Erfahrungsberichte nach einer Knie-OP

Hallo an alle,
meine Knie-Op (Lateral Release) war Ende Februar 2008 und ich kann mich seid dem nicht beschweren. Ich habe sehr früh mit Rehamaßnahmen und anschließend mit Laufen angefangen, dass aber alles mit sehr viel Geduld. Darin sehe ich auch den Grund für die gute Heilungsphase.

Es gibt nur ein Problem was mir Sorgen macht und das ist ein anhaltendes Taubheitsgefühl unterhalb der Kniescheibe. Beim Tragen von kurzen Hosen fällt mir dies so gut wie nicht auf aber in langen Hosen, wenn der Stoff direkt aufliegt, könnte ich verrückt werden.

Hier könnt Ihr erzählen von eueren Erfahrungen bei Knie-Op´s und vieleicht kennt jemand die Beschwerden von denen ich berichtet habe und kann mir ein paar Tips geben?!

MfG

Regnar83

Nach meinem Kreuzbandriss 2001 mit anschließender OP sowie Reha hatte ich noch lange ein Taubheitsgefühl unterhalb der Kniescheibe. Außerdem hatte ich lange Probleme beim "Hinknieen".
Ich habe dann ein Jahr später wieder Fußball gespielt. Hatte aber immer noch das Gefühl, da stimmt irgendwas nicht im Knie.
Die Fußballkarriere habe ich dann 2002 auch beendet.
Seit dem letzten Jahr laufe ich jetzt verstärkt und die Knie machen mir jetzt bezgl. Kniescheibe und Patellasehne gar keine Probleme mehr.
Fazit für mich: Bei Verletzungen am Knie Geduld haben, das dauert einfach, bis wieder alles heile ist.
Viele Grüße und weiterhin alles Gute.
Frank

Ich nehme mal an, das du den Bereich an den Narben meinst? Da ist ein Taubheitsgefühl ein zeitlang normal, da beim Schnitt Nerven durchtrennt werden, und das muß erst mal wieder ausheilen.

Ich danke euch. Das macht mich zuversichtlich.

Nur weiter so!

Dies soll ein Thema über jegliche Erfahrungen mit Knie-Ops sein!

Speziell interessiert hier euer persönliches Comeback zum Laufen nach der Op!

Wie war der Start? Was waren euere Rückschläge? Und wie geht es euch heute?

Hallo regnar 83 und alle anderen,

ich habe selbst auch eine Knie-OP hinter mich gebracht im März 2007. Dabei wurde mir ein Tumor entfernt. Bezüglich des Laufens war dies natürlich ein Rückschlag, aber ich habe Mitte 2007 nach kurzer und erfolgreicher Reha wieder mit dem Training angefangen.

Das von dir beschriebene Taubheitsgefühl habe ich auch, wobei mir mein Arzt die bereits erwähnte Erklärung mit den durchtrennten Nerven ebenfalls bestätigt hat. Je nachdem, wie viele Nervenbahnen durchtrennt wurden und wie groß die taube Fläche ist, kann es laut dem Doc auch mehrere Jahre dauern bis man wieder ein Gefühl hat. Auch eine dauerhafte taube Stelle soll wohl möglich sein.

Bei mir wurden relativ viele Nerven durchschnitten, da der Schnitt auf der Aussenseite des Knies begann und dann in Bogenform durch die Kniekehle bis in den Waden-Bereich führt. Deshalb habe ich noch heute eine taube Fläche von der Größe etwa eines Hühnereis. Allerdings merke ich schon deutlich, dass in den Randbereichen das Gefühl langsam wieder zurückkommt.

Zum Training und Belastung hinterher kann ich aus Erfahrung berichten, dass es bei mir wieder relativ schnell gut ging mit der Belastung. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass keine Bänder oder der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen wurden und der Rest wohl schnell wieder belastungsresistent ist.

Das Thema "hinknien" ist mir auch bekannt, leider kann ich bis heute auch noch nicht wieder richtig knien. Besonders ärgerlich ist dies beim Schuhe-schnüren finde ich, aber auch da gibt es langsam, aber stetige Fortschritte.

Einzig und allein bemerkbar macht sich die Narbe und der Rest bei einem Wetterumschwung. Und selbst wenn dies einige Wissenschaftler wohl bezweifeln, so ist doch vor extremen Wetter-Wechseln immer ein Ziehen zu spüren, manchmal bereits mehrere Tage vorher. Die Erklärung für das Ziehen sehe ich dann meistens, wenn ich morgens aus dem Fenster sehe...

