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10 Jahre alter Laktattest

10 Jahre alter Laktattest

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Hab vor 10 Jahen einen Laktattest gemacht. :tocktock:
Damals bin ich wöchentlich 3-5 mal gelaufen und bin regelmässig Marathons gelaufen.
Nachdem ich die letzten 3 Jahre fast nicht gelaufen bin (gesundheitl. gründe, haus Familie etc) laufe ich jetzt wieder regelmässig (2-3 mal die Woche, vorwiegend im aeroben Bereich). :daumen: :daumen:
Meine Frage :confused:
Möchte jetzt eigentlich keine Laktattest mehr machen, aber inwieweit kann ich die Werte von damals noch hernehmen :confused: :confused: :confused:
Achso: Alter 50 Jahre; AS 142; ANS 155; HVmax: 180
Danke für Antworten :hallo: :hallo:

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:D

Stell n nagelneues Rennrad (0 KM gefahren) in den Keller,
hol es nach 10 Jahren raus..und radel los...

Ob da nicht mindestens 1 Reifen platt ist,die Kette abspringt, oder sich die Schaltung verstellt hat :wink:


Ich denke, das
Beispiel als Beispiel ist n treffendes Beispiel :nick: :hallo:

3
Ich weiß zwar nicht, ob ein Laktattest ein "Verfallsdatum" hat, aber ich rate Dir auch jeden Fall einen neuen Test zu machen.

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ohne mich mit der materie laktat-test eingehend beschäftigt zu haben, taugt ein einzelner test meines wissens überhaupt nicht, um die eigenen trainingswerte bestmöglichst zu bestimmen, da man davon ja keinerlei entwicklung ableiten kann. zum anderen fließt in 10 jahren viel wasser die diversen flüsse hinunter.
ich nehme an, dass du dir ja auch nicht neue jeans kaufst, bezugnehmend auf das gewicht von vor 10 jahren ohne es neu zu bestimmen! ;-))
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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ösi hat geschrieben:Möchte jetzt eigentlich keine Laktattest mehr machen, aber inwieweit kann ich die Werte von damals noch hernehmen :confused: :confused: :confused:
Da fällt mir ein: Ich habe noch einen 10 Jahre alten Kontoauszug. Ich werde dort mal nachsehen, ob ich mir morgen noch frische Brötchen zum Frühstück leisten kann... :D *SCNR*
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Wie weiter oben schon gesagt, bringt 1 Test glaub gar nichts. Ich weiß, dass zum Beispiel der VfB Stuttgart jedes halbe Jahr einen Laktattest macht.

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ösi hat geschrieben:laufe ich jetzt wieder regelmässig (2-3 mal die Woche, vorwiegend im aeroben Bereich). :daumen: :daumen:
Dann mach doch einfach weiter so!

Du brauchst weder (D)einen alten noch einen neuen Laktatstest!

gruss hennes

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Ich würde auch einen neuen Test machen. Warum nicht? Scheust Du die Kosten?

EIN Test alleine bringt schon etwas: Er zeigt Dir Deinen aktuellen Leistungsstand auf (wenn er korrekt gemacht wird). Ein weiterer Test, z. b. 6 Monate oder 1 Jahr später, zeigt Dir dann Deine Fortschritte, oder Mangel derselben.

walter
You can only fail if you give up too soon

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bei manchen fragen im Forum
fehlen mir die Buchstaben
bitte keine blöde kommentare wegen rechtschreibung

10
spider hat geschrieben:bei manchen fragen im Forum
fehlen mir die Buchstaben

Sind blöde Kommentare wegen blöder Kommentare gestattet?

Walter
You can only fail if you give up too soon

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ösi hat geschrieben: Möchte jetzt eigentlich keine Laktattest mehr machen, aber inwieweit kann ich die Werte von damals noch hernehmen
diese frage kann eigentlich nur ein scherz sein, oder ein schlechter versuch rumzutrollen

sollte die frage wirklich ernst gemeint sein dann folgendes:

du kannst spätestens alle 10 Wo einen Laktattest machen wenn du danach trainieren willst

gruß jack

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ösi hat geschrieben:Hab vor 10 Jahen einen Laktattest gemacht. :tocktock:
Damals bin ich wöchentlich 3-5 mal gelaufen und bin regelmässig Marathons gelaufen.
Nachdem ich die letzten 3 Jahre fast nicht gelaufen bin (gesundheitl. gründe, haus Familie etc) laufe ich jetzt wieder regelmässig (2-3 mal die Woche, vorwiegend im aeroben Bereich). :daumen: :daumen:
Meine Frage :confused:
Möchte jetzt eigentlich keine Laktattest mehr machen, aber inwieweit kann ich die Werte von damals noch hernehmen :confused: :confused: :confused:
Achso: Alter 50 Jahre; AS 142; ANS 155; HVmax: 180
Danke für Antworten :hallo: :hallo:
Ersetze das Wort "Laktattest" durch "Schwangerschaftstest", dann hast Du ungefähr eine Vorstellung von der zeitlichen Bedeutung - nur mal so als plakative Orientierung.
Der einzige Wert, der Gültigkeit haben könnte, ist die HFmax (ich nehme mal an, dass HVmax=HFmax).
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Frieder2009 hat geschrieben:... Ich weiß, dass zum Beispiel der VfB Stuttgart jedes halbe Jahr einen Laktattest macht.
Der VfB Stuttgart ist diese Saison ein schlechtes Beispiel. Es könnte der Verdacht aufkommen, dass der Laktattest nicht bringt. :hallo:

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Hallo Ösi!

Ein Laktattest im Rahmen der Leistungsdiagnostik ist nur eine Momentaufnahme deiner momentanen Ausdauerleistungsfähigkeit. Ausschlaggebend dafür ist die Größe der Mitochondrien ( 1. Aspekt ) in den Muskelzellen, wie schnell diese den durch die roten Blutkörperchen ( Anzahl = 2. Merkmal der Fitness ) transportierten Sauerstoff von bio-chemischer in mechanische Energie umsetzen können, und wie hoch dabei die Laktattoleranz ist = 3. Merkmal. Hinzu kommt noch die VoMax, und wie effizient deine Pumpe arbeitet.
Bei Sportlern, die täglich trainieren, ändern sich diese Werte täglich. Mal zum positiven, mal aber auch zum negativen ( Übertraining ! ) Setzt man jetzt ein paar Tage das Training aus, oder gar Wochen, wird man bei einem folgenden Laktattest vollkommen andere Werte wiederfinden....
Mein Sportarzt hat mir während meiner Vorbereitung auf einen Ironman-Triathlon je 2 Diagnostiken im Abstand von 7 und 14 Wochen vor dem Wettkampf empfohlen ( Rad und Laufband ) , um einigermaßen die Trainingssteuerung daran auszulegen und nach dem 2. Test vielleicht eine kleine vorsichtige Prognose auf meine Zielzeit zu wagen.....

