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Marathon an den Nagel !

Marathon an den Nagel !

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Ja wer schreibt den da???

Denke Ihr habt bereits mitbekommen, dass ich die Startnummer weitervergegeben habe
und somit am Züri - Marathon nicht mitlaufe!

Letzten Sonntag habe ich meinen 30iger absolviert.
Genau genommen waren es anscheinend 29.6Km.
War es in flotten 2.48.54h gelaufen.
Mein Vorhaben wurde schon die Woche zuvor besprochen und mein
Lebenspartner sicherte mir Unterstützung zu indem er die
letzten 10km mitlaufen wird. (Sein Knie lassen nur noch Strecken
bis 15Km schmerzfrei zu alles darüber hinaus verursacht Knieschmerzen!
Hab bereits Tage zuvor mein Trinkpensum erhöht und am Samstag
hatte ich mit dem Training pausiert da es ja am Sonntag eine
lange Einheit wird.
Wie vorgenommen startete ich gegen 13.30H.
Gut gerüstet mit Trinkflasche, Müesliriegel, Bonbos ging es los.
Ich habe mir berechnet die Strecke im 6.30iger Tempo zu laufen.
Da ich aber nicht ein verbissener Zeitkontrollierer Freak bin
habe ich nur Stichprobemässig mich nach der Zeit orientiert.
Bei Km 2.5 war ich bereits innert 13Minuten angekommen. Huch, viel
zu schnell als vorgenommen. Kein Problem jetzt ging es eine
scharfe Steigung rauf ca. 150m mit über 12% Steigung. Da war es
kein Problem mit dem Tempo auf Stufe hyperlangsam zurück zu fahren!
Beim Punkt Km 4.5 war ich ca. nach 23Minuten angekommen.
Jetzt war die Streckenführung nur noch Flach während den nächsten
10.8Km. es ging wunderschön dem Fluss entlang.
Beim Wendepunkt der ca. 20 Km Strecke war ich in ca.56 Minuten angekommen.
Es hatte viele Sonntagsspaziergänger unterwegs. Einige winkten und
andere blickten mich bewundert an. War irgedwie toll diese
Stimmung.
Hatte bereits auf dem Hinweg etwas Wasser getrunken und dann auch
auf dem Rückweg wieder in Abständen. Habe auch in kleinen
Häppchen den Riegel gegessen (aufgeteilt auf einer Strecke von 10Km. Habe viele schöne Dinge studiert, der bevorstehende Geb. meiner Schwester (jüngere) zu dem ich eine Geburtstagsgeschichte
in Reimform verfasse resp. bereits verfasst habe.
An Euch im Forum. Meine Bergwanderungen hab ich mir in die
Erinnerung zurück geholt usw.

Bei Km 15.5 ging die Streckenführung während 2km sanft steigend voran und
die letzten 500m dann nicht mehr sanft sondern eher eine mittelmässige Steigung rauf.

Dann ging es noch gut 2.5 Km Richtung nach Hause wo bereits
mein Herzblatt mir entgegen tänzeln kam. Gemeinsam gingen wir
noch ein Stück Richtung nach Hause und überquerten die Brücke
und jetzt wurde noch mals die 9.3Km Hausrunde gelaufen.
Es ist diese Runde mit den beiden besagten Steigungs-Elementen drinnen.

Ca. bei Km 25 wurden mir die Füsse müde und so macht es mir eigentlich keinen Spass mehr zu laufen.
Ich analysierte meine Empfindungen diesbezüglich und machte mir auch Gedanken
zu meinen Vorstellung betreffend `Spass am Laufen und Laufvergnügen`!
Als diese letzte Runde absolviert worden war und wir daheim
angekommen waren machten wir noch einen kleinen Walk zur Abrundung

indem wir noch ca 600meter auslauften und so konnte ich
auch mit den Gedanken wieder in die Realität zurück kommen resp.
aus der Art Trance retour kommen.
Bilanz:
Ich sehe für mich irgendwie nichts Genussvolles in so langen Strecken und ich mag
solche Laufeinheiten eher nicht. Hab somit
gestern kurzentschlossen meine
Startnummer
weiterverkauft und will mich wieder wie bis anhin auf meine Disziplin den
Kurzstreckenwettkämpfe
von 5-15Km konzentrieren.
Ich liebe Tempoläufe und solche sind für mich auf Strecken ab 20Km zu
vergessen.

