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Meine ersten 10 km

Meine ersten 10 km

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Vorhin bin ich meine ersten 11,5 km gelaufen. Mein Plan war es, diesmal ruhig angehen zu lassen.
Die Zeit spielte heute eine untergeordnete Rolle, da ich nicht vorhatte gegen die Zeit zu laufen. Dennoch lief sie natürlich mit, weil ich wissen wollte, um wieviel langsamer ich ohne viel Anstrengung bei der 4 km Strecke bin, die ich sonst immer laufe. Mein Ziel war es heute ernergiesparend 5 bis 6 km zu schaffen.

Während der ersten Meter habe ich ein leichtes Ziehen irgendwo oberhalb des rechten Knies gespürt. Aber das war für mich zunächst kein Problem. Mit meiner Atmung hatte ich es so abgestimmt, um beim Laufen nicht zu schwer atmen zu müssen, also mit weniger Kraftanstrengung in den Beinen, das heißt ruhig und immer im gleichen Tempo zu laufen. Alles war rhyhmisch.
Normalerweise bin sonst ungeduldig, wenn ich gegen die Zeit laufe und die Strecke sich noch hinzieht, dann ist alles plötzlich zu weit und zu viel. Oftmals nehme ich ab der Hälfte der Strecke eine Laterne, einen Baum als Zwischenziel, um mich bis dahin zu quälen, nur um danach einen neuen Fixpunkt zu anvisieren. Das tue ich sonst, wenn ich merke, dass die letzten Meter sich hinziehen, Atmung schwer wird und ich eigentlich sofort anhalten will. Wahrscheinlich hat es mich dadurch noch mehr Energie geraubt. Diesmal gab es keine Fixpunkte. Ich lief einfach entspannt den Weg entlang.

Nach 2 km fühlte ich mich nicht wie sonst, außer Atem, sondern zum ersten Mal richtig fit und gut. Und nach gut 3 km habe ich gemerkt, dass ich automatisch etwas schneller wurde. Woher bekam ich soviel Kondition? Weil ich langsam gestartet bin? Das schoss mir währenddessen durch den Kopf. Die Atmung war so, als würde ich schnell spazieren gehen und nicht mehr wie Asthma. Nach genau 5 km war ich knapp 33 Minuten unterwegs. Meine beste Zeit war bisher 25 Minuten auf 4 km. Durchgerechnet hätte ich etwa gut 3 Minuten verloren. Aber sich unterwegs so entspannt zu fühlen, dafür lohnen sich diese 3 Minuten mehr Aufwand allemal! Eigentlich sollten es maximal 6 km werden.

Da ich schon dabei war und nicht wirklich wusste, ob ich beim nächsten Mal so weit laufen könnte, nutzte ich die Gelegenheit aus, um noch mehr zu laufen. Irgendwann knackte ich auch die 7 und 8 km Marke. Noch nie im meinem Leben lief ich mehr als 5,7 km am Stück. Das rechte Knie fing an heftiger zu schmerzen. Es fühlte sich nun wie ein eingeklemmter Nerv an. Da meine Atmung immer noch entspannt war, lief ich einfach weiter. Zwischendurch versuchte ich mehr Schwingungen in die Beine zu bekommen und das linke Bein mehr zu belasten, damit das rechte Knie etwas geschont wird. Aber es lief nicht mehr rund, die Beine wurden ab Kilometer 10 deutlich schwerer. Nach etwas über 11,5 km war schluss. Heute hätte ich noch 10 Kilometer laufen können, wären da nicht die Schmerzen im rechten Knie. Überraschend fand ich, dass meine Atmung top war, bzw. ich so viel Kondition hatte. Kein Hecheln.

Die Zeit stoppte ich dann bei 1 Std.19 Minuten 24 Sek. bei exakt 11,57 km. Und hätte ich mir von anfangan, die 50 Sekunden mehr Zeit pro Kilometer nicht gegeben, um entspannt zu laufen, wäre ich auch heute wahrscheinlich wieder nach 4 km konditionell platt gewesen.

Und ob exakt 1:00 Std. oder 1:09 Std auf 10 km.... Diese 9 Minuten extra lohnen sich für mich allemal. :daumen: So sollte es eigentlich immer sein. Und nicht immer dieses Sauerstoffmangel-Gefühl beim Laufen, wo man denkt, dass man gleich Sterne sieht und wie ein Astmatiker nach Luft schnauft.

Das war's von mir, vom ersten 10 km Lauf.