Mach einen neuen Test!

Gruss,

Timo
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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the_brain hat geschrieben:Der VfB Stuttgart ist diese Saison ein schlechtes Beispiel. Es könnte der Verdacht aufkommen, dass der Laktattest nicht bringt. :hallo:
Da hamma ja den Beweis!


Wenn in einem Thread jemand fragt "soll ich einen laktattest machen" - kommen 75% + Antworten "macht keine Sinn in unserer Leistungsklasse, spar Dir das Geld"

Wenn jemand fragt "ist mein 10 jahre alter noch was wert" sagen 99% "mach einen neuen"

:confused: :confused: :confused:

gruss hennes

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Hennes hat geschrieben:Da hamma ja den Beweis!

Wenn in einem Thread jemand fragt "soll ich einen laktattest machen" - kommen 75% + Antworten "macht keine Sinn in unserer Leistungsklasse, spar Dir das Geld"

Wenn jemand fragt "ist mein 10 jahre alter noch was wert" sagen 99% "mach einen neuen"

:confused: :confused: :confused:

gruss hennes
Tja, wenn man Psychologe und zugleich Statistiker ist, kann man so ein Thema mal schnell abschließend behandeln.

Laktattest sinnvoll

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Hallo ,

man muss sich fragen, warum alle Leistungssportler denn einen Laktattest machen, wenn er denn angeblich nichts bringt ?!

Ein Laktattest ist die genauste und professionellste Methode zur Bestimmung des individuellen Trainingspulses. Mit den persönlichen Werten wird damit im optimalen Trainingsbereich trainiert. Der Test wird bei Profis mindestens 4 mal im Jahr gemacht. Das Training wird permanent optimiert und nur so kann die Leistung gesteigert und auch gehalten werden. Zudem zeigt ein Laktattest an in welchen Bereichen gesund trainiert wird. Ein Laktattest pro Jahr ist für den Amateurbereich schon ausreichend und bildet eine gute Grundlage fürs Training.

Vielleicht hat sich mancher schon mal gefragt warum der "Nachbar" beim Wettkampf immer schneller ist, obwohl er weniger trainiert. Ganz einfach: Er trainiert in seinen persönlichen Trainingsbereichen, setzt seine Laktatwerte in den für ihn erstellten Trainingsplan ein und der daraus resultierende Erfolg motiviert ihn zusätzlich.

Ich denke, wenn man viel Zeit und auch viel Geld in seine Sportausrüstung steckt, dann aber unter seinen Möglichkeiten trainiert, der Erfolg ausbleibt oder das gesteckte Ziel nicht erreicht, wird Resignation die Folge sein. Ein Laktattest ist deshalb für alle Läufer die an Wettkämpfen teilnehmen sinnvoll. Wer "just for fun "läuft braucht nicht unbedingt den Laktattest. Es ist aber sicherlich trotzdem interessant zu wissen, in welchen Bereichen ein gesundes Training stattfindet.

Es gibt durchaus sehr gute und trotzdem preiswerte Möglichkeiten einen Laktattest zu machen. Wer mehr wissen will schaut einfach mal hier rein:
Link von Tim entfernt, weil Werbung
Allen Läufern wünsche ich eine erfolgreiche und vorallem gesunde,verletzungsfreie Saison. :winken:

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Überläufer hat geschrieben: Der einzige Wert, der Gültigkeit haben könnte, ist die HFmax (ich nehme mal an, dass HVmax=HFmax).
Soviel ich weiß, sinkt die HFmax mit steigendem Lebensalter.
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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Xpresso hat geschrieben: Vielleicht hat sich mancher schon mal gefragt warum der "Nachbar" beim Wettkampf immer schneller ist, obwohl er weniger trainiert. Ganz einfach: Er trainiert in seinen persönlichen Trainingsbereichen, setzt seine Laktatwerte in den für ihn erstellten Trainingsplan ein und der daraus resultierende Erfolg motiviert ihn zusätzlich.
Vielleicht hat er aber auch einfach mehr Talent oder einen besser dafür geeigneten Organismus.

Daß er auf Laktat-Test-Werbegewäsch reingefallen ist, ist eher unwahrscheinlich.... :klatsch: :klatsch:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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schneapfla hat geschrieben:Vielleicht hat er aber auch einfach mehr Talent oder einen besser dafür geeigneten Organismus.

Daß er auf Laktat-Test-Werbegewäsch reingefallen ist, ist eher unwahrscheinlich.... :klatsch: :klatsch:
Was heißt denn Laktat-Werbegewäsch? Wenn jemand sein Hobby ernst nimmt und dieses verfolgt und darauf erpicht ist, das möglichst Beste rauszuholen, dann ist er bereit, dafür zu investieren um ideal seine Möglichkeiten auszuschöpfen.

Ein Angler pflegt seine Angelausrüstung, legt sich gutes Material zu, geht zu Zeiten und an Orten angeln, wo die Wahrscheinlichkeit gute Resultate zu erzielen, am höchsten ist.

Wenn nun ein ambitionierter Hobbysportler ( Läufer, Triathlet ) eine Leistungsgiagnostik macht, um gute Ergebnisse mit weniger Aufwand, oder andersrum bessere Ergebnisse mit dem gleichen Aufwand oder gar viel bessere Ergebnisse mit geringem gezieltem Mehraufwand zu erreichen, dann wird er das nur anhand eines für ihn ausgerichteten Trainings in seinen Trainingsbereichen schaffen und selbst den noch so talentierten Nachbarn, der planlos durch die Gegend läuft wie es ihm gefällt, um Längen schlagen.

