Laufen nach Chemo bzw. ohne Nebennierren

Hallo zusammen!
Nach langer Zeit melde ich mich, nach knapp zwei Jahren Kampf gegen den Krebs wieder zurück. Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe ich den Kampf gewonnen und beginne somit wieder langsam mit dem Lauftraining. Ich kann es einfach nicht lassen

Meine Geschichte in Kurzform:
- Hodenkrebs festgestellt im November 2007
- Drei große Operationen im Bauchraum, an der Lunge und Entfernung beider Nebennieren
- 12 Chemotherapien
- 3 Hochdosis-Chemotherapien mit Stammzellentherapie

Langsam sind die Blutwerte wieder im normalen Bereich. Aufgrund der Entfernung der Nebennieren bin ich auf die tägliche Zugabe von Hydrocortison angewiesen. Und aufgrund der Operation ist meine linke Lunge noch nicht ganz wieder in der alten Position und ist etwas eingeschränkt.

Hat irgendjemand Erfahrungen mit Sport mit Hydrocortison oder nach Chemotherapie?

Ich merke jedenfalls, auch wenn ich eine Dosis genommen habe, dass ich nach ca. 20min einen starken Leistungsabfall habe und das Training abbrechen muss. Hinzu kommt ein tierisches Verlangen nach Süßigkeiten, wie bei einer Unterzuckerung.
Aufgrund der Seltenheit, ohne Nebennieren zu leben, gibt es, selbst bei den besten Ärzten, keine Erfahrungen mit Sport ohne Nebennieren. Aber vielleicht gibt es ja doch Gleichgesinnte!

Schade ist jedenfalls, das ich meine Bestzeiten niemals mehr erreichen kann, geschweige den, sie überschreiten. Aber es gibt wichtigeres im Leben: Gesundheit!
Schönes Restwochenende!

Ich kann Dir zwar keine Tipps geben oder Erfahrungen schildern, aber ich finde es super dass Du nach der Therapie wieder den Einstieg suchst und sicher auch schaffen wirst!

... und bezüglich Bestzeiten - das was Du bisher gelaufen bist, sind doch absolute Bestzeiten, die müssen nicht verbessert werden

Wünsche Dir viel Erfolg beim Wiedereinstieg!!

Hallo,

schön daß Du wieder da bist und daß Du es geschafft hast.

Das Laufen wird Dich endgültig wieder zurückholen.

Mit Hydrocortison kenne ich mich nicht so aus. Aber wenn Du keine NN mehr hast gibt es doch auch mit anderen Hormonen Probleme.

Im Sport dürften Dir besonders die Androgene erhebliche Schwierigkeiten machen wenn sie fehlen. Bist Du da gut substituiert ? Ein guter Endokrinologe muß sich meiner Meinung nach doch auch mit der Wechselwirkung durch Sport auskennen. Ich weiß das ist Wunschdenken aber ich hab immer wieder mal diesen Anspruch.

Daywalker_82 hat geschrieben:Hallo zusammen!
Nach langer Zeit melde ich mich, nach knapp zwei Jahren Kampf gegen den Krebs wieder zurück. Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe ich den Kampf gewonnen und beginne somit wieder langsam mit dem Lauftraining. Ich kann es einfach nicht lassen

Meine Geschichte in Kurzform:
- Hodenkrebs festgestellt im November 2007
- Drei große Operationen im Bauchraum, an der Lunge und Entfernung beider Nebennieren
- 12 Chemotherapien
- 3 Hochdosis-Chemotherapien mit Stammzellentherapie

Langsam sind die Blutwerte wieder im normalen Bereich. Aufgrund der Entfernung der Nebennieren bin ich auf die tägliche Zugabe von Hydrocortison angewiesen. Und aufgrund der Operation ist meine linke Lunge noch nicht ganz wieder in der alten Position und ist etwas eingeschränkt.

Hat irgendjemand Erfahrungen mit Sport mit Hydrocortison oder nach Chemotherapie?

Ich merke jedenfalls, auch wenn ich eine Dosis genommen habe, dass ich nach ca. 20min einen starken Leistungsabfall habe und das Training abbrechen muss. Hinzu kommt ein tierisches Verlangen nach Süßigkeiten, wie bei einer Unterzuckerung.
Aufgrund der Seltenheit, ohne Nebennieren zu leben, gibt es, selbst bei den besten Ärzten, keine Erfahrungen mit Sport ohne Nebennieren. Aber vielleicht gibt es ja doch Gleichgesinnte!

Schade ist jedenfalls, das ich meine Bestzeiten niemals mehr erreichen kann, geschweige den, sie überschreiten. Aber es gibt wichtigeres im Leben: Gesundheit!
Schönes Restwochenende!

Klasse Einstellung Finde ich wirklich super
Vergiss die Bestzeiten, habe Spass am Laufen.
Meine Frau macht momentan auch so schwere Zeiten durch und ich versuche sie zu Sport zuermutigen.Gestern ist sie sogar mit unserer Tochter 2km laufen gegangen.

