: 3:35 h, 4 Läuferinnen, 2,3%
W65: 3:50 h, 5 Läuferinnen, 6,7% (2)
(1) Kleine Quote, da sonst Qualizeit schwächer als W55
(2) Sondereffekt durch kleine Gesamtzahl
Alle Zahlen zusammen gerechnet, kämen maximal 1.046 Läufer in Frage, das wären 3,2%.
Hier muss man aber berücksichtigen, dass
- die Qualifikantenzahlen unbereinigt sind (Doppelerfüller, auch Nicht-AIMS-Marathons, keine nachträglichen Disqualifikationen,...)
- nicht alle, die es könnten, auch am Marathon teilnehmen werden
Dadurch dürfte die tatsächliche Teilnahmezahl durch Qualizeiten deutlich sinken. Allerdings kämen auch ausländische Qualifikanten noch hinzu. In der Praxis scheint mir ein Gesamtanteil zwischen 1 und 2 % realistisch.
Wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr weniger als 30.000 Finisher, bezogen auf 40.000 Startplätze ins Ziel gekommen sind, dann verschwindet jedenfalls der Qualifikanten-Anteil von sicher klar weniger als 1.000 im statistischen Grundrauschen.
Noch 2 Anmerkungen:
- Die oben ermittelten "gerechten" Qualizeiten könnte man natürlich noch etwas begradigen (z. B. Einstieg mit 2:45 h statt 2:40 h), so dass das runder aussieht.
- Die 3% habe ich einfach so übernommen. Es ist eine politische Entscheidung, ob man nun 3, 5 oder auch 10% der Plätze nach Leistung vergeben will.
Eigentlich ist das Thema ja abgehakt, die Zahlen stehen, die Registrierung läuft, und ob sich ein Fori irgendwelche Gedanken über Qualizeiten macht oder in München der berühmte Spaten umfällt: Das Ergebnis ist das gleiche, nämlich nichts. Dennoch macht es Spaß, etwas herumzuspinnen...
Bernd
1. Das neue Verfahren ist ein deutlicher Fortschritt.
2. Es ist nicht perfekt (nur 4 Kategorien).
3. Wie könnten leistungsgerechte Qualizeiten aussehen, die das altersabhängige Leistungsvermögen berücksichtigen, sozusagen "alters- und geschlechtergerechte" Chancen, wie es ja die anderen Marathonveranstalter vormachen?
Der Grundgedanke ist recht einfach:
Schritt 1:
Bezogen auf 32.658 Berlin-Finisher (Schnitt aus 2013 und 2014) erfüllen maximal 1.086 Läufer die Qualizeiten. (Doppelerfüller, Nicht-AIMS-Marathons etc. müssten noch abgezogen werden.) Das sind 3,3%. Der Einfachheit halber habe ich mal 3% zugrunde gelegt und angenommen, die würden dem Finisher-Anteil nach auf die AKs verteilt. Also: Hat AK1 1000 Finisher, dann "erhält" sie 30 Qualifikanten, hat AK2 nur 100, dann sind es nur 3 per Quali garantierte Plätze.
Schritt 2:
Nun ist nur noch zu prüfen, bei welcher Qualizeit diese Anzahl jeweils erreicht ist. Um nicht mit krummen Zeiten zu arbeiten, habe ich erstmal ganze Minuten betrachtet.
Schritt 3:
Für die Praxis sind 5-er Schritte sinnvoller, so dass ich z. B. bei "exakter" Qualizeit von 3:17 nun auf- oder abgerundet und geschaut habe, welche Zahl am dichtesten an den 3% liegt.
Bezogen auf das Beispiel W40 sieht das dann z. B. so aus:
- Die Finisherzahl beträgt 1.465 Läuferinnen.
- Das ergibt einen 3%-Anteil von 44 Qualifikantinnen.
- Bei einer Qualizeit von 3:09 haben exakt 25 (2013) und 19 (2014) = 44 Läuferinnen diese Zeit unterboten.
- Abgerundet auf 3:10 h beträgt die Qualiquote 48, das entspricht dann 3,3%.
Zum Vergleich: Die offizielle Qualizeit von 3:00 h haben deutschlandweit 2013 und 2014 gerade einmal 22 Läuferinnen = 1,5% geschafft. Von den diesjährigen Berlin-Finisherinnen lagen 8 = 0,5% unter der Qualizeit von 3 h, die "altersgerechte" Quali von 3:10 h schafften 16 = 1,1%.
Dieses Vorgehen auf alle AKs ab Hauptklasse bis M/W65 angewandt, ergäbe folgende "gerechte" (leistungsgerechte) AK-Qualizeiten.
AK, Qualizeit, Anzahl Qualifikanten, Quali-Chance in %
MHK: 2:40 h, 103 Läufer, 4,9%
M30: 2:40 h, 99 Läufer, 3,4%
M35: 2:45 h, 94 Läufer 2,6%
M40: 2:50 h, 171 Läufer, 3,6%
M45: 2:50 h, 122 Läufer, 2,6%
M50: 2:55 h, 108 Läufer, 3,1%
M55: 3:00 h, 52 Läufer, 2,9%
M60: 3:05 h, 23 Läufer, 2,7%
M65: 3:20 h, 17 Läufer, 3,1%
WHK: 3:05 h, 45 Läuferinnen, 4,5%
W30: 3:05 h, 36 Läuferinnen, 3,3%
W35: 3:05 h, 30 Läuferinnen, 2,6%
W40: 3:10 h, 48 Läuferinnen, 3,3%
W45: 3:15 h, 50 Läuferinnen, 3,4%
W50: 3:20 h, 23 Läuferinnen, 2,3% (1)
W55: 3:20 h, 16 Läuferinnen, 3,8%
W60: 3:35 h, 4 Läuferinnen, 2,3%
W65: 3:50 h, 5 Läuferinnen, 6,7% (2)
(1) Kleine Quote, da sonst Qualizeit schwächer als W55
(2) Sondereffekt durch kleine Gesamtzahl
Alle Zahlen zusammen gerechnet, kämen maximal 1.046 Läufer in Frage, das wären 3,2%.
Hier muss man aber berücksichtigen, dass
- die Qualifikantenzahlen unbereinigt sind (Doppelerfüller, auch Nicht-AIMS-Marathons, keine nachträglichen Disqualifikationen,...)
- nicht alle, die es könnten, auch am Marathon teilnehmen werden
Dadurch dürfte die tatsächliche Teilnahmezahl durch Qualizeiten deutlich sinken. Allerdings kämen auch ausländische Qualifikanten noch hinzu. In der Praxis scheint mir ein Gesamtanteil zwischen 1 und 2 % realistisch.
Wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr weniger als 30.000 Finisher, bezogen auf 40.000 Startplätze ins Ziel gekommen sind, dann verschwindet jedenfalls der Qualifikanten-Anteil von sicher klar weniger als 1.000 im statistischen Grundrauschen.
