Ich war dieses Jahr bei den 4 Trails dabei und mein Eindruck ist zwiespältig: Auf der einen Seite perfekt organisiert, wunderschöne, eindrucksvolle Landschaft, tolle und einmalige Erfahrung eines Etappenlaufs, auf der anderen Seite (und das teilten auch andere Teilnehmer) zu wenig "Laufen". Es gibt nur wenige Abschnitte, die für unsereins Hobbyläufer schönes Trailrunning sind (die Salomon-Elite-Läufer sehen das sicherlich anders!).
Die Etappen bestehen zu großen Teilen entweder aus steilst bergauf steigen (so wie die letzten drei Kilometer zur Keschhütte, oft sogar steiler) und steilst bergab stürzen (so wie die drei Kilometer vom Scalettapass nach Dürrboden). Strecken wie - wenn ich weiter als Vergleich den Swiss Alpine heranziehen darf - der Panoramatrail oder die Zügenschlucht, die einfach LAUF-Genuss pur in schöner Landschaft bieten, nahmen insgesamt zu wenig Raum ein für meinen Geschmack. Mir scheint, es wurden imposante Zahlen gesucht (10.000 Höhenmeter) und nicht immer auf den Trailspaß geachtet.
Das heißt nicht, dass ich bereue, mitgelaufen zu sein. Nein, nein, ich würde mich auch wieder anmelden. Aber ein klein wenig sind meine Erwartungen doch enttäuscht worden. Ich hatte vier K42 hintereinander erwartet ... im Vergleich zu den Etappen der 4 Trails ist der K42 aber ein flacher Marathon.
Richtig begeistert war ich nur von der 2. Etappe, die ist genial: Ebenfalls anspruchsvoll, aber landschaftlich atemberaubend! Am meisten enttäuscht hat mich die 1. Etappe: Hier ging es teilweise abgerutschte Skipisten hoch und runter, nur um Höhenmeter zu schrubben, obwohl es parallel wunderschöne Trails in der Höhe gibt.
Dennoch möchte ich die Schrecken vor den Anforderungen etwas nehmen. Ich habe die 4 Trails letztes Jahr gemacht, um wieder Grundlage aufzubauen. Ich war erst seit März wieder im regelmäßigen Training, nachdem ich im Jahr zuvor sehr krank war, drei Mal operiert wurde und immer wieder aussetzen musste. Dennoch konnte ich mich im vorderen Drittel platzieren und war nie von Zielschlusszeiten gefährdet ... und das, obwohl ich in Hamburg lebe.
Es sollte also für Euch ebenfalls locker machbar sein.
Viele Grüße,
Andreas