Gruss Thomas

Schau mal hier er wird auch hormonell substituiert, hat aber noch NNs, vielleicht kannst Du ihn anmailen.

Hallo Daywalker,

willkommen zurück und erstmal Hut ab vor Deinem Kampf! Gut gemacht!
...und ich jammere wegen einer Stressfraktur...


Erfahrungen kann ich Dir nicht direkt bieten, ich weiß aber, dass dauerhafte Behandlung mit Hydrocortison den Cortisolspiegel im Körper erhöht. Daraus ergibt sich eine höhere Infektanfälligkeit, ein schlechterer Stoffwechsel u.s.w..
Normalerweise ist Ausdauersport ein sehr gutes Mittel um den Cortisolspiegel im Körper zu senken. Nur Wettkampfsportarten, Coffeein und Co sind kontraproduktiv.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG
Marion
(traurig wegen langer Laufpause...)

Hallo Daywalker,
Schön das Du es geschaftt. hast. Ich wünsche Dir das Du Deine Ziele errechst.
Bei mit hat die Chemo erst angefangen. Bin ja mal gespannt. Habe auch vor während der Pause so weit möglich laufen zu gehen.
Bin aber schon zufrieden das nach meiner Brust-OP es schon wieder 7 km sind in einer ´Stunde.

Schöne langes WE

viel Erfolg weiterhin auf deinem Weg, toll!

Hi
Um dir Mut zu machen, will ich mich auch als Betroffene outen. Ich hatte verg. August eine 8-stündige große Bauch-op wegen Ovarialkarzinom. Dabei wurden neben beiden Eierstöcken, Gebärmuter, Teilen des Bauchfells auch 44 Lymphknoten entfernt. Anschließend 6 Zyklen Chemo, abgeschlossen Ende Dezember/Anfang Januar. Obwohl die Physios mir angekündigt hatten, ich würde nur noch ein bisschen Nordic Walking machen können, laufe ich inzwischen schon wieder bis 20km.
Zu deinem Problem mit den NN kann ich dir allerdings auch nichts sagen. Hast du nicht die Möglichkeit, den Cortisolwert vor, während und nach dem Laufen mal zu messen, z.B. mit einer Speichelprobe? Dann könntest du evt besser abschätzen, was passiert.
Ich finde es klasse, dass du versuchst wieder zum Laufen zu kommen. Es ist zwar hart, aber es gibt einem doch wieder das Gefühl zu leben.
Ich wünsch dir viel Erfolg!
dextrine

Hallo Daywalker,

ich kann dir zwar leider auch keine Tipps geben, aber ich finde es toll das du den Kampf gegen den Krebs gewonnen hast. Und was deine Bestzeiten angeht, kann ich den anderen nur zustimmen: das sind ja schon mega Bestzeiten und kaum zu toppen

Ich wünsch dir, das du all deine weiteren Ziele erreichst und immer viel Spass beim Laufen!!...und vor allem ganz viel Gesundheit!!!

Grüßle mango

Daywalker_82 hat geschrieben:Ich merke jedenfalls, auch wenn ich eine Dosis genommen habe, dass ich nach ca. 20min einen starken Leistungsabfall habe und das Training abbrechen muss. Hinzu kommt ein tierisches Verlangen nach Süßigkeiten, wie bei einer Unterzuckerung.

verkleinere die Dosis, dafür auf mehrere Gaben aufteilen. Cortisol hat eine HWZ von ~1h. Eine ausreichend hohe Dosis löst einen Zuckerschub aus, den der Körper durch Insulin nach kurzer Zeit ins Gegenteil umgekehrt. Da gilt wie oft: ausprobieren.

Wie die es auch hier machen: Morbus-Addison Forum • Thema anzeigen - Morbus Addison+Hashimoto: Dosierung bei Sport Morbus Addison ist ja was die NNR angeht, das gleiche. "Bei Sport einfach nach Gefühl ausprobieren und mehr oder weniger Cortison nehmen". Und "ich habe auch nicht das gefühl dann zuviel genommen zu haben (keine fressattacken:-)" kommt auch bekannt vor.

Hallo Daywalker,

ich wünsche dir viel Spass beim weiterlaufen. Auch ich hatte einen Monat später als du eine Hodenkrebsdiagnose, allerdings mit viel besserem Verlauf, bei mir wurde es sehr früh erkannt. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass viel mehr geht als man glaubt. Dein Körper wird dir genau sagen, was geht oder nicht. Ich z.B. bin davon überzeugt, dass mir das Laufen darüber hinweg geholfen hat. Bin jeweils schon wenige Tage nach der Chemotherapie Laufen gegangen... für mich war das mein Weg. Wie gesagt, meines war fast ne Bagatelle im gegensatz zu deinem... Ich möcht dir nur Mut machen jeden Moment im Freien zu Genießen.

Gruss Theo

Wünsche dir auch alles Gute und viel Erfolg auf deinem Weg!