Noch 2 Anmerkungen:
- Die oben ermittelten "gerechten" Qualizeiten könnte man natürlich noch etwas begradigen (z. B. Einstieg mit 2:45 h statt 2:40 h), so dass das runder aussieht.
- Die 3% habe ich einfach so übernommen. Es ist eine politische Entscheidung, ob man nun 3, 5 oder auch 10% der Plätze nach Leistung vergeben will.
Eigentlich ist das Thema ja abgehakt, die Zahlen stehen, die Registrierung läuft, und ob sich ein Fori irgendwelche Gedanken über Qualizeiten macht oder in München der berühmte Spaten umfällt: Das Ergebnis ist das gleiche, nämlich nichts. Dennoch macht es Spaß, etwas herumzuspinnen...
Bernd
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Moin Bernd,
deine Zahlen sind klasse, und die Schlussfolgerungen nachvollziehbar. Da hätten sich die Berliner einfacher an Boston orientieren können, wo es zig Daten zu gibt, und meinetwegen alles um 20 Minuten schwerer machen können.
Hier aber:
Hier zum Vergleich die aktuellen Standards mit Berlin:
- - -Berlin- Boston- Chicago-London*-New York (HM-Zeit**)
MHK - 2:45 - 3:05 - - 3:15 - 3:05 - - 2:45 (1:19)
M45 - 2:55 - 3:25 - - 3:15 - 3:15 - - 2:58 (1:25)
WHK - 3:00 - 3:35 - - 3:55 - 3:45 - - 3:10 (1:30)
W45 - 3:20 - 3:55 - - 3:55 - 3:50 - - 3:35 (1:42)
*: " Please note 'good for age' entries are open to UK residents only. "
**: NY ist der einzige der Majors, der HM-Zeiten als Quali zulässt.
deine Zahlen sind klasse, und die Schlussfolgerungen nachvollziehbar. Da hätten sich die Berliner einfacher an Boston orientieren können, wo es zig Daten zu gibt, und meinetwegen alles um 20 Minuten schwerer machen können.
Hier aber:
hast du Chicago übersehen, wo überhaupt keine Unterschiede zwischen den AKs gemacht werden. Hatte ich hier im Vergleich zu den anderen Majors rausgesucht: 3:15 für alle Männer, 3:55 für alle Damen.burny hat geschrieben:Die Möglichkeit, einen Startplatz durch Leistung erwerben zu können, ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem ausschließlichen Losentscheid. Warum man in Berlin - im Gegensatz zu sämtlichen anderen Veranstaltern - erneut sein eigenes Süppchen kochen muss, anstatt eine an den üblichen Altersklassen ausgerichtete Qualizeitfestlegung zu praktizieren, erschließt sich mir nicht so ganz, aber ich begrüße den Fortschritt in jedem Fall.
Hier zum Vergleich die aktuellen Standards mit Berlin:
- - -Berlin- Boston- Chicago-London*-New York (HM-Zeit**)
MHK - 2:45 - 3:05 - - 3:15 - 3:05 - - 2:45 (1:19)
M45 - 2:55 - 3:25 - - 3:15 - 3:15 - - 2:58 (1:25)
WHK - 3:00 - 3:35 - - 3:55 - 3:45 - - 3:10 (1:30)
W45 - 3:20 - 3:55 - - 3:55 - 3:50 - - 3:35 (1:42)
*: " Please note 'good for age' entries are open to UK residents only. "
**: NY ist der einzige der Majors, der HM-Zeiten als Quali zulässt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Ich hab den Eindruck, dass mit der Reglung keine zusätzliche "Gerechte" Lösung finden will, sondern einfache, schnelle und billige Ausrede sucht, dass man der Kritik entsprochen hat.
Werden durch diese Reglung die AIMS-Marathons deutlich mehr Zulauf erfahren? Mal schauen, wie schnell SCC auf die Idee kommt von anderen Veranstaltern Geld für die Quali-Anerkennung verlangt.
Wo finde ich überhaupt die AIMS Auflistung?
Werden durch diese Reglung die AIMS-Marathons deutlich mehr Zulauf erfahren? Mal schauen, wie schnell SCC auf die Idee kommt von anderen Veranstaltern Geld für die Quali-Anerkennung verlangt.
Wo finde ich überhaupt die AIMS Auflistung?
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Das ist alles ein Schwachsinn. Mit dem ganzen Auswahlgedöns ist allen Vereinen die Möglichkeit genommen mit einer größeren Gruppe am Marathon teilzunehmen. Entweder hat ein Teil die "Pseudoquali" nicht oder fällt bei der Auslosung durchs Sieb. Am gerechtesten ist immer noch First come - first serve und dazu ein geeignetes Verfahren zur Startnummernübertragung.
10
Das hat mich auch irritiert. Ich hoffe mal, dass man trotz der Formulierung alle bestenlistenfähigen Zeiten anerkennt.Rolli hat geschrieben:Werden durch diese Reglung die AIMS-Marathons deutlich mehr Zulauf erfahren? Mal schauen, wie schnell SCC auf die Idee kommt von anderen Veranstaltern Geld für die Quali-Anerkennung verlangt.
Wo finde ich überhaupt die AIMS Auflistung?
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D-Bus hat geschrieben: Hier zum Vergleich die aktuellen Standards mit Berlin:
- - -Berlin- Boston- Chicago-London*-New York (HM-Zeit**)
MHK - 2:45 - 3:05 - - 3:15 - 3:05 - - 2:45 (1:19)
M45 - 2:55 - 3:25 - - 3:15 - 3:15 - - 2:58 (1:25)
WHK - 3:00 - 3:35 - - 3:55 - 3:45 - - 3:10 (1:30)
W45 - 3:20 - 3:55 - - 3:55 - 3:50 - - 3:35 (1:42)
Guter Vergleich! Aus Anlass des New York-Marathons gestern habe ich mal nach den Qualizeiten für 2015 geschaut. Demnach sieht die Tabelle dann neu so aus:
- - -Berlin- Boston- Chicago-London*-New York (HM-Zeit**)
MHK - 2:45 - 3:05 - - 3:15 - 3:05 - - 2:53 (1:21)
M45 - 2:55 - 3:25 - - 3:15 - 3:15 - - 3:05 (1:28)
WHK - 3:00 - 3:35 - - 3:55 - 3:45 - - 3:13 (1:32)
W45 - 3:20 - 3:55 - - 3:55 - 3:50 - - 3:38 (1:42)
Das heißt, fast alle Zeiten sind herab gesetzt. Die vollständige Tabelle für New York sieht für 2015 so aus:
Men
|
||
Age*
|
Marathon
|
Half-marathon
|
18-34
|
2:53
|
1:21
|
35-39
|
2:55
|
1:23
|
40-44
|
2:58
|
1:25
|
45-49
|
3:05
|
1:28
|
50-54
|
3:14
|
1:32
|
55-59
|
3:23
|
1:36
|
60-64
|
3:34
|
1:41
|
65-69
|
3:45
|
1:46
|
70-74
|
4:10
|
1:57
|
75-79
|
4:30
|
2:07
|
80+
|
4:55
|
2:15
|
Women
|
||
Age*
|
Marathon
|
Half-marathon
|
18-34
|
3:13
|
1:32
|
35-39
|
3:15
|
1:34
|
40-44
|
3:26
|
1:37
|
45-49
|
3:38
|
1:42
|
50-54
|
3:51
|
1:49
|
55-59
|
4:10
|
1:54
|
60-64
|
4:27
|
2:02
|
65-69
|
4:50
|
2:12
|
70-74
|
5:30
|
2:27
|
75-79
|
6:00
|
2:40
|
80+
|
6:35
|
2:50
|
Was ich fast noch interessanter finde, ist die Erklärung dazu (Hervorhebungen von mir):
BerndWe intend for our new standards to offer equal access to our most competitive applicants across all age categories and to allow the highest possible percentage of runners from each category to earn guaranteed entry into the TCS New York City Marathon. We have also considerably increased the number of athletes who can qualify by time.