Jedenfalls bin ich seit der OP im März 2007 bereits wieder 2 Halbmarathons und 2 10-km-Läufe gelaufen und natürlich etliche Trainingskilometer, alles natürlich langsamer als vor der OP. Daher kann ich den ganzen Knie-Patienten hier im Forum nur Mut machen, weiterzulaufen...

Liebe Grüße
Handkerchief

Hallo!

Danke Handkerchief für deine Infos, sie haben mir sehr geholfen.

Ich denke das Taubheitsgefühl läßt auch langsam nach oder ich gewöhne mich mittlerweile daran.

Nun geht es an die muskulären Defizite die nach der Op und anschließender Regeneration immer noch nicht ausgeglichen sind. In dem Zuge war ich mal bei einer Laufbandanalyse, also ich muß sagen dass war sehr aufschlußreich.
Würde ich jedem empfehlen der Probleme mit den Knien hat!!!

Jedenfalls hab ich schlechte Laufschuhe (zu meiner Entschuldigung, ich hab sie mir in einem erfahrenen Fachgeschäft gekauft und auf dessen Erfahrung und Meinung natürlich vertraut) mit unzureichender Stabilität und dazu einen zu engen Laufstil.
Ich könnte beim Laufen auf einem Drahtseil balancieren.

Dies hat zur Folge das meine Knie außen überstrapaziert werden und so eine Verkürzung des Bandapparates auftritt. Und schon bin ich bei dem Grund angelangt der Schuld ist für meine Op.
Und schon stellt sich die nächste Frage: kann man sich mit 25 noch einen anderen Laufstil antrainieren?
Ich hab es probiert und fand es extrem schwierig sich beim Laufen nur darauf zu konzentrieren.

Soweit zu mir. Wie schon gesagt dies soll ein Thema über jegliche Erfahrungen mit Knie-Ops sein!

Speziell interessiert hier euer persönliches Comeback zum Laufen nach der Op!

Wie war der Start? Was waren euere Rückschläge? Und wie geht es euch heute?

mfg

regnar83

Hallo,
ich kopier der Einfachheit halber mal einen Teil eines anderen Beitrags von mir hierher...
Hatte Anfang 2007 nen Unfall mit anschließender Knie-OP: Ein Meniskus komplett kaputt und entfernt, der andere angerissen und "begradigt", Kreuzband überdehnt, aber mechanisch noch intakt, Nervenbahnen allerdings nicht mehr i.O.

Nach der Op dann Physio & Co. Bin eigentlich Kraftsportler und die lange Zeit mit Einschränkungen war natürlich die Hölle.
Hatte noch lange Probleme beim Strecken gegen Widerstand, Hocken, langem Stehen und auch beim Gehen, da mir das Bein immer mal wieder einfach wegknickte. An Laufen war nicht zu denken.
Um die Stöcker-Beine anschließend wieder fit zu kriegen, hab ich's zuerst mit dem Ergometer versucht: Bei irgendwann 30 Minuten frühmorgens mit Blick auf Nachbars Scheunenwand - nahende Depression statt Bikers high...
Nächster Versuch war der Crosser im Studio - da hat sich mein heiles(!) Knie gemeldet, da die Bewegungsamplitude von dem Teil nicht mit meiner übereinstimmte. Das führte zu einer Entzündung des Muskelansatzes vom Oberschenkel am Schienbeinkopf. Also wieder Pause.
Tja, dann kam das Laufband. Angefangen mit einer Minute und ein bis zwei Tagen Pause! Horchen, spüren: Knie i.O? Gut, dann um ein oder zwei Minuten steigern. Bei 30 Minuten lief dann gerade Olympia (ohne Ton) auf einem der dutzend TFT-Bildschirme, war also erträglich. Bei 45 Minuten dann Olympia zu Ende und ich hatte die Wahl zwischen Tiersendungen ohne Ton, Serien ohne Ton oder Nachrichten ohne Ton. Ausschalten der Geräte unerwünscht. Ist mal jemand eine Stunde vor einem Monitor gelaufen, auf dem Eurosport-Werbung sich mit Eurosport-Werbung abwechselt? Das ist Folter!

Auf diese Weise bin ich auf der Straße gelandet und hab auch hier wieder sachte im Minutenbereich angefangen und langsam gesteigert. Und seitdem macht Laufen Spaß und ich nehm alles zurück, was ich je über die Spezies Läufer gesagt habe... (Habt Ihr schon "Der Halbmarathonmann" gelesen?)

