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Mache ich es richtig?

Mache ich es richtig?

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Hallo liebe Community,

ich bin ganz frisch hierher gekommen, verfolge diese Seite allerdings schon einige Wochen.
Ich habe Mitte Juni dann auch mit dem Laufen angefangen und ich hätte nie gedacht, dass es mir so Spaß machen würde. Natürlich hab ich auch einiges übers joggen bereits gelesen usw., allerdings würde ich mir doch gerne mal einen Rat einholen, was ihr so zu meiner "SPort-Aktivität" sagt und ob ihr denkt, dass ich was verändern soll.
Also hoffe ich jetzt mal, dass es okay ist, wenn ich einen neuen Thread eröffne und beginne mal mit einigen Infos zu mir:

- 16 Jahre (w)
- jogge seit 2,5 Monaten
- 2x die Woche (erster Monat nur 1-2x) --> viel öfters geht nicht da Abitur
- laufe mit Freundin, die ca. das gleiche Tempo hat wie ich
-Ziel: 45 min in angenehmem Tempo (nicht zu langsam) durchgehend joggen

Ich habe vorher keinen Kraftsport bzw. Ausdauersport betrieben und fange daher frisch mit dem joggen an. Eine Freundin von mir ist auf dem gleichen (nicht vorhandenen) Stand wie ich und daher motiviert es mich ziemlich, dass ich mit ihr laufe. Am Anfang sind wir für den Cooper-Test laufen gegangen und da ging es ziemlich schlecht. Danach wurde es besser und wir sind auf Distanz gegangen. Mittlerweile laufen wir (im Wald, wo es auch etwas auf und ab gibt) 6 km in (bitte nicht auslachen!) 43min. Wir wollten zunächst uns so weit verbessern, bis wir nur noch 35min brauchen und dann die Strecke so ausweiten, dass wir wieder 45 min brauchen. Dann wieder schneller usw. Noch was: Wir laufen immer im Wald und da gibt es eine Strecke, die ca. 2,4 km lang ist und ich laufe dann immer etwas mehr als 2,5 Runden. Das Problem ist einfach, dass wir so langsam laufen, aber wenn wir schneller laufen, bzw. ich, dann bekomme ich oft Seitenstechen und dann macht das laufen nicht mehr so viel Spaß.

Also bitte helft doch diesem armen Sprössling auf die Sprünge! :)

Vielen lieben Dank fürs lesen und DANKE!! Für die Antworten und so :D

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Achtundzwei hat geschrieben: Mittlerweile laufen wir (im Wald, wo es auch etwas auf und ab gibt) 6 km in (bitte nicht auslachen!) 43min. Wir wollten zunächst uns so weit verbessern, bis wir nur noch 35min brauchen und dann die Strecke so ausweiten, dass wir wieder 45 min brauchen. Dann wieder schneller usw.
Das passt!

Knippi

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OT:
viel öfters geht nicht da Abitur
Die Ausrede Nr. 1 unter Jugendlichen.
Ich spreche aus Erfahrung! :)

Ansonsten: Weitermachen!
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Hmpf da hast du Volt recht. Es geht mir ja eigentlich nicht um die "Ausreden" denn es macht mir ja super Spaß. Nur muss man ja auch gemeinsame Termine finden und ich will sie auch nicht drängen, öfter zu gehn. Wenn ich den Stundenplan mal hab, kann ich ja mal schaun wies zeitlich reinpasst :)

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"Viel öfters geht nicht da Abitur..."

"Abitur" wird dann nacheinander oder nebeneinander ersetzt durch Studium, Beruf, Kinder, Enkelkinder, Tod.

Will heißen: Das ist eine Ausrede, und von meiner Liste due schwächste. Zeit für einen dritten Lauf ist IMMER.

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Abitur mit 16? Ende August?