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Einerseits herzlichen Glückwunsch zur Leistung, andererseits schlucke ich, wenn ich sehe, dass Du Deine bisher weiteste Strecke eben mal so verdoppelt hast und dabei auch noch Knieprobleme ignoriertest. Wenn Du so weitermachst, läufst Du nicht mehr lange.
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Das nächste mal läufst Du wieder Deine 4 km und zwar in der Nähe des Startortes, damit Du abbrechen kannst, wenn Dein Knie wieder meckert - Du also nicht noch ewig in der Landschaft herumlatschen musst. Und lass den Quatsch mit der unterschiedlichen Belastung Deiner Beine.

Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen des ruca an.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Erstmal danke für die Anworten und Tipps.

Tatsächlich waren meine Knie 1,5 Jahre lang "kapputt". Vor gut zweieinhalb Jahren hatte ich aufgrund von Vitamin-D Mangel Nervenentzündungen, besonders an der unteren rechten Brust-Seite, die Linke Seite war auch betroffen, allerdings an der untersten Rippe, das war weniger schmerzvoll, an beiden Armgelenken und auch an den Knien.
Treppen auf und absteigen, sich aufs Bett legen und sich umzudrehen, die Badewanne waren für mich noch schmerzvolle Erfahrungen. Die Viganoletten 1000 - Vitamin D Tabletten, die man in jeder Apotheke bekommt, haben mich geheilt.
Wegen meinen Knien zwinge ich mich seit etwas über einem Jahr aufs Rad. Ich wollte nicht warten bis die Schmerzen weggingen, sondern die Schmerzen wegtrainieren. Heute kann ich wieder laufen, ohne Schmerzen. Im Vergleich zu den Nervenentzündungen, sind die Schmerzen von gestern nicht der Rede wert.

Oh, ich hatte mich schlecht ausgedrückt. Ich musste keine 11,5 km zurückgehen. Nach gut 6,5 km bin ich umgedreht. Als ich die 11,57 km gelaufen bin, war ich nur noch weniger hundert Metern von Zuhause entfernt.
Aber ich passe schon auf, die Dinge nicht zu übertreiben, vor allen Dingen, wenn der Körper Schmerzen signaliert.
Zwar sind Muskelkater hinzugekommen, aber alles nomal und im Rahmen.

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Heute kann ich wieder laufen, ohne Schmerzen.
Dann tun das auch und lasse so einen Mist:
Das rechte Knie fing an heftiger zu schmerzen. Es fühlte sich nun wie ein eingeklemmter Nerv an. Da meine Atmung immer noch entspannt war, lief ich einfach weiter.
Spätestens hier ist Gehen angesagt - auch wenn das einen 10km-Fußmarsch nach hause bedeutet.

Zudem: Es gibt nicht ohne Grund die Faustregel,die Umfänge maximal um 10% pro Woche zu steigern. Du hast aber mal eben schnell 100% hingelegt und staunst, dass dein vorgeschädigtes Knie nicht mitmacht.

Wie gesagt: Mach nur so weiter und Du schießt Dich ab. Wenn es nicht das Knie ist, macht irgendwas anderes nicht mehr mit. Freue Dich aber: Deine Atmung wird dabei (sofern es nicht zu sehr weh tut) entspannt sein.
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Insofern hast du recht damit, dass der Inhalt meines Kommentars nicht zur Nachahmung geeignet ist.
Ich bin kein untrainierter Laufanfänger. Laufanfänger - Ja. Untrainiert - Nein. Durch das ständige Fahrrad-Training sind meine Beine/Knie austrainiert und vollkommen belastbar.
Es passierte auf den ersten hundert Metern, das hat nichts mit einer 100% mehr Belastung zu tun. Und es ist nicht so schlimm, wie es geklungen hat. Wenn ich eine ernsthafte Verletzung gespürt hätte, hätte ich den Lauf sofort abgebrochen.

Zu den 4 km: Zwar bin ich am Stück 4 km gelaufen, und diese Strecke habe ich für mich für gültig gezählt. Aber den Weg zurück bin ich ebenfalls gelaufen mit gelegentlichen Pausen dazwischen, etwas langsamer dennoch gelaufen. Man könnte meinen, dass ich desöfteren bereits um die 7 km gelaufen bin.

Damals bin ich mit starken Knieschmerzen aufs Rad gestiegen und habe angefangen mich vorsichtig gesund zu trampeln.
Weshalb sollte ich nun meine Gesundheit auf's Spiel setzen? :) Das klingt nicht sehr sinnig.

