Banner

Anaerob wie weit / lange

Anaerob wie weit / lange

1
Wenn der Puls zu hoch geht, dann kommt man in den anaeroben Bereich.
Training sollte überwiegend aerob (grün) sein, dabei langsam, mittel und flotter und auch am Schwellenbereich.

Wenn man nun die Schwelle übertritt wie lange bzw wie weit kann man dann im anoerben Bereich laufen?

Sollte man das ab und an auch ins Training einbringen?

2
Ich denke mal, dass das sehr vom Training abhängt.
Ich kann auf jeden Fall 10-15 km im anaeroben Bereich laufen.
Tempoläufe und Intervalle werden im anaeroben Bereich gelaufen. Wer schneller werden will, oder schnell bleiben will, sollte das in sein Training einbauen.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

3
Hängt davon ab wie weit Du in den "roten" Bereich gehen willst...
Für gut trainierten Läufer kann man von ca. eine Stunde als die anaerobe Schwelle ausgehen. Je schnelle desto kürzer kann man mit dem Tempo laufen. Maximales Tempo kann man nur 7-15s halten und dann muss man entweder deutlich langsamer laufen oder sich hinlegen. Eigentlich logisch, oder?

Im Training sollte man alle Bereiche laufen. Von submaximalen Sprints bis langsamen Dauerläufen. Wie viel und was Du laufen sollst, hängt von Deinem Trainingszustand und vor allen von Deinen Zielen ab. Es sind schon deutliche Unterschiede zwischen Marathonvorbereitung und Vorbereitung für 400m Rennen.

Trainingspläne helfen da weiter.

Gruß
Rolli

5
Generell solltest Du ca. 10-15% Deiner Läufe als Intervalle oder Tempoläufe machen. Durch diese Belastung im anaeroben Bereich wird Deine maximale Sauerstoffaufnahme verbessert (sprich: wieviel des eingeatmeten Sauerstoffs wie schnell in den Muskelzellen ankommt, wird auch VO2max genannt). Dadurch verschiebt sich der anaerobe Bereich nach oben und Du kannst künftig schneller laufen, ohne in den anaeroben Bereich zu kommen und dort langsam zu übersäuern. Wenn Du also darauf aus bist, längere Strecken laufen zu können, ist es nicht sooo entscheidend, solltest Du aber auch den Anspruch haben, Dich auf einer Strecke zu verbessern, dann ist ein solches Trainingselement unabdingbar.
@blende8: 10-15km im anaeroben Bereich? Oder meinst Du an der Schwelle?

6
Ich war heute "flotter" unterwegs.

Mein neues Training: laufen.
Fix laufen.

Ich habe sonst auf Puls und Pace geachtet.
Jetzt laufe ich einfach zügig und fühle mich gut.

Deutlich schneller als vorher.
Aber kein Muskelkater.

Heute habe ich auf den Puls geguckt. Nicht als Bremse, sondern nur der Blick wie hoch der ist. Lag bei 173 (lange) später dann bei 181. Da habe ich etwas das Tempo rausgenommen, weil ich mich nicht so gefühlt habe, dass ich sonst die letzten 15 Minuten durchhalte. Außerdem ist meine Pace bei 5 Minuten gewesen, 5:40 ist für mich schon sehr schnell.

Mein Gedanke. Ich laufe jetzt nur noch flott 6er Pace oder Flotter 5er Pace Je nach Strecke (10 km oder 5 KM Runde).

Vorher bin ich 6er Pace die kleine Runde gelaufen und 7er Pace die große Runde.


Und ich will nicht die Pace halten sondern ankommen. Also wenn es schneller geht will ich schneller laufen. Würde also so in anaeroben Bereich reinkommen.