13
Hallo,
in der Tat interessante Berechnungen. Klar sollte sein: die paar % tun den Losteilnehmern nicht weh, von daher ist es schon OK dass so wenigstens Top-Läufer eine gute Chance haben einen Startplatz zu bekommen.
Aber ich glaube es geht dabei dem Veranstalter nicht primär um Gerechtigkeit, sondern irgendwie um's Image. Man will sich sportlich, auf Kritik reagierend u.s.w. darstellen. Da sind dem die anderen AKs abseits des Topbereichs wohl einfach egal, kleine Abstufung, dass es nicht heisst man würde die "Senioren" ignorieren. Festhalten kann man wohl, dass es zumindest ein Fortschritt ist.
Der grösste Fortschritt aber wäre es, ein Übertragen von Startplätzen möglich zu machen - statt dessen unternehmen die einen - die regulären Läufer nahezu gängelnden - Aufwand (albernes Armband, keine Unterlagenabholung durch andere möglich, für Anreisende und Gruppen echt lästig) um jegliche Weitergabe zu unterbinden.
Klar: unter falschem Namen und falscher AK startende sind unschön bis Betrug. Aber das machen die (meisten) ja wohl primär, weil es eben regulär nicht anders möglich ist nen Startplatz vor Verfall zu bewahren. Selbst bei einer einigermassen saftigen Ummeldegebühr von sagen wir 20 EUR oder mehr würden das wohl die meisten noch machen, ist doch besser als ne Urkunde unter falschem Namen zu bekommen. Und lieber gegen ne Gebühr ummelden als nen Startplatz ganz verfallen lassen.
Ein echtes Argument, warum man das Ummelden partout nicht anbieten will, habe ich bisher nicht gesehen. Ich las einmal man wolle den Schwarzmarkt unterbinden. Klar, kein Veranstalter will, dass sich irgendwer auf Verdacht massenhaft Startplätze sichert um sie später weiterzuverkaufen. Aber eine saftige Ummeldegebühr zusammen mit dem, den Schwarzmarktpreis nach oben begrenzenden Angebot der Reiseveranstalter, würde das ja problemlos wirksam unterbinden. Klar, einzelne Plätze würden wohl auf ebay landen, aber das tut keinem weh. Wichtig ist doch, dass sich das Risiko das im grossen Stil profimässig zu betreiben nicht lohnt, und das wäre gegeben.
LG,
Chief Balla (der dennoch mal mitgelost hat. Letzter langer vor New York oder so. Wenn's klappt. Lose auch noch mit Kumpel zusammen, sehe es schon kommen, dass einer von uns den Platz bekommt und der andere dann Reiseveranstalterchaos an der Backe hat. Das wird ein Spass. Was ist nur so toll an Berlin, dass Menschen sich das antun?)
in der Tat interessante Berechnungen. Klar sollte sein: die paar % tun den Losteilnehmern nicht weh, von daher ist es schon OK dass so wenigstens Top-Läufer eine gute Chance haben einen Startplatz zu bekommen.
Aber ich glaube es geht dabei dem Veranstalter nicht primär um Gerechtigkeit, sondern irgendwie um's Image. Man will sich sportlich, auf Kritik reagierend u.s.w. darstellen. Da sind dem die anderen AKs abseits des Topbereichs wohl einfach egal, kleine Abstufung, dass es nicht heisst man würde die "Senioren" ignorieren. Festhalten kann man wohl, dass es zumindest ein Fortschritt ist.
Der grösste Fortschritt aber wäre es, ein Übertragen von Startplätzen möglich zu machen - statt dessen unternehmen die einen - die regulären Läufer nahezu gängelnden - Aufwand (albernes Armband, keine Unterlagenabholung durch andere möglich, für Anreisende und Gruppen echt lästig) um jegliche Weitergabe zu unterbinden.
Klar: unter falschem Namen und falscher AK startende sind unschön bis Betrug. Aber das machen die (meisten) ja wohl primär, weil es eben regulär nicht anders möglich ist nen Startplatz vor Verfall zu bewahren. Selbst bei einer einigermassen saftigen Ummeldegebühr von sagen wir 20 EUR oder mehr würden das wohl die meisten noch machen, ist doch besser als ne Urkunde unter falschem Namen zu bekommen. Und lieber gegen ne Gebühr ummelden als nen Startplatz ganz verfallen lassen.
Ein echtes Argument, warum man das Ummelden partout nicht anbieten will, habe ich bisher nicht gesehen. Ich las einmal man wolle den Schwarzmarkt unterbinden. Klar, kein Veranstalter will, dass sich irgendwer auf Verdacht massenhaft Startplätze sichert um sie später weiterzuverkaufen. Aber eine saftige Ummeldegebühr zusammen mit dem, den Schwarzmarktpreis nach oben begrenzenden Angebot der Reiseveranstalter, würde das ja problemlos wirksam unterbinden. Klar, einzelne Plätze würden wohl auf ebay landen, aber das tut keinem weh. Wichtig ist doch, dass sich das Risiko das im grossen Stil profimässig zu betreiben nicht lohnt, und das wäre gegeben.
LG,
Chief Balla (der dennoch mal mitgelost hat. Letzter langer vor New York oder so. Wenn's klappt. Lose auch noch mit Kumpel zusammen, sehe es schon kommen, dass einer von uns den Platz bekommt und der andere dann Reiseveranstalterchaos an der Backe hat. Das wird ein Spass. Was ist nur so toll an Berlin, dass Menschen sich das antun?)
