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Polar VO2max realistisch bzw. als Trainingskennzahl nutzen?

Polar VO2max realistisch bzw. als Trainingskennzahl nutzen?

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Hallo zusammen,

wie realistisch sind eigentlich die Werte, die man mit dem Polar "Fitness-Test" erhält?

Ich laufe jetzt seit einem 3/4 Jahr und komme auf eine berechnete vo2max von 61 ml/min/kg. (mehrere Tage gemessen, Schwankungen zw. 58-61). Das scheint mir für einen Laufanfänger (Training seit März, derzeit Wochenumfang 60km) recht hoch, wobei meine hfmax bei 193 liegt und mein Ruhepuls mittlerweile bei 48 - mit der Faustformel 193/48 * 15 komme ich da auf ähnlichen vo2max Wert. Also doch nicht so unrealistisch?

Auch wenn es vielleicht nicht den mit leistungsdiagnostischen Mitteln gemessenen Wert entspricht, macht es Sinn diesen Wert als Trainingskennzahl zu nutzen?

Erstaunt hat mich auch der Polar Running Index, bei langsamen langen aeroben Läufen gemessen prognostiziert er mir recht genau meine 10km / HM Zeit. Irgendwas scheint an den ganzen Berechnungen dran zu sein. Oder nur Spielerei?

PS: viele Themen dazu im Forum sind ein paar Jahre alt, kann mir vorstellen dass Polar da die letzten Jahre einiges weiterentwickelt hat.

Grüße

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starter78 hat geschrieben:wie realistisch sind eigentlich die Werte, die man mit dem Polar "Fitness-Test" erhält?
Ich habe den Test 2x gemacht (da dann an mehreren Tagen hintereinander, um wirklich stabile Ergebnisse ohne "Ausrutscher" zu haben), einmal frisch nach dem Kauf der Uhr, einmal etliche Monate später. Beide Male waren die Ergebnisse in sich stimmig, nur beim Vergleich der beiden Zeiträume wurde es absurd:

Bei mir waren die Werte als absoluter Anfänger deutlich besser als nach vielen Monaten (zumindest den Wettkampfergebnissen, den erreichten Distanzen, der Pace, dem allgemeinen Gefühl und der allgemeinen Leistungsfähigkeit nach) erfolgreichen Trainings.

Keine Ahnung, woran das lag (evtl. wird da das auch das in Flow eingetragene Gewicht mit einbezogen und das war beim ersten Test deutlich höher als ein paar Monate später). Ist mir auch egal, die Tests spare ich mir nach dem Ergebnis.
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starter78 hat geschrieben:wobei meine hfmax bei 193 liegt und mein Ruhepuls mittlerweile bei 48 - mit der Faustformel 193/48 * 15 komme ich da auf ähnlichen vo2max Wert. Also doch nicht so unrealistisch?
Wo hast Du die Formel her? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. HFmax ist genetisch vorgegeben, HFmin ist durch sehr viel aeroben Training extrem beeinflussbar. Beide Faktoren haben aber nicht viel mit VO2max zu tun.

Ich würde gerne mehr darüber lesen.

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Rolli hat geschrieben:Wo hast Du die Formel her? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. HFmax ist genetisch vorgegeben, HFmin ist durch sehr viel aeroben Training extrem beeinflussbar. Beide Faktoren haben aber nicht viel mit VO2max zu tun.

Ich würde gerne mehr darüber lesen.
Hier ist die wissenschaftliche Quelle http://pure.au.dk/portal/files/14557663/UTH2004.pdf

Standardabweichung bei der Untersuchung war ~4.5% wenn die tatsächliche HFmax genommen wurde, und knapp 8% wenn die hfmax über das Alter bestimmt wurde. Ich hab meine HFmax von einem Endspurt nach einem 10k Lauf, sollte also recht genau passen.


@ruca: die vo2max ist eigentlich Gewichtsunabhängig. Einheit ist ml/h/kg.

vo2max sagt ja nur was über das aerobe System aus, nicht ob ich schnell bin. Wirklich interessant wäre der Vergleich mit professioneller Leistungsmessung.

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starter78 hat geschrieben:Hier ist die wissenschaftliche Quelle http://pure.au.dk/portal/files/14557663/UTH2004.pdf.
Welche Sprache ist das denn?

Bei wissenschaftlichen Texten muss ich sehr konzentriert lesen, auch wenn sie in meiner (deutschen) Muttersprache verfasst sind. Bei ausländischen Texten sind bei mir (und sicher auch den meisten anderen Foris) Verständnis-Fehler vorprogrammiert.

Kannst du uns für diese wissenschaftliche Quelle auch eine deutsche Version nennen?

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starter78 hat geschrieben: @ruca: die vo2max ist Gewichtsunabhängig. Einheit ist ml/h/kg.
Das weiß ich. Ich vermute nur, dass Polar bei ihren Tests davon ausgeht, das das Gewicht das Ergebnis verfälscht und damit einen Korrekturfaktor zwischen internem Testergebnis und der Ausgabe des Vo2max-Wertes legt.

Und wenn dann die "Fitness" nicht so stark ansteigt wie das Gewicht sinkt, fällt man aus dem Raster.

Ist nur eine Idee zur Erklärung, vielleicht lief ja auch was ganz Anderes schief.
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M.E.D. hat geschrieben:Welche Sprache ist das denn?