Mein Ziel: besser und schneller werden

7
Das geht bei Dir ja alles ein wenig durcheinander. Ich greife 'mal einiges auf:
magnesia hat geschrieben:Mein neues Training: laufen. Fix laufen.
Wieso neu? Du läufst doch schon. Oder wolltest Du nur Bond zitieren (Mein Name ....)?
magnesia hat geschrieben:Ich habe sonst auf Puls und Pace geachtet.
Jetzt laufe ich einfach zügig und fühle mich gut.
Das muß sich ja nun nicht widersprechen. Im Gegenteil: Wenn Du gezielt trainieren willst, mußt Du zumindest auf eines von beiden achten.
magnesia hat geschrieben:Deutlich schneller als vorher. Aber kein Muskelkater.
Muskelkater sollte man auch nicht kriegen, wenn man eine Sportart regelmäßig betreibt.
magnesia hat geschrieben:Heute habe ich auf den Puls geguckt. Nicht als Bremse, sondern nur der Blick wie hoch der ist. Lag bei 173 (lange) später dann bei 181. Da habe ich etwas das Tempo rausgenommen, weil ich mich nicht so gefühlt habe, dass ich sonst die letzten 15 Minuten durchhalte. Außerdem ist meine Pace bei 5 Minuten gewesen, 5:40 ist für mich schon sehr schnell.
Der Puls sagt - so für sich genommen - überhaupt nichts aus. Dafür braucht man Deine HFmax. Auch sagen die Zeiten wenig, wenn man sie ohne Strecken nennt. Wenn für Dich bisher 5:40 schnell war, dann ist eine 5:00 (falls es gleich lang ging) aber nahezu unglaublich.
magnesia hat geschrieben:Mein Gedanke. Ich laufe jetzt nur noch flott 6er Pace oder Flotter 5er Pace Je nach Strecke (10 km oder 5 KM Runde). Vorher bin ich 6er Pace die kleine Runde gelaufen und 7er Pace die große Runde.
Das ist kein guter Gedanke: Viel zu schnell für Dein bisheriges Training. Zwei Gründe:
a) Die Steigerung ist viel zu heftig. Wer so schnell steigert, riskiert Verletzungen. (Muß nicht sein, ist aber viel wahrscheinlicher als bei langsamer Steigerung.)
b) Langsames, langes Training ist die Grundlage für weitere Steigerungen. Sinnvoller wäre es also, Deine längere Strecke langsam auszubauen: nicht schneller, sondern länger.
magnesia hat geschrieben:Und ich will nicht die Pace halten sondern ankommen. Also wenn es schneller geht will ich schneller laufen.
Das widerspricht sich.
magnesia hat geschrieben:Würde also so in anaeroben Bereich reinkommen.
Vielleicht. Wichtig ist dann, daß Du an der Grenze bleibst; sonst ist die Luftschnell draußen.
magnesia hat geschrieben:Mein Ziel: besser und schneller werden
Was heißt "besser und schneller"? Für Dich ist es ja offenbar dasselbe (siehe oben). Oder Du meinst "weiter laufen können" und "schneller laufen können". Dann greift mein Tip von oben.
Gruß vom NordicNeuling

8
blende8 hat geschrieben:Ich denke mal, dass das sehr vom Training abhängt.
Ich kann auf jeden Fall 10-15 km im anaeroben Bereich laufen.
Tempoläufe und Intervalle werden im anaeroben Bereich gelaufen. Wer schneller werden will, oder schnell bleiben will, sollte das in sein Training einbauen.
Das bezweifel ich aber doch stark denn in diesem Bereich ist nach einer Minute Feierabend. Wenn du 400m im anaeroben Bereich schaffst bist du schon Klasse.
:hallo: Gruß Saarthunder :hallo:
Seit Juli 2008 erlaufene Kilometer: 14.878 (Stand:22.03.16)


Seit Juli 2015 erwalkte Kilometer: 946 (Stand:22.03.16)

