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Die Treppe, das unüberwindliche Monster! Oder: "Wo war noch gleich der Fahrstuhl?"

Die Treppe, das unüberwindliche Monster! Oder: "Wo war noch gleich der Fahrstuhl?"

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Hallo liebe Läuferinnen und Läufer,

ich habe jetzt endlich die Motivation zum Laufen bekommen und freue mich wie ein Schnitzel darüber. Mein Leben lang war für mich nur der schnelle Sport mit wenig Laufstrecke interessant (Basketball, Volleyball, Tennis) und ich habe das System "Laufen" tatsächlich nicht verinnerlichen können.

Aber mit dem Alter (38) wird man weise und es geschehen Erlebnisse, die einen dazu bringen doch etwas mehr über den Körper nachzudenken als man vermutet hätte.

Für alle die, die kurze Texte suchen um schnell hilfreich zu antworten; ihr könnt jetzt eigentlich aussteigen :) Ich habe vor viel zu schreiben und schreibe primär aus dem Grund, dass ich etwas verewigen möchte. Wenn dann doch noch jemand bis zum Ende liest und mich unterstützen möchte, dann freue ich mich über jeden Beitrag umso mehr!

Also der Reihe nach:
Mit Anfang bis Mitte 20 war ich sehr sportlich veranlagt und auch ziemlich dünn. Ich hatte ein 4pack ohne, dass ich etwas dafür tun musste. Ich habe in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf (Betriebssport) immer etwas Sport gemacht, bin viel mit dem Fahrrad gefahren und habe in jeder freien Minute (und bei gutem Wetter) Basketball auf den öffentlichen Plätzen Hamburgs gespielt. Kondition war dabei noch nie meine Stärke, außer beim Radfahren und beim normalen Gehen, beides aber immer in gemäßigten Tempi.
Mit ca 25 habe ich dann entschieden, dass ich mal das Buch "Endlich Nichtraucher von Allen Carr" lesen möchte, weil mich die Psychologie dahinter interessiert hat, dabei hatte ich überhaupt keine Ambitionen mit dem Rauchen aufzuhören (Hab mit 15 angefangen). Ich saß also im Pausenraum und auf Parkbänken mit dem Buch "Endlich Nichtraucher" in der einen Hand und meiner Zigarette in der anderen Hand und noch bevor das Buch zu Ende war, hatte ich keine Lust mehr zu rauchen. Irgendwas macht das Buch, dass man einfach nicht mehr will. Zufälligerweise wurde der Sport auch noch weniger aufgrund der Arbeit und als ich dann 9 Monate in London lebte wurde ich die ersten drei Monate von der Großtante meiner damaligen Freundin auch noch gemästet. Also mit dem Rauchen aufgehört, weniger Sport und viel gegessen... genau, 30kg mehr auf der Waage (ca. 105kg bei 188cm).

Zu dem Zeitpunkt habe ich immer gedacht "Ach komm, du bist ein sportliches Kerlchen, hast kleine Ohren und bist im besten Alter.. das geht wieder weg". Tja die Ohren wachsen und wenn ich damals meinen Vater genauer angeguckt hätte, hätte ich bemerkt, dass die Männer in unserer Familie gerne mal einen Bauch in der Gegend rumtragen... aber das geht ja wieder weg...

Die Zeit verging und körperlich konnte ich mich eigentlich nicht beschweren. Etwas fett zu viel und einen Bauch, aber die 30kg haben sich gut verteilt und es gab tatsächlich Frauen, die auf meinen Körper standen ("ooooch, ich find so einen kleinen Bauch süß!!") und wenn man den Bauch als "Schwungmasse" deklariert, dann stärkt man auch das eigene Selbstbewusstsein und außerdem geht der ja auch wieder weg. Problem am Selbstbewusstsein ist, dass man sich nicht mehr drum kümmert und denkt "Jo, passt schon".
Irgendwann ließ ich mich mit Anfang 30 von meiner Ärztin durchchecken und sie meinte, dass alles ok wäre. Ich hätte das Blut eines Ausdauersportlers, ich hätte also gute Voraussetzungen für langes Laufen unso, wären da nicht die Zigaretten (hatte nur drei Jahre als Nichtraucher durchgehalten), die leichte Fettleibigkeit (geht ja wieder weg) und ein paar Krankheiten meiner Vorfahren, die meine Lebenserwartung positiv für die Rentenkasse beeinflusst.

