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Wie ist das eigentlich mit den Wehwehchen?

Wie ist das eigentlich mit den Wehwehchen?

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Ich laufe jetzt ein paar Wochen und schaffe langsam so annährend 10km. Nun gibts ja mindestens so viele Webseiten, die ein Dehnen und Aufwärmen vor dem laufen empfehlen, wie es welche gibt, die sagen das ein langsamer Laufstart den selben Effekt hat. Da ich lieber laufe als den Hampelmann mache, starte ich jedesmal einfach so. Den ersten Kilometer laufe ich wie auf Eiern und nach ca. 2km hört auch das brennen in den Muskeln auf, danach wirds schön. Leider variiert dieses hässliche Einlaufen stark - gestern hat es 5km gedauert, bis es "wie von alleine" ging. Ich starte sehr langsam (8:30-9:30 Pace) und steigere mich dann auf meine momentane Pace von ca. 7:30.

Mache ich was falsch, müsste ich mich aufwärmen, muss ich einfach weitermachen und Geduld haben? Danke euch!

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Mach einfach weiter so und warte einfach, bis Du (evtl. ernsthafte Probleme bekommst, die nur mit Dehnen und Physiotherapie zu behandel sind, dann kommt die Motivation zum Dehnen von ganz alleine!

Ich weiss, wovon ich rede! :zwinker2:

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Meiner Erfahrung nach ist das individuell verschieden (wie so oft). Es gibt Leute, die schwören darauf, vor dem Laufen zu dehnen; ich gehöre nicht dazu. Vor dem Laufen dehne ich nie, laufe aber grundsätzlich langsam an.

Nach dem Laufen MUSS ich dehnen, sonst habe ich den Rest des Tages ein Ziehen in den Waden. Erfahrungswerte.

Was das Dehnen selbst angeht: ich bin kein Experte, aber wichtig ist immer, sowohl den Strecker als auch den Beuger zu dehnen. Bevor ich aber noch mehr Halbwissen von mir gebe, verweise ich auf entsprechende Stellen im Netz oder die Experten hier im Forum.
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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Hanoverunner hat geschrieben:Den ersten Kilometer laufe ich wie auf Eiern und nach ca. 2km hört auch das brennen in den Muskeln auf,...
Waden - Achillessehne? Dann musst du langsamer machen, mehr Pausetage einlegen. Ansonsten wüsste ich nicht was so beim Anlaufen brennen soll...

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ne, nicht die waden (nur zu einem geringen teil), vor allem das schienbein. die letzten 10 tage bin ich jeden zweiten tag gelaufen (und hab ausser so ein bischen wadenziehen keine besonderen probleme danach, vor allem keinen muskelkater). aber hitzebedingt halt ich das jetzt eh nicht mehr durch.

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Also ich gehöre auch zu denen, die einfach loslaufen. Ich bin auch kein Experte, aber ich halte es nicht für sinnvoll Muskeln und Sehnen zu dehnen, die noch "kalt" sind. Ich weiß gar nicht so recht, was das bezwecken soll. Für mich klingt das eher so, als könnte es sogar schaden (weiß ich aber nicht genau).
Hinterher soll es wohl gegen Muskelkater vorbeugen, da ich aber auch hinterher keine Übungen dieser Art mache, kann ich das auch schlecht einschätzen.
Wenn ich nicht zu fertig nach dem Lauf bin, mache ich manchmal BBP. Ich habe keine großen Probleme, aber ich glaube, kleinere Wehwehchen und Muskelkater gehören auch dazu. Man hat den Körper ja schließlich belastet. Ich würde mir da keine Sorgen machen.
"Der Läufer sucht die Weite, um die Begegnung mit sich selbst zu haben." - Waldemar Cierpinski

