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aktiver Laufstil?

aktiver Laufstil?

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Vielleicht kann mir hier mal jemand weiterhelfen! Bin zwar kein Anfänger mehr, aber trotzdem weiss ich nicht genau, was ein aktiver und was ein passiver Laufstil ist?

Bitte um eine kurze Erklärung! :D
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brunny hat geschrieben:Vielleicht kann mir hier mal jemand weiterhelfen! Bin zwar kein Anfänger mehr, aber trotzdem weiss ich nicht genau, was ein aktiver und was ein passiver Laufstil ist?

Bitte um eine kurze Erklärung! :D
Viktor Röthlin, seines Zeichens WM-Dritter im Marathon und schnellster deutschsprachiger Marathonläufer hat dazu eine dezidierte Meinung: Es gibt keinen, weil auch diejenigen, die "passiv" laufen, sich aktiv bewegen.
:abwart: :popcorn:
Ich "freue" mich schon wieder auf die nun folgende ideologische Diskussion. :kruecke:

Gruß
Andre

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brunny hat geschrieben:Vielleicht kann mir hier mal jemand weiterhelfen! Bin zwar kein Anfänger mehr, aber trotzdem weiss ich nicht genau, was ein aktiver und was ein passiver Laufstil ist?

Bitte um eine kurze Erklärung! :D
Marquardt beschreibt den aktiven Laufstil auf seiner Webseite:

Aktiver Laufstil

Für den passiven Laufstil habe ich keine Beschreibung gefunden. Aber der Übergang kann durchaus fließend sein. Mit der Ferse weit vor dem Körper aufsetzen ist das passive Extrem.

Gruß,
Frank

5
Das Konzept des Aktiven Zuhörens beinhaltet zunächst eine offene Grundhaltung, ein authentisches Auftreten und die Akzeptanz und bedingungslose positive Beachtung der anderen Person. Das Zuhören trägt zu mindestens 50 Prozent zum erfolgreichen Verlauf eines Gesprächs bei (weshalb Gespräche mit Leuten, die nur über sich erzählen, aber niemals zuhören nicht funktionieren).

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brunny hat geschrieben:Vielleicht kann mir hier mal jemand weiterhelfen! Bin zwar kein Anfänger mehr, aber trotzdem weiss ich nicht genau, was ein aktiver und was ein passiver Laufstil ist?

Bitte um eine kurze Erklärung! :D
:confused:

Ich denke jeder soll einfach so laufen, wie er moechte.

Um mal meine bescheidene Meinung kundzutun: Unter aktivem Laufen verstehe ich alles, was mit wenigen "Hilfsmitteln" ausgefuehrt wird. Soll heissen, wer auf der TartanBahn in Schuhe die lediglich die Sohle vor Verletzungen schuetzen ohne Probleme laufen kann, laeuft auch aktiv. Wer jedoch bei jedem Schritt mit seinem gesamten Gewicht seine Ferse in den Boden rammt, wird schnell Probleme bekommen.

Aber letztlich wollen wir doch alle nur laufen, wie, das sollte jedem selber ueberlassen bleiben und so lange es keine Probleme gibt, spricht auch nichts dafuer irgendwas zu aendern.

Janni :hallo:
Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt. (Adlai E. Stevenson)

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Amelia hat geschrieben:Das Konzept des Aktiven Zuhörens beinhaltet zunächst eine offene Grundhaltung, ein authentisches Auftreten und die Akzeptanz und bedingungslose positive Beachtung der anderen Person. Das Zuhören trägt zu mindestens 50 Prozent zum erfolgreichen Verlauf eines Gesprächs bei (weshalb Gespräche mit Leuten, die nur über sich erzählen, aber niemals zuhören nicht funktionieren).
Mir reichts mit dem Scheiß! Hör auf damit! AUF NIMMERWIEDERSEHEN!

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Aninaj hat geschrieben: :confused:

Wer jedoch bei jedem Schritt mit seinem gesamten Gewicht seine Ferse in den Boden rammt, wird schnell Probleme bekommen.