Aus dem Text liest jeder, dass offensichtlich eine Veränderung her muss... Also fing ich mit 32 an Alkohol zu trinken. Nein, nicht als Alkoholiker, sondern überhaupt. Vorher hab ich keinen Schluck Alkohol getrunken, bzw. keinen der mir schmeckte und mir nicht aufgezwungen wurde ("Bruder, du musst doch jetzt mal ein Mann werden, trink mal ein Bier!!!"). Da ich einiges nachholen wollte hatte ich an drei Wochenenden im ersten Jahr KEIN Alkohol getrunken und war dann doch öfter schon in Gedanken bei den Anonymen Alkoholikern. Hat sich aber rausgestellt, dass es tatsächlich nur der Spaß am Feiern, das Nachholen und die holde Weiblichkeit (die ja mal betrunken so alles glauben...) war, die mich zum Alkohol führte. Nach dem Austoben ging der Konsum automatisch runter und jetzt sieht niemand in meinem Umfeld ein Problem mit mir und dem Alkohol, dennoch bleiben die Giftstoffe, die meinen Körper noch etwas schwammiger gemacht haben.

Im letzten Betrieb fing ich an Golf zu spielen und dachte "Ein bisschen Bewegung ist ein Anfang und Körper und Geist können eine Einheit werden". Als ich dann meine erste volle 18er Runde gespielt habe und von ca. 10km spazieren mit ner Tasche aufm Rücken einen so roten Kopf bekommen habe, dass die Flight-Partner schon n Golf-Kart holen wollten, merkte ich, dass Golf doch ganz schöner Hochleistungssport ist... oder es liegt an meinem Bauch, der ja wieder weg geht. Zum Rauchen musste ich zu der Zeit ins Erdgeschoss und nach geteerter Lunge hoch in den zweiten Stock. Wenn mein Vorstand zufällig zur gleichen Zeit hoch ging, musste ich die Treppen nehmen und war oben völlig aus der Puste. Das schob ich aber auf die frische Teerzufuhr.

Am 22.7.2012 gab es dann das entscheidende Erlebnis: Ich ging an dem schönen Sonntagmorgen mit meiner Freundin und unserem Hund in den Park und wir warfen den Ball für den Hund und der wurde dann wie von Geisterhand (oder Hundemaul) zurückgebracht. Irgendwann wollte ich auch mal Bällchen holen und meine Freundin warf, ich lief 15m, bekam einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel und wollte mich ausruhen, dabei bekam ich dann einen Schweißausbruch, setzte mich hin, sah Sternchen und mir wurde mächtig schlecht und ich war kurz vor dem Erbrechen...

Zum Glück hatte ich keine Schmerzen und auch kein Ziehen in der Brust/Brustkorb und daher schloss ich einen Herzinfarkt aus. Meine Ärztin erklärte mir, dass Männer häufiger dazu neigen, den Herzschlag runterzufahren, wenn sie einen Schmerz verspüren. Besonders bei Sportlern passiert das, gestützt hat sie ihre Erklärung auf knappen 9 Jahren als Sportmedizinerin. Klang für mich plausibel und beruhigend, aber damit war der Schritt zur Besserung getan, ich wollte plötzlich laufen!

Meine übrig gebliebenen Zigaretten (2,5 BigBox Schachteln, die knapp zwei Tage hielten würden) wurden direkt unter fließendes Wasser gehalten und die Flüssigkeiten der e-Zigarette werden nach und nach in der Dosis des Nikotins gesenkt, so dass ich einen entspannten Absprung schaffe und nicht "den Affen schieben muss".
Meine Freundin lief früher recht häufig und schwärmte immer davon, also fuhren wir letzten Samstag (ja, vorgestern) zum nächsten "Lunge Laufladen" in Hamburg und kauften mir ein paar Schuhe. An der Stelle sei der Service hoch gelobt. Ich hab keinen Schimmer ob die Recht haben, aber es klang gut und einleuchtend. Jedenfalls hab ich jetzt ein paar "Asics Evolution 6", die für mein Körpergewicht geeignet sein sollen und mein leichtes Einbiegen nach innen (gibt bestimmt n Fachausdruck dafür) etwas korrigieren.
Dank dem Internet und meiner Freundin habe ich jetzt einen ersten Trainingsplan, der mir sagt, dass ich 1,5 Minuten langsam laufe und dann eine Minute gehe. Das habe ich dann Sonntag Morgen gemacht und auch heute morgen. Ich weiß, dass man nicht zwei Tage hintereinander laufen sollte, aber das "laufen" von gestern zählt nicht wirklich. Wenn doch, dürfte ich nichtmal an zwei aufeinander folgenden Tagen zum Bäcker gehen.
Und kluge Ratschläge wie "Am Anfang sollte man nur so schnell laufen, dass man sich noch locker dabei unterhalten kann"... ähm... nee... das wäre dann wieder gehen und ich werde bestimmt nicht mit Stöcken oder schwingendem Hintern durch den Park laufen und mich mit "Das ist Walking!!" verteidigen. Es muss schon die Sportart "Laufen" sein, das fordert mein innerer Schweinehund, der ja immernoch männlich ist und ganz schön dicke Eier hat.

