Puls / Verhältnis zu Tempo

Hallo,

ich habe neulich begonnen, die Pulsmessung in mein Training zu integrieren.

Mich würde interessieren, wie euer Puls im Verhältnis zum gelaufenen Tempo steht. Schafft ihr es, in alle "klassischen Trainingsbereiche" (Reg, laDL, loDL, züDL, TDL + Schwellenlauf) reinzukommen?

Mir kommt es komisch vor, dass mein Puls bei einem für mich als locker wahrgenommenen Dauerlauf (z.B. 10km @5:00) bei ca. 160 ist, bei Intervallen (3:30-3:40) und Wettkämpfen (3:50-3:54) aber "nur" auf 180-185 geht. Ich finde das Verhältnis stimmt nicht. Es scheint mir unmöglich, Vorgaben von 130-140 bpm für einen laDL zu erreichen. Aufgrund dieser Werte rechnen mir diverse Trainingsprogramme auf Basis meines alltäglichen Trainings Wettkampfzeiten aus, die ich in der Realität um mindestens eine Minute unterbiete, was auf den "kurzen Langstrecken" Welten sind.

Haben andere Läufer ähnliche Erfahrung? Vielleicht könnten diese Werte mit der Grundlagenausdauer zutun haben? Da ich zurzeit relativ wenig Wochenkilometer absolviere (25-30), könnte dies ja eventuell als Ursache in Frage kommen.

Kurz und knapp: Ohne individuell ermittelten Maximalpuls macht pulsgesteuertes Training wenig Sinn.
Man wird dir hier erst weiterhelfen können, wenn du sagst, ob du deinen tatsächlichen Maximalpuls kennst und wenn ja, wie hoch der ist.

Meine Vermutung: Du hast ihn per Formel ausgerechnet und in Wirklichkeit ist er höher.

Deinen Maximalpuls musst du natürlich bestimmen!

Nehmen wir mal an, dein Hfmax wäre 210.
Dann ist 160 ca. 76%, also lockeres Tempo.
Das ist bei mir ähnlich.

180 - 185 wäre ca. 86 - 88%.
Das ist für einen WK etwas wenig. Bei mir eher 90 - 92%.

Warum willst du 130 - 140, 62 - 67%, erreichen?
Sowas laufe ich nie.
Ich laufe immer über 70%, fast immer über 75%.


Andersrum gerechnet:
Nehmen wir mal an, dein Hfmax wäre 200.
Dann ist 160 ca. 80%.
Etwas hoch für lockeres Tempo, aber gerade noch "zulässig".

180 - 185 wäre ca. 90 - 93%.
Das ist bei mir ähnlich. Würde passen.

140 wäre dann 70%.
Immer noch sehr niedrig.

Vielleicht könnten diese Werte mit der Grundlagenausdauer zutun haben? Da ich zurzeit relativ wenig Wochenkilometer absolviere (25-30), könnte dies ja eventuell als Ursache in Frage kommen.

Das wird so sein.
Langes, langsames Laufen muss man auch trainieren.

Noizy75 hat geschrieben:Mir kommt es komisch vor, dass mein Puls bei einem für mich als locker wahrgenommenen Dauerlauf (z.B. 10km @5:00) bei ca. 160 ist, bei Intervallen (3:30-3:40) und Wettkämpfen (3:50-3:54) aber "nur" auf 180-185 geht. Ich finde das Verhältnis stimmt nicht. Es scheint mir unmöglich, Vorgaben von 130-140 bpm für einen laDL zu erreichen. Aufgrund dieser Werte rechnen mir diverse Trainingsprogramme auf Basis meines alltäglichen Trainings Wettkampfzeiten aus, die ich in der Realität um mindestens eine Minute unterbiete, was auf den "kurzen Langstrecken" Welten sind.

Und selbst wenn du deinen Maximalpuls kennst und der korrekt ermittelt wurde. Alle Rechner und Trainingsprogramme arbeiten mit Durchschnittswerten und Erfahrungen vieler Läufer. Nach dem Gesetz der (nicht manipulierten) Statistik sind es nur sehr wenige, die genau diesen Werten entsprechen werden. Viele kommen dem nahe aber es gibt logischerweise Ausreißer.

Wenn du strickt nach Pulsvorgaben statt Tempi trainieren willst, musst du das berücksichtigen und dein Training entsprechend anpassen. Sonst unter- oder überforderst du dich. Beispielsweise, wenn der Trainingsplan einen Puslbereich von 130 bis 140 für den LaLa vorsieht und du es nicht schaffst, mit einem vernünftigen Lauftempo diesen Bereich zu halten, dann macht es keinen Sinn, so langsam zu laufen, dass du das schaffst.

Lies dir das hier mal genau durch: Laufen mit Pulsmesser

Gruss Tommi

blende8 hat geschrieben:180 - 185 wäre ca. 86 - 88%.
Das ist für einen WK etwas wenig. Bei mir eher 90 - 92%.

Für einen Wenigläufer wäre es gar nicht so ungewöhnlich, beispielsweise im 10er WK einen relativ niedrigen Puls zu haben, da die Ausdauer nicht gut sein kann. Bei 25 Wkm dürften sich 10 km ja wie ein langer Lauf anfühlen (mit 40% der Wochenkm fast schon zu lang)...

@Pinke_Socke: Genau, laut der gängigen Formel läge mein Maximalpuls bei 196, hatte ihn letztes Jahr aber auch mal auf 201, daher habe ich in die Programme 200 als Wert eingegeben. Vielleicht ist er noch höher.

@blende8: Danke für die Rechnungen, sehr interessant! Ich trainiere normalerweise nur nach eigenem Körpergefühl bzw. nach den Geschwindigkeiten, die daraus resultieren, aus reinem Interesse habe ich angefangen, den Puls zu messen und ich komme nur beim Radfahren in den Bereich 130-140. Werde es demnächst auch beim Schwimmen testen. Dahinter steckt aber auch, die Wochenkilometer zu steigern, langfristig würde ich gerne auf 50km kommen, wenn ich aber immer schnell trainiere, brauche ich viel Regeneration und muss Ruhetage einlegen. Würde ich es schaffen, immer mit 130er Puls zu laufen, könnte ich wahrscheinlich schon nächste Woche 50km laufen aber ich habe keine Lust und sehe auch keinen Sinn darin, in einem Tempo zu laufen, was sich für mich nicht mehr rund anfühlt.

@dicke_Wade: Tommi, danke für den Kommentar. Vergisst man manchmal zu schnell, dass kein Programm die ganze Individualität erfassen kann. Man man, ohne GPS und Pulsmesser war ich sowieso schneller als heute, einfach loslaufen und gut ist . Die Seite gefällt mir gut, vielleicht sollte ich auf die dort vorgeschlagene Art mal den Maximalpuls ermitteln.

@D-Bus: genau! Den LaLa mache ich zwischen 12-15km, ich muss jetzt mal den Umfang steigern. Da liegt der Hund letztendlich begraben.