Janni :hallo:
Ich hab 8 Kilo abgenommen , jetzt kann ich wieder rammen :wink:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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3fach hat geschrieben:Mir reichts mit dem Scheiß! Hör auf damit! AUF NIMMERWIEDERSEHEN!
Du musst den SCH... NICHT zitieren - mir wäre sonst noch nicht mal aufgefallen, dass er/sie/es wieder da war war.

Nutze den HOT BUTTON DES GLÜCKES wie ich und alles wird gut :D http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... o=editlist

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:Du musst den SCH... NICHT zitieren - mir wäre sonst noch nicht mal aufgefallen, dass er/sie/es wieder da war war.

Nutze den HOT BUTTON DES GLÜCKES wie ich und alles wird gut :D http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... o=editlist

gruss hennes
make war, not run???? :teufel:

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Ich verstehe unter aktivem Laufstil einfach, dass man den Körper insbesondere die Füße halt noch mehr einsetzt, noch bewusster abrollt, abstößt mit den Sohlen und sich eben einfach nicht auf dem Boden flatschen lässt, möglichst unkontrolliert nach dem Motto der Schuh machts schon alles klar.

So interpretiere ich das, bei wenig gedämpften Schuhen ist das flatschen sowieso super unbequem, so tendiert man automatisch zum "aktiven" laufen, umgekehrt bei Laufsofas wie bei einigen Nike Modellen z.B. (andere kenne ich nicht, was das angeht) kann man garnicht aktiv abrollen und aktiv laufen, weil man garkein Gefühl für den Untergrund hat und die Sohle so dichtes Dämpfmaterial enthält, dass sie sich überhaupt nicht flexibel biegen lässt für die Fußsohle.

Das mal als Laienerklärung.

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*Frank* hat geschrieben:Mit der Ferse weit vor dem Körper aufsetzen ist das passive Extrem.
Ich frage dann mal mit Röthlin: Was ist daran passiv?

Gruß
Andre, Aktivläufer :wink:

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MidnightRunner hat geschrieben:Viktor Röthlin, seines Zeichens WM-Dritter im Marathon und schnellster deutschsprachiger Marathonläufer hat dazu eine dezidierte Meinung: Es gibt keinen, weil auch diejenigen, die "passiv" laufen, sich aktiv bewegen.
Röthlin hat natürlich recht. Es gibt LäuferInnen, die ganz furchtbar bescheuert und furchtbar falsch laufen - eine aktive Handlung ist es aber immer. :D

Also, es gibt da eher gut oder schlecht und richtig oder falsch als aktiv oder passiv. Und dann ist der ideale Laufstil für den 100m Lauf meist nicht identisch mit dem für den Marathonlauf. :teufel:

Mal ein paar auf Langstreckenlauf Beispiele, erstmal für
Richtig:
- ruhiger Oberkörper
- Hüftstreckung
- leichte Vorlage, Kopf ruhig auf einer Linie mit dem restlichen Körper
- Arme im konstanten Winkel von < 90 weitgehend parallel zum Körper führen
- bein ist beim Fußaufsatz leicht gebeugt
- schneller und leiser Abrollvorgang
- "ideale" Schrittfrequenz
- relativ flacher, nicht zu langer Schritt

Falsch:
- schlenkender, unruhiger oberkörper
- Kopf in den Nacken werfen oder nach Unten drehen
- fehlende Hüftstreckung, Sitzhaltung
- zuviel Vorlage oder Rücklage
- Winkel der arme größer 90 Grad, Winkel ändert sich (Arme gehen hinten auf)
- Arme schlenkern, sind unsymmetrisch
- zu wenig Armarbeit
- laut "platschender" Schritt
- Bein ist bei Fußaufsatz gestreckt
- zu große schrittlänge bei zu niedriger Frequenz
- zu hohe Frequenz bei zu kleiner Schrittlänge
- zu hoch vom Boden abheben (springen)
- zu wenig vom boden abheben /schlurfen, schlappschritt)

Hab jetzt absichtlich nichts davon geschrieben, mit welchem Teil des Fußes aufgesetzt wird, weil ähnliche Diskussionen zu oft viel zu sehr darauf reduziert werden und die Frage ob Vorfuß-, Mittelfuß- oder Fersenlauf erstmal gar nicht so entscheidend für einen sauberen, effizienten und "gesunden" Laufstil ist. Mit jeder der drei Arten kann man nämlich "richtig" laufen.