Eigentlich bin ich durch den Unfall erst zum Laufen gekommen. Hätte mir jemand vor 2 Jahren erzählt, dass ich mal freiwillig laufen werde, hätte ich einen Zwerchfellkrampf bekommen. Dank Schule und Armee habe ich Laufen gehasst! Das war nur ein anderes Wort für Seitenstechen, Blutgeschmack im Hals und ödes Rundendrehen.

Meine wichtigsten Erfahrungen bisher:
1. Lieber mit zu wenig beginnen, als sich zu überschätzen. Ausreichende Pausen, auch zum Beobachten, ob alles ruhig bleibt.
2. Saubere Technik üben. Auch das ist einfacher, wenn man mit kurzen Läufen beginnt, da man konzentrierter ist. Und dazu ist man mit 25 auf keinen Fall "zu alt".
3. Lauf(band)analyse durch Profis. Werde ich demnächst auch machen lassen, da durch die Schonhaltung, einseitig stärkeren Muskelschwund etc. nach einer OP das Gangbild mit großer Wahrscheinlichkeit unsymetrisch wird.
4. Richtiges Schuhwerk (wenig Spreizung!)
5. Gewicht optimieren, da gerade das Knie es dann viel leichter hat.
6. Training für Beinbeuger / -strecker an Geräten, die einbeiniges Training ermöglichen. Kraftdifferenzen werden sonst vom stärkeren Bein ausgeglichen und bleiben daher bestehen.

Ein Tipp noch zu den Narben: Lass sie Dir von einem erfahrenen Neuraltherapeuten unterspritzen. Dies hilft der Nervenregeneration und entstört das beschädigte Gewebe.

Soviel "in Kürze" für heute.
Gruß von der Küste!

Hallo!

Kann mich Dschensies Ausführungen nur anschließen.
Ich hab mir Anfang August mein vorderes Kreuzband am rechten Knie gerissen und zusätzlich den IM und AM
beschädigt. Ende September wurde ich operiert.
Nach der OP hatte ich eigentlich gehofft, ab Januar wieder mit dem Laufen anfangen zu können. Davon bin ich
meilenweit entfernt. Ich habe das Problem, dass ich mein operiertes Bein immer noch nicht voll durchstrecken kann.

Ich muß mich momentan mit Radfahren begnügen, was mitlerweile problemlos klappt.

Gruß

Stefan

Hallo,

jetzt nutze ich die Gelegenheit und möchte das Thema Erfahrungsberichte nach einer Knie-OP wieder aufleben lassen.

Ich hatte mir in 07/2007 einen Kreuzband-Riss (links) zugezogen, zusätzlich eine Einriss des Aussenmeniskus (AM), einige der Forumsteilnehmer hier können diese Erfahrung teilen, leider.

OP ein Jahr später in 08/2008, Prof. Dr. Höher in Köln, gut verlaufen, danach fleissig KG und Ergometer, dazu noch von 01-06/2009 Fitnessstudio zwecks Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur.

Leichtes Laufen seit 01/2009, seit 03/2009 wieder regelmäßiger, seit 04/2009 wieder ca. 60km/Woche, der längste Lauf 23km.

Seit einigen Wochen leichte Knieprobleme an der linken Innenseite, das Schmerzen zu nennen wäre übertrieben, ich nenne es mal ein "Reiben" an der wie gesagten Knieinnenseite, anfangs nur bergauf und bergab, mittlerweile auch schon mal im täglichen Gebrauch, sprich beim Gehen.

Den (Jahres-)Kontrolltermin beim damals operierenden Arzt habe ich in 3 Wochen.

Ein anderer Arzt meinte noch vor 2 Monaten ich solle weiterhin den inneren Muskel der Oberschenkelmuskulatur, (Valus medialis heißt der, denke ich) aufbauen, "da fehlt noch ein bißchen", meinte er.

Daher vermutlich auch die Probleme am Knie, fehlender Muskel = weniger Kraft = mehr Belastung für das Knie.

So, nun habe ich mir noch ein ordentliches Rad gekauft und statt Fitnessstudio radel ich halt ein wenig mehr (run&bike, macht voll spass) und zudem noch ein Air Balance Pad für Koordinationsübungen, das kenne ich noch von der Krankengymnastik, schult die kleineren Muskel, sagt man.

Laufen zwar weiterhin, aber mit dem "Reiben" und "Zwicken" im Knie macht das weniger Spass. gestern abend die 15km waren zwar ok, doch heute merke ich es wieder.

Pläne wie Marathon (Frankfurt war mein Geheimziel für dieses Jahr) habe ich erst mal ad acta gelegt.

