Hallo zusammen,
ich schreibe seit fast zwei Jahren im Starter-Faden. Mich stimmt das etwas nachdenklich, daß hier so etwas wie ein "neuer Starter-Faden" gegründet wird, in dem langsame Läufer unter sich sein wollen. Mir ist klar, daß im bestehenden Starter-Faden einige Stammposter übriggeblieben sind, die sich über den Zeitraum von zwei Jahren entsprechend entwickelt haben und mit ihrem Leistungsstand abschreckend auf absolute Anfänger wirken könnten. Und genauso wie sich die Stammposter entwickelt haben, hat sich der Thread in der Zeit entwickelt. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee gewesen wäre, wenn die "Fortgeschrittenen Starter" irgendwann einen "Fortgeschrittenen-Faden" gegründet hätten, um den Starter-Faden den Neulingen zu überlassen. Wäre das besser gewesen? Wir sind doch auch keine "Erleuchteten", denen der Erfolg zugefallen ist, sondern wir haben *irgendwann* einen Weg gefunden, unsere Leistung zu verbessern, nach einigen Irrwegen, aber mit der Zeit ist das dann etwas geworden. Wir möchten den Neulingen gern mit unserer Erfahrung weiterhelfen, aber es wäre hilfreich, wenn von den "echten" Einsteigern auch Fragen gestellt werden und nicht nur das Gefühl entwickelt wird "Hier bin ich falsch". Nicht falsch verstehen, ich will das nicht kritisieren, daß dieser Thread gegründet wurde, ich frage mich nur, worin letztendlich der Vorteil besteht, daß "langsame Läufer" unter sich sind.
Mimimiie hat geschrieben:Diesem Druck (den ich mir in erster Linie ja nur selber mache
) möchte ich mich nicht mehr aussetzen, sondern einfach nur mit Spaß und Genuss laufen, mich weiterhin im Rahmen meiner Möglichkeiten verbessern und auf diese Fortschritte auch wirklich stolz sein können, obwohl ich langsam bin dabei (Auch wenn ich immer alles mitverfolge und kommentiere. aber irgendwie fühle ich mich unter den überwiegend "schnellen Startern" ein wenig deplatziert
). Vielleicht mal ein Eventlauf, aber alles spaßeshalber. Ich glaube deshalb, dass dieser Faden hilft, dass ich die Lauferei wirklich entspannter angehen und mich dabei wohlfühlen kann.
Plattfuß hat geschrieben:Ein paar Wochen oder Monate ganz locker, ohne Stoppuh etc zu laufen, kann Wunder bewirken.
Weil dann das laufen mit (noch) mehr angenehmen Empfindungen verknüpft wird.
Gleichzeitig fällt der Druck weg, was die Motivation weiter erhöht.
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Sobald ich vor einem WK enormen Streß verspüre, egal ob dieser wegen dem Wetter, mangelnder Form oder Zeitdruck entsteht, führe ich mir das obige Motto wie ein Mantra vor Augen: entweder sinkt dann der Streß auf ein erträgliches Maß, oder ich überlege mir ernsthaft den WK sausen zu lassen.
Laufoldie hat geschrieben:Hihi, endlich mal ein Fred wo es nicht um dieses Pace, Puls-/Stoppuhrgedöns geht
Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob die Zeit beim Laufen eine Rolle spielt, jedoch ist bei vielen die Leistungskomponente auch gleich eine Streßkomponente, obwohl niemand von außen eine Leistung einfordert, aber man setzt sich ja auch oft selbst unnötigerweise unter Druck. Natürlich möchte man gerne auch die Leistung bringen, die jemand anderes bringen kann, aber manchmal fehlen einfach die körperlichen Voraussetzungen dazu (Alter, Körperbau, Gesundheit, etc.).
Jeder möchte gerne einen Wettkampf gewinnen, aber für die meisten von uns ist das unerreichbar. Deshalb muß jeder sein eigenes Ziel finden und seine eigene Leistungsentwicklung positiv beurteilen können, obwohl andere Menschen mehr leisten können. Das geht mir ganz genau so wie allen anderen. Deshalb sage ich das. Ich belege bei Wettkämpfen oft Mittelplätze. Bin ich nun gut oder schlecht? Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Das kann nur jeder für sich beantworten.
Wenn man seine ersten Wettkämpfe bestreitet, ist Nervosität normal, weil die Anforderung neu ist. Das sollte man vorübergehend akzeptieren. Wenn man aber nach vielen Wettkämpfen immer noch unangenehmen Streß empfindet, sollte man seine Einstellung zum Wettkampf allgemein überprüfen. Verlangt man zu viel von sich selbst? Verlangt man eine Perfektion, die ein Mensch nicht erbringen kann?
Ich habe in meinen bescheidenen zwei Laufjahren viele Wettkämpfe bestritten und auch nicht immer die Ergebnisse erreicht, die ich mir gewünscht hätte. Ich habe sogar meine Laufkarriere mit einem Wettkampf angefangen. Und ich habe mich oft genug geärgert und darüber nachgegrübelt, warum mir eine Leistung nicht gelungen ist, die ich von mir selbst erwartet habe, aber ich bin innerlich positiv damit umgegangen, habe Dinge verändert und irgendwann waren die Veränderungen von Erfolg gekrönt. Heute verspüre ich keinerlei Streß mehr, egal wie schwer der Wettkampf auch sein mag. Ich habe das ja selbst in der Hand. Ich habe an meinem ersten Lauftag keinen blassen Schimmer von Ausdauertraining gehabt, aber mittlerweile glaube ich zu wissen, was ich tue.
Wer sich insgeheim von seiner Lauferei Ausdauerleistung verspricht, sollte zumindest für sich selbst dazu stehen. Und ausprobieren, Und andere fragen. Dann klappt das auch. Wenn wir helfen können, tun wir das gerne. Dafür sind wie auch hier.
Gruß
Ralf