Mein Fehler war, dass ich meinen ersten Beitrag mit zu wenig nachvollziehbaren Informationen gepostet habe. Mir war nicht klar, wie hier diskutiert wird. Dafür entschuldige ich mich.
Mein Hauptanliegen war ursprünglich ein wenig vom positiven Erlebnis zu berichten. Gestern bin ich mit breitem Grinsen nach Hause gegangen, weil es mich selbst überrascht hat, wie leicht eine längere Laufstrecke doch zu überwinden ist. Es war wie, als hätte mir jemand ein schönes Geheimnis offenbart. :daumen:

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Ich weiß, Du willst es nicht hören aber Laufen ist eine andere Belastung als Radfahren. Eben mal auf 10km hoch, da bekommt fast jeder Probleme.

Hier sind schon viele "Wunderläufer" aufgeschlagen, die dachten, für sie gelten die ganzen Regeln nicht. Nach ein paar Wochen waren sie wieder weg...

Auch ohne Dein Knieproblem wäre Deine Aktion nicht schlau gewesen.
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Saigonfuss hat geschrieben: Mein Fehler war, dass ich meinen ersten Beitrag mit zu wenig nachvollziehbaren Informationen gepostet habe. Mir war nicht klar, wie hier diskutiert wird. Dafür entschuldige ich mich.
Das wäre jetzt aber nicht nötig gewesen - äächt mahl :nick: .
Saigonfuss hat geschrieben: Mein Hauptanliegen war ursprünglich ein wenig vom positiven Erlebnis zu berichten. Gestern bin ich mit breitem Grinsen nach Hause gegangen, weil es mich selbst überrascht hat, wie leicht eine längere Laufstrecke doch zu überwinden ist. Es war wie, als hätte mir jemand ein schönes Geheimnis offenbart. :daumen:
Das hat der Herr ruca doch auch getan - ein unter Läufern offenes, wenn diese sich ein wenig mit dem "Drumherum" beschäftigen.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Völlig OT: Der Knippi ist wieder an Bord, hurra :hallo: Ich freu mich auf viele schöne Formulierungen , und das ist schon wieder weniger OT : )
5K 24:53 / 10K 52:31 / 15K 1:22:11/ HM 1:57:27/ M 4:10:33 / 50K walk 8:26:20

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Saigonfuss hat geschrieben:Durch das ständige Fahrrad-Training sind meine Beine/Knie austrainiert und vollkommen belastbar.
Fürs Fahrradfahren womöglich (kann ich nicht beurteilen), fürs Laufen überm Limit ganz bestimmt nicht. Es ist geradezu fatal, dass dein Training auf dem Fahrrad dir die Kraft gegeben hat, 11,5 km einmalig irgendwie zu überstehen. Aber hat das Radeln deinen Körper (insbesondere dessen untere Hälfte) auf die vielen Stöße vorbereitet, die er beim Laufen aushalten muss ? Ganz bestimmt nicht, denn dazu muss man etliche Monate laufen, nicht radeln. Du sitzt da einem tragischen Irrtum auf, von dem du ganz schnell heruntersteigen solltest, bevor "es" dich da herunter holt.
Saigonfuss hat geschrieben:Es passierte auf den ersten hundert Metern, das hat nichts mit einer 100% mehr Belastung zu tun. Und es ist nicht so schlimm, wie es geklungen hat. Wenn ich eine ernsthafte Verletzung gespürt hätte, hätte ich den Lauf sofort abgebrochen.
Der Knieschmerz hat dich immerhin zum Humpeln gezwungen (nichts anderes bedeutet deine schöne Umschreibung von der ungleichmäßigen Belastung zwecks Schonung eines Knies). Und wenn man zum Humpeln gezwungen wird, sollte man den Lauf sofort abbrechen. Und sag jetzt nicht: "Wenn ich gewusst hätte, wie man hier zerpflückt wird, dann hätte ich die Zähne zusammengebissen und wäre gleichmäßig weiter gelaufen." :D
Saigonfuss hat geschrieben:Mein Hauptanliegen war ursprünglich ein wenig vom positiven Erlebnis zu berichten. Gestern bin ich mit breitem Grinsen nach Hause gegangen, weil es mich selbst überrascht hat, wie leicht eine längere Laufstrecke doch zu überwinden ist. Es war wie, als hätte mir jemand ein schönes Geheimnis offenbart.
Ach ja, ganz vergessen: wenn einer seine ersten 10k am Stück läuft, gehört es sich so, dass man ihm dafür gratuliert. Also ganz artig und ohne Scheiß: Herzlichen Glückwunsch zu deinen erst 10 km Laufen am Stück !
:daumen:

Wenn du aber trotzdem hier so viel Gegenwind bekommst, dann solltest du in dich gehen. Keiner von denen, die sich hier bisher gemeldet haben, will dir irgendetwas Böses oder deine Erfolge miesmachen. Ein gehäuftes Vorkommen von Geisterfahrern auf der Autobahn ist aber selten ein Indiz für deren Anzahl, sondern eher dafür, dass nur genau einer falsch unterwegs ist, und zwar in umgekehrter Richtung als man gerade meint.
:winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch zu deinen erst 10 km Laufen am Stück !
Sorry, aber diesen fiesen, sinnentstellenden Tippfehler muss ich einfach korrigieren. Sollte natürlich "ersten" heißen und nicht "erst". :klatsch: :beten2:

Aber wer weiß, ob nicht - ganz im Sinne des oben Gesagten - mein Unterbewusstsein dir tatsächlich dazu gratulieren wollte, dass du nicht auch die HM-Strecke schon mal so ganz nebenbei runter gekloppt hast. :noidea: :D :teufel:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Auf die Trainiertheit durchs Radfahren kann man sich meiner Erfahrung nach beim Laufen überhaupt nicht verlassen: man hat dann zwar die Ausdauer, aber die Belastung ist sehr verschieden: mein erster längerer Lauf waren ca. 7 km: luftmäßig wegen dem Fahrradfahren kein Problem, aber meine Beziehung zu Treppen war dann 3 Tage lang äußerst angespannt. So schlimm war es nicht einmal nach meinem ersten Marathon, wo ich mich ziemlich zerlegt habe.
Also besser vorsichtig die Distanz steigern (und das sag ich als einer, der durchaus auch die Brachialmethode anwendet und wegen Umfangssteigerungen sicher nicht zu vorsichtig bin)

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Der kritischen Worte wurden genug gepostet. Richtig waren sie und der Fuß aus Saigon wird sie in Zukunft sicherlich beherzigen. Daher von mir gleich mal den Glückwunsch zur weitesten Strecke gleich deutlich über 10 km. Solche Schallmauern zu überwinden sind ein großer Quell an Motivation :daumen: Daher kann sehr gut verstehen, dass da mal nicht sooo genau auf die Signale des Körpers geachtet wurde. :wink:

Ein anderes Signal hattest du aber sehr wohl bemerkt und dies mehrfach gepostet. Und das macht deinen Thread hier für andere Anfänger bemerkenswert. Mit etwas langsameren Tempo, ich würde mal sagen, es war für dich genau DAS Wohlfühltempo, konntest du plötzlich viel weiter laufen und das noch dazu mit viel mehr Freude daran. Das sollte man so einigen Anfängern zur Pflichtlektüre machen, denn man kann (fast) immer langsamer laufen als man glaubt, es ist keine Schande und vor allem kann das sehr viel Spaß machen. Und ein Mehr an Spaß an der Lauferei ist doch ein wichtiges Element, um die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn nicht gar, sie zu steigern.

Gruss Tommi

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Auch von mir erst mal Glückwunsch zur Leistung :daumen:

Doch noch ein paar kritische Worte:
Ich bin kein untrainierter Laufanfänger. Laufanfänger - Ja. Untrainiert - Nein. Durch das ständige Fahrrad-Training sind meine Beine/Knie austrainiert und vollkommen belastbar.
Ich fahre auch viel Fahrrad (jeden Monat > 1000 km) und bin trotzdem seeeehhhhr vorsichtig was die Steigerung beim Laufen angeht. Es ist für mich konditionell überhaupt kein Problem Stecken > 15 km zu laufen oder auch Strecken mit hohem Tempo. Dafür ist meine Grundlagenausdauer und mein Herz- Kreislaufsystem problemlos in der Lage, ABER ich merke sehr schnell wenn ich in der Woche oder auch am Tag zu lange oder ein zu hohes Tempo laufe. Da habe ich ganz schnell mal Probleme mit den Knien oder auch mit den Fußgelenken. Die Belastungen sind komplett unterschiedlich zwischen Laufen und Radfahren.

Also nochmals der Tipp "Gehe Steigerungen vom Umfang und vom Tempo langsam an". Wobei ich von mir sagen kann höheres Tempo ist für mich noch problemeatischer als längere Strecken.
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