Mein Freund ist darüber nicht unglücklich, jetzt wird es wieder wie vorher als wir
gemeinsam
die gleiche Ziele traniniert haben.

Weitere Gedanken dazu: wieso soll ich nach etwas greifen was nicht mir entspricht!!!
Meine Mutter sagt in solchen Situationen: wieso in die Ferne schweifen wenn
das Gute liegt so nah.

....und für mich ist meine Disziplin das Gute!!


Übrigens hatte ich am Tag danach keine müde oder schwere Beine.
Auch die Füsse erinnerten sich nicht einmal daran am Sonntag
am Stück gegen die 30Km abeglatscht zu haben. Witzig!!!!

LG Steppi


PS. Mein Herzblatt war sehr stolz ob der Leistung.
Findet aber auch, dass es nicht meine Welt wäre (Marathon-Läufe)

2.PS. bitte Schreibfehler nicht mitlesen :D

3.PS.
Nicht, dass Ihr denkt ich sei nicht erschöpft gewesen:
Beim kann der Blutdruck relativ schnell in die Tiefe sacken. 2 Stunden nach dem Lauf war
dieser noch immer 58/103.
Der Puls erholte sich jedoch rasch! War beim Messen auf 60 wie hoch er nach dem Lauf war hat
mich nicht interessiert da er sicher immer im guten Bereicht lag (hätte jedenfalls nichts
anderes gespürt).
Einen sensiblen Magen macht sich nachträglich noch bemerkbar.



[ Dieser Beitrag wurde von Steppenläuferin am 11.03.2003 editiert. ]

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Hallo Steppi,
ich kenn deinen sportlichen Lebenslauf nicht und weiß jetzt nicht ob das dein erster Marathon gewesen wäre.
Erstmal gibt es gegen die Entscheidung gar nichts zu sagen. Marathon muß man nicht laufen. Der Marathon selber ist für den Körper auch gar nicht so gesund. Das Training dafür schon.
Laufen im Bereich wo dich die Kraft verläßt ist nicht schön. Und das passiert beim Marathon zwangsläufig. Ich glaub da können viele Forumsmitglieder schöne Geschichten erzählen welche Gedanken auftauchen wenn der Mann mit dem Hammer kommt. Du verteufelst das Laufen - du holst alle Heiligen vom Himmel - Laufen ...nie wieder...
Viele brechen in dem Moment den Marathon auch ab. Aber das sind nur 8-9 km die du überstehen müsstest. Und das ist alles nichts gegen das unbeschreibliche Gefühl dass dich überkommt, wenn du die Ziellinie überschritten hast...ich kann dieses Gefühl nicht vermitteln...zum Glück..denn es sollen auch nur die erfahren die die Strapazen auf sich genommen haben.
Glaub mir es lohnt sich - wenigstens einmal einen Marathon erfolgreich zu beenden. Ich hoffe es folgen noch ein paar Schreiber die das bestätigen.
Gruß Manfred

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Hallo Steppi!

Ich hab schon 7 Marathons gelaufen! Mein erster Marathon war in Boston 1997. Es war wirklich klasse! 2 Mio. Zuschauer an der Strecke, die jeden lautstark angefeuert haben! Nicht so wie in Deutschland! Hier heißt es schon nach 3 Std "So jetzt können wir nach Hause gehen, kommen nur noch die Langsamen!".

Mein Problem war bisher bei jedem Marathon das ich nach 2 Std (kann fast die Uhr danach stellen!) starke Oberschenkelprobleme bekomme! Es war schon soweit, das ich bei meinen letzten beiden Marathons 2001 aussteigen mußte! Seit dem hab ich mir geschworen, erst wieder einen Marathon zu laufen, wenn ich den "halben" unter 1:15Std. schaffe. Bin ja nun bei 1:17Std. angekommen, also es wird wohl nicht mehr so lange dauern...