Na wie auch immer, bring halt mehr Abwechslung rein. Z. B. könntet Ihr 1x die Woche jeden Hügel schnell hoch laufen, und dann langsam wieder runter gehen/joggen, oder mal von einem Baum zum übernächsten sprinten (5 - 10x in einem Lauf, 1x pro Woche).
So gewöhnt Ihr Euch ans schnelle Laufen, ohne dass es zu anstrengend wird (oder zu Seitenstechen führt), und kommt aus dem Schlurfstil raus.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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blende8 hat geschrieben:Die Ausrede Nr. 1 unter Jugendlichen.
Ich spreche aus Erfahrung! :)
Bei dir wundert mich das gar nicht. Ist doch klar, dass du zu nix kommst, wenn ein "Jugendlicher" wie du schon fast 3.000 Postings auf dem Buckel hat. :D

@achtundzwei: Du machst das schon richtig - immer schön sachte steigern. Und wenn du eine Laufkameradin hast, die mit dir harmoniert, ist das Gold wert.

6 km in 43 min. nach 2,5 Monaten Laufen ist völlig ok - andere kämpfen da mit ganz anderen Zahlen. Und das Ziel, Richtung 35 min. zu kommen (also knapp 6:00/km) ist realistisch. Zu lachen gibt's da im übrigen gar nichts. Wer über die ersten ermutigenden Erfolge von Laufanfängern lacht, ist selbst die größere Lachnummer.

Du sagst nichts über Größe / Gewicht - ich gehe mal davon aus, da ist alles im grünen Bereich ?

Ich wünsche Euch beiden viel Erfolg beim Laufen, soll heißen vor allem mal Spaß an der Freud'. Der Rest kommt dann schon. Und wenn dich erstmal der Laufvirus richtig packt, kommen die 3 Einheiten pro Woche auch ganz von selbst.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Achtundzwei hat geschrieben:Damit ihr mir ja nicht schreibt: geh doch einfach jeden Tag laufen.
Wer sowas vorschlägt, würde hier gnadenlos rausfliegen (hoffe ich). Bevor du nicht eine Weltklasse-Eliteläuferin bist, brauchst du deine Ruhetage, um deine Leistung zu verbessern.

3 Tage pro Woche (regelmäßig) wären schon ideal. Irgendwann in vielen Monaten mal 4 oder 5 wäre natürlich noch wirkungsvoller. Aber das ist dann eine Frage der Prioritäten. Solange du einfach nur etwas für deine Grundfitness tun und dich regelmäßig an der frischen Luft bewegen willst, sind 3 Tage pro Woche ideal.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Wer sowas vorschlägt, würde hier gnadenlos rausfliegen (hoffe ich). Bevor du nicht eine Weltklasse-Eliteläuferin bist, brauchst du deine Ruhetage, um deine Leistung zu verbessern.
Uj! Beschützer der überforderten Strohfeuer... ?

Ich glaube, Du hast wenig Ahnung, was alles möglich ist. Vor allem mit 16. Sie suchen aber nicht sofort irgendwelche, lapidare Ausreden.

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.Sie suchen aber nicht sofort irgendwelche, lapidare Ausreden.
Ich fand die Ausrede mit dem Abitur ja auch etwas albern und hab mich dazu geäußert. Aber wir reden hier über einen jungen Menschen, die vielleicht oder auch ganz sicher noch gar nicht einschätzen kann, wie viel höhere einige andere Belastungen im Leben noch sein werden. Und: Gerade heutzutage wird mit dem Abitur ein enorm hoher Druck verbunden, so als hinge der gesamte Lebenserfolg von dieser Note ab.

Sie macht das doch gut. Sie trainiert vernünftig, hat Spaß an der Sache und auch das dritte Training wird sie irgendwann einbauen.

Es muss ja auch nicht jeder gleich mit voller Leidenschaft und riesigem Aufwand am läuferischen Erfolg arbeiten.

Wer weiß: Vielleicht hat sie wirklich Spaß daran und wird noch eine richtig gute Läuferin.

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crsieben hat geschrieben:Ich fand die Ausrede mit dem Abitur ja auch etwas albern und hab mich dazu geäußert. Aber wir reden hier über einen jungen Menschen, die vielleicht oder auch ganz sicher noch gar nicht einschätzen kann, wie viel höhere einige andere Belastungen im Leben noch sein werden. Und: Gerade heutzutage wird mit dem Abitur ein enorm hoher Druck verbunden, so als hinge der gesamte Lebenserfolg von dieser Note ab.