Allerdings wird man mit einem extremen Vorfußlaufstil im Marathon u. U. Probleme bekommen, auch Haile Gebreselassie musste sich umstellen und Alex Lubina wäre wahrscheinlich schon deutlich unter 2:20 geblieben, wenn er von seinem seltsamen vorfußgehüpfe auf einen energiesparenderen Laufstil umgestellt hätte.

Auf der anderen Seite wird man im Fersenlauf kaum eine optimale Zeit auf Strecken von 100 - mind. 800m laufen können.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

14
MidnightRunner hat geschrieben:Ich frage dann mal mit Röthlin: Was ist daran passiv?
Nach längerem Nachdenken würde ich sagen: das Abfedern des Stoßes. Das erfolgt nämlich beim passivem Laufstil mit Hilfe des passiven Bewegungsapparates (den Knochen) und beim aktiven Laufstil überwiegend mit dem aktiven Bewegungsapparat (den Muskeln).

Gruß,
Frank

15
MidnightRunner hat geschrieben:
*Frank* hat geschrieben:
Mit der Ferse weit vor dem Körper aufsetzen ist das passive Extrem.
Ich frage dann mal mit Röthlin: Was ist daran passiv?

Gruß
Andre, Aktivläufer :wink:
Passiv daran ist die Dämpfung. Fuß und gestrecktes Bein können so nicht selbst den Stoß abmildern, man muss es also passiv dem Schuh überlassen.

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LidlRacer hat geschrieben:Passiv daran ist die Dämpfung. Fuß und gestrecktes Bein können so nicht selbst den Stoß abmildern, man muss es also passiv dem Schuh überlassen.
Auf dass du beim Laufen auch immer ein paar Minuten hinter mir bist... :zwinker2:

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*Frank* hat geschrieben:Auf dass du beim Laufen auch immer ein paar Minuten hinter mir bist... :zwinker2:
Das liegt jetzt nur an der Zeitverschiebung, dass es so aussieht, als hättest Du eher gepostet als ich! :zwinker2:

18
Im Grunde ist schon alles gesagt worden, und ich fasse mal kurz zusammen.

Passive Lauftechnik: Die Abmilderung von Stößen und die Bewegungskontrolle (Pronation, ...) erfolgt durch Vorrichtungen in den Schuhen (Dämpfungspolster, Pronationsstützen, stützende Einlagen).

Aktive Lauftechnik: Obige Aufgaben werden (unter Umwandlung chemischer in mechanische Energie, daher die Bezeichnung "aktiv") von Vorrichtungen in den Beinen (= Muskeln) übernommen.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Aninaj hat geschrieben: Um mal meine bescheidene Meinung kundzutun: Unter aktivem Laufen verstehe ich alles, was mit wenigen "Hilfsmitteln" ausgefuehrt wird. Soll heissen, wer auf der TartanBahn in Schuhe die lediglich die Sohle vor Verletzungen schuetzen ohne Probleme laufen kann, laeuft auch aktiv. Wer jedoch bei jedem Schritt mit seinem gesamten Gewicht seine Ferse in den Boden rammt, wird schnell Probleme bekommen.
:handshak:
Perfekt, bin ich völlig deiner Ansicht!

gruß,
redcap
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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Aktiver Laufstil: Ich versuche mich beim Laufen aktiv nach Vorbildern zu orientieren und mich ständig zu verbessern. Jeder Schritt wird im Kopf vorausgeplant um dem Läuferideal möglichst nahezukommen.