9
saarthunder hat geschrieben:Wenn du 400m im anaeroben Bereich schaffst bist du schon Klasse.
Wenn ich an einem Wettkampf über 10 km teilnehme, bin ich überwiegend im anaeroben Bereich unterwegs. Sonst könnte ich ja gleich zuhause bleiben und stattdessen ein Regenerationsläufchen machen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

10
[url]http://
aghamemnun hat geschrieben:Wenn[/url] ich an einem Wettkampf über 10 km teilnehme, bin ich überwiegend im anaeroben Bereich unterwegs. Sonst könnte ich ja gleich zuhause bleiben und stattdessen ein Regenerationsläufchen machen.
Du bist vielleicht ander anaeroben Schwelle unterwegs aber niemals im anaeroben Bereich. Lies dir das mal durch.http://www.dr-moosburger.at/pub/pub023.pdf
:hallo: Gruß Saarthunder :hallo:
Seit Juli 2008 erlaufene Kilometer: 14.878 (Stand:22.03.16)


Seit Juli 2015 erwalkte Kilometer: 946 (Stand:22.03.16)

11
aghamemnun hat geschrieben:Wenn ich an einem Wettkampf über 10 km teilnehme, bin ich überwiegend im anaeroben Bereich unterwegs. Sonst könnte ich ja gleich zuhause bleiben und stattdessen ein Regenerationsläufchen machen.
Anaerob ist nicht zu verwechseln mit "ganz schön anstrengend", obwohl es das natürlich auch ist :)

Ich erlaube mal aus dem oben verlinkten PDF zu zitieren:
2. Anaerob-laktazide Energiebereitstellung (Anaerobe Glykolyse) :
Dieser für die Kraftausdauer und Schnelligkeitsausdauer entscheidende Mechanismus stellt die nötige Energie für eine sehr intensive, maximal mögliche Leistung zwischen 15 und 45 (max. 60) Sekunden zur Verfügung. Für eine rein alaktazide Energiegewinnung ist in diesem Fall die Belastungsdauer bereits zu lang, für eine Mitbeteiligung der aeroben Glukoseverbrennung ist sie zu kurz und die Belastungsintensität zu hoch.
Dabei wird die aus dem Muskelglykogen stammende Glukose unvollständig abgebaut, wobei Laktat (“Milchsäure“, genauer: das Anion der Milchsäure) entsteht, das sich infolge der Protonenbildung (H+) in der beanspruchten Muskulatur anhäuft. Es kommt zu einer metabolischen Azidose (“Übersäuerung“), die nicht nur schmerzhaft, sondern letztendlich leistungslimitierend ist, da im sauren Milieu (die Grenze liegt bei einem pH von 7) durch eine Enzymhemmung die Muskelkontraktion gehemmt wird - man ist “blau“, wie es im Fachjargon heißt.

12
Also bisher war Laufen bei mir so, dass ich mich unterhalten konnte. Ich habe meinen Umfang bis auf 15 KM gesteigert und bin dann (auch bei kürzeren Läufen) irgendwie langsamer geworden.

Deswegen will ich jetzt etwas mehr Power reinbringen.
Auf der 5 KM Strecke will ich beständig mein Tempo steigern (letztes mal Pace von 5.10 aber mit einem Blocj von 5 Minuten Gehpause). Ich will die 5 KM erstmal mit der 5er Pace durchlaufen können. Dann leicht steigern. Dann nicht mehr das Tempo erhöhen, sondern die Distanz.

Die 10 KM Runde will ich mit der 6er Pace laufen und langsam auf 12, 13 und später bis zu 21 KM erhöhen.

13
Olipool hat geschrieben:Anaerob ist nicht zu verwechseln mit "ganz schön anstrengend", obwohl es das natürlich auch ist :)

Ich erlaube mal aus dem oben verlinkten PDF zu zitieren:

Also heißt das anaerob ist nur unter eine Minute. Alles drüber ist zwar anstrengend aber aerob?