Ok, also habe ich einen Faden für einen Start:
Diese Woche 1,5 Min laufen, 1 Minute gehen, gesamte Bewegungszeit: ca 30 Minuten
Mein entferntes Ziel ist es 7,33 km zügig laufen zu können. Warum 7,33km? Als Hamburger Läufer muss man die Außenalsterrunde schaffen und es wird auch in Bewerbungsgesprächen darauf geachtet, dass man die Alsterrunde läuft.
Eigentlich war mein Ziel 5km (Ich schaute übrigens grade das 5.000m Rennen der Damen bei Olympia als ich mir diese Zahl vorgab). Ich habe derzeit keine Ambitionen einen Marathon oder Halb-Marathon zu laufen, sondern ich möchte in eine Fitness kommen, bei der ich locker beim Platzregen vom Golfplatz zum Auto laufen kann oder in den 7ten Stock eines Hauses ohne Fahrstuhl laufen kann ohne, dass ich danach ein Sauerstoffzelt brauche.
Wenn ich dann die 5km oder später die 7,33km schaffe, dann möchte ich eher auf Geschwindigkeit gehen. Die Bestzeit der dann regierenden Hamburger Meisterin sollte drin sein. Wird sicherlich anstrengend, aber man muss ja ein großes Ziel haben, welches dann auf kleinere Zwischenziele runtergebrochen wird. Also erstmal 30 Minuten am Stück laufen, dann Entfernung optimieren und dann Geschwindigkeit aufbauen.

Wer jetzt noch liest und mir helfen mag, den/die würde ich darum bitten meinen Grundtrainingsplan zu optimieren/ergänzen/über den Haufen zu werfen.
Es gibt ja allerhand Einsteigerpläne. Einer startet mit 1 Min L(aufen), 1 Min G(ehen). Andere starten mit 3 Min L, 2 Min G, meine runtastic App sagt 1,5 Min L, 1 Min G etc. Daher bin ich in der Hinsicht etwas verwirrt und denke, dass man für den Start einfach das eigene Limit finden muss. Problem hierbei ist, wenn ich sage "jo, so ca. 1-2 Min L", dann laufe ich eine Minute. Ich brauche also etwas, was mich pusht, aber nicht bis zum Erbrechen, sondern wirkliche schaffbare Motivation.

Ich bin ein Technikfreak und werde auf jeden Fall mein iPhone mit 1-2 Apps benutzen. Derzeit ist es Nike+ (weil ich das einfach mag) und Runmeter (weil ich da rausgefunden habe wie ich die Trainingspläne editiere). Ich würde aber gerne Runtastic benutzen, aber die Trainingspläne von Dirk Bauermann sind mir mit 15 Euro etwas zu teuer.

Jetzt schwafel ich ein wenig, also mache ich es jetzt in Stichwörtern.

Plan:
1. Woche: 1,5 Min L, 1 Min G
2. Woche: 2 Min L, 1 Min G
3. Woche und folgend: jeweils 1,5 Min L mehr und versuchen auf 1 Min G zu bleiben.
Ab 15 Min L irgendwie aufteilen, dass ich insgesamt auf 30 Min gesamt komme.
Ab 30 Min am Stück laufen auf 5km erhöhen
Ab 5km Tempo erhöhen

Die Fragen:
Seht ihr den Plan als realistisch an oder zu zaghaft oder zu schnell? (meine persönliche Fitness außen vor)
Was sollte ich als Zusatzsport noch machen? Reichen Liegestütze und Bauchaufzüge in verschiedenen Varianten?
Sollte man die Beine noch zusätzlich trainieren? (Plane 3-4 Mal in der Woche zu laufen)

