Hallo Lynn,
herzlich willkommen im Forum
eigentlich wollte ich dir schon gestern Abend antworten, war auch schon fast fertig, dann wurde ich mit "ultimativer Stimme" zum Abendessen aufgefordert und musste meine Antwort "zwischenspeichern". Da hatte ich auch noch nicht die Empfehlung von Petra-Laufmaus und Dee Dee für unsere Laufseite gesehen (Danke übrigens

). Ich will trotzdem versuchen auf deinen "Fall" gezielt einzugehen. Nähere Infos kannst du dir - zu was auch immer - trotzdem auf unserer Seite holen. Also:
Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe. Ist es so, dass du besagte 5 km überwiegend gelaufen bist, dabei ein paar Gehpausen von 20 s eingelegt hast und insgesamt nach 45 min damit fertig warst?
Lass mich dir noch ein paar Denkanstöße geben: Die Lauf
strecke sollte bei einem Laufeinsteiger zunächst keine Rolle spielen. Da das Lauftempo, einschließlich möglicher Gehpausen, bei Einsteigern sehr, sehr unterschiedlich sein kann, sollte man lieber Trainingsdauern vorgeben. Auch sich selbst. 45 Minuten ist eine Trainingsdauer mit der Einsteiger in aller Regel überfordert sind. Es ist besser mit 30 min zu beginnen. Natürlich ergibt sich so keine vorher bekannte (Rund-) Strecke. Organisatorisch löst man das am besten, indem man nach 15 min umkehrt und denselben Weg zurück nimmt.
Du solltest dich auch nicht auf das "der mich nah an meine Grenzen bringt" versteifen. Es ist keineswegs so, dass man sich spürbar "kaputt" laufen muss, um Erfolg zu haben. Ein Training sollte immer so frühzeitig beendet werden, dass man sich sagen kann "ein Stück weiter" oder "ein paar Minuten hätte ich noch geschafft"! Besonders bei Einsteigern ist es wichtig, dass sie NICHT an ihre Grenzen gehen. Zum Einen fehlt noch das Laufgefühl und in der "Nähe des Limits" kann es mangels Erfahrung dann schon mal passieren, dass man es überschreitet. Zum anderen fehlt Laufeinsteigern noch die orthopädische Anpassung ihres Laufapparates. Leider ist es so, dass sich die Ausdauer der Muskulatur viel schneller entwickelt, als die Abhärtung bestimmter Strukturen im Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Gelenke vor allem) Zeit benötigt. Zum Beispiel kann ein Nichtläufer, wenn er richtig trainiert, durchaus innerhalb eines Jahres die Ausdauer erwerben, um einen Marathon durchzustehen. Gesundheitlich ist das aber sehr risikoreich. Das ist wie russisches Roulette ...
Ich schlage dir folgendes Vorgehen vor, das nach dem Ergebnis deines Selbsttests (den ich hoffentlich richtig verstanden habe) sicher möglich ist:
(Zahlen bedeuten Minuten, G = Gehen, L = langsam Traben/Laufen)
Tag 1: 5L - 1G - 5L - 1G - 5L -1G - 5L - 1G - 6L = 30 min
Tag 2: 5L - 1G - 5L - 1G - 5L -1G - 12L = 30 min
Tag 3: 10L - 2G - 5L - 1G - 12L = 30 min
Tag 4: wie Tag 1
Tag 5: wie Tag 3
Tag 6: 15L - 2G - 13L = 30 min
Tag 7: 15L - 1G - 14L = 30 min
Tag 8: wie Tag 3
Tag 9: 30L
Tag 10: wie Tag 7
Tag 11: 30L
Nach jedem Lauftag solltest du nach Möglichkeit jeweils genau einen (Lauf-) Ruhetag einlegen. Lauf ein langsames Tempo. Langsam heißt flüssig, aber so, dass du dich beim Laufen unterhalten kannst (Zur Not kann man das auch durch Selbstgespräche austesten. Keine Angst vor zufälligen Zeugen: Unter Nichtläufern gelten Läufer ohnehin als "geistig unzurechnungsfähig"

).
Wenn du die 30 min am Stück laufen kannst, fährst du mit Verlängerungen fort. Zum Beispiel nach dem Programm "Individuelles Trainingsprogramm ohne Laufpausen", das du auf unserer
Seite findest (Unter Trainingsplänen, aber auch im Einsteigerteil unter "Laufen aber wie?").
Ich hoffe du kannst ein paar Anregungen mitnehmen.
Gruß Udo