Aber meine Paradedisziplin ist halt der Halbmarathon. Wenn ich immer früher gesehen habe, wer beim Marathon vor mir war... Die habe ich auf Halbmarathon teilweise 20 Min geschlagen. Sogar Bogi/M 52 war schon mal beim Marathon vor mir... :(

Thorsten

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Hallo Steppi,

schade, dass du den Marathon abgeschrieben hast. Klar, dass monotone langsame Training ist nicht gerade immer supertoll, ich mag die extrem langen Läufe auch nicht soooo sehr, mache sie aber momentan in einer größeren Gruppe, dass ist schon was anderes, aber der Marathon selbst ist schon ein einzigartiges Erlebnis...

Aber es ist ja letztlich deine Entscheidung, wenn du der Meinung bist, dass es nichts für dich ist wird es wohl dir richtige Entscheidung sein.

Andererseits: Wie sagte schon ein bekannter Politiker: Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern? ;)

Uwe

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5
hallo steppi

erstmal tiefstes mitgefühl für dich. kann verstehen das einem das aushängt. du hast diese strecke geschafft, und würdest einen marathon genauso schaffen. wenn du das nicht willst, hat es keinen sinn. die freude und die lust daran muss von innen kommen. wir marathonis sind, so glaube ich, bessesen von diesen gedanken, empfindungen, schindereien etc. die man auf dem M erlebt. aber am anfang steht der wille einen zu laufen. das muss ein herzenswunsch sein, ein innerer drang, eine persöhnliche herausforderung, die man sich stellt und unbedingt erfüllen will. Marathon ist leidenschaft, ohne diese geht es nicht. alle ankündigungen und noblen vorsätze, verglühen im anblick der 42.195km wie ein zündholz das nicht lange brennt. in dir muss die glut entstehen die die ganze strecke hält. jeden km den du trainierst musst du diesem ziel widmen. jeden tag denke ich an den rennsteiglauf, meine sehnsucht wächst von tag zu tag. all das musst du spühren.

vieleicht ein wenig zu poetisch doch hoffe ich dir ein wenig von dem gegeben zu haben was dir vieleicht noch fehlt.



Spike
:roll:

[ Dieser Beitrag wurde von renato am 11.03.2003 editiert. ]

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Hallo Steppi!
Alle Achtung, dass Du so kurz vor Deinem Ziel die Entscheidung triffst, den Marathon doch icht zu laufen! Ich glaube die Entscheidung ist Dir bestimmt nich leicht gefallen, aber wenn Du der Meinung bist, es ist nichts für Dich, ist es bestimmt besser so. Ich wollte ja eigentlich auch dieses Jahr einen M laufen, habe es aber auch ersteinmal auf das nächste Jahr verschoben, weil ich glaube das ich mich zu Zeit damit nur quälen würde. Ich glaube im nächsten Jahr bin ich, was lange Läufe angeht, erharener. Außerdem kenne ich dann mehrere Leute und schließe mich dann einer Trainigsgruppe an.
Vielleicht war das auch bei Dir ein Punkt, der es erschwert hat, das Du immer alleine trainiert hast. Als ich meine 26 km gelaufen bin, waren wir mit 10 Leuten unterwegs und das war nur toll.

Ich bin mir sicher, irgendwann wirst auch Du einen M laufen. Wie Spike schon sagte, man muß dass aus tiefstem Herzen wollen. Ich habe schon mit 20 Jahren, bevor ich angefangen bin zu laufen, gesagt das ich bevor ich 40 Jahre werde, einen M finishe.