Vielen Dank an die, die sich alles durchgelesen haben; ihr seid wirklich tapfer!
Vielen Dank an die, die sich die Cliffnotes angucken und Antwort geben.
Vielen Dank auch an die Academy.... (klassische Musik ist zu hören)

Gruß
Maittane

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Ich mache als "Zusatzsport" auch nur ein wenig Liegestützen, Hanteltraining und Bauchmuskelzeugs. Ist halt praktisch weil man es schnell mal zuhause machen kann am Abend oder morgens. Gibt sicher noch bessere Ergänzungen zum Laufen z.B ab und an Schwimmen, Radfahren. Aber das ist dann sofort eine Zeitfrage.
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Willkommen im Forum !

Hast einen wirklich klasse Schreibstil, habe selten so gelacht :D .

Mach das doch ganz einfach, finde heraus wie lange du am Stück laufen kannst ohne das du am Folgetag schmerzende Bänder und/oder Muskelkater hast und du völlig erschlagen bist.
Such dir einen Plan (oder nimm deinen) und steige in der passenden Woche ein wo die Laufzeit der Trainingseinheiten in etwa entspricht.
Hundertprozentig kann dir das niemand hier beantworten, nur du selbst. Grundsätzlich sieht der Plan ganz vernünftig aus wenn du es langsam und vorsichtig anfangen möchtest.

Ich persönlich mache kein oder kaum Krafttraining und dehne mich nie. Gelegentlich gehts ins Schwimmbad ein Paar Bahnen schwimmen. Eher recke und strecke ich mich wie meine Katze regelmäßig.
Schaden kann es sicherlich nicht wenn du leichtes Krafttraining für den Oberkörper machst.
Nur solltest du es vor lauter Euphorie mit Laufen und sonstigem Training nicht übertreiben und dir zwischendurch genug Erholung gönnen.

Alex

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Hallo Maitanne,

ich laufe selbst noch nicht so lange, deshalb möchte ich Dir keine Tipps geben nur von meinen Anfängen berichten - ist ja noch nicht so lange her.
Ich habe ähnlich wie Du. abwechselnd mit laufen und gehen angefangen. Allerdings nicht nach einem bestimmten Plan, sondern immer nur langsam so lange gelaufen wie ich konnte, dann gegangen bis ich mich halbwegs erholt habe, dann wieder gelaufen. Das ganze ca. 30 min.

Ich war erstaunt wie schnell ich Fortschritte gemacht habe. Ab dem dritten Training wurden die gelaufenen Strecken immer länger und die Gehpausen zur Erholung immer kürzer. Und das ging immer weiter so, vorausgesetzt ich habe regelmäßig das Training durchgezogen. Inzwischen laufe ich >35 min. an Stück.

Damit will ich Dir sagen, dass es am Anfang vlt. besser ist auf Dein Körper zu hören und versuchen sich stetig zu verbessern als stur einen Plan zu befolgen. Aber was weiß ich schon .....

Viele Grüße und viel Spaß dabei,
wojtek

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Moin, Moin :D

Gut liest sich das!
Obwohl mir nicht so recht klar ist, warum man(n) in dem Alter noch das Trinken nachholen muss.. Ich rauche/ trinke selber überhaupt nicht und sehe keine sinnvolle Begründung meinem Körper auf einmal so etwas anzutun. Trotzdem schön, dass es im Kopf endlich "klick" gemacht hat. Dafür ist es nämlich nie zu spät!

Wie auch schon vorher geschrieben, war das beste für mich auch auf den Körper zu hören, allerdings bin ich auch gleich 3km/ 30min. durchgelaufen. Liegt vielleicht an meinem Job, bei dem ich 8Std. auf den Beinen stehe. Unterschätze kleine Zipperlein nicht, mich hat "mal eben kurz umgeknickt" gleiche eine Woche Pause bedeutet, weil ich nicht gleich reagiert habe. Bei solchen Sachen liest man sich hier richtig schön ein. :)

Viel Spaß, bin gespannt wie es weitergeht!

Grüße,
BIanca

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Hi
ich bin auch Neuling (laufe wieder seit 2 Monaten und jetzt 7 km am Stück),
habe mir vor ebendiesen 2 Monaten das Rauchen auch abgewöhnt (40/Tag).

