Bitte einfach mal einen Tick zurückdenken, welche Kopfhörer zu Zeiten des mobilen CD-Players üblich waren. Noise-Cancelling Kopfhörer gab es zwar schon, waren aber noch nicht im mobilen Alltag angekommen, die übliche Ausstattung sah so aus:
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Und selbst, wenn man die im Ohr hatten, schotteten die nicht ab:
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Audiophile Menschen hatten zwar manchmal passiv gedämmte Kopfhörer, die sah man aber dann selten unterwegs.
Kann jeder mal ganz simpel ausprobieren: Simple Ohr-/Kopfhörer ohne Abdichtung (z.B. Apple EarPods) ins Ohr stecken und nicht anmachen. Kein relevanter Unterschied - solange nicht noch Geräusche z.B. vom Reiben am Kabel hinzukommen.
Die Dinger schotteten nur ab, wenn man sie laut machte. Und genau so ist es auch bei Knochenschallkopfhörern, das Gehirn muss beim Hören filtern, die Ohren können das nicht. Und da wird dann z.B. nur das laute Geräusch "durchgelassen", wenn es zeitnah ein lautes und ein leises Geräusch gibt - egal, aus welcher Quelle die Geräusche kommen - bei Mp3s wird hier um Daten zu sparen das leise Geräusch einfach weggelassen - und das merkt man schlichtweg nicht (man hört oft andere Sachen, an denen man MP3s identifizieren kann, wenn man weiß, worauf man achten muss, aber das führt jetzt zu weit).
Defacto also in diesem Punkt kein Unterschied zu den heutigen Knochenschallkopfhörern. Wenn man sie leise macht, hört man die Umgebung gut, wenn man sie laut macht nicht mehr. Geniales Marketing, dass die Knochenschallkopfhörer hier einen deutlich besseren Ruf als ihre Vorgänger aus den 80er und 90ern haben. Ja, ich kenne alle 3 Kopfhörerarten aus eigener Erfahrung und lasse nix auf meine Knochenschallteile kommen - ich liebe die Dinger auf dem Rad - aber ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass man damit die Umgebung immer hört - nein, es kommt auf die Lautstärke an - wie bei allen ungedämmten Kopfhörern.