Und was bitte ist ein " dafür geeigneter Organismus " ? :confused: :confused: :hihi:
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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schneapfla hat geschrieben:Vielleicht hat er aber auch einfach mehr Talent oder einen besser dafür geeigneten Organismus.
Hahaha, ein weisser Schimmel.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Timo79 hat geschrieben:Was heißt denn Laktat-Werbegewäsch? Wenn jemand sein Hobby ernst nimmt und dieses verfolgt und darauf erpicht ist, das möglichst Beste rauszuholen, dann ist er bereit, dafür zu investieren um ideal seine Möglichkeiten auszuschöpfen.
Ok, ich hab' mich vielleicht ein bißchen unglücklich ausgedrückt - ein Laktat-Test ist halt für jemand, der eh' schon gut ist dazu da besser zu werden und nicht für den 4h-Läufer der sich um 10 Minuten verbessern will...
Und was bitte ist ein " dafür geeigneter Organismus " ?
Wie romawi schon erwähnt hat, das "weiß" in "weißer Schimmel" :zwinker5:
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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schneapfla hat geschrieben:Ok, ich hab' mich vielleicht ein bißchen unglücklich ausgedrückt - ein Laktat-Test ist halt für jemand, der eh' schon gut ist dazu da besser zu werden und nicht für den 4h-Läufer der sich um 10 Minuten verbessern will...
Ein Laktat-Test und eine dazugehörige umfangreiche sportmedizinische Voruntersuchung ( Ruhe-EKG, Therapeutische Begutachtung, Ultraschall von Herz und Lunge, Aufzeigen der voherigen sportlichen Laufbahn und sportliche Gewohnheiten, Nahrungs- und Schlafgewohnheiten, frühere Verletzungen, Operationen oder Beschwerden, Blutentnahme, Urinprobe ...) sind auch für einen 5h-Läufer sinnvoll. Dieser wird nämlich dadurch Sprünge machen und ein Leistungspotenzial ausschöpfen können, von dem er vorher nicht zu träumen gewagt hätte......
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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Timo79 hat geschrieben: Wenn nun ein ambitionierter Hobbysportler ( Läufer, Triathlet ) eine Leistungsgiagnostik macht, um gute Ergebnisse mit weniger Aufwand, oder andersrum bessere Ergebnisse mit dem gleichen Aufwand oder gar viel bessere Ergebnisse mit geringem gezieltem Mehraufwand zu erreichen, dann wird er das nur anhand eines für ihn ausgerichteten Trainings in seinen Trainingsbereichen schaffen
Ich würde ja gern mal den "ambitionierten Hobbysportler" sehen, der alles das aufgrund einer Leistungsdiagnostik erreicht hat. Ich würde auch gerne mal vergleichende Untersuchungen sehen, die belegen, dass ein Training in HF- und Tempobereichen, die eine mit Durchschnittsdaten gefütterte Software ausspuckt, zu besseren Ergebnissen führt als ein Training nach dem Prinzip "mal schnell", "mal lang" und "sonst wie's beliebt". Ich habe selbst Laktattests gemacht. Alles was mir da prognostiziert wurde, passte nicht einmal zu meinen aktuellen Leistungsdaten.

Mit Verlaub, aus dem Angelbeispiel lässt sich manches ableiten, nur eben ein Laktattest nicht. Wenn in Richtung Leistungsdiagnostik etwas einen Erkenntnisgewinn verspricht, dann wäre es eine spiroergometrische Untersuchung, der Laktattest dagegen ist für die Tonne. (Siehe hierzu z. B. Tomatsis/Haber "Leistungsphysiologie")
Timo79 hat geschrieben: selbst den noch so talentierten Nachbarn, der planlos durch die Gegend läuft wie es ihm gefällt, um Längen schlagen.
Das ist Wunschdenken. Wer, sagen wir mal, ein Leistungsvermögen von 45 min auf 10 km hat, der kann sich literweise Blut abnehmen lassen für tägliche Laktattests, der kann auch trainieren wie ein Weltmeister, der wird trotzdem nie und nimmer dem 35 min-Läufer, der auch ohne großes Training locker unter 40 min läuft, auch nur ansatzweise nahe kommen. Ich bin wirklich perplex ob dieser Technikgläubigkeit: Bei 2 Sportlern mit annähernd gleichem Leistungsvermögen lassen sich mit professionellen Mitteln die letzten Unterschiede herauskitzeln. Zu diesen professionellen Mitteln gehört aber nicht der einmalig oder auch 2 oder 3 Mal im Jahr durchgeführte Laktattest für den Hobbyläufer.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Eine sportmedizinische Voruntersuchung hat mit der Leistungsentwicklung ueberhaupt nichts zu tun. Diese dient lediglich der Erkennung von Erkrankungen. Ultraschall von Herz und Lunge ist definitiv uebertrieben ohne Beschwerden. Die restlichen Massnahmen sind sicher als Anfaenger, jedenfalls ab einem gewissen Alter sinnvoll.
Ein Laktattest ist fuer einen 5h-Laeufer bestimmt ueberfluessig, da er seine Leistung anhand eines vernuenftigen Trainingsplans genau gleich steigern kann.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Hallo,

ich habe aus meinen Laktattest vor 4 Jahren folgendes gelernt:
Mein Gefühl war richtig, ich habe meine hohe Pulsfrequenz richtig eingeschätzt und bin im richtigen Bereich gelaufen
Der Fitnesstrainer, der mir einreden wollte ich muss mit geringeren Puls laufen und der mich zu verunsicherte, dass ich den Test machte, hatte Unrecht.

Also mein Fazit : ich kann mich selbst gut einschätzen und brauchen keine Laktattest mehr.

Wie war es denn bei dir vor 10 Jahren? Wenn du damals im richtigen Pulsbereich gelaufen bist, dann brauchst du nur wieder auf deinen Körper zu hören und schaffst das auch jetzt wieder. Solltest du damals viel zu schnell Unterwegs gewesen sein und durch den Laktattest zu gemäßigteren Training gekommen sein, dann solltest du den Test widerholen, da die Zahlen allein veraltet sind.
Berichte doch mal ,wie du dich entschieden hast.

Viele Grüße und viel Erfolg
Elfe

27
Habe vor 3 Jahren einen Laktattest gemacht und war gar nicht glücklich mit den Resultaten.
Daraus resultierten unterirdisch langsame Läufe, die bei mir gar nichts gebracht haben.
Meine Max. Herzfrequenz wurde mit 153 festgelegt und auf die bezogen sich dann
alle Übungseinheiten.
Nachdem ich inzwischen schon eine 171er Herzfrequenz beim Intervalltraining hatte, gebe ich
nicht mehr allzu viel auf Laktattest. Aufgrund meines Laktattest prognostizierte der
Physiotherapeut eine Leistungsfähigkeit von 52 Min auf 10km und 3.39 im Marathon -
die 52 Min habe ich schon um über 3 Minuten unterboten, die Marathonzielvorgabe halte ich für illusionär
das werde ich wohl nie schaffen....
Kurzum hör Dich um, wer eine gute Erfahrung mit einem Laktattest gemacht hat, bevor Du einen machst.
Ich kann es Dir halt nicht empfehlen....
Für den alten würde ich mir einen schönen Rahmen suchen :-)

Gruß Röben
Keep on Running!