Sie macht das doch gut. Sie trainiert vernünftig, hat Spaß an der Sache und auch das dritte Training wird sie irgendwann einbauen.

Es muss ja auch nicht jeder gleich mit voller Leidenschaft und riesigem Aufwand am läuferischen Erfolg arbeiten.

Wer weiß: Vielleicht hat sie wirklich Spaß daran und wird noch eine richtig gute Läuferin.
Klar muss sie nicht. Dafür braucht sie auch keine Ausreden. Und wie Blende schon geschrieben hat, "ich muss so viel lernen" ist eine typische und (zu) oft benutzte Ausrede.

Andere Sache ist, dass Potatoe täglichen Sport als nicht normal und für Elite vorbehalten hält.

Beide Sachen gemeinsam ergeben typische Verhaltensmuster einer von Adipöse bedrohte Familie. Was hoffentlich hier nicht zutrift.

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RunningPotatoe hat geschrieben: 6 km in 43 min. nach 2,5 Monaten Laufen ist völlig ok - andere kämpfen da mit ganz anderen Zahlen.
Zumal auf unbefestigten Wegen! Als ich anfing, habe ich ein paar Monate für diese Zeit gebraucht :peinlich: . Aber jut ... alt & ab :D .
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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Nein, weder ich noch meine Familie sind über gewichtig und faul. Ich hoffe, du meintest das anders ;)
Was ich wegen dem abi meinte ist, dass ich wegen der Schule mir jetzt nicht gleich 5 Tage die Woche aufbürden möchte. Ich hab das geschrieben, da ich (falls Verbesserungsvorschläge kommen) momentan nicht öfter (als 3mal die Woche) laufen möchte. Kein Grund zur sorge, ich würde nicht laufen wenn es mir keinen Spaß machen würde. Und im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass ich wegen meinem geringen Gewicht gar nicht zu oft gehen sollte. :)

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Keine Ahnung, was das mit der Adipositas soll... Klar: Junge Menschen vertragen durchaus auch mal mehr Training, und durch Schonen ist noch niemand wirklich schnell geworden.

Wir sprechen aber hier über einen durchaus aussichtsreich klingenden Einstieg in den Laufsport. Da sollte man vielleicht das noch zarte Pflänzchen nicht gleich niedertrampeln.

Ich hab versucht, "Abitur" als Hinderungsgrund ein wenig zu relativieren, das scheint geglückt, und für den Anfang reichen drei Trainingstage sicherlich.

Bleiben wir mal bei den 45 Minuten Laufen: Selbst das ließe eine gewisse Variation zu, z.B. einmal ganz locker, einmal etwas schneller und einmal locker mit Beschleunigungen zwischendurch. Vorher ein bisschen Lauf-ABC, nachher ein bisschen Dehnen, und schon hat man eine schöne Trainingsstunde zusammen.

Dann steht einem ersten 5-km-Lauf nichts mehr im Wege, und WENN dann "Blut geleckt" wurde, dann kommt alles weitere fast von alleine.

Erstmal war das doch ein guter, umsichtiger und durchdachter Einstieg.

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Achtundzwei hat geschrieben:Nein, weder ich noch meine Familie sind über gewichtig und faul. Ich hoffe, du meintest das anders ;)
Was ich wegen dem abi meinte ist, dass ich wegen der Schule mir jetzt nicht gleich 5 Tage die Woche aufbürden möchte. Ich hab das geschrieben, da ich (falls Verbesserungsvorschläge kommen) momentan nicht öfter (als 3mal die Woche) laufen möchte. Kein Grund zur sorge, ich würde nicht laufen wenn es mir keinen Spaß machen würde. Und im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass ich wegen meinem geringen Gewicht gar nicht zu oft gehen sollte. :)
Das war gar nicht an Dich sondern an Potatoe gerichtet, der falsche Vorstellung vom Sport und Sportmangel hat.

... und Du sollst so laufen wie es Dir Spaß macht.