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Auch ich dehne nie vor dem Laufen. Ich lauf langsam an und so nach 1km werde ich dann schneller Meiner Meinung nach setzt Dehnen die Muskelspannung herunter aber gerade die brauch ich doch beim Laufen. Danach dehne ich fast immer, da hab ich mir ein eigenes Programm gebastelt, vor allem für Achillessehne und Schienbeine.
Wenn die Schienbeine sehr wehtun kann das daran liegen, das Du Deine Umfänge zu schnell gesteigert hast. So ging mir das letztes Jahr um Weihnachten rum, hab dann 1 Woche pausiert, behandelt und ganz gemütlich wieder begonnen...alles gut. Allerdings glaube ich auch, das ein paar Zipperlein dazu gehören, nur wenn es richtige Schmerzen werden, dann würde ich schon mal Ursachenforschung betreiben. Ach ja, bei mir ging es am Anfang auch nicht immer gleich "von alleine". Mit Geduld und Spucke kriegst Du das hin, nimm Dir Zeit, umso schöner wird es.
VlG vom Tanztigger

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@Tanztigger:

Die Muskelspannung lässt natürlich nach dem Dehnen ein bisschen nach. Ist aber für Langstreckenläufer völlig uninteressant. Wenn man zu verkrampften Muskeln neigt (schon vor Beginn des Laufs, also sprich dauerhaft was verkürzt ist), würde ich kurz vorm Laufbeginn andehnen. Kaputt macht man damit nichts. Es sei denn, man dehnt deutlich in den Schmerz hinein.

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Hanoverunner hat geschrieben:Ich laufe jetzt ein paar Wochen und schaffe langsam so annährend 10km. Nun gibts ja mindestens so viele Webseiten, die ein Dehnen und Aufwärmen vor dem laufen empfehlen, wie es welche gibt, die sagen das ein langsamer Laufstart den selben Effekt hat. Da ich lieber laufe als den Hampelmann mache, starte ich jedesmal einfach so. Den ersten Kilometer laufe ich wie auf Eiern und nach ca. 2km hört auch das brennen in den Muskeln auf, danach wirds schön. Leider variiert dieses hässliche Einlaufen stark - gestern hat es 5km gedauert, bis es "wie von alleine" ging. Ich starte sehr langsam (8:30-9:30 Pace) und steigere mich dann auf meine momentane Pace von ca. 7:30.

Mache ich was falsch, müsste ich mich aufwärmen, muss ich einfach weitermachen und Geduld haben? Danke euch!
Hallo Hanoverunner,

es gibt sicher nicht so viele Webseiten die Dehnen vor dem Laufen empfehlen. Und wenn du welche findest, dann solltest du ihren Rat ignorieren und auch den Rest des Inhaltes der Webseite sehr, sehr kritisch betrachten. Läufer dehnen grundsätzlich NICHT vor dem Lauf. Dafür gibt es einen praktischen und einen trainingsbedingten Grund. Der praktische: Beim Dehnen kühlst du aus und läufst Gefahr dich zu erkälten. Insbesondere, weil man sich vorm Dehnen im Freien schon Aufwärmen müsste und dann bereits schweißfeucht ist. Der trainingsbedingte: Dehnen nimmt die beim Einlaufen erworbene Grundspannung (Tonus) aus der Muskulatur. Doch diese Spanung braucht man anschließend beim eigentlichen Training. Also müsste man sich noch mal einlaufen.

Läufer dehnen nach dem Laufen und zwar in deutlichem zeitlichem Abstand zum Training. Ideal ist am Abend. Einfach deshalb, weil der Tonus nach dem Lauftraining in der Muskulatur sehr hoch ist. Man dehnt dann gegen "Widerstand", was den Sinn des Dehnens zum Teil aufhebt. Man kommt einfach nicht so weit in die Streckung, wie wenn die Spannung aus der Muskulatur gewichen ist.

Natürlich spricht nichts dagegen sich nach dem Laufen zu dehnen, wenn man sich dabei gut fühlt. Warum auch nicht. Nur kann es nicht die damit beabsichtigte Wirkung entfalten, die zum Ziel hat Muskelverkürzungen vorzubeugen, bzw. vorhandene zu bekämpfen. Und es ist auch klar, dass man sich bei kaltem Wetter nach dem Laufen nicht im Freien dehnt und sich der Gefahr des Auskühlens und etwaiger Erkältungen aussetzt. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass jedes Lauftraining den Immunschutz des Körpers für eine gewisse Zeit etwas dämpft. Wie sehr hängt von der Belastung des jeweiligen Trainings hab.