Und nun, gib Gas und erzähle uns von Deinen tollen Erfolgen in den 5km - 15 km Wettkämpfen. Wirst bestimmt bald die 5 km unter 20 Min. laufen. Und wenn Du das gepackt hast, sagst Du mir, wie ich die unter 25 Min. schaffe. ;)


Gruß
Daggi :bounce: ;)

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Die Stellungnahme unserer Marathonis ist extrem überzeugend. So schön habt ihr bisher noch nie über Eure Empfindungen gesprochen. Oder doch? Ich denke, ich spreche nicht nur für mich: Es hat was, Euren Gefühlen und damit auch Euch so noch näher zu kommen.
Auch Steppi ist mir durch diesen Bericht näher gekommen. Aus jeder Zeile spricht die Freude am Laufen, an ihrer Leistung. Die Erkenntnis, bis hierhin und nicht weiter, war sicher hart. Wir wissen ja alle, wie sehr sie sich ihrem Ziel gewidmet hat. In ihr brannte beim Training das gleiche Feuer wie in Spike. Wenn es zum Marathon jetzt auch noch nicht ganz gereicht hat, so ist sie in der Perlönlichkeit und auf dem Weg zu sich selbst einen großen Schritt nach vorn gekommen: Sie hat ihre Grenzen erfahren, sich damit auseinander gesetzt und eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, die an diesem Lebenspunkt genau richtig für sie ist. Statt vielleicht verbissen hinter dem großen Ziel herzulaufen, läuft sie mit Freude weiter und wird auf den kürzeren Strecken garantiert noch so manchen Erfolg einheimsen. Hochachtung vor der Entscheidung.

Grüße von
Phönix

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Hallo Steppi,

Respekt vor Deiner Entscheidung!

Spike hat recht. Marathon läuft sich nicht mal ebenso, auch wenn der Trainingsplan noch so gut ist und pedantisch eingehalten wird. Beim Marathon ist eben oft nicht der Weg das Ziel. Auf diesem Weg erkennt man Grenzen. Jeder! Und Grenzen beengen, deshalb sind sie unsympatisch.

Gerade wenn diese Grenzerfahrungen gemacht wurden, sind die Empfindungen unglaulich, nachdem diese Strecke geschafft ist. Und sie ist nur zu schaffen, wenn Du sie schaffen willst.

Natürlich ist es schön, wenn Du jetzt wieder so wie früher und mit Deinem Herzblatt zusammen laufen kannst. Aber willst Du das wirklich oder bist Du (läuferisch) nicht schon viel weiter?

Hast Du nicht evtl. all Deine heimlichen, längst vergessen geglaubten, Vorbehalte gegen die Strecke sofort wieder hervorgekramt und als unabänderliche Tatsachen akzeptiert? Vielleicht auch indirekt unterstützt durch Dein Herzblatt? Und das alles wegen einem mißglückten Trainingslauf? Aber war der wirklich mißglückt? Wie war er auf den ersten 25 km?

Ich kenne Dich noch nicht lange. Kann es sein, dass bei Dir alles perfekt klappen muß? Es gibt keine perfekte Marathonvorbereitung!!Aber glaub mir: es gibt perfekte Gefühle, wenn Du nach 42,195 km über die Ziellinie läufst!

Überlege einige Zeit, was Du läuferisch wirklich willst. Dein Entschluss, die Start-Nr. zu verkaufen, erscheint mir spontan!

LG, Bogi

Marathon an den Nagel !

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Original von DAGGI:
Hallo Steppi!
Alle Achtung, dass Du so kurz vor Deinem Ziel die Entscheidung triffst, den Marathon doch icht zu laufen! Ich glaube die Entscheidung ist Dir bestimmt nich leicht gefallen, aber wenn Du der Meinung bist, es ist nichts für Dich, ist es bestimmt besser so. Ich wollte ja eigentlich auch dieses Jahr einen M laufen, habe es aber auch ersteinmal auf das nächste Jahr verschoben, weil ich glaube das ich mich zu Zeit damit nur quälen würde. Ich glaube im nächsten Jahr bin ich, was lange Läufe angeht, erharener. Außerdem kenne ich dann mehrere Leute und schließe mich dann einer Trainigsgruppe an.
Vielleicht war das auch bei Dir ein Punkt, der es erschwert hat, das Du immer alleine trainiert hast. Als ich meine 26 km gelaufen bin, waren wir mit 10 Leuten unterwegs und das war nur toll.

