runningdodo hat geschrieben:Ja, ist ja recht und schön.
Jedoch: Was helfen theoretische Trainingsbereiche im Trainingsalltag weiter, wenn man sie wegen der Umstände gar nicht einhalten kann? Darauf bezog sich mein Einwand.
Natürlich kann man sie einhalten, wenn die Bedingungen nicht zu extrem sind. Wer müssen nur die Steuerung anpassen.
Egal ob wir Pace oder Puls benutzen, wir beziehen uns immer auf die erhofften oder erwarteten WK-Bedingungen. Und egal ob wir Pace oder Puls benutzen, was wir meinen ist immer eine bestimmte Intensität und einen bestimmten Bewgeungsablauf. Das lässt sich weder mit Puls noch mit Pace alleine genau beschreiben, sondern nur durch Berücksichtigung des Kontexts.
Wenn die Bedingungen zu extrem unterschiedlich von den WK-Bedingungen, wird es immer schwierig, um so mehr, wenn man nicht nach Belastungsgefühl laufen kann.
Wenn du z. B. beim WK etwa 4'00 laufen wilst und das bei 85% HfMax, flacher Apshaltstrecke und 15° Außentemeratur.
Wenn du jetzt im hügeligen und crossigen Gelände bei 30° Außentemperatur trainierst bekommst du nie annähernd die gleiche Belastung hin wie im WK, auch wenn du bei 85% Puls läufst. Denn dadurch, dass du den Puls stabil hältst. verändern sich Parameter wie Tempo, Frequenz, Schrittlänge ... ebenso durch Untergrund und Gelände, du hast nicht diesselbe Monotonie wie im flachen WK etc ... Wenn wir nur den Durchschnittspuls sehen, können sogar völlig verschiedene Einheiten mit extrem unterschiedlicher muskulärer Belastung einen sehr ähnlichen Durchschnittspuls aufweisen.
Die Idee, das es man durch die Steuerung nach Puls am besten die relative Intensität steuern kann, ist mir bekannt. Aber ich lehne die allgemein nachwievor ab und halte das sogar häufig für eine kontraproduktive Reduzierung auf einen Parameter, die den Blick auf andere wichtige Parameter verstellen kann.
Aber da habe ich schon so viel zu geschrieben, darauf habe ich heute keinen Bock mehr.
Es ging mir um etwas völlig anderes. 90% Zielpace ist eine Angabe, mit der vom Sprinter bis zum Marathonläufer jeder arbeiten kann, selbst wenn der Sprinter das nach Zeit und Gefühl macht und der Marathoni von mir aus nach Puls und Pace steuert.
Beide müssen bei 4 m/s Gegenwind Anpassungen machen. Beide können das mit etwas Erfahrung entweder nach Gefühl und/oder mit Pi mal Daumen Regeln (Z. B. Starker Gegenwind + 0,3 Sekunden/100m für Sprinter oder + 10/s km für Langstreckler) anpassen. Man braucht die Puslmessung nicht zwingend, dazu kann der Sprinter mit ihr im Tempotraining gar nix anfangen, der Mittelstreckler eher selten.
gruß
C.