Bei wissenschaftlichen Texten muss ich sehr konzentriert lesen, auch wenn sie in meiner (deutschen) Muttersprache verfasst sind. Bei ausländischen Texten sind bei mir (und sicher auch den meisten anderen Foris) Verständnis-Fehler vorprogrammiert.

Kannst du uns für diese wissenschaftliche Quelle auch eine deutsche Version nennen?
Englisch - die Originalveröffentlichung der Studie. Wissenschaftliche Studien werden in der Regel nicht in andere Sprachen übersetzt, sondern lediglich zitiert.
In Wikipedia wird die Studie auch genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximale_ ... ffaufnahme

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starter78 hat geschrieben:Englisch - die Originalveröffentlichung der Studie. Wissenschaftliche Studien werden in der Regel nicht in andere Sprachen übersetzt, sondern lediglich zitiert
.....]
Sie wurde im November 2003 veröffentlicht. Das ist 13 Jahre her.

Ist sie denn noch aktuell?
Ich könnte mir vorstellen, dass es mittlerweile andere Erkenntnisse gibt.

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M.E.D. hat geschrieben:Sie wurde im November 2003 veröffentlicht. Das ist 13 Jahre her.

Ist sie denn noch aktuell?
Ich könnte mir vorstellen, dass es mittlerweile andere Erkenntnisse gibt.
Keine Ahnung, es gibt definitiv genauere Methoden (und kostspieliger) die vo2max zu ermitteln, jedoch als Faustformel eine Abweichung von 5% ist für mich ausreichend um eben die Plausibilität der Polar-Methodik einschätzen zu können. Mehr will ich ja nicht :-)

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starter78 hat geschrieben:Keine Ahnung, es gibt definitiv genauere Methoden (und kostspieliger) die vo2max zu ermitteln, jedoch als Faustformel eine Abweichung von 5% ist für mich ausreichend um eben die Plausibilität der Polar-Methodik einschätzen zu können. Mehr will ich ja nicht :-)
Du läufst erst seit einem 3/4 Jahr, bist also noch ein Anfänger.
Egal ob vo2max oder HF-max. beides sind Methoden, die für Spitzenläufer interessant sind, die die letzten 2% Leistung aus ihrem Körper kitzeln wollen/müssen. Für uns Amateure ist das aber eine Stellschraube, die man "irrelevant" nennen darf.

Bitte lese dir das hier mal durch: "Hast du Technik, hast du Laufen"

p.S.:
Diesen Link habe ich, vor 2 Stunden, auch im Nachbarfaden gesetzt.

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M.E.D. hat geschrieben:Du läufst erst seit einem 3/4 Jahr, bist also noch ein Anfänger.
Egal ob vo2max oder HF-max. beides sind Methoden, die für Spitzenläufer interessant sind, die die letzten 2% Leistung aus ihrem Körper kitzeln wollen/müssen. Für uns Amateure ist das aber eine Stellschraube, die man "irrelevant" nennen darf.

Bitte lese dir das hier mal durch: "Hast du Technik, hast du Laufen"

p.S.:
Diesen Link habe ich, vor 2 Stunden, auch im Nachbarfaden gesetzt.
Prinzipiell haste ja Recht. Laufen ist für mich allerdings auch eine Therapie für eine Erkrankung im anaeroben Stoffwechsel. Deshalb sind für mich alle Stellschrauben von Interesse. Und eben alle "Kennzahlen" um zu sehen, ob was in meinem Körper aus dem Ruder läuft.

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starter78 hat geschrieben:Laufen ist für mich allerdings auch eine Therapie für eine Erkrankung im anaeroben Stoffwechsel.
Spätestens an diesem Punkt ist doch endgültig Feierabend mit allen Formeln und Berechungen der Pulsuhr. Das geht alles von einem gesunden Durchschnittsmenschen aus, wenn Du eine entsprechende Erkrankung hast, weichst Du so weit von der Norm ab, dass hier im Zweifelsfall gar nicht mehr passt.

Das erinnert mich stark an die "Experten", die hier regelmäßig aufschlagen und eine Pulsuhr mit einem Langzeit-EKG verwechseln und meinen, dieses dadurch ersetzen zu können und dann auch noch den Kardiologen damit zu nerven...
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Der Volumenstrom (ml/h) wird auf das Gewicht normiert, da mal von ausgeht, daß man bei x % mehr Gewicht auch x % mehr Sauerstoff braucht und so eine besser vergleichbare Größe bekommt und nicht immer fragen muß "und wie schwer bist Du?"
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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M.E.D. hat geschrieben:Du läufst erst seit einem 3/4 Jahr, bist also noch ein Anfänger.
Egal ob vo2max oder HF-max. beides sind Methoden, die für Spitzenläufer interessant sind, die die letzten 2% Leistung aus ihrem Körper kitzeln wollen/müssen. Für uns Amateure ist das aber eine Stellschraube, die man "irrelevant" nennen darf.
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Das ist Quatsch, sorry.

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starter78 hat geschrieben: Auch wenn es vielleicht nicht den mit leistungsdiagnostischen Mitteln gemessenen Wert entspricht, macht es Sinn diesen Wert als Trainingskennzahl zu nutzen?
Angenommen der Wert stimmt ? Was willst du denn mit dieser Zahl anfangen ? Was wolltest du daraus für Rückschlüsse ziehen ?
A brief rant against VO2max and vVo2max: scienceofrunning.com

-running-
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