15
magnesia hat geschrieben:Also heißt das anaerob ist nur unter eine Minute. Alles drüber ist zwar anstrengend aber aerob?
Wenn du einen Wettkampf machst und einer ist vor dir auf den letzten 200m gibst du alles was du hast um den vor dir noch einzuholen, wenn du dann hinter der Ziellinie umfällst weil du nicht mehr kannst dann hast du die letzten 200m im anaeroben Bereich besrtitten.
:hallo: Gruß Saarthunder :hallo:
Seit Juli 2008 erlaufene Kilometer: 14.878 (Stand:22.03.16)


Seit Juli 2015 erwalkte Kilometer: 946 (Stand:22.03.16)

17
magnesia hat geschrieben:Also heißt das anaerob ist nur unter eine Minute. Alles drüber ist zwar anstrengend aber aerob?
Das sollte man nicht als schwarz und weiß (100%/0%) sehen. Früher sah man das Stundenrenntempo als das Schwellentempo an, inzwischen ist das Schwellenkonzept verpönt, aber es geht schon in die richtige Richtung: Laufen wir langsamer als Stundenrenntempo, also höchstens HMRT (für Hobbyläufer), ist der Anteil der anaeroben Energiebereitstellung praktisch null, laufen wir schneller, also 10k-RT oder schneller, ist auch der anaerobe Teil wichtig. Zahlen schwanken je nach Quelle und Tempo; ich habe da so grob folgendes im Hinterkopf:

Tempo - aerob / anaerob
HMRT - 100 / 0
10k-RT - 95 / 5
5k-RT - 90 / 10
3k-RT - 85 / 15
...
100m - 0 / 100

Für sehr langsame Läufer verschiebt sich das ganze in Richtung aerob: braucht man z. B. für einen 10k-WK 75 min, läuft man zu 100% im aeroben Bereich.

18
CarstenS hat geschrieben:Welche ist die Definition des anaeroben Bereiches, die in diesem Thread verwandt wird?
Wohl wahr, und insofern habe ich mich ziemlich unscharf ausgedrückt: Im 10km-WK ist man bei ambitionierter Herangehensweise sehr wohl in einem Bereich unterwegs, in dem das Laktatniveau langsam, aber sicher ansteigt. Das hindert einen nicht daran, mit unvermindertem Tempo ins Ziel zu kommen, weil der Lauf ja rechtzeitig vorbei ist. Aber es ist eben doch ein Tempo, das ich zumindest keine ganze Stunde durchhalten könnte. Und wenn man diese Stunde mal als gängigen Anhaltswert für das Schwellentempo hernimmt (ich diskutiere jetzt nicht, wie zuverlässig diese Faustregel ist), muß ich wohl oberhalb dieser Schwelle unterwegs sein.

Natürlich ist das kein Bereich mit ausschließlich anaerober Energiebereitstellung. Die kommt eigentlich gar nicht vor (siehe auch oben den Beitrag von D-Bus). "Anaerober Bereich" ist also ein Begriff, den man sich besser gleich wieder abgewöhnt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

19
Ich habe mal das Wesentliche aus dem nachfolgenden Link herausgegriffen, damit überhaupt einmal die Verbindung zur Fragestellung hergestellt werden kann.



Ausdauertraining
Trainingsmethoden

Verschiedene Ausdauerleistungen können unterschiedlich trainiert werden. Bei der Anpassung des Trainingsplans sollte man möglichst individuell vorgehen.
Dauermethode