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Röben hat geschrieben: Meine Max. Herzfrequenz wurde mit 153 festgelegt und auf die bezogen sich dann
alle Übungseinheiten.


Gruß Röben
Hier liegen wohl mehrere Fehler vor in der Interpretation
Die maximale HF ist beim Laktattest nur ein Nebenprodukt und ungenau. Diese festzulegen ist auch nicht Sinn des Laktattests.
Ausserdem beziehen sich die Trainingsbereiche auf den ermittelten Schwellenwert und nicht auf die max. HF.

Obwohl hier schon mehrfach gesagt. Der Laktattest ist kein Verfahren um die maximale HF zu ermitteln, sondern die anaerobe Schwelle.


Ps. Ich haette auch noch 20 Jahre alte Laktattests, vielleicht sollte ich wieder nach denen trainieren. :hihi: :hihi:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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burny hat geschrieben:Ich würde ja gern mal den "ambitionierten Hobbysportler" sehen, der alles das aufgrund einer Leistungsdiagnostik erreicht hat. Ich würde auch gerne mal vergleichende Untersuchungen sehen, die belegen, dass ein Training in HF- und Tempobereichen, die eine mit Durchschnittsdaten gefütterte Software ausspuckt, zu besseren Ergebnissen führt als ein Training nach dem Prinzip "mal schnell", "mal lang" und "sonst wie's beliebt". Ich habe selbst Laktattests gemacht. Alles was mir da prognostiziert wurde, passte nicht einmal zu meinen aktuellen Leistungsdaten.

Mit Verlaub, aus dem Angelbeispiel lässt sich manches ableiten, nur eben ein Laktattest nicht. Wenn in Richtung Leistungsdiagnostik etwas einen Erkenntnisgewinn verspricht, dann wäre es eine spiroergometrische Untersuchung, der Laktattest dagegen ist für die Tonne. (Siehe hierzu z. B. Tomatsis/Haber "Leistungsphysiologie")


Das ist Wunschdenken. Wer, sagen wir mal, ein Leistungsvermögen von 45 min auf 10 km hat, der kann sich literweise Blut abnehmen lassen für tägliche Laktattests, der kann auch trainieren wie ein Weltmeister, der wird trotzdem nie und nimmer dem 35 min-Läufer, der auch ohne großes Training locker unter 40 min läuft, auch nur ansatzweise nahe kommen. Ich bin wirklich perplex ob dieser Technikgläubigkeit: Bei 2 Sportlern mit annähernd gleichem Leistungsvermögen lassen sich mit professionellen Mitteln die letzten Unterschiede herauskitzeln. Zu diesen professionellen Mitteln gehört aber nicht der einmalig oder auch 2 oder 3 Mal im Jahr durchgeführte Laktattest für den Hobbyläufer.

Bernd

Halt - und beweislose Behauptungen. Ich kenne mehr als einen Sportler, die vor einigen Jahren, bevor sie aus Berufsgründen und somit auch unter ständiger medizinischer Aufsicht Sport treiben mussten, insbesondere Lauftraining absolvierten, und ohne dieser " Technikgläubigkeit", wie Du es nennst, es niemals auf solche Zeiten auf 10km oder gar HM gebracht hätten, weil ihnen sämtliche Parameter, die essentiell für ein erfolgreiches Training sind, gefehlt hätten.
Über Jahrzehnte hinweg erreichte wissenschaftliche Erkenntnisse in der Sportmedizin und der Leistungsdiagnostik sind nicht haltlos, nicht für den Profi, und auch nicht für den Hobbyläufer.
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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Die Masse der Laufer lauft heute trotz technischer Hilfsmittel und zur Verfuegung stehender Leistungsdiagnostik langsamer als vor 15 Jahren. Das sind Fakten, keine Behauptungen. Leistungsdiagnostisch ist der Laktattest bestimmt nicht mehr erste Wahl.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Timo79 hat geschrieben:Halt - und beweislose Behauptungen.
Welche?
Timo79 hat geschrieben:Ich kenne mehr als einen Sportler, die vor einigen Jahren, bevor sie aus Berufsgründen und somit auch unter ständiger medizinischer Aufsicht Sport treiben mussten, insbesondere Lauftraining absolvierten, und ohne dieser " Technikgläubigkeit", wie Du es nennst, es niemals auf solche Zeiten auf 10km oder gar HM gebracht hätten, weil ihnen sämtliche Parameter, die essentiell für ein erfolgreiches Training sind, gefehlt hätten.
Was willst du damit eigentlich sagen?
Vorher waren es ambitionierte Hobbysportler? Jetzt mussten sie aus beruflichen Gründen Sport treiben? Welche Zeiten haben sie denn erbracht? Und woher weißt du, was sie erbracht hätten, wenn sie nicht "unter ständiger medizinischer Aufsicht" gestanden hätten? Was heißt das überhaupt? Haben sie ständig Laktattests gemacht? Und was heißt in dem Zusammenhang "ständig"?

Wenn du dein Geld zum Laktattest tragen willst, dann mach das . Es ist dein Geld. Ein Argument für die Sinnhaftigkeit beim "ambitionierten Hobbysportler" hast du nicht gebracht.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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romawi hat geschrieben:Die Masse der Laufer lauft heute trotz technischer Hilfsmittel und zur Verfuegung stehender Leistungsdiagnostik langsamer als vor 15 Jahren. Das sind Fakten, keine Behauptungen. Leistungsdiagnostisch ist der Laktattest bestimmt nicht mehr erste Wahl.
Das stimmt nicht. Die Läufer laufen schneller. Nur die Anzahl der Läufer hat sich vervielfacht, viel mehr Teilnehmer an Marathons heutzutage, die keineswegs so ambitioniert sind, wie früher. Prozentual gesehen werden die Läufer, die es drauf anlegen, schneller. Sieh Dir die Ergebnislisten von z.b. Marathonläufen an, wie drastisch die Zahl der sub3h Finisher gestiegen ist. Also doch nur Behauptungen, falsche, die Du hier bringst, haltlose. Wo ist dein Beweis? Bei deinem letzten Satz magst Du recht haben.
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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burny hat geschrieben:Welche?