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Rolli hat geschrieben:Das war gar nicht an Dich sondern an Potatoe gerichtet, der falsche Vorstellung vom Sport und Sportmangel hat.
Und ich hatte mit keiner Silbe etwas gegen 7x die Woche Sport gesagt, sondern nur gegen 7x die Woche Laufen für einen Anfänger. :zwinker2:

Haben wir das Thema nun durch oder sollen wir einen eigenen Thread aufmachen ?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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OK... vielleicht habe ich etwas übertrieben. Ich reagiere etwas gereizt, wenn ich den Eindruck habe, dass jemand den Kindern Sport (oder Laufen) ausreden will.

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Wie schon gesagt sind 3* die Woche mit viel Abwechslung in Tempo und Strecke für den Anfang ideal. Gerade beim Tempo kann man mit einem Laufpartner viel Spaß haben.
Achtundzwei hat geschrieben:Und im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass ich wegen meinem geringen Gewicht gar nicht zu oft gehen sollte. :)
Da würde ich mir keine Sorgen machen. Die meisten hier können wohl bestätigen, dass man durch Sport auch mehr Appetit bekommt und automatisch mehr isst, natürlich idealerweise gesund und abwechslungsreich. Gerade mit zunehmendem Alter muss man sogar trotz Sport auf die Ernährung achten wenn man nicht zunehmen bzw. abnehmen möchte.

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crsieben hat geschrieben:"Viel öfters geht nicht da Abitur..."

"Abitur" wird dann nacheinander oder nebeneinander ersetzt durch Studium, Beruf, Kinder, Enkelkinder, Tod.

Will heißen: Das ist eine Ausrede, und von meiner Liste due schwächste. Zeit für einen dritten Lauf ist IMMER.
Gerade in schulisch lerngestressten oder beruflich zermürbenden Zeiten, wo das Hirn steht und der Kopf raucht, ist es doch das Schönste und Befreiendste, sich auf Feld- oder Waldwegen im Laufschritt treiben und den Gedanken freien Lauf zu lassen und so die Akkus wieder aufzuladen. Weiß noch genau, wie das bei mir beim Abitur war...damals habe ich zwar noch Fußball gespielt, ich war aber um jedes Fußballtraining dankbar, denn es hat mir zwischen den Lernmarathons unheimlich viel Kraft gegeben. Kann das auch auf das jetzige Berufsleben ummünzen... :nick: PS.: Und lieber "nur" 2x die Woche, als gar nicht :hallo:

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LiveLoveRun hat geschrieben:Gerade mit zunehmendem Alter muss man sogar trotz Sport auf die Ernährung achten wenn man nicht zunehmen bzw. abnehmen möchte.
Wann geht es mit diesem "zunehmenden Alter" eigentlich los? Mit 16? Früher, als wir noch einen Kaiser hatten, sprach man von diesen 7-Jahr-Schüben: 7, 14, 21 usw..

Knippi

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Weiß nicht, ob ich da jetzt nicht alleine dastehe, aber...BITTE OHNE AKUSTISCHE MOTIVATIONSHILFEN! Bin ein strikter Gegner davon...wie soll man da ordentlich abschalten können? Zum Einen dem Berufsstress entfliehen wollen und sich dann trotzdem die Ohren zudröhnen? :klatsch:

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taeve hat geschrieben: Wir hatten damals nen Generalsekretär.
Gut, macht nichts, verstellt ja nicht die Anwort auf die Frage, ab wann es mit dem zunehmenden Alter beginnt :D .

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Wann geht es mit diesem "zunehmenden Alter" eigentlich los? Mit 16? Früher, als wir noch einen Kaiser hatten, sprach man von diesen 7-Jahr-Schüben: 7, 14, 21 usw..
Jetzt wo du es schreibst: Bei mir fing das 'zunehmende' Alter mit 28 an. Passt schon ziemlich gut. Allerdings fällt es genau mit der Diplom-Zeit zusammen. Kann also nur Zufall sein :) .