Ich bin mir sicher, irgendwann wirst auch Du einen M laufen. Wie Spike schon sagte, man muß dass aus tiefstem Herzen wollen. Ich habe schon mit 20 Jahren, bevor ich angefangen bin zu laufen, gesagt das ich bevor ich 40 Jahre werde, einen M finishe.

Und nun, gib Gas und erzähle uns von Deinen tollen Erfolgen in den 5km - 15 km Wettkämpfen. Wirst bestimmt bald die 5 km unter 20 Min. laufen. Und wenn Du das gepackt hast, sagst Du mir, wie ich die unter 25 Min. schaffe. ;)


Gruß
Daggi :bounce: ;)
Hallo Daggi,

das hast du ja noch gar nicht erzählt, oder ist mir da was durchgegegangen? Also doch nächstes Frühjahr in Hamburg?


;)

Uwe

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hey steppi,

respekt vor deiner entscheidung auch von mir.
ich halte deinen entschluss für richtig(wenn auch schade), weil man in seiner freizeit nur dinge tun sollte die einem spass machen.
die startnummer zurückzugeben ist genauso schwer wie einen M zu laufen oder die 5km unter 20min.

msg chris

Marathon an den Nagel !

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Hallo Steppi,

jetzt ist es auch an mir ein paar Sätze zu Deinem Entschluss zu schreiben. Vorweg nur eins: Meine absolute Hochachtung vor Deiner Entscheidung. Ich bewundere Deinen Mut und Deine Konsequenz. Und Du - oder der eine oder andere - wird jetzt ein "aber" erwarten, aber es kommt keines.

Warum schreibe ich das? Vielleicht, weil ich Dich im Moment so gut verstehen kann. Wie Du bin ich mitten im Training für den ersten Marathon, wie Du habe ich mich am Sonntag das erste Mal in meinem Leben über die 30 KM gequält, ich habe das Laufen verflucht, meinen Entschluß, den M zu laufen, den Himmel, die Hölle und den Spitz, der wieder hinter meinen Hosen her war. Ich habe das erste Mal das Laufen als Zwang erlebt und nicht als Spaß, als Freude an der Bewegung - und, ich habe trotzdem nicht den Mut vor mir selbst gefunden, den Gedanken an den M aufzugeben.

Heute sehe ich es etwas anders, aber das ist eine andere Geschichte. Also, ich kann Dich verstehen und ich sage auch nicht, dass Du irgendwann wieder für den M trainieren wirst - ich hoffe nur, dass Du immer mit Spaß und mit Freude laufen wirst - und dabei ist es doch vollkommen egal, ob es 4,2 , 10, 21, 42 oder 100 Kilometer sind...

Keep movin`

Dieter

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Hallo, Steppi!

Es ist ja schon fast alles gesagt...

Zu bestimmten Gelegenheiten (dies ist so eine) nehme ich ein kleines Büchlein aus meinem Regal; es heißt "Die Kunst der Weltklugheit". Darin sind Lebensweisheiten eines Jesuitenpaters aus dem 17. Jahrhundert aufgeschrieben. Ganz zu Anfang heißt es dort:

Herz und Kopf, die beiden Pole der Spannweite unserer Fähigkeiten: eines ohne das andere ergibt nur Halbheit. Verstand nützt nichts ohne Gemüt. Mit dem Herzen allein aber ohne Kopf schlägt alles fehl: in der Ehe, im Beruf, in der Gesellschaft.

... und im Sport, möchte man ergänzen.

Das fiel mir ein, als ich heute alle Posts las und dachte, daß Du dem ganzen Schlamassel vielleicht dadurch auch noch etwas Positives abgewinnen kannst.

Gräm` Dich nicht!

H.-J.