Was willst du damit eigentlich sagen?
Vorher waren es ambitionierte Hobbysportler? Jetzt mussten sie aus beruflichen Gründen Sport treiben? Welche Zeiten haben sie denn erbracht? Und woher weißt du, was sie erbracht hätten, wenn sie nicht "unter ständiger medizinischer Aufsicht" gestanden hätten? Was heißt das überhaupt? Haben sie ständig Laktattests gemacht? Und was heißt in dem Zusammenhang "ständig"?

Wenn du dein Geld zum Laktattest tragen willst, dann mach das . Es ist dein Geld. Ein Argument für die Sinnhaftigkeit beim "ambitionierten Hobbysportler" hast du nicht gebracht.

Bernd
Nein, es waren keine ambitionierten Hobbysportler. Ja, mussten Sie. Von sehr ausbaufähigen Zeiten, bis bemerkenswerter Weise gute Zeiten. Dann hätten sie nicht gewusst, was sie wie tun müssen. Sie haben alle 3 Monate das Procedere einer Leistungsdiagnostik durchgemacht. Ständig bedeutet, mehrmals die Woche, wenn nicht sogar täglich.

Ich brauche dafür kein Geld bezahlen. Nur die Benzinkosten auslegen, aber die bekomme ich nach einem Antrag auf Rückerstattung wieder.

Die Sinnhaftigkeit besteht darin, viel mit wenig erreichen zu können. Oder noch mehr, mit ein bisschen mehr. Der Eine möchte das, weil er sehr ambitioniert ist, der Andere vielleicht nicht.
Jedem seine Entscheidung. Wer seine Parameter nicht kennen möchte, soll sie eben nicht feststellen lassen. Muss er doch auch nicht. Dann muss er aber damit rechnen, dass er von Leuten überholt wird, die weniger aber dafür gezielter trainiert haben..... So schlimm ist das auch nicht. Passiert mir ständig........... :wink:
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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Timo79 hat geschrieben:Das stimmt nicht. Die Läufer laufen schneller. Nur die Anzahl der Läufer hat sich vervielfacht, viel mehr Teilnehmer an Marathons heutzutage, die keineswegs so ambitioniert sind, wie früher. Prozentual gesehen werden die Läufer, die es drauf anlegen, schneller. Sieh Dir die Ergebnislisten von z.b. Marathonläufen an, wie drastisch die Zahl der sub3h Finisher gestiegen ist. Also doch nur Behauptungen, falsche, die Du hier bringst, haltlose. Wo ist dein Beweis? Bei deinem letzten Satz magst Du recht haben.

Haehhh? Sag mal wo lebst du eigentlich? Die Zahl der sub3 Finisher ist beispielsweise prozentual drastisch gesunken. Es gibt genuegend Vergleichszahlen. Ich werd sie mal raussuchen.
Du solltest dich mal aktiv mit der Materie beschaeftigen, bevor du hier dampfplauderst.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Haehhh? Sag mal wo lebst du eigentlich? Die Zahl der sub3 Finisher ist beispielsweise prozentual drastisch gesunken. Es gibt genuegend Vergleichszahlen. Ich werd sie mal raussuchen.
Du solltest dich mal aktiv mit der Materie beschaeftigen, bevor du hier dampfplauderst.
Falsch. Du verstehst den Vergleich nicht, oder?
Mal ganz einfach: im Jahre x = 100 Teilnehmer Marathon , davon sub 3h = 5
im Jahre y = 200 Teilnehmer Marathon, davon sub 3h = 12
Jahr x = 5% sub 3 Finisher, obwohl 95 über 3h gelaufen sind, Jahr y = 24 % , obwohl 188 über 3 h gelaufen sind. Siehst du den Vergleich? Genauso lässt sich das über die Jahre verfolgen......
PS=GW/PW
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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Timo79 hat geschrieben:
Mal ganz einfach: im Jahre x = 100 Teilnehmer Marathon , davon sub 3h = 5
im Jahre y = 200 Teilnehmer Marathon, davon sub 3h = 12
Jahr x = 5% sub 3 Finisher, obwohl 95 über 3h gelaufen sind, Jahr y = 24 % , obwohl 188 über 3 h gelaufen sind. Siehst du den Vergleich? Genauso lässt sich das über die Jahre verfolgen......
PS=GW/PW
Na dann mach mal!

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Also als Beispiel Berlin:

1977: gesamt: 230 sub 3h: 54
1985: gesamt: 9810 sub 3h:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Also als Beispiel Berlin:

1977: Finisher 230 sub 3h: 54

1985: Finisher 9810 sub 3h: 1758

1995: Finisher 13086 sub 3h: 1014

2000: Finisher 22880 sub 3h: 835

2005 Finisher 30382 sub 3h: 1054

Erklaer mir mal deine Logik
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Also als Beispiel Berlin:

1977: Finisher 230 sub 3h: 54

1985: Finisher 9810 sub 3h: 1758

1995: Finisher 13086 sub 3h: 1014

2000: Finisher 22880 sub 3h: 835

2005 Finisher 30382 sub 3h: 1054

Erklaer mir mal deine Logik
Hab ich doch gesagt, dass die Anzahl der sub3 immer größer wird...... :hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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'Ist ja gut jetzt.... Ihr habt recht und ich habe unrecht und nun lassen wir das hier...... :daumen:
* Challenge Roth : 3,8 swim/ 180 bike/ 42,195 run * 18.07.2010 * * 10h 39min 48sec ! *
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Kannst du nicht mal lesen?
Nee schon klar.
Du hast keine Ahnung, aber davon viel. :hihi: :hihi: :hihi:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Timo79 hat geschrieben:........nun lassen wir das hier......
Warum eigentlich? Vielleicht liegen die unterschiedlichen Zahlen auch daran, das "damals" andere Leute gelaufen sind. Und damit das auch klar ist: ich habe zu den anderen Leuten nicht gehört.

Bei uns im Betrieb hat eine Marathonläuferin gearbeitet, über die wurde wie über einen bunten exotischen Vogel gesprochen. Das war "irgendwie" was ganz besonderes.

Knippi

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Hallo,

das Problem ist nicht der Laktattest oder die LD im allgemeinen. Das Problem ist, dass diese Tests oft schlecht gemacht sind, zu selten durchgeführt werden und falsch interpretiert werden.

