Meinem Problem mit den falschen Streckenzielen bin ich inzwischen etwas auf den Grund gegangen. Offenbar hat die Trainingsaktivität der letzten drei Monate einen Einfluss auf die Schätzung des VO2max (bzw. OwnIndex). Meine Uhr hat vor dem letzten Fitnesstest eigenmächtig das Trainingsvolumen von "3-5 Stunden wöchentlich" (hoch) auf "über 5 Stunden wöchentlich" (top) erhöht, woraus dann auch der unrealistische VO2max-Wert-Sprung von 58 auf 71 und die viel zu hohen Streckenziele resultiert sind. Inzwischen hat die Uhr dieselben für nächste Woche bereits etwas herabgesetzt. Somit wäre mein Problem gelöst
@dicke_Wade:
Danke für die Tipps!
Ja, der kostenlose Trainingsplan, den man quasi zur Polaruhr dazu erhält, ist für 10-21 km Läufe optimiert. Für einen ganzen Marathon müsste ich zusätzliche Trainingsmassnahmen ergreifen. Er konstituiert sich aus 20 Levels, die jeweils einen Monat dauern, wobei sich die Trainingsintensität von Woche 1-3 steigert, gefolgt von einer vierten "Erholungswoche". In den ersten 5 Levels bzw. Monaten gibts ausschliesslich sogenannte kürzere Basic Runs (70-80% HFmax) und über eine Stunde dauernde Long Runs (60-70% HFmax). Dann Ende Monat 6 gibt's den ersten Intervall-Lauf (2 x 3 Minuten 80-100% HFmax mit je 15 Minuten 50-70% HFmax dazwischen). Diese Intervall-Läufe sind erst all zweiwöchentlich, dann wöchentlich mit mehr Intervallen und kürzerer Erholungspause. Während man im ersten Monat mit 1-2 wöchentlichen Trainingseinheiten beginnt, sind es im zehnten Monat schon 4-5. Im elften Monat gibt's dann den ersten sogenannten Temporun, d.h. über längere Zeit eine hohe Geschwindigkeit halten, beginnend mit 10 Minuten. In den medium Levels ist die Herzfrequenz auf 80-90% beschränkt, bei den fortgeschrittenen ab Monat 13 sind die Temporuns dann 80-100% HFmax. Jede Trainingseinheit beinhaltet 10-15 Minuten Warm-up und 5(-10?) Minuten Cool-down, die jeweils in 50-70% HFmax gelaufen werden. Beim Marathonvorbereitungslauf könnte ich, wie du mir geraten hast, durchaus gleich mit 70% durchstarten.
Bin bei Level 5 gestartet und nun bei 11. Die 10%-Regel inpuncto Trainingsintensität ist, glaube ich, schon im Trainingsplan berücksichtigt. Bisher hatte ich während den ganzen sechs Monaten (trotz meines anfänglichen Uebergewichts) jedenfalls noch keine Schmerzen in den Knien, Füssen oder Hüften und fühlte mich auch nie übermässig erschöpft. Ich trug stets Kompressionssocken sowie Adidas Glide 5 Runningschuhe für die ersten 850 km und momentan, um rund 15 kg Körpergewicht erleichtert, die Adidas Boost.
Meine Ziele?
Mein unmittelbares Ziel war, die Herausforderin (Arbeitskollegin) zu besiegen. Das gelang mir dann auch (ich lief die 16.1 km in 1:30, sie in 1:45), was mich kaum zu befriedigen vermochte, hätte ich nach ihrem 2-jährigen Training doch erwartet, dass sie zumindest im Mittelfeld liefe. Stattdessen mahnte sie mich immerfort, ich dürfe die 16 km auf keinen Fall unterschätzen und solle möglichst langsam laufen, ansonsten ich gewiss noch ins Grass bisse.
Mein kurzfristiges Ziel war, mein Idealgewicht wieder zu erlangen. Das ist mir inzwischen gelungen.
Mein mittelfristiges Ziel ist, nächstes Jahr im April dieselbe 16 km Strecke mit einer Pace von 4:00 zu schaffen, d.h etwa eine halbe Stunde schneller als letztes Jahr. Ist das realistisch?
Liebe Grüsse
whois