PBs: 45:36, 1:46:xx, 3:50:xx, 101km(24h)
14
Den würdest Du schon damit unterbinden wenn der angemeldete Teilnehmer nur die Wahl hat den Startplatz wieder an den Veranstalter zurück zu geben. Technisch ist das ein Klacks - das lässt sich alles automatisieren. Aber wollen muß man.Chief Balla hat geschrieben: Ein echtes Argument, warum man das Ummelden partout nicht anbieten will, habe ich bisher nicht gesehen. Ich las einmal man wolle den Schwarzmarkt unterbinden. Klar, kein Veranstalter will, dass sich irgendwer auf Verdacht massenhaft Startplätze sichert um sie später weiterzuverkaufen.
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Das dürfte es auch kaum geben.Chief Balla hat geschrieben: Ein echtes Argument, warum man das Ummelden partout nicht anbieten will, habe ich bisher nicht gesehen.
Im Gegenteil, es ist aus Veranstaltersicht eigentlich selten dämlich, es NICHT zu tun.
Ein großer Stadtmarathon stellt immer auch einen Wirtschaftsfaktor dar. Wenn durch ein Losverfahren mit fehlender Wechselmöglichkeit am Ende nur 29.000 statt 35.000 Läufer antreten, die ja auch Begleitung mitbringen und so das Säckel der heimischen Wirtschaft und damit der Stadt füllen, dann verzichtet man ohne Not auf eine nicht unbeträchtliche Einnahmequelle. Und der Veranstalter ist ja letztlich auf die Zusammenarbeit mit der Stadt angewiesen.
Was das Anmeldeverfahren anbelangt, scheinen mir da unprofessionelle Stümper am Werk zu sein!
Bernd
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Sehr schön: jetzt bin ich doch glatt auch für 2015 qualifiziert.burny hat geschrieben:Das heißt, fast alle Zeiten sind herab gesetzt. Die vollständige Tabelle für New York sieht für 2015 so aus:
In NY wurden übrigens ursprünglich die Quali-Zeiten für 2013 stark erschwert, damit so wenige sich qualifizieren, dass sich das Losverfahren noch halbwegs lohnt. Da wurde sich an 75% des jeweiligen AK-Weltrekords orientiert.
Das ergab eine M-W-Differenz von ca. 20 - 25 Minuten, AK-abhängig. Dann fiel auf, dass sich auf diese Weise viel viel weniger Damen qualifizieren würden, woraufhin deren Zeiten erhöht (also vereinfacht) wurden. Damit stieg die M-W-Differenz der M/W45 auf 37 Minuten; jetzt wurde das auf 33 Minuten verringert (Boston hat ja traditionell 30 min Unterschied zwischen den M- und W-AKs).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Hier sind die Zahlen:Zemita hat geschrieben:Gibt es eigentlich Zahlen wieviele sich für Berlin bewerben?
Vielleicht ist diese "Unübertragbarkeit" auch deswegen gewählt damit man nicht seinen gesamten Bekanntenkreis anmelden lässt um an einen Platz zu kommen!?
Berlin Marathon: 74.707
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Hallo,
LG,
Chief Balla
Da erwarte ich dieses Jahr aber eine deutliche Abweichtung nach unten. Letztes Jahr war die Losanmeldung unverbindlich, also man konnte nach Ziehung noch entscheiden, ob man überhaupt wollte. Jetzt muss man direkt verbindlich zusagen, dass man den Platz auch nimmt wenn man gewinnt. Das ist schon ein deutlicher Unterschied, der in der Presse oft auch unter ging, hier im Forum stand es deutlich.Zemita hat geschrieben:Gibt es eigentlich Zahlen wieviele sich für Berlin bewerben?
Kaum. Beim neuen Verfahren (Anmeldung zum Los verbindlich) in Verbindung mit einigermassen hoher Ummeldegebühr wäre das völlig unattraktiv. Nein, ausser Profitgier auf Kosten der Teilnehmer (die es halt mit sich machen lassen, ich ja auch) kann ich mir keine Motivation vorstellen, die Ummeldung nicht anzubieten. Es wäre so viel stressfreier wenn das einfach für meinetwegen 20 EUR machbar wäre... Und verdienen würden sie daran ja auch noch. Aber klar, an einem der voll zahlt aber nicht kommt verdient man natürlich mehr, wenn man das dirket einplant.Vielleicht ist diese "Unübertragbarkeit" auch deswegen gewählt damit man nicht seinen gesamten Bekanntenkreis anmelden lässt um an einen Platz zu kommen!?
LG,
Chief Balla
PBs: 45:36, 1:46:xx, 3:50:xx, 101km(24h)
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Nein, offizielle Zahlen sind noch nicht bekannt und i.Ü. auch nicht mit den Vorjahreszahlen vergleichbar. Ich erwarte hier Ende Nov. Zahlen, nach Abschluss des Losverfahrens und der Erfassung der schnellen Läufer.Zemita hat geschrieben:Gibt es eigentlich Zahlen wieviele sich für Berlin bewerben?
Profitgier auf Kosten der Teilnehmer?Chief Balla hat geschrieben:
Nein, ausser Profitgier auf Kosten der Teilnehmer (die es halt mit sich machen lassen, ich ja auch) kann ich mir keine Motivation vorstellen, die Ummeldung nicht anzubieten. Es wäre so viel stressfreier wenn das einfach für meinetwegen 20 EUR machbar wäre... Und verdienen würden sie daran ja auch noch. Aber klar, an einem der voll zahlt aber nicht kommt verdient man natürlich mehr, wenn man das dirket einplant.
Schaue dir mal an was andere Majors kosten. Gibt es denn bei anderen Majors die Möglichkeit auf Ummeldung? Ich sehe auch keinen Grund, warum der SCC das Recht auf Ummeldung anbieten muss.
Die Orga, der gesamte Aufwand rund um den BM wird dennoch betrieben, auch wenn nicht alle Läufer letztendlich beim Start dabei sind. Die Kosten sind veranschlagt und fallen in jedem Falle an. Nebenher wurden auch diesmal deutlich mehr Läufer aus Berlin/Brandenburg berücksichtigt, auch hierbei könnte man wohl nicht von Profitgier auf Kosten der Teilnehmer sprechen. Eher das Gegenteil wäre der Fall. Es entgehen mögliche Einnahmen für Reise, Flüge, Hotels und dergleichen.
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Heißt du meinen Beitrag oben nicht gelesen oder nicht verstanden?Chief Balla hat geschrieben:Nein, ausser Profitgier auf Kosten der Teilnehmer (die es halt mit sich machen lassen, ich ja auch) kann ich mir keine Motivation vorstellen, die Ummeldung nicht anzubieten
...
an einem der voll zahlt aber nicht kommt verdient man natürlich mehr, wenn man das dirket einplant.
2013: 40.000 Startplätze, 36.474 Finisher, macht eine Quote von 91,2% der Startplätze
2014: 40.000 Startplätze, 29.027 Finisher, macht eine Quote von 72,6%
Einnahmen durch Startplätze: 2014 und 2013 gleich
Einnahmen durch Berlinbesuch: -20,4% (unter der vereinfachten Annahme, dass die durchschnittliche Ausgabe pro Besucher gleich ist)
Wenn der Veranstalter ökonomisch dächte (in deiner Terminologie "profitgierig"), würde er aufgrund dieser Erkenntnis 50.000 Startplätze vergeben.