Gängige Fehler und Probleme bei der LD:

- test auf dem Rad statt beim Laufen (Läufern gegenüber ist das eine Unverschämtheit uns zeugt von Unwissen)

- zu unspezifische Tests, die zu wenig auf den Athleten abgestimmt sin

- schlechte Vorbereitung der Tests

- Athlet kann sich im Test nicht gut genug fordern (im Vergleich zum Wettkampf)

- grundsätzliche Fehler und Ungenauigkeiten in Interpolations- und Erklärungsmodellen

Das wichtigste ist die Trainingsberatung, nicht der Test. Also ganz einfach Trainerarbeit. Je besser der Trainer ist, desto mehr kann er mit den Ergebnissen anfangen, aber desto mehr kann er auch ohne Laktatmessung erreichen. Das geht heute noch bis zu internationalen Erfolgen ohne Laktatmessung, aber das wollen die Technikgläubigen oft nicht wahrhaben.

Wenn ich als Trainer auf dem Platz stehe, dann kann ich viel wahrnehmen, ohne dass ich Laktat messen muss. Obs Zeiten sind, ob es das Atmen ist, ob es Veränderungen im Laufstil sind etc. Über viele dieser Dinge, die ich auf dem Platz oder an der TRainingstrecke sehe, gibt die LD keine Auskunft.

Das problem ist, dass es aber auch an diesen anderen Dingen hängt. Und am Trainingswissen. Es bieten zig Menschen und Institutionen LDs an, aber nur ein Bruchteil derer, die das tun, hat wirklich Ahnung von Lauftraining. Die LD wird oft einfach aus Geldmacherei mit angeboten, auch um hohe Preise für ein Gesamtpaket rechtfertigen zu können.

Aber grundsätzlich ist ein Laktattestt eine feine Sache, nur die Umsetzung und Interpretation ist oft sehr fehlerhaft. Das ist leider die Quintessenz aus vielen vielen Berichten darüber, hier und anderswo.

Wer das übrigens dauernd immer wieder machen will, kann sich selbst ein mobiles Laktatmessgerät kaufen. So teuer ist das auch nicht. Nach 2 Jahren hat sich das amortisiert, wenn man das oft genug benutzt.
Timo79 hat geschrieben:Nein, es waren keine ambitionierten Hobbysportler. Ja, mussten Sie. Von sehr ausbaufähigen Zeiten, bis bemerkenswerter Weise gute Zeiten. Dann hätten sie nicht gewusst, was sie wie tun müssen. Sie haben alle 3 Monate das Procedere einer Leistungsdiagnostik durchgemacht.
Das sie nicht wussten, was sie tun sollten lag doch in erster Linie am mangelnden Wissen über das passende Training. Das kann deine LD nicht ersetzen. Die LD ist im Prinzip ein Trainingsergebnis und kann neben anderen Wettkampf- und Trainingsergebnissen eine Rückmeldung geben.

Wenn die LD gut gemacht ist und der Athlet eine gute Selbsteinschätzung hat, stimmen alle Faktoren überein: Selbsteinschätzung, Trainings- und Wettkampfergebnisse, LD. Dann brauch ich die LD eigentlich kaum, gibt möglicherweise nur ein wenig zusätzliche Sicherheit. Aber: Wenn bei der LD Fehler gemacht werden und deshalb unpassende Werte herauskommen, verunsichert das Trainer und Athlet möglicherweise, obwohl eigentlich kein Grund zur Verunsicherung da wäre.

Wenn die Erkenntnisse nicht übereinstimmen, wird es durch die Ergebnisse von der LD nicht zwingend leichter. Es muss so oder so ergründet werden, warum der athlet z. B. bei der LD nicht das bringt, was er im Training sonst bringt. Odr warum er im Wettkampf nicht das bringt, was die LD erwarten lässt. Und das kann auch mit LD einige Zeit dauern, in der es nicht ohne Trial and Error geht.

Es ist ja nicht so, dass ich ein paar Messwerte habe, daraus meine Trainingszonen berechne und dann alles gut ist. Da kann ich auch einen Temporechner benutzen und ne Wettkampfzeit eingeben, das bringt oft ähnliche Ergebnisse. ich kann bei zwei athleten nahezu diesselben Messergebnisse haben, und dennoch müssen die beiden ganz unterschiedlich trainieren. Da sagt mir die LD aber nicht unbedingt wie.

Und um solche Dinge geht es, gerade bei Athleten, die langsam Richtung Leistungsgrenze gehen.
Timo79 hat geschrieben: Die Sinnhaftigkeit besteht darin, viel mit wenig erreichen zu können. Oder noch mehr, mit ein bisschen mehr. Der Eine möchte das, weil er sehr ambitioniert ist, der Andere vielleicht nicht.
Jedem seine Entscheidung. Wer seine Parameter nicht kennen möchte, soll sie eben nicht feststellen lassen. Muss er doch auch nicht. Dann muss er aber damit rechnen, dass er von Leuten überholt wird, die weniger aber dafür gezielter trainiert haben.....
Erklär doch einfach mal bitte, was für ein Wunder die LD bringt, so dass ich viel mit wenig erreiche. Da streiten sich immer noch die Gelehrten, was jetzt genau das beste Training ist, wenn ich sehr wenig mache. Ist jedenfalls immer nur die Notlösung, wenig zu machen und das intensiv.

Die guten Langstreckenläufer machen alle relativ viel. Ob du jetzt eher der Typ für 100k /Woche oder 200k/Woche bist, sagt dir z. B. kaum die LD. Es gibt einfach eine Menge Richtungsentscheidungen im Training, bei denen die klassische LD kaum Hilfe bieten kann.

Grundsätzlich sehr gezielt trainieren kann man sehr gut auch ohne LD. Es gibt zig Methoden und Varianten von Training in mehreren Tempobereichen, die seit Jahrzehnten auch ohne LD funktionieren.

Dazu sollte man nicht vergessen, dass auch die Genauigkeit einer LD begrenzt ist und die Ergebnisse genau wie Wk-Ergebnisse auch von der Tagesform abhängen und von dem, was im Kopf des Athleten passiert.

