Belastungs-EKG und Stress-Echo haben noch keine eindeutigen Ergebnisse geliefert. Nächste Woche wird noch ein Herz-CT gemacht. Dabei fühle ich mich alles andere als Herzkrank. Aber gut, die Kardiologin kennt meinen Vater und meinen Bruder, die beide schon Herzinfarkte und Bypässe und Schrittmacher und sonst so ein Zeug hinter sich haben. Bei der familiären Belastung geht sie wohl auf Nummer sicher.
Gleichzeitg wurde nochmal mein Blut gescheckt. Alles gut, ich dürfte gar nicht müde und schlapp sein.
So langsam zahlt sich nebenbei auch meine Hartnäckigkeit beim Laufen aus. Schwindelattacken hat es schon länger nicht mehr gegeben, und Strecken bis 8 KM kann ich auch wieder durchlaufen. Ich bin da aber auch echt zäh und renne immer wieder die unsichtbaren Wände an, bis sie zerstört sind
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Und ich schaffe es auch, nach jedem Lauf Positives zu finden, sei es tolles Wetter, gute Laune, ein schneller Abschnitt, der Spaß gemacht hat oder der kleine Umweg, den ich auch noch geschafft habe.
Als zusätzliche Motivation habe ich mir dann eine Pulsuhr geschenkt
. Bin ich die ganzen Jahre treu mit Runtastic durch die Gegend gezockelt, hat mich das Programm zuletzt nur noch genervt. Seit der Abschaltung des schönen Auswertungsprogramms hatte das für mich seinen Reiz verloren. Allerdings trainiere ich nicht für Olympia, da brauche ich keinen ultrateuren Computer am Handgelenk, mit dem ich die Flugbahn zum Mond berechnen könnte.
Nach einem Nachmittag Stöbern und Vergleichen bei Amazon ist es die Polar M200 geworden. Seit Samstag hängt das Ding jetzt an meinem Handgelenk und überwacht jeden meiner Schritte
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Ich bin ganz begeistert von diesem kleinen Stück Technik. Es macht genau, was ich will, nachdem ich mich durch alle Funktionen und Anzeigen und Möglichkeiten gewurschtelt habe. Gut, damit habe ich den kompletten Samstagnachmittag verbracht, aber jetzt ist alles so eingestellt, wie ich es brauche.
Und natürlich habe ich mir auch gleich einen Trainingsplan vom Programm erstellen lassen. Seit meiner Einsteigerzeit bin ich ohne Plan gelaufen. Zeit für etwas Neues. Ich habe den 5 KM-Lauf in Bad Pyrmont im nächsten Juli als Ziel angegeben. Der Plan sieht jetzt erstmal wochenlang Grundlagentraining vor. Ich mache das jetzt mal mit, schaden kann es sicher nicht.
Gestern habe ich angefangen. Mit Uhr und Gatte vor die Tür, Programm geladen und los. Es sah 11 Minuten einlaufen und dann vier Intervalle von je drei Minuten vor, danach 5 Minuten auslaufen. Las sich im Plan schon anstrengender als alles, was ich in den letzten Wochen gemacht habe. Dazu kommt, dass ich hier so gut wie keine Flachstrecken habe. Irgendein Hügel steht immer im Weg. Also Intervall mit Hügeln.
Ging erstaunlich gut. Ich hatte keine Pace-, sondern Pulsvorgaben. Ich kenne meinen Körper ganz gut, also habe ich die Pulsbereiche vorher selber festgelegt. Hat gut geklappt, leicht fühlt sich leicht an und anstrengend auch.
Durch leichtes Vibrieren am Handgelenk wurde ich von der Uhr durch den Lauf geschubst. Ist ganz anders, als von der Runtastic-Trulla unterwegs vollgequatscht zu werden
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Es waren 40 anstrengende, aber machbare Minuten. Ich habe durchgehalten und mich hinterher wie eine Supersportlerin gefühlt
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Ich habe dem Gatten angedroht, dass ich ihn nächstes Jahr beim Lauf gnadenlos abhängen werde
. Er könnte ja mitmachen, er ist aber noch unentschlossen.
Von Laufkrise ist bei mir also nicht mehr die Rede. Manchmal braucht es einfach nur ein neues Spielzeug