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Das zunehmende Alter beginnt bei Konzeption und ist nicht aufzuhalten. In einem Moment noch nagelneu, im nächsten bereits so gut wie Rost.
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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LiveLoveRun hat geschrieben:Jetzt wo du es schreibst: Bei mir fing das 'zunehmende' Alter mit 28 an. Passt schon ziemlich gut. Allerdings fällt es genau mit der Diplom-Zeit zusammen.
Stimmt. Zeitgleich zum Diplom habe ich mir die erste (und einzige) Kapitallebensversicherung aufschwatzen lassen. Das war tatsächlich das erste Mal, dass ich über Rente und Lebensabend nachgedacht habe.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Hallo Achtundzwei,

ich lache nicht über euer langsames Tempo und ich nehme auch die Sorge ernst in Sachen Abitur etwas zu verpassen. Dennoch möchte ich dir klar sagen, dass das Abitur (und in der Folge Ausbildung/Studium/Beruf) lediglich die geistige Gesundheit befördern können (wenn man Glück hat), nicht jedoch die körperliche. Die steht und fällt mit dem "bestimmungsgemäßen Gebrauch" deines Körpers. Vielleicht sage ich dir jetzt etwas Neues, denn mit 16 habe ich mich durchaus für alles mögliche interessiert, aber sicher nicht dafür: Die Natur - oder nenn es, wenn dir das aus dem Biologieunterricht mehr sagt: die Evolution - hat den Menschen vor abertausenden von Jahren aus der Riege der Primaten erhoben, indem sie ihn zum "Bewegungswesen" mutieren und SO als Gattung überleben ließ. Der Mensch von vor 10.000 Jahren war perfekt dazu "gestylt" Tiere durch ausdauernde Verfolgung zu Tode zu hetzen. Einfach dadurch, dass er länger gehen und laufen konnte als diese Jagdbeute. Dafür hat die Evolution den Bewegungsapparat, den Stoffwechsel und alle Organe (vor allem Herz-Kreislauf-Funktionalitäten) auf Hochleistungsvermögen getrimmt. Für ausreichend Kühlung bekamen wir die Fähigkeit zu schwitzen, was gegenüber Tieren ohne "Wasserkühlung" einen Riesenvorteil darstellt. Das wurde vor 10.000 bis 20.000 Jahren zur Vollendung gebracht. Und heute? Der moderne Mensch, du, deine Freundin, alle Foris hier verfügen über diesen herrlich perfekten Laufkörper!!! In 10.000 Jahren hat sich an den Körpereigenschaften so gut wie nichts geändert. Wir sind im Durchschnitt größer geworden und infolge medizinischer Fortschritte und mehr Hygiene leben wir deutlich länger. Und nun haben wir ein Problem. Wir: Du, deine Freundin, ich, alle Foris, letztlich alle Menschen.

Wir leben in diesem Körper, den wir so eigentlich nicht mehr brauchen. Niemand muss mehr 20, 30, 40 km am Tag gehen und laufen, um die Ernährung sicherzustellen. Im Schnitt bewegen sich die Menschen der westlichen Welt weniger als 1 km am Tag, deutlich weniger. Manche so gut wie gar nicht mehr. Und werdende, ehrgeizige Abiturienten, so sie nicht gerade ein Sportabi anstreben, gehören potenziell auch zu der Gruppe der Sich-Nicht-Bewegenden. Dieses Problem wird immer drängender.

Warum ist das ein Problem? - Alles was du im Körper hast verkümmert, wenn du es nicht benutzt. Bestimmungsgemäß nutzt. Ich rede da an jemanden hin, der das noch nicht merkt. Mit 16 ist dein Körper noch im Aufbau. In ein paar Jahren ist der Aufbau abgeschlossen, dann verfügst du über scheinbar unermessliche Körperenergie. Auch dann ist schwer einzusehen, wovon ich hier rede. Nichtsdestoweniger ist es Fakt. Fakt, an dem niemand vorbeikommt. Studien haben gezeigt, dass (untrainierte) Körper bereits vor dem Erreichen des 30. Lebensjahres damit beginnen Muskelmasse abzubauen. Dieser Vorgang setzt sich bis ins (hohe) Alter fort, wenn man nicht durch entsprechende Nutzung dieser Muskulatur vorbaut. Das ist nicht immer einfach. Und damit bin ich bei dir: Es gibt für ernsthaft strebende Menschen in jedem Alter Aufgaben, die die freie Zeit beschränken. Bei dir ist es die Schule. Wenn die vorbei ist ... nun dann etwas anderes. Dazu kommen soziale Verpflichtungen: Bei dir Eltern, die dich - für was auch immer fordern - Familie allgemein, Freunde, irgendwelche Engagements freiwilliger Natur, was auch immer. Die schlechte Nachricht: Das wird nicht besser. Es kommt dir sicher nicht so vor aber: Du wirst nie wieder so frei sein und über so viel freie Zeit verfügen wie jetzt. Je älter man wird, umso enger schnürt das tägliche Leben die Bänder der Verpflichtung. Der Tag ist kurz: 24 Stunden minus Arbeitszeit, minus Zeit zum Schlafen, minus Zeit für Verpflichtungen außerhalb der Arbeit - was bleibt da noch?