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Original von Marathon Man:
hey steppi,

respekt vor deiner entscheidung auch von mir.
ich halte deinen entschluss für richtig(wenn auch schade), weil man in seiner freizeit nur dinge tun sollte die einem spass machen.
die startnummer zurückzugeben ist genauso schwer wie einen M zu laufen oder die 5km unter 20min.

msg chris

5km unter 20 Minuten zu laufen ist doch nicht schwer...

Thorsten

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[quote]
Original von neunstein:
...ich habe das Laufen verflucht, meinen Entschluß, den M zu laufen, den Himmel, die Hölle und den Spitz, der wieder hinter meinen Hosen her war.

Hallo Dieter.

Sind das eigentlich zulässige Hilfsmittel? :D


@Steppi
Chapeau. ;)


Tschüß SaM

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42,195 km am Stück zu laufen, ist so ziemlich das bescheuerste, was ich mir so vorstellen kann.

Gut, dass ich das Forum Laufen-Aktuell noch nicht kannte, als ich meinen ersten Marathon gelaufen bin. All die Super Läufer, die 4 -5 mal die Woche trainieren und jede Woche mindestens 42 km, also eine Marathon laufen. Trotzdem machen sie sich die Hose voll, ob sie es wohl schaffen, einen Halbmarathon oder gar ein Marathon zu laufen. Da hätte ich sicher jeden Mut verloren, einen Marathon zu laufen.

Aber trotz allem habe ich zwei Marathon gefinished.

Training unter aller Sau. Halbes Jahr vorher angefangen. Im Schnitt ca. zwei mal die Woche und nicht mehr als 20 km gelaufen. Das Ganze mit Übergewicht und einem BMI von 28.

Ich habe bei meinen zwei Marathon jedes mal über fünf Stunden gebraucht, um ins Ziel zu kommen und war jedes mal Fix und Foxi.

Ist aber ein echt geiles Gefühl, wenn man trotzdem ankommt. Das möchte ich echt nicht missen. Scheiß egal welche Zeit ich gebraucht habe und als 6989. von 7249 Läufern ins Ziel gekommen bin. Ich bin angekommen.

Also Steppi nichts für ungut. Ich habe mich auch vorher schon zu einem Marathon angemeldet und bin nicht gestartet. Do it again. Melde dich erneut an und laufe, laufe, laufe....

Klar ich möchte nächstes mal auch gerne unter fünf Stunden brauchen. Aber beim ersten mal ist es vollkommen Wurscht, wie lange ihr braucht. Last euch nicht entmutigen. Es lohnt sich.

Meiner Meinung: " Der Weg ist das Ziel."

Und auch nach fünf Stunden gibt es am Straßenrand noch Zuschauer die dir zujubeln.

Gruß Willi

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Vieles ist zum Thema 42.195 km hintereinander zu laufen schon gesagt und ich will nichts wiederholen, deshalb nur kurz meinen Respekt für deine Entscheidung steppi. Wer die kurzen Strecken mag, der soll sich da austoben.

Bei mir war es eher umgekehrt. Ich konnte die Tempobolzerei auf den 5000 oder 10000 m nicht leiden. War mir einfach zu stressig. Ich wollte das Laufen genießen und nicht schon nach 20 oder 45 Minuten halbtot hinter der Ziellinie liegen.

Also die ruhige Schiene angepeilt und schwupps wurden aus den 10000 m 12,5 km, dann ein Halbmarathon und zum Schluss fast vier Stunden am Stück einfach nur laufen, einen ganzen Marathon lang. Klar, viele halten mich für bescheuert, aber mir gefällt es und so werde ich auch in diesem Jahr wieder einen Marathon mitlaufen. Es ist wirklich eine Frage der Einstellung. Wenn es im Kopf passt, dann stören auch die Qualen der letzten 7 km nicht mehr.

Marathon an den Nagel !