Unter der Annahme, die Finisherquote bliebe aufgrund des Losverfahrens gleich, würden 72,6% von 50.000 nämlich 36.300 Finisher ergeben, also etwa die Größenordnung wie VOR dem Losverfahren.
Man muss sich schon die Mühe machen, seinen Grips einzusetzen, statt reflexartig "Profitgier" zu rufen, wenn etwas nicht so ist, wie man es gern hätte. Den Grips würde ich eben manchem Kommentar ebenso wünschen wie dem Veranstalter.
Ob das "klein" ist, weiß man nicht. Ich vermute eher, dass sie das Kontingent begrenzen, weil sie nicht einschätzen können, wie viele der ausländischen Starter sich damit bewerben und bei unbegrenzter Garantie damit das Loskontingent schmälern würden.saarotti hat geschrieben:...es gibt auch ein kleines Kontingent für Quali Zeiten bei nicht NYRR Veranstaltungen...
Sie geben halt den Quali-Rennen in New York eine unbegrenzte und allen anderen eine Garantie "first come, first serve". Ob und wann die ausgeschöpft wäre, ist Spekulation. Ich nehme es dem Veranstalter erstmal ab, wenn er schreibt, er habe das Kontingent "considerably increased".
Bernd
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Milchmädchenrechnung. Gewinn ist die Differenz zwischen Ertrag und Aufwand.Siegfried hat geschrieben: Beispiel. Ich zahle 60 Euro melde mich ab. Krieg 50 Euro erstattet. Der Startplatz wird für 80 Euro neu vergeben. Gewinn 30 Euro für nichts und zwei Läufer sind zufrieden. Wo.ist da das Problem?
Du meldest dich ab. Kannst du das alleine? Der Startplatz wird neu vergeben. Geschieht das ohne Aufwand vom Veranstalter?
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
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Sicher. Ich bekomme ein Passwort mit der Meldebestätigung. Das geb ich auf der Website ein. Ein Mausklick - weg ist der Platz. Der freie Startplatz wird auf der Website wieder mit einer Anmeldung belegt. Den Rest erledigt der Computer. Aufwand gleich null. Machen wir bei unserem Triathlon schon seit Jahren so.Ethan hat geschrieben:Milchmädchenrechnung. Gewinn ist die Differenz zwischen Ertrag und Aufwand.
Du meldest dich ab. Kannst du das alleine? Der Startplatz wird neu vergeben. Geschieht das ohne Aufwand vom Veranstalter?
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Durch den Vergleich von Äpfel mit Birnen geht die Rechnung trotzdem nicht auf.Siegfried hat geschrieben:Sicher. Ich bekomme ein Passwort mit der Meldebestätigung. Das geb ich auf der Website ein. Ein Mausklick - weg ist der Platz. Der freie Startplatz wird auf der Website wieder mit einer Anmeldung belegt. Den Rest erledigt der Computer. Aufwand gleich null. Machen wir bei unserem Triathlon schon seit Jahren so.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
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Die für die Bezahlung ist ja vorhanden . Aus einem DeBit ein Credit zu machen und die Daten der Abmelder aus der Datenbank zu lesen sollte nach ein paar Stunden erledigt sein. Ich hab sowas auch ja schon selbst Programmiert.Rauchzeichen hat geschrieben:Jepp, die Software will bezahlt werden und den Startbeitrag muss man auch zurücküberweisen... Bei 20€ oder 30€ Kostenbeitrag sollte aber trotzdem noch was hängen bleiben.
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Dieses Mal kamen die Qualifizierten in einen besonderen Lostopf, aus dem anscheinend praktisch alle gezogen wurden. Das war also den Aufwand nicht wert.burny hat geschrieben:Ob das "klein" ist, weiß man nicht. Ich vermute eher, dass sie das Kontingent begrenzen, weil sie nicht einschätzen können, wie viele der ausländischen Starter sich damit bewerben und bei unbegrenzter Garantie damit das Loskontingent schmälern würden.
Sie geben halt den Quali-Rennen in New York eine unbegrenzte und allen anderen eine Garantie "first come, first serve". Ob und wann die ausgeschöpft wäre, ist Spekulation. Ich nehme es dem Veranstalter erstmal ab, wenn er schreibt, er habe das Kontingent "considerably increased".
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Ethan und Rauchzeichen:Rauchzeichen hat geschrieben:Jepp, die Software will bezahlt werden und den Startbeitrag muss man auch zurücküberweisen... Bei 20€ oder 30€ Kostenbeitrag sollte aber trotzdem noch was hängen bleiben.
Ihr zerbrecht euch da viel zu viel den Kopf des Veranstalters, warum das so hochkompliziert ist.
Ich stimme Siegfried hier ausdrücklich zu: Es ist einzig und allein eine Frage des Wollens.
Ganz einfache Variante (gibt's woanders):
Ab- und Anmelder schicken dem Veranstalter etwas, in dem beide den Tausch bestätigen und ein Bankkonto mit Lastschrift für den Ummeldebetrage angeben. Dann hat die (ganzjähig besetzte) Geschäftsstelle nichts anderes zu tun, als in einem SW-Programm einige Angaben zu ändern. Nix mit Hin- und Herüberweiserei und großartigen Prüfroutinen! Aufwand: unter 5 Minuten (inkl. Check, dass der Einzug geklappt hat). Ich weiß, wovon ich spreche.
Jede andere Lösung kann/darf für den Veranstalter nur BILLIGER sein!
Bevor da mit so großen Summen um sich geworfen wird. Tatsächliche Kosten: deutlich weniger als 5 €. Wenn man 5 oder 10 € pro Ummeldung berechnet, hat man immer noch ein Plus gemacht. Mehr muss gar nicht sein.
Bernd
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Es entstehen doch höchstens minimale zusätzliche variable Kosten.Ethan hat geschrieben:Durch den Vergleich von Äpfel mit Birnen geht die Rechnung trotzdem nicht auf.
Der Aufwand ist doch durch die Fixkosten des Veranstalters abgedeckt.
Jetzt kann man nur spekulieren wie sie ihre Fixkosten bestreiten und ob ein Teil des Erlöses als Deckungsbeitrag verwendet werden muss.