Ich verstehe, wenn du lernen musst. Das kann aber keinesfalls bedeuten, dass du nicht mindestens dreimal pro Woche die Zeit hast, um deinen Körper zu fordern. Das ist noch immer viel weniger, als er leisten könnte, aber wenigstens ein Anfang. Viele fanden es zu Beginn entsetzlich schwierig sich die Zeit zum Laufen freizuhalten, als sie jedoch Erfolge verzeichneten, die Freude daran spürten, verselbständigte sich das.

"Zeit zum Laufen freihalten". Das ist der springende Punkt. Die drei Läufe pro Woche dürfen nicht zur "Verfügungsmasse" gehören. Es darf nicht so sein, dass du ein Training opferst, wenn die Zeit knapp wird. Wer im Umfeld nicht einsieht, dass du dich bewegen willst (und als Mensch auch musst, um "artgerecht" zu leben), den solltest du mit Beharrlichkeit überzeugen. Die Lauftermine sollen sein wie Zähneputzen: Ohne geht es nicht. Gar nicht. Zähneputzen bewahrt die Zähne vor Zerstörung. Laufen ist nichts anderes: Laufen (Sport) bewahrt den Körper vor dem Verfall!!! Das gilt für alle Menschen, die in ihrem Alltag hauptsächlich oder ausschließlich geistig gefordert werden. Deren Körper nur noch die Funktion hat dem Geist einen "Aufbewahrungsort" zu bieten.

Und nun zum Training selbst: Einer der wichtigsten Aspekte ist die Wiederholungsrate der Trainings. Einmal ist keinmal und zweimal trainiert man, wenn man erworbene Leistung einigermaßen bewahren möchte. So lange man überhaupt keine Ausdauer besitzt, sind zweimal Training pro Woche durchaus geeignet etwas zu erreichen. Doch das ist bei deinem momentanen Status der Trainiertheit vorbei. Du merkst selbst, dass es nicht vorwärts geht. Das liegt unter anderem daran, dass ein drittes Training pro Woche fehlt, dass die Pausen zwischen den Trainings also zu lange sind.

Weitere Defizite ergeben sich aus eurer Methodik des Laufens. Ihr bewegt euch immer im selben Tempo (Argument: Schneller geht gar nicht) und gleich lang. Körperstrukturen stellen einem jedoch nur dann mehr Leistung zur Verfügung, wenn man sie von Mal zu Mal mehr fordert bzw. auch ANDERS fordert. Mit der Absicht jetzt schneller werden zu wollen liegt ihr richtig. Um aber schneller zu werden, muss man auch schneller laufen. Und das könnt ihr! Doch: Ihr könnt das! Es geht gar nicht darum die ganzen 6 km in schnellerem Tempo zu absolvieren. Das wäre freilich aus dem Stand schier unmöglich (und auch nicht sinnvoll). Ihr solltet an einem Trainingstag euer Pensum auf 4 - 5 km kürzen und dann in Intervallen schneller laufen.