Die Belastungsintensität bleibt bei dieser Methode während der gesamten Belastungszeit konstant und darf nicht über der anaeroben Schwelle liegen, da ansonsten die für einen trainingswirksamen Reiz erforderliche Belastungsdauer auf Grund zu früher Ermüdung nicht erreicht werden könnte. Die Wirkung ist in erster Linie abhängig von der Dauer, erst in zweiter Linie von der Intensität.
Die Dauermethode ist vor allem zur Entwicklung der Grundlagenausdauer geeignet, d. h.
  • bei Leistungssportlern in der frühen Phase des Saisonaufbaus und wiederkehrend im Wechsel mit intensiveren Formen über die gesamte Saison sowie
  • für Anfänger und Untrainierte bei Aufnahme sportlicher Betätigung.
Sie dient zur Ökonomisierung des aeroben Glykogen- und Fettstoffwechsels, zur Verbesserung des Kreislauf- und Atemsystems, sowie zur Stabilisierung des Nervensystems.
  • Belastung: 30 min bis mehrere Stunden, niedrige Belastung
  • Pausen: nur bei längerer Dauer von mehreren Stunden.
Wettkampfmethode

Hierbei handelt es sich um Belastungsformen, die der Wettkampfsituation sehr nahe kommen. Es wird entweder die Wettkampfdistanz, eine Unterdistanz oder eine Überdistanz absolviert. Man trainiert wettkampfähnliche Situationen, damit die Funktionspotentiale vollständig ausgeschöpft werden und es soll durch eine längere Erholungspause eine höhere Superkompensation erreicht werden.
  • Belastung: Wettkampfdistanz, Unterdistanz (-10 bis 25 %) oder Überdistanz (+10 bis 25 %)
  • Intensität: Maximalbereich der Wettkampfgeschwindigkeit
  • Auswirkungen:
    • Entwicklung der wettkampfspezifischen Ausdauer
    • Erweiterung der spezifischen Leistung auf höchstem Funktionsniveau
    • Erfahrungserwerb unter Wettkampfbedingungen und Anwendungen taktischer Verhaltensweisen
Intervallmethode

Die Intervallmethode zeichnet sich dadurch aus, dass die Belastung nicht kontinuierlich, sondern intervallartig erfolgt. Die Belastungsintensität liegt dabei grundsätzlich im aerob-anaeroben Übergangsbereich (3 bis 6 mmol/l Laktat). Die Pausen werden hier so gewählt, dass keine vollständige Erholung erfolgt, sondern die/der Athlet/in sich lediglich zu etwa zwei Dritteln (Prinzip der lohnenden Pause) erholt. Hierdurch wird die Tiefe der Erschöpfung und die Wirkung des Trainingsreizes erhöht, ohne den Organismus und die Muskulatur dauerhaft zu schädigen.
Die Methode wird eingesetzt im sog. Entwicklungsbereich zur Weiterentwicklung der Ausdauer in Richtung der wettkampfspezifischen Ausprägungen (z. B. Tempohärte im Radsport), sie trägt zur weiteren Hebung der individuellen anaeroben Schwelle (iANS) bei, dient aber in erster Linie der Verbesserung der Erholfähigkeit und Laktattoleranz.
Zur Verbesserung der aeroben Ausdauer wird die extensive Intervallmethode angewendet, bei der die Belastungsintensität im unteren Belastungsbereich der Intervallmethoden liegt, zur Verbesserung der Erholfähigkeit und Laktattoleranz werden intensive Methoden angewandt, bei denen die erreichten Laktatwerte kurzzeitig über 6 mmol/l, beim Schnelligkeitsausdauertraining sogar über 10 mmol/l steigen können.
  • Belastung: Wechsel von Belastung und Pause, Dauer hängt von Sportart ab
  • Intensität: oberer GA-Bereich bis oberer Übergangsbereich (6mmol/l Laktat)
  • Pausen: lohnende Pausen (vgl. oben).
Wiederholungsmethode

Die Wiederholungsmethode wird im Leistungssport eingesetzt, wenn aus unterschiedlichen Gründen eine vollständige Erholung zwischen den Belastungsabschnitten, aber gleichzeitig eine Wiederholung des Belastungsreizes erforderlich ist. Dies ist vor allem beim Schnelligkeitstraining (max. Schnelligkeit, Schnelligkeitsausdauer) der Fall, aber auch beim Ausdauertraining in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung (sog. „Unterdistanztraining“ bei Wettkampfintensität).
  • Belastung: Submaximale bis maximale Intensität, bei unterschiedlicher Zahl der Belastungen
  • Pausen: 1 min bis über 20 min, um jeweils vollständige Erholung zu bewirken (1 min nur bei Belastungen unter maximaler Schnelligkeit von unter 8 sec – Dauer der Wiederherstellung der Kreatinphosphatreserven 1 min).