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Ja, aber die Einnahmen durch Berlinbesuch gehen ja nicht in die Tasche des Veranstalters. Auf der anderen Seite spart er - bei schlauer Planung - 20% der starterabhängigen Kosten wie Verpflegung, Medaillien, Beenderhemden etc. Das sollte man gegen die 5-10 Euro Gewinn pro Ummeldung aufrechnen.burny hat geschrieben:2013: 40.000 Startplätze, 36.474 Finisher, macht eine Quote von 91,2% der Startplätze
2014: 40.000 Startplätze, 29.027 Finisher, macht eine Quote von 72,6%
Einnahmen durch Startplätze: 2014 und 2013 gleich
Einnahmen durch Berlinbesuch: -20,4% (unter der vereinfachten Annahme, dass die durchschnittliche Ausgabe pro Besucher gleich ist)
Ich würde dem Veranstalter weder Profitgier noch Dummheit unterstellen. Evtl. ist für ihn ja alles nach Plan verlaufen, auch wenn das auf den ersten Blick anders aussieht (ist in dieser Hinsicht mit "unseren" Afghanistan-, Irak-, Libyen- und Syrien-Kriegen vergleichbar)...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Oh ja, wenn ich das von von Programmierern höre, formuliere ich schon mal präventiv Entschuldigungsmails an die erbosten Kunden ...burny hat geschrieben:.. nichts anderes zu tun, als in einem SW-Programm einige Angaben zu ändern. Nix mit Hin- und Herüberweiserei und großartigen Prüfroutinen! Aufwand: unter 5 Minuten (inkl. Check, dass der Einzug geklappt hat). Ich weiß, wovon ich spreche....

Ansonsten bin ich bei dir - wenn sich mit der Ummeldung netto 5 Minuten beschäftigt wird, kostet das den Veranstalter vermutlich knapp 10€- alles was drüber liegt, ist Gewinn ...
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Ich geh mal davon.aus daß das ganze Bezahlverfahren ohnehin automatisiert ist von der Lastschrift über die Überweisungszuordnung bis zur Kreditkartenzahlung.Rauchzeichen hat geschrieben:Oh ja, wenn ich das von von Programmierern höre, formuliere ich schon mal präventiv Entschuldigungsmails an die erbosten Kunden ...
Ansonsten bin ich bei dir - wenn sich mit der Ummeldung netto 5 Minuten beschäftigt wird, kostet das den Veranstalter vermutlich knapp 10€- alles was drüber liegt, ist Gewinn ...
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Er wird einen gewissen Prozentsatz starterabhängiger Kosten eh einsparen, egal ob der Läufer antritt oder nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass starterabhängige Kosten 1:1 im Verhältnis der angemeldeten Läufer stehen. Alle anderen Kosten der Orga bleiben jedoch bestehen.Zitat von D-Bus
Auf der anderen Seite spart er - bei schlauer Planung - 20% der starterabhängigen Kosten wie Verpflegung, Medaillien, Beenderhemden etc. Das sollte man gegen die 5-10 Euro Gewinn pro Ummeldung aufrechnen.
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Kommt auf die Planung an, d.h. ob mit 20, 30, oder 40% nicht antretender Läufer gerechnet wurde. Ist halt ein Unsicherheitsfaktor; so ist es aufgrund zu aggressiver Planung ja schon in manchen Marathons vorgekommen, dass am Ende nicht genug Medaillien da waren.Det_isse hat geschrieben:Er wird einen gewissen Prozentsatz starterabhängiger Kosten eh einsparen, egal ob der Läufer antritt oder nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass starterabhängige Kosten 1:1 im Verhältnis der angemeldeten Läufer stehen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Diese Zahl halte ich für deutlich zu hoch. Das wären ja fast 20 €. Dafür machen andere ganze Veranstaltungen. Finisher-Shirt: gibt's das kostenlos?D-Bus hat geschrieben:Auf der anderen Seite spart er - bei schlauer Planung - 20% der starterabhängigen Kosten wie Verpflegung, Medaillien, Beenderhemden etc.
Das ist aber ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Jeder Veranstalter, egal ob große oder kleine Sache, weiß, dass Behörden JEDE Veranstaltung kaputt machen können: durch Auflagen, Gebühren etc. Nur mit wohlwollender Unterstützung der Stadt sind solche Events machbar. (Fast) alle großen Marathons hatten am Anfang damit zu kämpfen, ihre Läufe überhaupt genehmigt zu bekommen.D-Bus hat geschrieben:Ja, aber die Einnahmen durch Berlinbesuch gehen ja nicht in die Tasche des Veranstalters.
Für die Stadt ist ein Marathon mit 36.000 Läufern (entsprechend vielleicht 70.000 Besuchern) allemal interessanter als einer mit 29.000 oder 20.000. Es wäre ausgesprochen gefährlich, wenn die Berliner meinen würden, ihnen und ihrem Marathon könne da nichts passieren. Hamburg, das fast mal dran war (wenn auch mit Abstand), in einer Liga mit Berlin zu spielen, hatte massive Einbrüche durch eine Reihe von dummen Fehlentscheidungen. Andere Veranstalter haben längst die Segel gestrichen. Gerade wenn der Erfolg da ist, darf man nicht arrogant werden (das gilt für Unternehmen wie für sportliche Organisationen gleichermaßen).
Für so dumm halte ich die Berliner auch nicht, dass sie sich sagen: Prima, wenn da 5.000 oder 10.000 nicht kommen, sparen wir ein paar € ein. (Nebenbei: in der Konsequenz hieße das ja auch, dass der optimale Marathon der wäre, bei dem sich 100.000 anmelden, aber keiner antritt. Dass das kein Erfolgsmodell ist, muss man wohl nicht hinterfragen.)
Ich habe lange in verantwortlicher Position in einem großen Unternehmen gearbeitet und weiß, wie spät manchmal Wirkungsketten durchschaut und analysiert werden (vor allem wenn das Tagesgeschäft ruft). Daher glaube ich, dass man sich in Berlin mit den Abhängigkeiten und Auswirkungen ihres Verfahrens noch gar nicht so richtig beschäftigt hat, wahrscheinlich sogar etwas Gutes und "Gerechtes" bewirken will, aber das Gegenteil von "gut" ist halt "gut gemeint".
Bernd
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Mitnichten zerbreche ich mir den Kopf des Veranstalters, Bernd. (Ich habe mit meinem schon mehr als genug zu tun.) Des Weiteren bedeutet meine Kritik an Siegfrieds Rechnung nicht, dass ich ein Ummeldeverfahren für zu kompliziert erachte oder es gar ablehnen würde, ganz im Gegenteil. Aber egal wie aufwändig (oder eben nicht) so ein Ummeldeverfahren auch sein mag, es bleibt ein Aufwand (der mit Kosten verbunden ist, wie gering diese auch sein mögen). Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt bzw. geschrieben.