Passiver Laufstil: Ich laufe so wie es für mich persönlich am komfortabelsten ist, ohne nach Verschlimmbesserungen zu suchen und ohne mich bei jedem Schritt zu fragen, was am Letzten wieder mal falsch war.

21
Murmler hat geschrieben:Aktiver Laufstil: Ich versuche mich beim Laufen aktiv nach Vorbildern zu orientieren und mich ständig zu verbessern. Jeder Schritt wird im Kopf vorausgeplant um dem Läuferideal möglichst nahezukommen.

Passiver Laufstil: Ich laufe so wie es für mich persönlich am komfortabelsten ist, ohne nach Verschlimmbesserungen zu suchen und ohne mich bei jedem Schritt zu fragen, was am Letzten wieder mal falsch war.
Was kurzfristig komfortabel ist, ist selten langfristig effizient.

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Danke für Eure Beschreibungen! Jetzt weiss ich auch mal, was es genau bedeuted, wenn hier von aktiv und passiv die Rede ist! Ich hab mir dann wohl unbewusst nen aktiven Laufstil angewöhnt! :D Finde allerdings, das kommt erst nach einiger Zeit, zumindest wars bei mir so! Hab irgendwann herausgefunden, dass ich weniger Schienbeinprobleme hab, wenn ich mich gut vom Boden abdrück und federnd wieder aufkomme! An der Hüftstreckung arbeite ich momentan allerdings noch! :peinlich:
Bild

23
Hallo ihr,

ich war gespannt über den Verlauf dieses Threads, denn ich habe keine Ahnung was einen aktiven und was einen passiven Laufstil kennzeichnet bzw. ob es so etwas gibt.

Und offen gestanden finde ich noch immer keine Antwort dazu. Den Versuch das Laufen mit Hilfsmitteln/Stützen als passiven Laufstil zu deklarieren, finde ich nicht gelungen. Vielleicht sollten wir einfach akzeptieren, dass es die Begriffe gar nicht gibt.

Genauso wenig wie es einen richtigen und einen falschen Laufstil gibt. Nur weil es nicht so "doll" aussieht wie jemand läuft, muss das noch lange nicht heißen, dass er ungesund oder erfolglos läuft. Ich hab mal im Fernsehen eine ziemlich "besch..." laufende Frau gesehen. Hat mir echt nicht gefallen. Irgendwie ungerecht, dass die am Ende den Berlin Marathon gewonnen hat ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

24
U_d_o hat geschrieben:Hallo ihr,

ich war gespannt über den Verlauf dieses Threads, denn ich habe keine Ahnung was einen aktiven und was einen passiven Laufstil kennzeichnet bzw. ob es so etwas gibt.

Und offen gestanden finde ich noch immer keine Antwort dazu. Den Versuch das Laufen mit Hilfsmitteln/Stützen als passiven Laufstil zu deklarieren, finde ich nicht gelungen. Vielleicht sollten wir einfach akzeptieren, dass es die Begriffe gar nicht gibt.
Hallo Udo,

wie auch immer man es nennen mag - die oben genannten Unterschiede zwischen verschiedenen Läufern, was das Management der Bodenreaktionskräfte (also Bewegungskontrolle und Dämpfung/Federung) angeht, gibt es auf jeden Fall. Dafür sollte es auch eine sprachliche Differenzierung geben. Ich schlage vor, beim "aktiv" und "passiv" zu bleiben. Was wäre Dein Gegenvorschlag?

Und, um es nochmals deutlich zu machen: In der Unterscheidung zwischen "aktiv" und "passiv" steckt per se zunächst einmal noch keine Wertung (auch wenn der Einzelne eine starke Überzeugung haben kann, welche Technik die langfristig bessere ist). Beispielsweise bei elektrotechnischen Schaltungselementen unterscheidet man ebenfalls zwischen aktiven und passiven. Diese Bezeichnungen enthalten wiederum keine Wertung, sondern geben lediglich an, ob zu dem jeweiligen Bauelement eine eigene Energieversorgung gehört, die Energie in den betrachteten Schaltkreis abgibt.