"Olipool" hat es gestern bereits mit seinen beiden Beiträgen sehr schön auf den Weg gebracht:
Olipool hat geschrieben:Generell solltest Du ca. 10-15% Deiner Läufe als Intervalle oder Tempoläufe machen. Durch diese Belastung im anaeroben Bereich wird Deine maximale Sauerstoffaufnahme verbessert (sprich: wieviel des eingeatmeten Sauerstoffs wie schnell in den Muskelzellen ankommt, wird auch VO2max genannt). Dadurch verschiebt sich der anaerobe Bereich nach oben und Du kannst künftig schneller laufen, ohne in den anaeroben Bereich zu kommen und dort langsam zu übersäuern. Wenn Du also darauf aus bist, längere Strecken laufen zu können, ist es nicht sooo entscheidend, solltest Du aber auch den Anspruch haben, Dich auf einer Strecke zu verbessern, dann ist ein solches Trainingselement unabdingbar.
und
Olipool hat geschrieben:
Ich erlaube mal aus dem oben verlinkten PDF zu zitieren:

2. Anaerob-laktazide Energiebereitstellung (Anaerobe Glykolyse) :
Dieser für die Kraftausdauer und Schnelligkeitsausdauer entscheidende Mechanismus stellt die nötige Energie für eine sehr intensive, maximal mögliche Leistung zwischen 15 und 45 (max. 60) Sekunden zur Verfügung. Für eine rein alaktazide Energiegewinnung ist in diesem Fall die Belastungsdauer bereits zu lang, für eine Mitbeteiligung der aeroben Glukoseverbrennung ist sie zu kurz und die Belastungsintensität zu hoch.
Dabei wird die aus dem Muskelglykogen stammende Glukose unvollständig abgebaut, wobei Laktat (“Milchsäure“, genauer: das Anion der Milchsäure) entsteht, das sich infolge der Protonenbildung (H+) in der beanspruchten Muskulatur anhäuft. Es kommt zu einer metabolischen Azidose (“Übersäuerung“), die nicht nur schmerzhaft, sondern letztendlich leistungslimitierend ist, da im sauren Milieu (die Grenze liegt bei einem pH von 7) durch eine Enzymhemmung die Muskelkontraktion gehemmt wird - man ist “blau“, wie es im Fachjargon heißt.
Es geht also hauptsächlich um zwei wichtige Parameter:

1. Die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), die je nach Übungszustand eines Athleten variiert.

2. Das aktuell maximalmögliche Leistungsvermögen eines Athleten, welches nur durch eine umfangreiche Leistungsdiagnostik (Laufband, Ergometer, Laktatmessung) festgestellt werden kann.


Um den VO2max Wert zu ermitteln findet eine Atemgasanalyse statt, z.B. mittels einer Spiroergometrie. Danach weiß man, wieviel Sauerstoff durch das Atemgas innerhalb einer fest definierten Zeit aufgenommen werden kann. Die Rechnerei hierzu ist aber sehr komplex und wird zur Vergleichbarkeit an Größe und Gewicht angepasst.

Grundsätzlich kann man wohl davon ausgehen, dass trainierte Ausdauersportler eine um 100 - 120% größere Sauerstoffaufnahme gegenüber "normalen" Menschen aufweisen.