Wenn hier noch jemand einen guten Rat hat, gerne!

freundliche Grüße
zimbo

Hallo,

ich habe gerade das selbe Problem, ich hatte vor 5 Wochen eine Knie OP. Meniscus und Kreuzband wurde wieder richtig hergestellt. Mein Sortarzt sagte mir ich könnte nach 7 Wochen wieder anfangen mit leichtem Laufen. Zurzeit trage ich noch eine Orthese die mir nächste Woche abgenommen wird. Hat vielleicht jemand damit Erfahrung, ab wann er wieder mit leichtem Laufen angefangen hat und wann er vielleicht seine erste Unfallfreie Kniebeuge machen konnte? Es geht mir nicht darum schnellstmöglich meine ersten 42 Km hinter mir zubringen, vielmehr darum ab wann ich wieder Sport machen kann?...... denn ohne Sport da drehe ich blad völlig durch.....Das bischen KG ersetzt ja nicht wirklich den Sport den man täglich vor der OP gemacht hat.


Gruß Andreas

Hallo,
habe ähnliche Probleme nach einem HM vor acht Wochen. Während des Laufes und danach hatte ich keine Probleme. Erst nach 2 Wochen Probleme Innenseite im Bereich des Gelenkspaltes. (Knie vorgeschädigt VKP und Teilres. Innenmeniskus). Hat jemand eine Vorstellung wie lange so eine Überlastungsproblematik anhält? Radfahren und Schwimmen geht. Orthopäde meint Laufen wäre für mein Knie wohl nicht das ideale (leichte Athrose).

Gruß
Matoya

Hallo kunduz,

nach einer "richtigen" Kreuzband-OP, also mit Ersatzplastik usw. kannst du frühestens nach 3 Monaten wieder locker mit dem Laufen anfangen und nach ungefähr 6 - 9 Monaten Post-OP bist du wieder voll einsatzfähig, vorausgesetzt deine Muskulatur hat wieder mind. 90% den Umfang deiner vorherigen Muskulatur erreicht.

Siehe meinen Bericht oben, bin ebenfalls ein Leidgeprüfter.

Aber jetzt nach 5 Wochen könntest du eigentlich mit dem Ergometer-Training beginnen.

Grüsse
zimbo

Hallo Zimbo,

danke für deine info, naja man sieht doch das es ein langer Weg ist. Wie lange hattest du mit Schwellungen am OP Knie zu tun gehabt? Hast du vielleicht einen Tipp ausser kühlen wie man die Restschwellung wegbekommt um die letzten 5% des Knie durchdrücken zu erreichen? Mein Arzt sagte mir heute auch, dass ich mit Fahrradfahren anfangen soll, ich hoffe das bringt was.

Sorry für die ganzen Fragen, aber ich bin normalerweise vor dem Sportunfall sehr aktiv gewesen und kann es kaum abwarten wieder loszulegen.

Gruss andreas

Hallo kunzun,

die Schwellung war eigentlich relativ schnell vorbei, Eistherapie in der KG, Kälteanwendungen zu Hause und natürlich Geduld. Dazu habe ich die Tabletten geg. Schmerzen und Entzündungen, die ich vom operierenden Arzt erhalten habe, vollständig genommen.

Das mit dem Knie durchdrücken kann lange dauern, vor allem das mit den restlichen 5%, glaube bei mir fehlen heute noch 1-2%! Geduld, Geduld, Geduld, immer wieder probieren, sitzend auf dem Boden, leicht durchdrücken, dann dehnen und wieder von vorne. Dazu 2 Stühle gegenüber, einen Gürtel (oder starkes TheraBand) am Stuhlrücken oder Lehne oder sonstwo am Stuhl gegenüber befestigen, Bein rein und sanft durchdrücken, immer wieder und wieder.

Das wird, aber dauert!

Grüsse
zimbo

Hallo Zimbo,

danke für die info und die Tipps, ich merke jetzt schon das ich viel Geduld brauche, leider auch nicht habe. Fahre seid vorgestern Fahrrad und das geht ganz gut. Ich hätte noch Frage, wie hast du angefangen mit dem Laufen vorallem mit welcher Meterzahl hast Du angefangen? Überlege vielleicht in 2 wochen wieder leicht mit dem Laufen anzufangen, natürlich nur wenn etwas Beinmuskulatur wieder vorhanden ist, vorallem im Oberschenkel. Ich weiß das ich die Sache relativ unentspannt angehe, mein Problem ist, ich muß mitte September wieder ganz gut fit sein. Denn ich habe dann eine Auslandstauglichkeitsuntersuchung ( bin bei der BW) für das Ausland.....(Einsatz Feb.2009) also muß ich etwas gas geben um wieder fit zu sein und min. 20 Kniebeuge hinzubekommen.


Gruß Andreas