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Hallo zusammen und alle die mir hier geantwortet haben:

als ich euch Informierte über meinen geplatzen Traum vom Marathon,
habe
ich keine Reaktionen resp. Antworten darauf erwartet.
Das Gegenteil ist geschehen.
Gestern abend als ich Eure Reaktionen gelesen hatte musste ich weinen.
Jemand der Bescheid weiss hat mir daraufhin folgendes nahe gelegt:

Ich finde, Du könntest Deinen wahren Beweggrund ruhig mitteilen.
Du musst ja nicht, wie es
Deine Art ist, alles bis ins Detail erläutern und erklären. Es reicht doch, dass Du einen „gewissen
gesundheitlichen Mangel“ einräumst den du – weil Privatsache – nicht näher erläutern möchtest.
Du bist ausgesprochen kämpferisch, finde ich. Das kommt
nicht von ungefähr. So wie
ich Dich sehe – sehen die anderen Dich auch.

In diesem Sinne danke ich Euch allen für den Entgegen gebrachten
Respekt vor meiner Entscheidung.

All die funkelnden Lichter in Euren Augen während Ihr die Leidenschaft Marathon beschrieben habt,
entschädigen mich dafür, dass es für mich nicht hat sein sollen.

Liebe Grüsse Steppi

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Ihr seid wunderbar. Ich hätte nie gedacht, in einem spröden Medium wie dem Netz so kluge, einfühlsame und angenehme Menschen zu finden.
Ich bin sehr froh euch gefunden zu haben.
Knolle

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21
Hallo Steppi!
Jetzt habe ich bestimmt schon vier mal Deinen Bericht gelesen und ich weiß eigentlich immer noch nicht so recht, was oder ob ich Dir etwas dazu schreiben soll. Mit deinem ersten Bericht konnte ich gut leben, war halt Deine Entscheidung, man hat noch einmal darüber nachgedacht und dann war es O.K.
Aber jetzt, nachdem Du uns deine wirklichen Beweggründe mitgeteilt hast, mach ich mir Sorgen (ich bin halt son Typ Mensch). Ich denke oft daran, was es denn nun ist. Ob Du Hilfe brauchst, schwer krank etc. bist. Nicht das Du uns oder mir jetzt mitteilen sollst, was Du hast, sondern mir würde reichen wenn ich wüßte das es nicht so schlimm ist und Du weiterhin Deine Kurz- und Mittelstrecken laufen kannst.
Ich hoffe, dass ich Dir jetzt nicht zu Nahe getreten bin.

Gruß
Daggi :bounce: ;)

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22
Hallo Steppi,

mir geht es ähnlich wie Daggi. Auch ich habe gegrübelt und einige Male Deinen Bericht gelesen. Und sicher ist es anderen Forumisten ebenso ergangen, was schon die hohe Zahl der Views und die seit gestern ausgebliebenen Antworten zeigen.

Aber ich will nicht weiter drängen. Als unverbesserlicher Optimist glaube ich fest, dass es Dir gut geht. Ich freue mich schon auf Deine nächsten Beiträge in altbewährter genialer Manier!

Liebe Grüße, Bogi

:look:

Marathon an den Nagel !

23
Hallo Steppi,
ich habe jetzt auch Deinen Bericht einige Male gelesen - und mit geht es wie Daggi und Bogi. Ich bin zwar noch nicht so lange bei Euch, aber ihr - und ganz besonders Steppi mit dem neugierigen Straußenblick - seid mir sehr ans Herz gewachsen. Und, wenn Du so etwas schreibst, dann mache ich mir einfach Sorgen. Ich hoffe auch, dass es nichts zu Ernstes ist - und, wer weiß, vielleicht hilft es Dir ja, dass es da irgendwo in Deutschland Daggi`s, Hajott`s, Marathonman`s, Waldi`s, M52er und Wiesenstampfer gibt, die an Dich denken.

Und, die letzten beiden Sätze von Bogi hätte ich nicht besser schreiben können. :) :) :)

Viele Grüße

Dieter

Marathon an den Nagel !