Gruß,
Martin
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5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

25
Wer hat denn eigentlich den Begriff "aktiv laufen" oder "aktiver Laufstil" geprägt?
Ich denke dabei zwar immer spontan an Matthias Marquardt, aber so weit ich sehen kann, verwendet er den Begriff gar nicht oder nur sehr sparsam.

26
Marquardt propagiert in seinem Buch das gesunde Laufen und erläutert dahingehend förderliche und abträgliche Verhaltensweisen des Läufers. Das betrifft die Trainingszusammensetzung ebenso, wie die Wahl des richtigen Schuhwerkes (oder eben auch manchmal den Verzicht auf jegliche "Fußhülle"). Die Notwendigkeit der Definition und Abgrenzung eines neuen (?) Begriffepaares aktives/passives Laufen sehe ich nicht.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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LidlRacer hat geschrieben:Wer hat denn eigentlich den Begriff "aktiv laufen" oder "aktiver Laufstil" geprägt?
Ich denke dabei zwar immer spontan an Matthias Marquardt, aber so weit ich sehen kann, verwendet er den Begriff gar nicht oder nur sehr sparsam.
Mich hat in dieser Hinsicht auch Marquardt geprägt. Der Begriff der "Aktivität" in Bezug auf Laufstilelemente wird jedoch auch in solchen Teilen der Literatur verwendet, die nicht im Verdacht stehen, populärwissenschaftlich zu sein :zwinker5: .

Als Beispiel habe ich auf die Schnelle den Artikel
"Biomechanical analysis of the stance phase during barefoot and shod running" (B. De Wit, D. De Clercq undP. Aerts,J. Biomech. 33, 269 (2000)) gefunden. Dort heißt es etwa im Bezug auf die sich von der Situation beim beschuhten Laufen deutlich unterscheidenden Gelenkwinkel beim Barfußlaufen:
"The joint configuration of the leg is already prepared in free flight by a larger plantar flexion, by more knee flexion and a larger knee flexion velocity while running barefoot, implying an actively induced adaptation strategy for this running condition."
Gruß,
Martin
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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Als Beispiel habe ich auf die Schnelle den Artikel
"Biomechanical analysis of the stance phase during barefoot and shod running" (B. De Wit, D. De Clercq undP. Aerts,J. Biomech. 33, 269 (2000)) gefunden. Dort heißt es etwa im Bezug auf die sich von der Situation beim beschuhten Laufen deutlich unterscheidenden Gelenkwinkel beim Barfußlaufen:
"The joint configuration of the leg is already prepared in free flight by a larger plantar flexion, by more knee flexion and a larger knee flexion velocity while running barefoot, implying an actively induced adaptation strategy for this running condition."
Und das Wort `active' bezieht sich dabei worauf?

29
Die Unterscheidung aktiv-passiv halte ich für sehr unglücklich. Jeder läuft seinen eigenen Stil. Und das bei jedem Tempo wiederum anders. Was bei einer Stadionrunde vernünftig aussieht und vielleicht auch ist, kann beim Halbmarathon der allergrößte Mist sein.

Ich würde mich hüten, jemandem, der mich im Wettkampf überholt, einen "passiven" Laufstil zu unterstellen, egal wie er/sie daher gehumpelt kommt.
Teye


"Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok." Hildegard Knef




5 km 00:18:53 23.08.2008 Willershausen
HM 01:28:19 04.11.2007 Verl
10 km 00:39:37 03.10.2007 Alfeld
27 km 02:10:36 08.09.2007 Ilsenburg ( 890 hm )