Das Problem bei diesen Messinstrument ist ähnlich wie beim Pulsmesser: Die Genauigkeit der Diagnostik wird überschätzt, und die im Training benötigte Genauigkeit ebenfalls. Und durch den Genauigkeitsfanatismus, durch das Verfolgen einer Genauigkeitsillusion wird oft auch vergessen, welche Art von Genauigkeit wir im Training wann wirklich brauchen. Wichtig sind nicht nackte Zahlen, sondern die passende Belastung bzw Intensität. Schädlich ist nicht, wenn der Puls bei einem lockeren Lauf ein paar Schläge höher oder niedriger ist, schade ist wenn wochenlang am Ziel vorbei trainiert wird. Schad ist, wenn jemand meint, er müsste ein Training durchführen, weil es ja für xy passt, dabei ist xy ein ganz anderer Typ Läufer.

Was übrigens von den Technikfanatikern gerne unterschätzt wird, ist die Fähigkeit erfahrener Läufer sich selbst einschätzen zu können. Das kommt man natürlich nur hin, wenn man sich nicht nur nach der Technik richtet, sondern wenn man die Selbsteinschätzung und Körpergefühl Jahrelang trainiert. Und "körpergefühl" ist nichts esoterisches. Schonmal einen Zimmermann gesehen, der einen Geschwindigkeitsmesser am Hammer hat? Woher weiß der Handwerker, wie fest er zuschlagen darf?

Er hats jahrelang gelernt und verinnerlicht. Es gehört zu seinem Handwerk. Und genauso gehört eine gute Selbsteinschätzung, ein genaues Belastunsgefühl zum Handwerkszeug des Läufers. Wenn man das grundsätzlich hat, kann man die Technik deutlich sicherer einsetzen, aber dann braucht man sie auch weniger.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

Warum sie früher schneler liefen

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So, war jetzt schon lang, aber noch was dazu, warum die Läufer in der Breite früher schneller waren.

1. Sie haben besser trainiert, denn es gibt keine Wunder, es gibt nur Training. Warum haben sie besser trainiert? Weil sie mehr Mut und Entschlossenheit hatten und mehr Energie fürs Training übrig. Die Zukunftsangst lag in den 80ern trotz kaltem Krieg noch nicht wie Mehltau über unserem reichen Land, und die Läufer hatten Lust sich in einer Konkurrenz zu messen. Es waren nicht so viele, die ihre Wettkampfenergie im Job (oder auf der Suche nach einem sicheren Job) verbaucht haben. Dazu hatten die meisten Läufer hatten keine Angst vor zu hohem Puls, den die Pulsuhrpropaganda war noch nicht existent. Aber die Technik spielt in dem Vergleich keine große Rolle. Wer nicht zuviel Angst hat und damit umgehen kann, kann auch mit Pulsmsser gute Zeiten laufen

2. Die "aerobe Basis" aus Kindheit und Jugend war im Schnitt besser. Die Bewegungsarmut hat so stark zugenommen, dass das einfach ein Faktor ist. Viele der starken Läufer aus den 80ern sind in den 40ern oder 50ern geboren. Die haben sich in der Freizeit und im Alltag im Schnitt einfach mehr bewegt, es gab viel weniger Autos. Heute werden die meisten Kinder überall hingefahren.

3. Die Konkurrenz durch andere Sportarten. Magdalena Neuner ist kaum zu schlagen, wenn sie nicht mehr als einmal daneben schießt. Auch im Skilanglauf und im Triathlon ist D eher konkurrenzähig. Klar ist die Konkurrenz da kleiner als im Laufen. Aber nehme man mal alle Lauftalente aus den anderen Sportarten, käme doch etwas mehr zusammen, als das was so für Deutschland auf der Mittel- und Langstrecke antritt. Dazu ist der Fußball heute eine stärkere Konkurrenz als früher, weil da einfach sehr viel Geld verdient wird. Weiter kommen diverse andere Sprtarten hinzu, an die auch die Talente "verloren gehen".

In den drei Punkten liegen (indirekt) auch die Hauptgründe für die Dominanz der Ostafrikaner im Laufen. Es gibt dort vergleichsweise wenig Konkurrenz durch andere Sportarten (hauptsächlich auch durch den Fußball), die Menschen bewegen sich grundsätzlich mehr, und den Mut und die Entschlossenheit, viel und hart zu traineren bringt der Mensch eben eher auf, wenn er dadurch die Chance bekommt, 50000 statt 500 $ im Jahr zu verdienen. Und wenn die Gleichberechtigung in den entsprechenden afrikanischen Ländern mal in ähnlichem Maß durchgesetzt wird wie hier, wird es auch für die europäischen Mädels nicht mehr viel zu gewinnen geben.

Gesellschaftliche Entwicklungen sind entscheidender als das Training. Fortschritte in der Trainingswissenschaft schlagen im Breitensport kaum schnell an, das dauert. Man sieht das dann schon eher an der WR-Entwicklung, dass sich da was getan hat.

Man sieht an den WR aber auch, dass es Ausnahmekönner gibt, die mit ihrem Körper einfach Dinge machen können, an denen selbst andere Spitzenathleten scheitern. Denke z. B. an El Gerrouj, Radcliffe, Komen, Shaheen. Aber das fordert auch seinen Tribut, Komen war schnell wieder weg, Radcliff leidet mittlerweile häufi unter Verletzungen, Shaheen ist nach den Verletzungen auch noch nicht richtig zurück.

Bekele hat jetzt auch das zweite Jahr hintereinander Verletzungsprobleme. Auf der Bahn wird daher auch nicht so viel passieren mit den Langstreckenekorden bei den Männern, es steckt auch zu wenig Geld in den Bahnrennen. Wir sehen eher die 2:02 im Marathon als einen WR über 3000m - 10000m Männer, und das ist eine Folge von besserem Trainig für den Marathon und eine Folge davon, dass mehr schnelle (und junge) Läufer dem Ruf des Geldes (und des Ruhms) von der Bahn zur Straße folgen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Dazu hatten die meisten Läufer hatten keine Angst vor zu hohem Puls, den die Pulsuhrpropaganda war noch nicht existent.

Gibt es tatsächlich unter den 'richtig Guten' bzw. unter denen, die Potenzial haben, richtig gut zu werden eine nennenswerte Anzahl Leute, die Angst vor zu hohem Puls haben? Ich kenn diese ständigen Pulsdiskussionen eigentlich nur von eher nicht so Ambitionierten, die wenig Erfahrung mit eigener sportlicher Betätigung haben.
2. Die aerobe Basis aus Kindheit und Jugend war im Schnitt besser. Die Bewegungsarmut hat so stark zugenommen, dass das einfach ein Faktor ist. Viele der starken Läufer aus den 80ern sind in den 40ern oder 50ern geboren. Die haben sich in der Freizeit und im Alltag im Schnitt einfach mehr bewegt, es gab viel weniger Autos. Heute werden die meisten Kinder überall hingefahren.