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He, bitte mich mal nicht vergessen, ja??? Auch ich hatte gestern einen Kloß im Hals, als ich steppis post gelesen hab, wollte aber nicht irgendeinen Müll drauf antworten. Was immer dich auch plagt, steppi - mit deinem unbeugsamen Willen und deiner Energie wirst du auch diese kritische Phase überstehen. Und wenn du Hilfe brauchst - einfach nur in die Tasten hauen. Wir stehen dir alle mit Rat und Tat zur Seite, darauf verwette ich meine asics :) )

Marathon an den Nagel !

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Euer Mitgefühl und Anteilnahme zeugen von sehr viel Menschlichkeit
Hilfsbereitschaft und Zusammenhalten.

Bitte sorgt euch nicht! Ausser einer noch vergrösserten Milz sind schon fast
alle Symptome wieder normalisiert, die lädierte Magenschleimhaut ist
auf bestem Weg der Besserung und auch die Muskelblutung (Wade) im Griff.
Wenn ich mich an bestimmte Verhaltensregeln halte sind mir die Grenzen, aus meinem
eigenen Gesichtspunkt gesehen, nicht mal so eng.

Mich schmerzt ein zerplatzter Traum genau so sehr
wie dass es bei euch allen es auch tut.

Vielen Dank und liebe Grüsse Steppi :rotate:

P.S.
Ich sage mir immer
es gibt schlimmeres auf der Welt!






[ Dieser Beitrag wurde von Steppenläuferin am 14.03.2003 editiert. ]

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Hallo Steppi!

Ich bin kein Freund der "großen" Worte.

Daher von mir für dich einen XXL-Smilie.
Bild



Kepp on Running und gute Besserung.


Gruß Ralf und Charly

Der Weg ist das Ziel.

Marathon an den Nagel !

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Hi Steppi,

eine derartige entscheidung zu treffen zeugt von wahrer größe. auch ich nehme mir vor marathon nur so lange zu laufen wie es mir spass macht. am meisten angst habe ich jedoch genau davor, diesen punkt nicht zu erkennen.
wie du, das potential locker zu haben, aber die vernunft über den ehrgeiz siegen zu lassen, davor ziehe ich meinen hut.
Werde mich sicher noch oft an deine worte erinnern. viele dank für diesen beitrag.





cheers
frank

[ Dieser Beitrag wurde von Frank Becker am 14.03.2003 editiert. ]

Marathon an den Nagel !

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Ja Steppi so etwas selber für sich zu akzeptieren ist wirklich nicht leicht,
dass zeugt wirklich von wahrer Größe.

Aber ich bin sicher du wirst mit deiner Entscheidung glücklich, und wer weiß vielleicht kommst du ja doch noch mal wieder auf dem Geschmack.

Marathon an den Nagel !

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Hallo Steppi,
so geht es im Leben die nicht so schönen Dinge müssen bewältigt werden, dazu braucht es oft sehr viel kraft u. die hast du da bin ich mir ganz sicher. Das sind die Dinge die uns zu dem machen was wir sind , hier u. jetzt. Sie haben dich zu dem wertvollen Menschen gemacht der Du heut bist. Alles Liebe u. Gute
:O Waldi

Marathon an den Nagel !

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Hallo Steppi,

Danke für Deine Worte. Ich denke jetzt sind hier einige Leute wieder etwas ruhiger. Halt den Kopf oben und vergiß das ! :) nie...

Dieter

Marathon an den Nagel !

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ähm, es muss dann wohl "den Läufer1970" heißen :D :look: ...

egal, ich heiße Tino, das geht dann auch

Übrigens muss ich gerade an das Buch "Die Tour meines Lebens" von Lance Armstrong denken. Wass dieser Mann geleistet hat, ist phänomenal. Er hat den Krebs besiegt und ist danach 3facher Tour de France - Sieger geworden. Das zeigt, was bei aller gebotenen Obacht (der Genesung zuliebe) mit Willenskraft erreichbar ist. Ich weiß nicht, ob du das Buch schon gelesen hast, steppi - ich empfehle es dir sehr. Es wird dich aufbauen, glaub` mir.

Gute Genesung
Tino
Gesperrt

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