Mein Trainingplan war von Dieter Baumann, damit bin ich ganz gut klargekommen,
beim nächsten Mal würd ich es ein bißchen sachter angehen lassen.
(Mein Plan war von 0 auf 50 Minuten in 6 Wochen),
Ach ja, trotz Dauerkohldampf kein Kilo zugenommen ohne Kippen...

Und hier der Plan von 0 auf 30: (Gehpausen immer 1 Minute!)
Woche 1: 10 x 1 / 5 x 1 und 2 / 10 x 2
Woche 2: 5 x 3 / 4x3+2 / 5 x 4
Woche 3: 8 x 3 / 5 x 5 / 5+8+5+8
Woche 4: 3 x 8 / 10+5+10 / 3 x 10
Woche 5: 10+15+10 / 5+20+10 / 10+20
Woche 6: 5+25+5 / 10+20+10 / 30

Viel Erfolg !
aenne

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Vielen Dank für die Antworten. Hat mich wieder dazu angeregt ein bisschen über meine Strategie nachzudenken.

Heute morgen hab ich meinen dritten "Lauf" gehabt und war überhaupt nicht zufrieden. Eigentlich sollte man in einer Gruppe motivierter sein, aber mit Freundin und Hund ist das nicht ganz so dolle... Wobei es derzeit noch am Hund liegt. Das verwöhnte Stück ist einfach zu faul! Am Anfang im Park ist sie (die Hündin!) aufgeregt und agil, dann laufen wir und nach 5-7 Minuten macht das blöde Ding schlapp oder hat keine Lust mehr. Jedenfalls muss ich mich dann damit beschäftigen den Hund zu motivieren doch neben mir zu laufen und sich nicht beim gehen/laufen die fallenden Blätter anzugucken.
Kann ja verstehen, dass es keine Action ist für einen Golden Retriever, aber ich hab auch nicht immer Lust den Ball zu werfen, also soll sie sich mal die Zeit nehmen um mit dem dicken Dosenöffner zu traben...

Ich glaube ich werde einfach mal alleine laufen und gucken was so passiert. Evtl. pfeife ich mal auf den Plan und laufe einfach, wie Wotscheck vorgeschlagen hat, gemütlich drauf los und pausiere, wenn ich nicht mehr kann und sobald ich wieder Luft hab, laufe ich weiter.

Das grundsätzliche Gefühl ist recht positiv beim Laufen. Ich spüre, dass meine Beinmuskeln weniger können als ich will und meiner Lunge geht es viel besser als erwartet. Bis auf die Leistung insgesamt bin ich recht zufrieden und habe große Lust weiter zu laufen.

Mal schauen was die nächsten Tage/Läufe bringen.

Gruß
Maittane

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Hallo Maittane,

ich wieß nicht wer Wotscheck ist, aber so habe ich damals angefangen zu laufen und auch meine Fortschritte auf diese Weise gemacht. Das wichtigste war Regelmäßigkeit und langsames Tempo.

Allerdings ist es nicht der Weisheit letzter Schluß. Auf Udo 's Hompage findest Du interessanten Artikel, der das Ausdauertaining gut erklärt: link

Viele Grüße und viel Spaß beim laufen,
wojtek

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@crowl: Da du mich mit "Maitanne" angesprochen hast, hab ich dich mit Wotschek angesprochen ;) Im zweiten Beitrag war es dann richtig :)

Dein Vorschlag klingt einleuchtend und fordernd, deshalb möchte ich dem nachgehen. Wenn ich daraus irgendwelche Wehwehchen verspüre, wird ein anderer Plan gesucht.

Danke für den Link von U_d_o

Gruß
Maittane

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ich bin auch gerade erste wieder mit dem laufen angefangen... eine (für mich) top motivation ist meine laufuhr... ich habe von meinem bruder damals eine empfohlen bekommen (forerunner 305)... derzeit laufe ich ausschließlich auf puls... ich weiß das ich mit einem 150-160er durchweg laufen kann... bei zu schnellem laufen bist du halt schnell kaputt und erholst dich trotz langsamen laufen dann auch nicht wieder...

der forerunner 305 ist scheinbar schon eine sehr gute uhr (zwar alt, aber bei läufern sehr beliebt)... mit dem computer gekuppelt kannst du allerhand daten auslesen... die wirklich sehr detailierte auswertung die du da bekommst motiviert mich einfach mich zu verbessern... derzeit sehe ich von lauf zu lauf (bei dem ich ja immer im gleichen pulsbereich bleibe), dass ich immer schneller werde...