Laufen und Fischen

30
Teye hat geschrieben:Die Unterscheidung aktiv-passiv halte ich für sehr unglücklich. Jeder läuft seinen eigenen Stil.
Ob glücklich oder unglücklich - wir müssen die genannten Unterschiede jedenfalls irgendwie sprachlich kennzeichnen. Konstruktive Vorschläge dazu sind weiterhin gefragt :nick: .
Und das bei jedem Tempo wiederum anders. Was bei einer Stadionrunde vernünftig aussieht und vielleicht auch ist, kann beim Halbmarathon der allergrößte Mist sein.
Nochmal: Es geht nicht um's Aussehen, sondern um die Methode des Bodenreaktionskräfte-Managements.
Ich würde mich hüten, jemandem, der mich im Wettkampf überholt, einen "passiven" Laufstil zu unterstellen, egal wie er/sie daher gehumpelt kommt.
Und mit der Geschwindigkeit hat es ebensowenig zu tun. Wenn der Überholende nämlich seine hohe Geschwindigkeit nur deswegen dauerhaft verletzungsfrei halten kann, weil er sich auf Dämpfungspolster und/oder Einlagen bzw. Pronationsstützen stützt, dann läuft er eben im oben genannten Sinne nicht "aktiv". Er sollte diese Feststellung dann ebenso zu akzeptieren bereit sein, wie ich z.B. gerne zugebe, ein eher langsamer Läufer zu sein.

Gruß,
Martin
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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Ob glücklich oder unglücklich - wir müssen die genannten Unterschiede jedenfalls irgendwie sprachlich kennzeichnen.
Warum eigentlich?

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Warum eigentlich?
Warum eigentlich nicht? Wir unterscheiden doch auch Farbfernsehen von Schwarzweiß-Fernsehen, Dieselmotoren von Ottomotoren, Isolatoren von Metallen, Flüssigkristallbildschirme von Kathodenstrahlröhren und aerobe von anaerober Verbrennung. Es erleichtert uns das Leben, komplexe Zusammenhänge in kompakten Wörtern auszudrücken.

Gruß,
Martin
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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Hier
http://balance-of-force.de/training/tra ... 68009.html
wird die Aktivität noch unter einem etwas anderen Aspekt betrachtet:

"Der aktive Fußaufsatz

Bereits der Fußaufsatz wird mit einer ziehenden ("scharrenden") Bewegung eingeleitet. Der Moment des Fußaufsatzes ist wohl auch der Moment, der nicht zuletzt durch die Forderung des Dr. Strunz nach einem "Vorfußlaufen gemäß dem Vorbild der Rehe" - unabhängig von Geschwindigkeit und Körpergewicht - zu einem fast ideologisch vorbelasteten Aspekt geworden ist. Am Fußaufsatz scheiden sich die Geister.

Um es ganz klar festzuhalten: entscheidend ist gar nicht so sehr, mit welchem Punkt der Sohle der erste Bodenkontakt erfolgt, sondern in welche Richtung die entstehenden Kräfte wirken. Entsprechende Messungen mit mehrdimensionalen Kraftmessplatten zeigen, dass im Moment des Bodenfassens immer gewisse Bremskräfte, d.h. Kräfte entgegen der Fortbewegungsrichtung, auftreten.

Der stilistisch gute Läufer setzt vielleicht auch über die Ferse auf, aber noch in der Luft antizipiert er den Bodenkontakt und setzt den Fuß aktiv mit einer nach hinten ziehenden Bewegung auf. Die Bremskräfte werden so minimiert. Die Ferse wird nicht in den Boden gerammt, sondern weich aufgesetzt. Das Wörtchen "aktiv" steht im Mittelpunkt. Das Fußaufsetzen ist kein passiver Vorgang, wo man sich den Gesetzen der Schwerkraft folgend in den Schritt hineinfallen lässt, sondern der Fuß fasst aktiv den Boden."

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LidlRacer hat geschrieben: Die Ferse wird nicht in den Boden gerammt, sondern weich aufgesetzt.
Hey, ich bin Aktiv-Läufer! :bounce:
:wink:
Gesperrt

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