Neben Ausdauersport sind ja Outdooraktivitäten, vor allem Langstreckenwandern in Nordeuropa, aber auch im WInter in Schottland, eine meiner Leidenschaften.
Insofern hab ich mich auch viel mit Merino beschäftigt und mit vielen Herstellern und auch Mischgeweben experimentiert und kann prinzipiell die hier meist gemachten Erfahrungen bestätigen. Für Merino spricht vor allem der Geruch und das Wärmevermögen, aber auch der Tragekomfort. Allerdings trocknet es wesentlich schlechter als synthetische Produkte und ist auch nicht sehr widerstandsfähig. Das merkt man vor allem mit schwerem Rucksack oder im heftigen weglosen Gelände, da hab ich bisher noch kein Shirt heil zurück gebracht.
Eigentlich bin ich nur noch Merinofan auf der Langstrecke, und auch da habe ich mittlerweile einiges wieder auf Synthethik umgerüßtet, die Unterhose wird dann halt kurz durchs Wasser gezogen und ist am nächsten Morgen wieder trocken.
Während eines Winter Skill Course in den schottischen Highlands, wo wir mit Minusgraden, Schneetreiben und Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h kämpfen mussten, bin ich im Verlauf des Kurses immer mehr von Merino weg, weil mir das einfach zu feucht wurde. Bei viel Action nur noch synthethik. Wenn ich im Zelt warm bleiben will, sind aber z.B. Die Merino Woolpowermischgewebe super.
Zum Laufen, die Ausgangsfrage des Threads, würde ich kein Merino verwenden, aus den genannten Gründen. Ein spezieller Tipp, womit ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sind so synthetische Netzunterhemden im Winter unter dem Laufshirt, z.B. Das norwegische Brynje Thermo. Obwohl es ein grobes Maschengewebe ist (mit dementsprechendem optischen Ergebnis

), wärmt es erstaunlich gut und die Feuchtigkeitsableitung ist super.