später wenn es um geschwindigkeit geht habe ich die möglichkeit gegen einen ghostrunner zu laufen... alte gespeicherte läufe auswählen und die uhr zeigt dir an ob du derzeit hinten dran hängst oder schneller bist als dein alter lauf...
kalorienauswertung, pulsauswertung, geschwindigkeitsauswertungen... du siehst wann du wo langsamer wurdest und motivierst dich so selbst beim nächsten mal zb diese steigerung strenger durchzulaufen... solche klamotten halt... ich würd sie mir immer wieder kaufen...

was man immer wieder liest - und was ich selbst auch noch zu beachten habe, da meine motivation mich derzeit unvernünftig handeln lässt^^:
deine kondition steigt schneller als es dein körper verkraften kann... soll heißen, du persönlich kannst relativ schnell weiter und lange strecken laufen, doch dein körper braucht noch was an zeit um sich daran gewöhnen zu können, was dann zu gelenkschmerzen etc führen kann...
diesen punkt muss ich selbst noch lernen ;o)

viel spaß und erfolg dir!

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Maittane hat geschrieben:@crowl: Da du mich mit "Maitanne" angesprochen hast, hab ich dich mit Wotschek angesprochen ;) Im zweiten Beitrag war es dann richtig :)
Sorry, es war unbeabsichtigt.

Viele Grüße,
wojtek

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nur nochmal zu meinem letzten absatz... genau heute habe ich die folgen zu spüren bekommen ;o)...
RICHTIG schwere beine, was total ansprengend war und somit natürlich auch die laufleistung beeinflusste... irgendwie steife gelenke... und einen ewigen dauerdruck auf die knie verspüre ich nun auch... morgen werd ich pause machen^^

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Das war heute super! Bin einfach alleine losgelaufen und hab mich nur von meinem iPhone über Zwischenstände updaten lassen (lasse ich aber wohl auch weg) und bin einfach gelaufen. Hab lächerliche 18 Minuten mit zwei ca. 1 Minuten Pausen geschafft und hab erst aufgehört, als die Beine nicht mehr wollten.

Danke nochmal für die Tipps!

Gruß
Maittane

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Hallo Maittane,
willkommen im Forum und viel Erfolg bei deinem Laufeinstieg.
Ich laufe auch eher nach Gefühl, um mich bei einer Gehpause soweit zu erholen das ich wieder weiter laufen kann. Damit schaffe ich schon recht weite Strecken (ok ich laufe schon seit 2001 aber diverse Verletzungen und Gewichtszunahme bin ich bei 60 von 100%). Es ist immer wichtig auf seinen Körper zu hören und vorallem nicht zu schnell zu steigern. Das ist bei U_d_o sehr gut beschrieben.
Und nicht vergessen, wer abnehmen möchte muß auch auf die Ernährung achten und ggf. umstellen. Mir hilft es, weitestgehend auf KH zu verzichten und wenn ich weniger Außnahmen in den letzten 3 Monaten gegeben hätte wäre die Waage schon viel freundlicher zu mir.

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Hallo Maittanne,

nun habe ich mich durch deinen Text gearbeitet und möchte dir dies und das mit auf den Weg geben. Vielleicht damit beginnen: Du schreibst zu Anfang, dass du etwas "verewigen möchtest" mit dem Geschriebenen. Ich schlage dir vor, dass du diesen Text mit wachsender Ausdauer und von Monat zu Monat immer wieder SELBST liest. Eine bessere Motivation bei der Stange zu bleiben kann ich mir kaum vorstellen. Immerhin stellst du in deinen Zeilen dar, wie sich ein Mensch in wenigen Jahren ziemlich nachhaltig körperlich ruiniert. Beinahe ein Paradebeispiel für innere körperliche Verwahrlosung. Nimm es nicht als moralisierenden Zeigefinger, sondern schlicht als Feststellung. Im Grunde gehen auch die Tatsache an sich, samt Ursachen, warum es dazu gekommen ist niemanden etwas an. Mir scheint jedoch, dass dein Outing auch bewusst die Absicht verfolgt, den einen oder anderen Tritt in den Hintern zu bekommen ...

