Banner

Was macht einen Wettkampf besonders?

Was macht einen Wettkampf besonders?

1
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass große Sportveranstaltungen wie der Sportschecklauf, die B2Run Serie oder aber auch der bekannte Berlin-Marathon sich vor Teilnehmern nicht mehr retten können. Leider hat das die Kehrseite, dass die kleineren Veranstaltungen immer mehr Teilnehmer verlieren und somit es teilweise nur eine Frage der Zeit ist, bis diese nicht mehr stattfinden (weil es sich einfach nicht lohnt). Oder irre ich in meinem glauben? Vielleicht kommt es mir auch nur so vor, als ob immer weniger Sportler bei den "Kleinen" mitlaufen?

Und vorallem, was sind die Gründe? Weshalb entscheidet man sich, beim B2Run in München mit 30000 anderen an den Start zu gehen, teilweise 1-2 Stunden auf den eigenen Start zu warten und dann nichtmal Erdinger Alkoholfrei schlürfen zu können, weil es schon weg ist?

Sind es gerade die vielen Leute, die schöne Strecke oder die vielen interessanten Produkte im Rahmenprogramm (Warm-up, Bier, etc.) die diese Massen herholen?

Eure Meinung würde ich gerne wissen, was einen Lauf für euch besonders anziehend macht (was muss in der Beschreibung stehen, damit ihr euch da anmeldet?)

Bin auf eine rege Diskussion gespannt :hallo:
Sportler aus Leidenschaft - und Langeweile ;)
www.purerunner.de

Top Zeiten:
3 km - 10:18 min
5 km - 18:18 min
10 km - 38:28 min

2
Du irrst in deinen Schlussfolgerungen.

Masse zieht Masse an. Daher sorgen große Events dafür, dass aufgrund eines gestiegenen gesellschaftlichen Werts auch Leute teilnehmen, die sich sonst nie im Laufsport versucht hätten. So wird der Lauf ein großes Happening, und niemand außer einer von Zigtausend muss befürchten, als Letzter durchs Ziel zu kommen.

Die Läufer, die regelmäßig an Läufen teilnehmen oder auf Bestzeiten abzielen, favorisieren hingegen schnelle Strecken, gute Organisation und möglichst geringere Fahrtzeiten und -kosten sowie niedrigere Teilnahmegebühren. Die werden den kleineren Läufen somit nicht abspenstig gemacht.

Die großen Massenläufe mögen dafür sorgen, dass sich neue Leute in das "Wettkämpfen" einfinden. Und wenn diese merken, dass ein Himmelgeisthalbmarathon genau so lang ist wie ein Köln-Halbmarathon, aber nur ein Drittel so viel kostet, dann ist der erste Schritt gemacht, dass auch die Kleinen etwas vom Hype abbekommen.

Nebenbei wird von prominenten Stellen berichtet, dass große Events meist Zuschussprojekte bleiben, während die kleinen Läufe einen positiven Beitrag erwirtschaften können.

Edit:

Besonders sind "besondere Läufe". Für viele Boston, New York oder Berlin-Marathon. Oder aber Rennsteig- oder Röntgenlauf. Die adeln einen, oder sorgen immerhin für Gesprächsstoff.

Ich mag Läufe, die "herzlich organisiert" sind, einen läuferischen Erlebniswert haben (Berg- und Tal, Treppenlauf, 100-km-Staffel o.ä.) und die "Lokalkolorit" haben. Ein Lauf in der Heimatstadt ist also wichtiger, als einer anderswo. Und ein Lauf, bei dem Freunde und Bekannte teilnehmen, ist auch schön. Manchmal bekommt man dann sogar außerhalb der Veranstaltung noch kostenlos zu essen und zu trinken :o)

Und dann sind da eben noch "schnelle", bestzeitenfähige Läufe, die natürlich höchstamtlich vermessen sein müssen.

3
Ist wohl Geschmackssache. Ich bekomme beim Anblick von Menschenmassen und Tuchfühlung in denselben relativ schnell einen Anfall à la "Bloß weg hier!"

Ich mag kleine Laufveranstaltungen, besonders wenn sie
- gut mit Öffentlichen erreichbar sind
- eine landschaftlich schöne Strecke haben (nicht rechts und links von Autobahnen verlaufen oder immer geradeaus durch langweilige Häuserschluchten) und nicht zu viel Asphaltanteil
- mir am Ende meine Nettozeit liefern
- ein gutes Kuchenbüffet haben (auf dem Dorf fast immer der Fall)
- akzeptable Duschmöglichkeiten in der Nähe vom Ziel bieten

Na, das ist jetzt mal das Wichtigste ...