@ Siegfried
Eine x-beliebige Triathlon-Veranstaltung (x-beliebige, weil sie von dir nicht näher benannt wurde) mit einer der größten Marathon-Veranstaltungen (die zudem die Anmeldegebühr direkt vom Konto einzieht) zu vergleichen, hinkt nun mal. Um es für dich noch einmal deutlich zu machen (ausgehend von deinem Rechenbeispiel):
@ Siegfried
Eine x-beliebige Triathlon-Veranstaltung (x-beliebige, weil sie von dir nicht näher benannt wurde) mit einer der größten Marathon-Veranstaltungen (die zudem die Anmeldegebühr direkt vom Konto einzieht) zu vergleichen, hinkt nun mal. Um es für dich noch einmal deutlich zu machen (ausgehend von deinem Rechenbeispiel):
Das "Problem" ist, dass die 30 Euro keinen Gewinn darstellen, weil du vergessen hast, x (x = Aufwand) abzuziehen.Siegfried hat geschrieben:Beispiel. Ich zahle 60 Euro melde mich ab. Krieg 50 Euro erstattet. Der Startplatz wird für 80 Euro neu vergeben. Gewinn 30 Euro für nichts und zwei Läufer sind zufrieden. Wo.ist da das Problem?
Ich kenne x nicht. Aber ich weiß, dass x eine nichtnegative Zahl ist, die zudem ungleich Null sein muss.Siegfried hat geschrieben:Dann mach doch mal deine Rechnung auf die nicht aufgeht. Aus so einem Einwand wird niemand schlauer.
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
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Sicher kann ich das vergleichen. Berlin hat auch nur 40000 Teilnehmer. Und ob jetzt in einer Datenbank 40000 Einträge oder 500 Einträge stehen ist dem Programm relativ wurscht. Ich bin selbst bin Softwareentwickler und wir arbeiten mit Datenbanken mit 9-stelligen Datensatzmengen - von daher ist beides Pillepalle. Und es ist doch prima wenn es direkt eingezogen wird, dann kann ich es auch direkt wieder raushauen. Beides sind SEPA-XML-Dateien die Online an die Bank gesendet werden. Der Mehraufwand ist da gleich Null. Überweisungsbelege schreibt heut keiner mehr.Ethan hat geschrieben:Mitnichten zerbreche ich mir den Kopf des Veranstalters, Bernd. (Ich habe mit meinem schon mehr als genug zu tun.) Des Weiteren bedeutet meine Kritik an Siegfrieds Rechnung nicht, dass ich ein Ummeldeverfahren für zu kompliziert erachte oder es gar ablehnen würde, ganz im Gegenteil. Aber egal wie aufwändig (oder eben nicht) so ein Ummeldeverfahren auch sein mag, es bleibt ein Aufwand (der mit Kosten verbunden ist, wie gering diese auch sein mögen). Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt bzw. geschrieben.
@ Siegfried
Eine x-beliebige Triathlon-Veranstaltung (x-beliebige, weil sie von dir nicht näher benannt wurde) mit einer der größten Marathon-Veranstaltungen (die zudem die Anmeldegebühr direkt vom Konto einzieht) zu vergleichen, hinkt nun mal. Um es für dich noch einmal deutlich zu machen (ausgehend von deinem Rechenbeispiel):
Das "Problem" ist, dass die 30 Euro keinen Gewinn darstellen, weil du vergessen hast, x (x = Aufwand) abzuziehen.
Ich kenne x nicht. Aber ich weiß, dass x eine nichtnegative Zahl ist, die zudem ungleich Null sein muss.
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Ethan hat geschrieben: Das "Problem" ist, dass die 30 Euro keinen Gewinn darstellen, weil du vergessen hast, x (x = Aufwand) abzuziehen.
Dieser Disput ist doch albern, da Streit um des Kaisers Bart.Siegfried hat geschrieben:Der Mehraufwand ist da gleich Null.
Ob, um in dem Beispiel zu bleiben, da am Ende 30 oder 29,50 oder auch 27 € heraus kommen, ist völlig wurscht.
Der wichtige Kern ist: Eine Ummeldung mit Bearbeitungspauschale wäre ein win-win-Einsatz, weil Veranstalter, Abmeldeläufer und neuer Läufer profitieren.
Mal zum Vergleich, was andere machen (kurz gegooglet, nicht vollständig).
Hamburg: Ummeldepauschale 19 €
Frankfurt: 10 €
Comrades: 7,95 € (umgerechnet)
Glaubt irgendeiner, dass die das machen, um damit Verlust zu fahren oder sich unnützen Aufwand zu erzeugen???
Bernd
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Sicher. Es ging nur darum darzustellen wie hoch der Aufwand auf der technischen Seite ist. Wenns der Veranstalter auf Service am Kunden keinen Wert legt weil ihm die Leute auch so die Tür einrennen nutzt das wenig.burny hat geschrieben:Dieser Disput ist doch albern, da Streit um des Kaisers Bart.
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D-Bus hat geschrieben:Ja, aber die Einnahmen durch Berlinbesuch gehen ja nicht in die Tasche des Veranstalters. Auf der anderen Seite spart er - bei schlauer Planung - 20% der starterabhängigen Kosten wie Verpflegung, Medaillien, Beenderhemden etc. Das sollte man gegen die 5-10 Euro Gewinn pro Ummeldung aufrechnen.
Ich meinte nicht 20% der Anmeldegebühren, sondern 20% der Kosten, die ein Läufer durch seine Teilnahme verursacht (Startbeutel, Medaille, Verpflegung,...).burny hat geschrieben:Diese Zahl halte ich für deutlich zu hoch. Das wären ja fast 20 €.
In Boston, Chicago und New York war jeweils ein (vernünftiges) Marathonshirt im Startbeutel enthalten.burny hat geschrieben:Finisher-Shirt: gibt's das kostenlos?
Die Frage ist doch, was für den Veranstalter das beste Modell ist, etwa Anmeldung von 100.000 und Teilnahme von 40.000 vs. Anmeldung von 100.000 und Teilnahme von 30.000 vs. Anmeldung von 40.000 und Teilnahme von 36.000 etc. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass sich über so etwas naheliegendes Gedanken gemacht wurden.burny hat geschrieben:Für so dumm halte ich die Berliner auch nicht, dass sie sich sagen: Prima, wenn da 5.000 oder 10.000 nicht kommen, sparen wir ein paar € ein. (Nebenbei: in der Konsequenz hieße das ja auch, dass der optimale Marathon der wäre, bei dem sich 100.000 anmelden, aber keiner antritt. Dass das kein Erfolgsmodell ist, muss man wohl nicht hinterfragen.)
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Dann will ich da mal ein Gegenbeispiel bringen.D-Bus hat geschrieben: Die Frage ist doch, was für den Veranstalter das beste Modell ist, etwa Anmeldung von 100.000 und Teilnahme von 40.000 vs. Anmeldung von 100.000 und Teilnahme von 30.000 vs. Anmeldung von 40.000 und Teilnahme von 36.000 etc. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass sich über so etwas naheliegendes Gedanken gemacht wurden.