Ich verstehe, dass du von der Vielfalt der "Einsteigerprogramme" verwirrt bist. Es scheint letztlich um die Frage zu gehen "Wer von denen hat Recht?". Zumal du mit einem Seitenhieb auch gleich noch die "klugen" Ratschläge hier im Forum in Frage stellst, die mit deinen momentanen körperlichen Fähigkeiten gar nicht realisierbar sind oder eben auch deiner Vorstellung widersprechen, wie du gerne von deiner Umwelt wahrgenommen werden möchtest.

Die Vielfalt der Einsteigerprogramme entspricht der Vielzahl unterschiedlicher körperlicher Voraussetzungen der Laufeinsteiger. Es gibt welche, die sofort problemlos 30 Minuten laufen können oder weiter. Aber es gibt eben auch solche, für die - wie ich es eben in einem anderen Posting las - an der nächsten Straßenlaterne schon Schluss ist, sowie alle Zwischenstufen. Der Sofort-30-min-Läufer wäre von einem Laufen-Gehen-Laufen-Programm hoffnungslos unterfordert. Und jener, der es nur bis zur Laterne schafft, braucht eben gerade ein Programm, das mit extrem kurzen Laufphasen, immer wieder gefolgt von Gehpausen, arbeitet.

Du gehörst eher zur Gruppe der "Laternenmänner", musst nun aber nicht mit allzu kurzen Laufabschnitten beginnen. Du kannst durch Selbstversuch herausfinden, was für dich sinnvoll ist. Wenn dir 3 min leicht fallen, dann ist das eben dein Laufintervall. Sind es 5, dann eben 5. Allerdings solltest du nach diesen 3 bzw. 5 min nicht "kaputt" sein, nicht mal erheblich angestrengt, denn es gilt ja diesen Laufabschnitt mehrmals zu wiederholen. Auch die Pause bestimmst du selbst.

Stelle dir also selbst dein Programm zusammen, wobei du zunächst bei einer Gesamttrainingsdauer von 30 Minuten bleiben solltest. Ziel ist es, diese 30 min in absehbarer Zeit ohne Gehpause zu laufen. Du darfst ohne weiteres von einem Trainingstag zum nächsten deine Gehpausen zu Gunsten der Laufpausen verkürzen. Aber moderat. Von einer zur nächsten Trainigseinheit mal eine oder zwei Minuten mehr laufen. Drei solcher Trainingsläufe pro Woche solltest du einplanen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Und zwischen zwei Lauftagen eine Pause einlegen.

Vielleicht erübrigt sich der Hinweis, dennoch, zur Sicherheit: Du hast dein Übergewicht nicht davon bekommen, dass du keinen Sport getrieben hast. Es ist eine Folge deiner Lebensführung allgemein. Deshalb solltest du nicht, wie viele andere vor dir, dem Irrglauben anhängen, dass du vom Laufen das Gewicht verlierst, wenn du sonst nichts änderst. Laufen kann dich bei der Gewichtsreduktion unterstützen - falls du das willst - mehr nicht.

Wenn du 30 min am Stück laufen kannst, dann hast du die Voraussetzung für "richtiges" Lauftraining erworben. Das soll diese Leistung nicht klein reden, ist auch nicht abwertend gemeint. Es ist einfach so, dass ein normalgewichtiger, ansonsten gesunder und aktiver Mensch normalerweise 20 bis 30 min sehr langsam traben kann. Vielleicht spürt er das in Form von Muskelkater am nächsten Tag, wenn er es sonst nie tut, aber er kann's. Von guter (läuferischer) Grundausdauer kann man in diesem Stadium allerdings noch nicht sprechen. Die erwirbt man danach, indem man
  • weiterhin dreimal pro Woche mit Ruhetag dazwischen läuft
  • bei etwa 20 / 20 / 20 min in der ersten Woche beginnt
  • und dann von Woche zu Woche eine der Laufeinheiten jeweils um 5 min verlängert.
  • Das Lauftempo bleibt konstant niedrig.
  • Dieses Programm setzt man so fort, bis man etwa 50 bis 60 min ohne Gehpausen laufen kann und ohne danach völlig am Ende zu sein.
Erst dann beginnt man den Faktor Tempo auf die eine oder andere Weise in einem Wochenprogramm einzubauen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, doch bis dahin hast du noch viele Kilometer vor dir.

Ich wünsche dir Erfolg beim Erreichen dessen, was du erreichen willst :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Antworten

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