Muss dazu aber sagen, dass ich noch nie bei einer Großveranstaltung mitgelaufen bin. Ende Juni weiß ich mehr :nick:

4
Ich finde ein Wettkampf in einer Stadt oder Region, zu der man einen besonderen Bezug hat, besonders reizvoll. Dafür fahre oder fliege ich sogar über mehrere hundert Kilometer, auch wenn die Strecke/Organisation/Prestige des Rennens eigentlich nichts besonderes ist.
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


5
Ich glaube nicht, dass die "großen" Läufe irgendwann die "kleinen" verdrängt haben werden. In meiner Region feiert nicht wenige kleine Volksläufe fast Jahr für Jahr neue Teilnehmerrekorde.

Für mich ist wichtig, dass ich bei einer Veranstaltung als Läufer im Mittelpunkt stehe, mir geht es darum, für meinen Sport bestmögliche Bedingungen vorzufinden. Ich brauche eine funktionierende Zeitnahme (und vielleicht eine Urkunde mit meiner offiziellen Zeit und Platzierung), eine gut ausgeschilderte und mit Kilometermarkierungen versehene Strecke, ein wenig Platz in der Umkleide und eine nach Möglichkeit warme Dusche. Bei diesen Punkten mach ich auch ungern Abstriche. Alles andere "kann weg": Ich brauch kein Rahmenprogramm, keine Band, die mich zu motivieren versucht, im Zweifelsfall noch nicht einmal Zuschauer.

Berlin-Marathon, o.k., ich kann verstehen, warum jemand den läuft, allein schon wegen des Brandenburger Tors. "B2Run" kenne ich gar nicht, und diese SportScheck-Laufserie schreckt mich völlig ab: 22 Euro wollen die, dafür darf ich deren Werbeshirt danach spazieren tragen. Eine Dusche bieten die z.B. beim Lauf in Kassel, den ich mal ins Auge gefasst hatte, gar nicht an. Das ist dann in meinen Augen auch kein Lauf mehr, sondern eine Werbeveranstaltung. Einfach weil so klar wird, dass die Bedürfnisse von Laufsportlern nicht im Mittelpunkt stehen. Da lass ich die Massen gerne ohne mich durch die Stadt walzen.

Was ich, wenn alles oben genannte stimmt, liebe: Kleine Städtchen, engagierte lokale Vereine, eine naturnah verlaufende Strecke.

6
gerry1976 hat geschrieben:Ich finde ein Wettkampf in einer Stadt oder Region, zu der man einen besonderen Bezug hat, besonders reizvoll. Dafür fahre oder fliege ich sogar über mehrere hundert Kilometer, auch wenn die Strecke/Organisation/Prestige des Rennens eigentlich nichts besonderes ist.
Ganz genau so sehe ich das auch.
Fliegen zum Laufen finde ich cool. :daumen:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

8
Foto hat geschrieben: Fliegen zum Laufen finde ich cool.
Ne, ich nicht. Unangenehm, wenn man die im Auge hat, oder noch schlimmer, wenn man sie unfreiwillig verschluckt. Eklig! Baa!

GeorgSchoenegger hat geschrieben:Während des Rennens trifft man dann noch dazu Leute, die gleich schnell laufen wie man selbst!
Stimmt, ist aber noch schöner, wenn die am Ende ein klitzekleines Stück langsamer laufen als man selbst. :D

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

9
burny hat geschrieben:...

Stimmt, ist aber noch schöner, wenn die am Ende ein klitzekleines Stück langsamer laufen als man selbst. :D

Bernd
Mensch Bernd, da sind die Tiroler doch ganz anders gestrickt.

Da gibt es unterwegs kein Hauen und Stechen.

Zum Schluß laufen die zu fünft oder sechst nebeneinander und Hand in Hand über die Ziellinie. :)

10
Ich glaube nicht, dass sich so viele B2Run Teilnehmer tatsächlich bei einem kleinen Stadtlauf einfinden würden.

Mein Arbeitgeber bietet dieses Jahr in drei Städten auch die Teilnahme am B2Run an, ich würde dort aber nie starten. Sollen doch solche Events stattfinden, die vllt. auch neue Läufer ziehen. Wer "ernsthaft" läuft drückt sich dort nicht durch. Ähnliches gilt für die JP Morgan Challenge.