Das klingt zwar enorm plausibel, aber auch eine 'bewegte' Kindheit ohne Fahrdienst macht noch lange keine schnelle Läuferin. Mir hat diese alltagsbewegte Kindheit zwar eine (wahrscheinlich) überdurchschnittliche Ausdauer gebracht, aber aufs Tempo und ich glaube auch aufs Tempopotenzial hat das bei mir keinen Einfluss. Und auch nicht auf das Bedürfnis, Sport zu machen im Sinne von gezielt zu trainieren. Da müssen noch andere Aspekte dazu kommen.
Gesellschaftliche Entwicklungen sind entscheidender als das Training.

In der Masse vielleicht. Für den einzelnen ist aber das richtige Training nach wie vor entscheidend.

tina

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TinaS hat geschrieben:Gibt es tatsächlich unter den 'richtig Guten' bzw. unter denen, die Potenzial haben, richtig gut zu werden eine nennenswerte Anzahl Leute, die Angst vor zu hohem Puls haben? Ich kenn diese ständigen Pulsdiskussionen eigentlich nur von eher nicht so Ambitionierten, die wenig Erfahrung mit eigener sportlicher Betätigung haben.
Doch doch leider, gibt es talentierte junge Anfänger, die sich davon irritieren lassen. Das liegt auch am alleine trainieren,

TinaS hat geschrieben: Das klingt zwar enorm plausibel, aber auch eine 'bewegte' Kindheit ohne Fahrdienst macht noch lange keine schnelle Läuferin.
Habe ich auch nicht behauptet. Aber der Pool von Leuten, die schon eine bessere ausdauergrundlage und eine bessere Widerstandsfähigkeit haben, erhöht sich, wenn weniger Bewegunsarmut in der Gesellschaft vorhanden ist.
TinaS hat geschrieben: Mir hat diese alltagsbewegte Kindheit zwar eine (wahrscheinlich) überdurchschnittliche Ausdauer gebracht, aber aufs Tempo und ich glaube auch aufs Tempopotenzial hat das bei mir keinen Einfluss.
Wenn deine Muskeln nicht so schnellkräftig sind, ist das zum großen Teil veranlagung, da kannst du nicht so viel dran machen, klar. Es wird gern vergessen, dass Ausdauersport sehr viel mit schnelligkeit zu tun hat. Selbst im 100km Lauf spielt Schnelligkeit eine sehr große Rolle. Und Bekele würde die meisten Läufer hier auch über 200m schlagen.

Das ist auch ein Problem bei uns. Die halbwegs schnellen Läufer werden oft einfach zu den Sprintern gesteckt. Man sollte viel öfter probieren, ob die vielleicht auch Mittel- oder Langstreckler werden könnten.
TinaS hat geschrieben: Und auch nicht auf das Bedürfnis, Sport zu machen im Sinne von gezielt zu trainieren. Da müssen noch andere Aspekte dazu kommen.
Das ist ja genau das, was ich immer wieder sage. Motivation, Kopfsache. Heutzutage höre ich bei den Sprüchen der Schulkinder schon die Zukunftsangst raus. Früher hat ein Teil der Laute Abitur gemacht, weil sie keien Lust hatten, schon nach der 9 oder 10. was richtiges zu arbeiten. Heute sin die Kinder schon darauf getrimmt, die Veraussetzungen für spätere Karrieremöglichkeiten zu schaffen. Der Leistungsdruck der Gesellschaft in anderen Bereichen hemmt die Leistungsentwicklung im Sport.

Es ist ja auch nicht schlimm, wenn jemand nur für die Fitness trainieren will. Das sind heute wohl mehr als früher, weil eben viele im Sport nicht auch noch so viel Druck haben wollen.
TinaS hat geschrieben: In der Masse vielleicht. Für den einzelnen ist aber das richtige Training nach wie vor entscheidend.
Ja natürlich. Aber ich sprach von der Masse. Und die haben im einzelnen vielleicht nicht so super-effektiv und toll trainiert. Aber 120km ohne Plan bringen eben auch mal mehr als 80km mit Plan, zudem es eben auch eine Menge Leute gibt und gab, die auch ohne Plan und LD sehr nahe ans optimale Training kamen und kommen. Und für das richtige Training brauche ich in den meisten Fällen keine LD.

Aber ich habe nix gegen individuell paseendes Training, im Gegenteil. Und auch gegen die LD hab ich nix, nur gegen die Geldmacherei und Abzocke, die oft damit betrieben wird.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Es wird gern vergessen, dass Ausdauersport sehr viel mit schnelligkeit zu tun hat. Selbst im 100km Lauf spielt Schnelligkeit eine sehr große Rolle.

Endlich mal spricht das jemand aus. :daumen: M.E. wird viel zu oft verschwiegen, dass reine Ausdauerfähigkeiten für erfolgreiches Laufen höchstens die halbe Miete sind.

Der Leistungsdruck der Gesellschaft in anderen Bereichen hemmt die Leistungsentwicklung im Sport.

Interessante Theorie, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber da könnte was dran sein. Ich selbst hatte es noch nie so mit Druck in meiner Freizeit...
Aber 120km ohne Plan bringen eben auch mal mehr als 80km mit Plan, zudem es eben auch eine Menge Leute gibt und gab, die auch ohne Plan und LD sehr nahe ans optimale Training kamen und kommen. Und für das richtige Training brauche ich in den meisten Fällen keine LD.

Ich wollte gar nicht der LD das Wort reden, ich bin alles andere als technikgläubig. Sondern ich wollte das bestätigen, was du in deinen ersten Posting gesagt hast: gute Trainerarbeit bringt etwas. Auch und gerade bei denen, die nicht so talentiert sind, dass sie quasi automatisch gut sind.

Aber ich habe nix gegen individuell paseendes Training, im Gegenteil. Und auch gegen die LD hab ich nix, nur gegen die Geldmacherei und Abzocke, die oft damit betrieben wird.

Das seh ich genauso. Wenn man der Meinung ist, dass man erst gar nicht loslaufen kann, ehe man sowas gemacht hat, dann läuft einiges falsch.

tina
Gesperrt

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