RunningPotatoe hat geschrieben:
...Du läufst doch bisher eigentlich eher nach deinen eigenen Maßstäben (was einer der Gründe ist, weswegen ich hier so gerne mitlese), warum soll das jetzt ausgerechnet bei deinem Wettkampfdebüt auf den Kopf gestellt werden müssen ? Wenn du im Wettkampfdebüt einfach "nur" die wirklich tolle Entwicklung deines bisherigen und noch kommenden Trainings bestätigen und dank Wettkampfadrenalins noch eine kleine Schippe drauflegen kannst, dann bist du bereits die Allergrößte, einfach weil du noch nie besser warst. Und all die, die ihren Hintern schon seit langem nicht mehr vom Sofa gewuchtet kriegen, sind schon längst gleich gar kein Maßstab mehr für dich. Dich aber unnötig unter mehr Druck zu setzen, wird "dein erstes Mal" garantiert nicht schöner machen. Im Gegenteil, dein Training wird sogar um einiges öder werden, wenn du dich plötzlich nicht mehr über deine Fortschritte freuen kannst, sondern täglich nur noch siehst, was dir alles fehlt und was du bisher nicht erreichen konntest.
Deinen Weg wirst du sowieso machen, das zeigt deine bisherige lupenreine Laufhistorie. Wer den Biss hat, im Spätsommer zu beginnen und sein Programm dann über den Winter konsequent durchzuziehen, der ist nämlich kein Jogger mehr. Von der Sorte der letzteren schlagen hier fast täglich genügend auf; must nur nachlesen, wie die bei der Frage, wie oft sie laufen, rumeiern. Du bist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Auch wenn du es selbst vielleicht noch nicht so siehst - du bist längst keine Joggerin mehr, sondern von der Mentalität her ein waschechter Runner. Also scheiß drauf, ob du beim ersten Mal 50% des Feldes hinter dir lassen kannst oder nur 10% - es werden jedes Mal mehr, und allein darauf kommt es an.
So, ich habe fertig.
Ja, ich weiß ja, natürlich hast du Recht ... habe gestern Abend noch gedacht, warum ich mir das überhaupt antun möchte, an einem Wettlauf teilzunehmen. Denn, mal ehrlich, brauchen tue ich es nicht. Denn eigentlich laufe ich für meine Gesundheit und weil ich beim Laufen so bei mir selbst bin, weil das Gefühl schön ist, wenn der Körper einen so durch die Welt trägt. Für mich hat es etwas Ursprüngliches, Meditatives an sich.
Und ja, eine Läuferin war ich schon immer, als Kind und in der Jugend, und dann immer wieder in jüngeren Erwachsenenjahren. Mit Mitte Dreißig bin ich noch wie eine Feder durch den Park gelaufen, ohne je die Zeit zu messen. Das übigens bis dahin stets mit Vorfuß und das haben mir die Achillessehnen dann irgendwann sehr übel genommen und ich musste ewig pausieren. Danach kam das Knie (misslungene Knorpel-OP), Laufen lange Zeit gar nicht und später lange nur mit spezielle Kniebandage möglich.
Doch ... und jetzt kommt es ... eine andere alternative Sportart hat mich nie so in den Bann ziehen können. Radfahren=naja, Schwimmen=bäh, am ehestens noch Wandern und Walken. Was ich gerne mache, ist Tretroller fahren, das macht wirklich Spaß... aber nichts geht übers Laufen.
Den jährlichen Volkslauf hier am Ort schaue ich mir nun schon seit 8 Jahren an und jedes Mal hatte ich Lust da mal mitzulaufen.
Und da ich (leider) noch nicht zu den wirlich erleuchteten Menschen gehöre, packt mich bei solchen Vorhaben auch immer der Ehrgeiz. Sozusagen als persönliche Schwäche (in manchen Fällen auch als Stärke). Deshalb meine Devise: entweder weiß ich, dass ich einigermaßen mittendrin mit laufen kann oder ich lasse es. Denn für mich persönlich wäre es wirklich frustrierend, ganz hinten so gerade noch mitzukommen. Da stehe ich noch nicht genügend drüber. Die Weisheit kommt vielleicht später noch. Es wäre allerdings überhaupt kein Problem für mich, dann eben nicht mitzulaufen und es im nächsten Jahr erst zu versuchen. Ich kenne die Strecke ja, das kann ich vorher austesten.
RunningPotatoe hat geschrieben:
Wie wär's denn, wenn du einfach mal was ausprobierst, z.B. einen 4 km Testlauf? .
Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Ich mach es einfach an einem Tag, an dem ich merke, dass ich richtig gut dauf bin und werde berichten! Bin selbst jetzt mal gespannt, wie das ausfällt.
Heutzutage laufe ich auch nicht mehr Vorfuß wie früher, sondern Mittelfuß, so lange es geht - halt wegen der vorgeschädigten Achillessehne, dahe auch meine große Sorge vor Überlastung mit nachfolgender Pause. Ich kann an einem Tag problemlos 40 Minuten gelaufen sein und am selben Tag nach einer länger andauernden sitzenden Tätigkeit nicht in der Lage sein, sofort loszugehen, weil die Sehne sich wie eingesteift anfühlt. Dann latsche ich die ersten Schritte wie ein unbeweglicher Roboter durch die Gegend.
Danke übrigens für das mitlesen und die Tipps. Freue mich über die Ratschläge und Anregung.
Lebensentwürfe liegen bei mir in den Ecken herum
Oma läuft 3.0