Und das geht so: Einlaufen 5 min in eurem langsamen Tempo, dann 3 min deutlich schneller, danach 2 min wieder im langsamem Tempo. Diesen Wechsel zwischen "deutlich schneller für 3 min" und "wieder langsamer für 2 min praktiziert ihr 5 Mal! Ergibt samt Einlaufen 30 Minuten Trainingszeit. Das reicht für den Anfang. Du siehst sicher in dieser "Lauf-Hausaufgabe", wie man die Anforderungen steigern kann. Man kann statt fünfmal das ganze auch sechs- oder siebenmal laufen. In einer anderen Woche verlängert ihr die Intervalle, von 3 min auf vielleicht 4, später auf 5. Wichtig ist dabei, dass ihr auch bei der letzten Wiederholung noch deutlich schneller lauft. Wichtig ist auch: Diese Art Training nur einmal pro Woche! Normalerweise werdet ihr dadurch schneller und zwar auch bei euren anderen beiden langsamen Dauerläufen. Ihr solltet nach längstens 4 Wochen schon merken, dass sich da was tut.

Statt der sturen 5 x 3/2min Intervalle könnt ihr aber auch ein Fahrtspiel machen. Das funktioniert ganz ähnlich, nur dass man keine vorher fixierten Aufgaben läuft, sich dafür am Gelände orientiert. Etwa so: Ihr seht in der "Ferne" eine Scheune und beschließt: Bis dahin laufen wir schneller. Dann aber ausruhen durch langsames Joggen. Dann seht ihr vielleicht einen Hügel und beschließt: Den Hügel nehmen wir jetzt im "Sturm"! Danach wieder bei langsamem Joggen erholen, wenn ihr euch mal übernommen haben solltet, vielleicht auch 2, 3 min gehen. Solche und ähnliche Aufgaben gibt es haufenweise, auch in stadtnahem Gebiet. Überall, wo man laufen kann, lassen sich Wegpunkte festlegen, die man ab"arbeiten" kann.

Nun noch ein Hinweis: Wenn ihr dabei auch mal außer Atem kommt, wenn euch das ziemlich müde macht, wenn das unter Umständen zu körperlich unangenehmen Empfindungen führt, dann ist das kein Zufall. Das nennt man Anstrengung. Anstrengung - da sage ich dir sicher nichts Neues - kann sich unangenehm anfühlen - phasenweise. Ich erwähne das nur, damit ihr nicht meint es in so einem Fall automatisch schon übertrieben zu haben ...

Ich sage nicht: Versucht dreimal pro Woche zu laufen. Ich sage: Lauft dreimal pro Woche, sonst wird das nix. Und ich sage: Dieses "bisschen" Bewegung hat euer Körper dringend nötig. Wenn du dich mit 16 schon daran gewöhnst, dass Lauftage zum Leben dazu gehören, dann wirst du in ein paar Jahren nicht mehr ohne können. Versprochen!

Bitte verstehe diese lange Rede weder als eine Art Predigt, noch als Kritik an dir. Wie könnte ich jemanden kritsieren, der von sich aus das Bedürfnis nach Bewegung spürt und angefangen hat zu laufen. Es geht mir nur um Klar- und Hilfestellungen. :nick:

Alles Gute! Fürs Abi :daumen: und das Laufen :daumen:

Gruß Udo :winken:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Was man noch erwähnen sollte,auch wenn das nicht die Frage war, es gibt kein schlechtes Wetter. Genießt es wenn es mal im Sommer regnet. Freut euch wenn der erste Schnee liegt und jeder Laufschritt knirscht. Erfreut euch an der Sonnen auch wenn es 35°C hat. Das ist das schöne am laufen man kann JEDES Wetter erleben.

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tempo85 hat geschrieben:Was man noch erwähnen sollte,auch wenn das nicht die Frage war, es gibt kein schlechtes Wetter. Genießt es wenn es mal im Sommer regnet. Freut euch wenn der erste Schnee liegt und jeder Laufschritt knirscht. Erfreut euch an der Sonnen auch wenn es 35°C hat. Das ist das schöne am laufen man kann JEDES Wetter erleben.
+1

Jede Jahreszeit hat ihren Reiz :)

Gruss Tommi

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Die letzten 4 Beiträge sollte sich eigentlich jeder (zweifelnde) Läufer ausdrucken und an den Spiegel hängen, da steht alles drin was man wissen muss, zunächst einmal!
Antworten

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