Die sogenannten "Schwellen" beschreiben jene Punkte, an denen der Körper auf unterschiedliche Quellen bei der Energiebereitstellung zurückgreift:

Noch einmal bei Wikipedia "geklaut":

Energiebereitstellung → Siehe auch: Energiebereitstellung
Je nach Belastungshöhe gewinnt der Körper die umzusetzende Energie aus verschiedenen Quellen. Es werden vier Arten der Energiebereitstellung unterschieden. In Bezug auf die anaerobe Schwelle können drei Situationen unterschieden werden:
  • Bei einer Belastung unterhalb der anaeroben Schwelle läuft die Energiebereitstellung zwar nicht ausschließlich unter Verstoffwechselung von Sauerstoff, also aerob ab, doch erreicht die anaerobe Verstoffwechselung dabei nie ein Maß, das die vorhandene, beim trainierten Sportler besser ausgeprägte, Fähigkeit zum schnellen Laktatabbau übersteigt (vgl. oben). Eine Ausdauerleistung kann hier sehr lange aufrechterhalten werden, z. B. bei einem Marathonlauf.
  • Eine Belastung an der anaeroben Schwelle, das heißt in geringem Maße unter oder oberhalb der Schwelle, ist die höchste Belastung, die langfristig durchgehalten werden kann. Die Glykogen-Reserven sind bei intensiver Dauerbelastung je nach Trainingszustand nach 60 bis 90 Minuten weitgehend erschöpft.
  • Bei einer Belastung oberhalb der anaeroben Schwelle erfolgt die Energiebereitstellung zunehmend anaerob. Die Leistung ist daher nur kurzfristig (wenige Minuten) durchzuhalten. Für die Erbringung der Wettkampfsituation entsprechenden Leistung hat die Fähigkeit, über anaerobe Verstoffwechselung zusätzlich kurzfristig Energie bereitzustellen, dennoch eine hohe Bedeutung (sogenannte Attacken im Radsport oder beim 5.000- und 10.000-Meter-Lauf). Neben der Nutzung der Kreatinphosphatreserven ist die anaerob-laktazide Verstoffwechselung die einzige Möglichkeit, Leistungen zu erbringen, die höher liegen, als die, die der maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit pro Zeiteinheit entspricht. Da das angesammelte Laktat später wieder unter erhöhter Sauerstoffzufuhr abgebaut werden muss und Kreatinphosphat wieder aufgebaut wird, ist nach der Belastung noch eine erhöhte Atmung feststellbar (siehe Sauerstoffmehraufnahme nach Arbeitsende).

Wenn man also seine aerobe Leistungsfähigkeit erhöhen möchte, muss man durch ein gezieltes Training immer wieder in den Bereich gehen "wo es weh tut".

Es wurden hier ja abenteuerlichste Zeitspannen für den "anaeroben" Bereich genannt, grundsätzlich handelt es sich dabei aber nur um Sekunden bis maximal eine Minute. Das merkt man übrigens sehr schön selber, wenn die Oberschenkelmuskulatur brennt und sticht und man schlagartig die Belastung reduziert. Das ist quasi ein Reflex, man könnte auch gar nicht anders.

Ich hätte auch nie geglaubt, dass man sich z.B. beim Rennradfahren derart schnell von einem Anstieg erholt, dass man am nächsten Hügel wieder munter reintritt, als sei nichts gewesen.

Beim Laufen betrifft es wohl jene Sequenzen (abgesehen von reinen Sprints) wo sich entweder das Lauftempo kurzfristig deutlich erhöht (Tempoverschärfung bei längeren Distanzen) oder aber veränderte Umgebungsbedingungen eintreten (besonders beliebt: Treppen)

Wer, unter Zuhilfenahme eines Trainingsplans, für höhere sportliche Ziele trainiert, kommt spätestens bei den Intervallen an den Punkt, wo die "Schwellen" trainiert werden.

Das Allerbeste dabei: Man bekommt es gar nicht mit :D

... und das ist auch gut, weil dieses Thema so komplex ist, dass man sich noch seitenweise mit den ganzen Einzelbegriffen herumschlagen könnte.

HG

Dirk (... der jetzt aber Fußball guckt!)
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“