Anstatt also den Freistart durch die Firma zu nehmen laufe ich lieber 1,5 Wochen später bei einem kleinen feinen Stadtlauf, für 12 EUR, toller Organisation und Stimmung bei den Zuschauern. Hinterher gibts Getränke in Mengen, Kuchen und frisches Obst. Parkplätze ums Eck und und und... es gibt so viele Gründe bei kleinen Läufen zu starten, die aber auch nur für Leute interessant sind, die des Laufens wegen kommen.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

11
Sonnenläuferin hat geschrieben:Ich mag kleine Laufveranstaltungen, besonders wenn sie
- eine landschaftlich schöne Strecke haben (nicht rechts und links von Autobahnen verlaufen oder immer geradeaus durch langweilige Häuserschluchten) und nicht zu viel Asphaltanteil
- mir am Ende meine Nettozeit liefern
- ein gutes Kuchenbüffet haben (auf dem Dorf fast immer der Fall)
- akzeptable Duschmöglichkeiten in der Nähe vom Ziel bieten
waldmeister76 hat geschrieben:Für mich ist wichtig, dass ich bei einer Veranstaltung als Läufer im Mittelpunkt stehe, mir geht es darum, für meinen Sport bestmögliche Bedingungen vorzufinden. Ich brauche eine funktionierende Zeitnahme, eine gut ausgeschilderte und mit Kilometermarkierungen versehene Strecke, ein wenig Platz in der Umkleide und eine nach Möglichkeit warme Dusche.

Was ich, wenn alles oben genannte stimmt, liebe: Kleine Städtchen, engagierte lokale Vereine, eine naturnah verlaufende Strecke.
chillie_ hat geschrieben:...laufe ich lieber 1,5 Wochen später bei einem kleinen feinen Stadtlauf, für 12 EUR, toller Organisation und Stimmung bei den Zuschauern. Hinterher gibts Getränke in Mengen, Kuchen und frisches Obst. Parkplätze ums Eck und und und... es gibt so viele Gründe bei kleinen Läufen zu starten, die aber auch nur für Leute interessant sind, die des Laufens wegen kommen.
Danke, dann kann ich mir die Ausformulierung meiner aussagekräftigen Meinung sparen - damit ist fast alles gesagt :D !!!!

Und wenn es doch mal zwischendurch ein "großer" Lauf ist, dann gibt es ja da auch noch gewaltige Unterschiede zwischen den Dauerwerbesendungen für Lifestyle-Läufer und "echten" Läufen! Stellvertretend sei hier mal der Halbmarathon in Venlo genannt.

Gruß
Sönke

13
Ich finde beide Veranstaltungstypen haben ihre Berechtigung. Ich "laufe" bem B2Run, aber ohne jeden Wettkampfcharakter einfach um mit Kollegen/innen mal gemeinsam was zu unternehmen und mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die zwar in der gleichen Firma arbeiten, die man aber sonst nie sieht - und das geht durch alle Hierarchiestufen. Umso besser wenn wir den einen oder anderen überzeugen können, sich an unserem Firmen-Lauftreff aktiv zu beteiligen. Da machen wir dann die Läufe aus, bei denen wir dann ebenfalls starten.

Ansonsten ist mir wichtig: Erreichbarkeit, angemessenes Startgeld, gute Organisation ganz allgeimein, Atmosphäre und Stimmung bzw. Zuschauerfreundlichkeit. Tendentiell meide ich eher Großveranstaltungen.

Außerdem starte ich bei Läufen, deren Veranstalter ich persönlich kenne um deren Arbeit zu unterstützen und zu würdigen. Und natürlich alle Läufe in meiner Heimatstadt.

Gruß Andreas

14
AndreasLauf hat geschrieben:
Außerdem starte ich bei Läufen, deren Veranstalter ich persönlich kenne um deren Arbeit zu unterstützen und zu würdigen. Und natürlich alle Läufe in meiner Heimatstadt.

Gruß Andreas
Als ob Lauf so groß wäre :zwinker5:
Gruß Thorsten
Antworten

Zurück zu „Wettkämpfe und Lauf-Veranstaltungen“