Aufwärmen und Dehnen sind zwei völlig verschiedene Disziplinen mit unterschiedlichen Zielrichtungen. Nicht verwechseln. Aufwärmen ist allerdings auch nur dann erforderlich, wenn das anschließend vorgesehene Lauftraining anspruchsvoll ist. Langsames Traben entspricht etwa 70 bis 75 % des maximal einsetzbaren Ausdauerpotenzials. Wenn man nur langsam trabt, braucht man sich natürlich nicht aufwärmen. Wenn man allerdings einen schnelleren Dauerlauf machen möchte, oder gar andere noch anspruchsvollere Trainingsmethoden (zb. Intervalle laufen oder Fahrtspiel), dann muss man sich ca. 10 min im langsamen Trab aufwärmen. Dazu gehört auch sich nach so einem anspruchsvollen Trainingsinhalt wenigstens 5 min auszulaufen, sehr langsam (nennt man auch "Abwärmen"). Auslaufen nach hartem Training fördert die Regeneration, also die schnellstmögliche Wiederherstellung der Trainingsfähigkeit.

Was das "eiern" angeht, bzw. das "Brennen der Muskulatur" so kann ich damit vom Ausdruck her nichts anfangen. Natürlich kann man zu Beginn "schwere" Beine haben, die dann nach dem Einlaufen leichter, flotter werden. Und auch ein Muskelkater ist eine Erscheinung, die mir was sagt. Vielleicht kannst du das eiern und Brennen etwas genauer beschreiben!?

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:...
Läufer dehnen nach dem Laufen und zwar in deutlichem zeitlichem Abstand zum Training. Ideal ist am Abend. Einfach deshalb, weil der Tonus nach dem Lauftraining in der Muskulatur sehr hoch ist. Man dehnt dann gegen "Widerstand", was den Sinn des Dehnens zum Teil aufhebt. Man kommt einfach nicht so weit in die Streckung, wie wenn die Spannung aus der Muskulatur gewichen ist.

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Danke, Udo, das war mir gar nicht bewusst! Ich werde meine Dehnungsübungen also zeitlich nach hinten versetzen.

Hanoverunner,

das mit dem "Brennen": Meinst du, dass dir die Beine, insbesondere die Oberschenkel "brennen", wenn du läufst, also die Beine nicht genug Kraft haben? Ich hatte damit zu Beginn der Lauferei zu tun, das hat sich mit der Regelmäßigkeit des Trainings gegeben. Gleiches "Problem" ist bei mir aufgetreten, als ich das Radfahren begonnen habe und auch das hat sich gegeben.

Allerdings ist mir aufgefallen, dass es ggf. wieder auftritt, wenn ich nicht genug gefuttert habe, insbesondere am Tag vor dem Training. Vielleicht kannst du bei deiner Ernährung noch was verbessern, was dir hilft.
Lauftagebuch


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"Herr Ringel meint, dass Max schlechter gerungen hat, als im Training und befürchtet Wettkampfangst."

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Hallo ihr, danke euch für die vielen und ausführlichen Antowrten. Das mit dem Dehnen hab ich jetzt verstanden und scheint mir auch logisch - ich werd mal nach typischen Übungen für danach schauen.

Das mit dem brennen, wo du, U_d_o nach fragtest - ich nehme an, dass es sich um das von Irisanna beschriebene handelt - eine Belastung von Muskel, die noch gar nicht wissen wie Ihnen geschieht. Ich laufe ja erst ein paar Wochen. Es ist auch nicht schlimm, deswegen schrieb ich von Wehwechen, in die Kategorie Schmerzen fällt da noch nichts. Ich habe nun ausserdem mal einen Tag länger Pause zwischen den Läufen gemacht, was sich eindeutig positiv ausgewirkt hat. Das mit dem Essen ist auch ein guter Hinweis, da ich berufsbedingt leider sehr unregelmässig Esse. Danke euch erstmal!
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