Birgitle hat geschrieben:Schwimmen finde ich toll aber nur in natürlichen Gewässern denn ich mag keine Schwimmbäder und mir fehlt auch die zeit zum Schwimmen da ich berufstätig bin. Laufen geht in den Mittagspausen an den Heimarbeitstagen aber zum nächsten Schwimmbad ist es sehr weit.
Na ja, wenn's kein Schwimmbad gibt, das in Reichweite ist und abends wenigstens tageweise bis 21:00h offen hat, kann man nix machen, aber ich habe auch beste Erfahrungen mit dem Schwimmen gemacht, habe die Grundausdauer nicht nur gehalten, sondern sogar etwas verbessern können. Dafür ziehe ich aber auch viele Bahnen, und zwar mit einem Tempo, dass ich bei (eigentlich nie stattfindenen) Pausen (außer Zwangspausen, wenn's Nichtschwimmerbecken tiefer gelegt wird) richtig am Hecheln bin.
Birgitle hat geschrieben:
Da ich auf Homöopathie schwöre - bei meinen 5 Kaninchen bewirkt die Homöopathie wahre Wunder (wo das Latein der Tierärzte am Ende ist) -
Das mag ich nicht unkommentiert so stehen lassen. Homöopathie ist nicht "irgendwas mit Pflanzen" (wie viele denken, mich früher eingeschlossen, bevor ich's erklärt bekam), sondern basiert auf der (völlig unbelegten) Annahme, dass eine verdünnte Gabe eines an sich schädlichen Stoffes, der irgendeine negative Wirkung auf den Körper hat, genau das Gegenteil dieser Wirkung bewirkt (Simileprinzip). Diese Idee hatte Samuel Hahnemann im Jahre 1796, lange bevor es systematische medizinische Forschung gab und lange bevor man wusste, dass es Atome und Moleküle gibt.
Heute wissen wir, dass ein
Mol eines Stoffs eine bestimmte Zahl von Teilchen sind, nämlich rund 6*10[SUP]23[/SUP] (die aus dem Chemie-Unterricht bekannte Avogadro-Zahl). Das ist eine 6 mit 23 Nullen. Erst mal sehr viel. Ein Mol in Gramm umgerechnet ist wiederum das Atomgewicht der an einem betreffenden Molekül beteiligten Atome zusammengerechnet. Wasser (Molekülformel H[SUB]2[/SUB]O) hat beispielsweise das Atomgewicht 18 (zweimal Wasserstoff H mit Atomgewicht 1, einmal Sauerstoff mit Atomgewicht 16), d.h. 1 Mol Wasser wiegt 18 Gramm. Und das sind eben 6*10[SUP]23[/SUP] Wassermoleküle.
Wenn nun in der Homöopathie von
Potenzierung die Rede ist, dann sind da schnell Zahlen im Spiel, gegen die ist 6*10[SUP]23[/SUP] überhaupt nichts. Etwa C30, das ist eine Verdünnung um den Faktor 10[SUP]60[/SUP]. Ein einziges Molekül Wirkstoff fände sich unter 10[SUP]60[/SUP] Molekülen Wasser wieder. 10[SUP]60[/SUP] Wassermoleküle sind aber 10[SUP]60[/SUP]/6*10[SUP]23[/SUP] = 1,6*10[SUP]36[/SUP] Mol Wasser, oder 3*10[SUP]34[/SUP] Tonnen. Zum Vergleich: Die ganze Erde wiegt gerade mal 6*10[SUP]21[/SUP] Tonnen (und besteht zu großen Teilen aus Eisen und Gestein, nicht Wasser). Es bräuchte
5 Billionen Erdmassen an Wasser, um das eine Wirkstoffmolekül von C30 darin unterzubringen, ansonsten wäre die Verdünnung entweder viel geringer, oder es wäre gar kein Wirkstoffmolekül in der Tinktur drin.
Da die Dareichungsmengen homöopathischer Mittel üblicherweise kleiner sind, kann man also davon ausgehen, dass man normalerweise gar keinen Wirkstoff in der Flasche bekommt, sondern mehr oder weniger reines Wasser. Tatsächlich befindet sich in weitaus geringerer Verdünnung eigentlich so ziemlich jedes auf der Erde vorkommende Molekül in einer Probe Wasser; so rein kann man destilliertes Wasser gar nicht herstellen und aufbewahren, dass da nicht alles mögliche Zeugs in kleiner Menge drin enthalten ist. Es führt das Simile-Prinzip ad absurdum, wenn in der Tinktur alles mögliche drin ist, außer dem Gewünschten (oder in falscher Dosis), weil die Physik das nicht hergibt.
Will heißen: Homöopathie wirkt nicht. Man bildet es sich nur ein. Ein normaler Körper, ob Mensch oder Kaninchen, hat gewisse Reparatur- und Selbstheilungsmechanismen, die bei vielen Krankheiten und Verletzungen irgendwann greifen. Es ist im Nachhinein schwierig zu sagen, ob ein Medikament eine Wirkung entfaltet hat oder ob der Körper sich selbst geheilt hat, wenn man nur Einzelfälle betrachtet (persönliche Erfahrungen sind aber
immer Einzelfälle). Nur in vergleichenden Studien mit großer Teilnehmerzahl und einer Kontrollgruppe mit Placebo, bei der weder die Teilnehmer der beiden Gruppen, noch das Personal, das die Mittel verabreicht, wissen, wer Medikament und wer Placebo bekommt, können Aussagen über die Wirksamkeit eines Medikaments im direkten Vergleich gemacht werden. Und bei solchen Studien ist die Homöopathie stets mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Deswegen ist sie auch frei von Nebenwirkungen und braucht keine klinischen Tests zu durchlaufen. Es ist ja nichts drin außer Wasser oder (in Pillenform) Zucker.
Wer an die Wirksamkeit von Homöpathie glauben will, mag das gerne tun, aber jeder, der oder die das tut, sollte wenigstens mal gehört haben, an
was er oder sie da eigentlich glaubt. Siehe den Wikipedia-Artikel, der oben unter dem Wort Potenzierung verlinkt ist.
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Will den Thread hier nicht hijacken. Vermutlich siehst Du es völlig anders. Lesen aber auch andere mit, die sich selbst ein Bild machen sollen.