Ich weiß nicht, ob du dich noch an die 90-er Jahre im Mobilfunk erinnerst. Da wurden Subventionen für Handys eingeführt, um den Markt zu erschließen. Da wurde der Neukunde geködert mit einem günstigen Handy, das er über die laufenden Kosten quasi "abbezahlte". (Gab's übrigens nicht in allen Ländern.) Sowas gibt's ja immer noch. Der Unterschied damals war, dass diese subventionierten Handy an Neukunden gingen, der Altkunde ging leer aus: entweder behielt er seine alte Möhre oder er zahlte den vollen Preis, der um einige Hundert DM höher lag. (Für die Jüngeren unter den Lesern: Der Euro wurde nicht von Gott am 5. oder 6. Tag erschaffen, sondern erst später "eingeführt", vorher gab es etwas, das hieß "Deutsche Mark". Viele sind immer noch traurig, dass die nun weg ist. - Das ist aber eigentlich ein anderes Thema!)
Der Effekt war, dass viele Altkunden das recht schnell spitz bekamen und dann eben ihren Vertrag gekündigt haben, zu einem anderen Anbieter gingen, bei dem sie - als dortiger Neukunde - Nutznießer der Subvention waren. Dieses "Betreiber-Hopping" war für die Mobilfunkanbieter ein schlechtes Geschäft, denn der Preis für einen Neukunden war und ist klar höher als für Bestandskunden.
Es hat einige Jahre gedauert, bis jemand auf die nahe liegende Lösung kam, nämlich den Bestandskunden nach Ablauf des 2-jährigen Vertrages die gleichen Konditionen, sprich ebenfalls ein vergünstigtes Handy anzubieten.
Was ich damit sagen will: Meine Erfahrung lehrt mich, deinen oben geäußerten Glauben nicht zu teilen.
(Ich könnte weitere Beispiele bringen.)
Bernd
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Haarspalterei obliegt mir nicht. Außerdem habe ich Bernd versichert, mir nicht den Kopf des Veranstalters zu zerbrechen. Nur so viel: Selbst als Softwareentwickler (oder gerade deshalb) solltest dir doch im Klaren darüber sein, dass sich hinter diesen Einträgen, wie du sie bezeichnest, Menschen verbergen. Und weil es sich um Menschen handelt, ist es eben nicht egal, ob es nun 500 oder 40000 sind. Menschen sind nämlich nicht so leicht berechenbar. Manche von denen machen sogar sonderbare Dinge: Die kontaktieren z.B. den Veranstalter, wenn sie Fragen haben, oder auch nur, um sicher zu gehen, dass alles seine Richtigkeit hat (insbesondere, wenn es um das liebe Geld geht). Diese nervigen Menschen bezeichnen wir als Mehraufwand. Ich nehme mich da gerne als Beispiel:Siegfried hat geschrieben:Sicher kann ich das vergleichen. Berlin hat auch nur 40000 Teilnehmer. Und ob jetzt in einer Datenbank 40000 Einträge oder 500 Einträge stehen ist dem Programm relativ wurscht. Ich bin selbst bin Softwareentwickler und wir arbeiten mit Datenbanken mit 9-stelligen Datensatzmengen - von daher ist beides Pillepalle. Und es ist doch prima wenn es direkt eingezogen wird, dann kann ich es auch direkt wieder raushauen. Beides sind SEPA-XML-Dateien die Online an die Bank gesendet werden. Der Mehraufwand ist da gleich Null. Überweisungsbelege schreibt heut keiner mehr.
[font=&]Letztes Jahr habe ich den besagten Veranstalter kontaktiert, weil ich mich verletzt hatte. Als aufmerksamer Leser der AGBs wusste ich, dass mir, von den 60 Euro, die ich bereits bezahlt hatte, 30 Euro auf den zu entrichtenden Teilnahmebetrag im nächsten Jahr hätten angerechnet werden können, sofern ich einen Startplatz ergattern sollte. Da ich aber im nächsten Jahr überhaupt nicht teilnehmen wollte, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass ich an diesem Tag keine Zeit haben würde, bat ich den Veranstalter, mir die Startkosten für den HM im kommenden Jahr zu erlassen, die, wenn ich mich umgehend angemeldet hätte, was ich schlussendlich auch getan habe, eben genau diesen 30 Euro entsprachen. Der Veranstalter hat das dann doch glatt gemacht, auch wenn einiges an Schriftverkehr nötig war. Die Ironie an der Geschichte ist, dass ich letztlich trotzdem nicht teilgenommen habe. Viel Lärm (Aufwand) um nichts[/font]
„Wenn man gut durch geöffnete Türen kommen will, muß man die Tatsache achten, daß sie einen festen Rahmen haben." (Robert Musil)
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Das ist schon klar. Aber das ist auch etwas den recht umständlichen Rücktrittsmodalitäten geschuldet. Maschinelle Stornierung und Rückzahlung ist immer die aufwandärmste Lösung. Probleme gibts nur wenn das bezogene Konto zum Überweisungszeitpunkt nicht mehr existiert und die Überweisung deshalb zurückgebucht wird, da manche das Bankonto wohl des öfteren Wechseln. Aber das sind Einzelfälle.Ethan hat geschrieben:Haarspalterei obliegt mir nicht. Außerdem habe ich Bernd versichert, mir nicht den Kopf des Veranstalters zu zerbrechen. Nur so viel: Selbst als Softwareentwickler (oder gerade deshalb) solltest dir doch im Klaren darüber sein, dass sich hinter diesen Einträgen, wie du sie bezeichnest, Menschen verbergen. Und weil es sich um Menschen handelt, ist es eben nicht egal, ob es nun 500 oder 40000 sind. Menschen sind nämlich nicht so leicht berechenbar. Manche von denen machen sogar sonderbare Dinge: Die kontaktieren z.B. den Veranstalter, wenn sie Fragen haben, oder auch nur, um sicher zu gehen, dass alles seine Richtigkeit hat (insbesondere, wenn es um das liebe Geld geht). Diese nervigen Menschen bezeichnen wir als Mehraufwand. Ich nehme mich da gerne als Beispiel:
[font=&]Letztes Jahr habe ich den besagten Veranstalter kontaktiert, weil ich mich verletzt hatte. Als aufmerksamer Leser der AGBs wusste ich, dass mir, von den 60 Euro, die ich bereits bezahlt hatte, 30 Euro auf den zu entrichtenden Teilnahmebetrag im nächsten Jahr hätten angerechnet werden können, sofern ich einen Startplatz ergattern sollte. Da ich aber im nächsten Jahr überhaupt nicht teilnehmen wollte, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass ich an diesem Tag keine Zeit haben würde, bat ich den Veranstalter, mir die Startkosten für den HM im kommenden Jahr zu erlassen, die, wenn ich mich umgehend angemeldet hätte, was ich schlussendlich auch getan habe, eben genau diesen 30 Euro entsprachen. Der Veranstalter hat das dann doch glatt gemacht, auch wenn einiges an Schriftverkehr nötig war. Die Ironie an der Geschichte ist, dass ich letztlich trotzdem nicht teilgenommen habe. Viel Lärm (Aufwand) um nichts[/font]