Erstmal Vielen Dank für die Glückwünsche zum Geburtstag und auch fürs Daumen drücken. Dann möchte ich allen Finishern vom Sonntag zu ihren tollen Zeiten gratulieren,echt ganz großer Sport.

Besonders beeindruckt bin ich von VFL Borusse und Kirsten zum einen weil ich im letztem Jahr auch aus H gestartet bin und so gut einschätzen kann was Du da geschafft hast,grosser Respekt. Für Dich Kirsten freut es mich deshalb so,weil wir im letzten Jahr fast zeitgleich ins Ziel gekommen sind und was wohl auch im diesen Jahr wieder so gekommen wäre wenn... tja und da bin ich dann bei meinem Bericht,der leider nicht so positiv ausfällt.
Da ich im letzten Jahr die Sub 4 nur um paar Minuten verpasst hatte,schwor ich mir es im nächsten Jahr besser zu machen. Als erstes ließ ich mir einen auf mich zugeschnittenen Trainingsplan erstellen und trainierte das 1. Mal richtig strukturiert und so kam ich richtig in Form.Was auch meine Wettkampfleistungen mir bestätitigten. Der Trainingsplan war auf 3:45 ausgerichtet und das war auch realistisch.
Und dann kam der Tag,die Abreise nach Berlin am Freitag,gleich nach Ankunft ins Hotel dann zur Messe Startunterlagen abholen was viel schneller ging als im letzten Jahr und Abends dann noch die Freundin einer Freundin besucht. Abends dann wieder im Hotel war dann plötzlich meine Nase zu und niesen musste ich auch ab und zu.Leider habe ich daraus nicht die richtige Schlüsse gezogen und dachte mir nix dabei,denn ich fühlte mich sonst recht gut.So nahm denn das Unheil seinen Lauf...
Die Nacht kaum geschlafen machte ich mich dann auf dem Weg um mir den Lohn für 14 Wochen harten Trainings abzuholen. Ich hatte mich so gefreut wieder in Berlin starten zu können/dürfen und im diesen Jahr sogar 2 Blöcke früher.Da machte es auch nix das ich später als gewollt im Block ankam und er auch schon sehr voll war (8:20) Und dann ging es los, doch gleich nach nicht mal einen Kilometer löste sich die Startnummer von der Sicherheitsnadel, hatte dann versucht sie im Lauf wieder festzumachen was mir leider nicht gelang.Das Problem hatte ich schon mal und seit dem benutze ich ein Startband,doch leider passen die Startnummern nicht richtig darauf und man muss immer eine Seite mit einer Sicherheitsnadel befestigen..Das fing ja schon gut an dachte ich,aber lies mich davon nicht entmutigen und suchte mir eine Ecke wo ich keinen Läufer störe oder behindere (das war schon nicht so einfach) Ich lief dann weiter und kurz vor Kilometer 3 löste sich das erste mal mein Schnürsenkel (trotz Doppelknoten) Also das Prozedre von Kilometer 1 noch einmal,das blöde war das ich da schon bei einem der Zugläufer für 3:45 angekommen war,aber da meine Trainerin mir auf den Weg gab die ersten 7 Kilometer lieber langsamer zu laufen.Liess ich davon ab dran zu bleiben. So lief ich munter weiter und doch merkte ich das irgendwas mit mir nicht stimmte.Weiß nicht ob das jemand von Euch schon erlebt hat? Man läuft einfach ohne irgendeine Emotion,sowas kannte ich bisher nur wenn ich die ersten 3Kilometer Einlauf auf der Laufbahn absolvierte,aber bei einem Wettkampf und dann noch beim Berlin Marathon???? Nee da kann irgendwas niocht stimmen. So ging es immer weiter,klar ich freute mich über die vielen Zuschauer wieder am Rand,die Stimmung,die Musik und doch fühlte ich mich irgendwie fehl am Platz. In der Zwischenzeit lösten sich trotz 3 und 4fach Knoten die Schnürsenkel und es kam mir vor als ob sich die Welt gegen mich verschworen hätte. Kurz nach Kilometer 22 schmerzten plötzlich die Füße,aber das war noch auszuhalten und ich lief weiter. Bei Kilometer 28 wurde mir leicht schummrig und ich wurde immer langsamer und so fasste ich schweren Herzens den Entschluß noch paar Kilometer bis zur nächsten Bahstation zu laufen und auszusteigen. Davor musste ich allerdings noch einen Boxenstop erledigen und da merkte ich das mein Kreislauf runter kam. Spätestens da stand für mich fest das es keinen Sinn mehr machen würde bzw vielleicht auch zu gefährlich wäre,denn im Vorfeld liess ich mich von einem Kardiologen untersuchen ,der mir vom Start abrat.Mein Hausarzt sah das anders und daher beschloss ich für mich falls mal so eine Situation eintreten sollte wo irgendwelche Symptome auftreten, den Lauf beende.
Als kleiner Trost hatte ich dann wenigstens noch die Aufführung von Tanz der Vampire,aber der Schmerz sass doch sehr tief.
Gestern Abend telefonierte ich dann mit einer guten Freundin und sie meinte ich würde mich verschnupft anhören und ich sollte lieber vorsorglich mich vom Arzt untersuchen lassen.Was ich heute morgen auch tat,ich hätte nicht gedacht das schon ein leichter Schnupfen solche Auswirkungen hat. Sonst wäre ich wahrscheinlich ohne Chip einfach so gelaufen oder langsamer,denn beim Ausstieg wäre noch Sub4 drin gewesen.Aber es ist wie es ist .Morgen wird ein Belastungs und Langzeit EKG gemacht und dann schaun wir mal,ob ich nicht doch weiter Marathon laufen kann.
Es wird jetzt sicherlich einige geben die sagen werden das man ja nicht unbedingt Marathon laufen muss,was ja auch stimmt,nur wer einmal einen Marathon gefinisht hat der weiß warum man es immer wieder erleben möchte und Berlin ist mit Sicherheit eines der schönsten Marathons der Welt. Für mich persönlich war das bis jetzt immer der Höhepunkt der Laufsaison und deshalb hat es mich wohl auch mental so runtergezogen das ich erst heute darüber schreiben konnte. Aber so ist Sport man gewinnt nicht immer und das muss man dann einfach akzeptieren,auch wenn es sehr schwer fällt.
Wäre schön wenn ich im nächsten Jahr meinen Geburtstag auf der Strecke mit Euch feiern könnte.
Alles Gute für Euch und baldige Regenerierung
