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Erfahrungen mit "Abwarten" bei Meniskusriss

Erfahrungen mit "Abwarten" bei Meniskusriss

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Hallo zusammen,
es hat mich erwischt, eine Woche vor einem Marathon. Schmerzen im Knie, laufen unmöglich, gehen nur mit humpeln.

Diagnose: Zarter horizontaler Riss des Innenmeniskushinterhorn. Kleine Baker-Zyste.

Es sind jetzt drei Wochen her, es ist besser geworden, gehen kann ich mitlerweile fast ohne Schmerzen, fahre jetzt Rennrad, ohne Probleme.

Ich war bis jetzt bei zwei Orthopäden.

Orthopäde Nummer eins:
Muss man operieren, zwar nicht sofort, aber der Riss ist im nicht durchblutetem Bereich, es heilt nicht von alleine.

Orthopäde Nummer zwei:
Abwarten...

Orthopäde Nummer drei: Termin in zwei Wochen ;-)

Ich würde es aus Zeitgünden wenn überhaupt erst im November operieren lassen, also abwarten tue ich sowieso.

Auch wenn die Schmerzen nach einiger Zeit verschwinden, was ist wenn ich wieder mehr laufe? Der Riss bleibt doch, dann kommen vielleicht wieder Schmerzen.
Wie sind eure Erfahrungen mit Abwarten?

Vielen Dank und liebe Grüße, Bogdan

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bogi07 hat geschrieben: Auch wenn die Schmerzen nach einiger Zeit verschwinden, was ist wenn ich wieder mehr laufe? Der Riss bleibt doch, dann kommen vielleicht wieder Schmerzen.
Wie sind eure Erfahrungen mit Abwarten?

Vielen Dank und liebe Grüße, Bogdan
Es ist die Frage, wie lange du den Meniskusschaden schon hast... Ein Meniskus kann akut kaputtgehen durch ein Verdreh-Trauma o.ä., kann aber auch die Grätsche machen durch andauernde (Über)- Belastung... dann kann es sein, dass du schon länger mit dem kaputten Meniskus rumläufst und der sich erst jetzt meldet...
Da du nichts von einem adäquaten Trauma schreibst, geh ich mal von letzterem aus.
Es ist, wie du schon vermutest, nicht zu erwarten, dass der Meniskus von alleine ausheilt (eben wg der Nicht- Durchblutung).
Wenn du jetzt schmerzfrei gehen kannst, freu dich.
Mit Laufen kannst du den Riss natürlich auch soweit verschlimmern, dass du nicht mehr überlegen musst, ob eine OP sinnvoll ist oder nicht. Es kann sich auch irgendwann ein Fitzelchen von Meniskus einklemmen, dann blockiert das Knie und es reisst dich von den Beinen.
Kann.... muss nicht.... - kann auch gut gehen....muss aber auch nicht....


Wenn du also fatalistisch eingestellt bist....
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Ich bin vor etwa 11 Jahren in einen Bremsenprüfstand getreten und habe mir das Knie verdreht. Dabei wurde der Innenmeniskus links verletzt. (Wie groß und wo genau die Läsion ist, habe ich vergessen.)
Im Krankenhaus wollte man sofort operieren, für meine Begriffe zu schnell (BG zahlt ja...).
Ich bin mit dem lädierten Knie zu Physiotherapeutin meines Vertrauens gegangen und habe mit ihr beratschlagt. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, das Knie erst mal zu schonen, auf den Rückgang der Schwellung zu warten und regelmäßig bei der Physio meine Übungen zu machen.
Zwei Wochen konnte ich keine Treppen steigen, dann wurde es besser.
Das betreffende Knie hat danach jahrelang Volleyball gespielt, Fußball und ist einige tausend Kilometer gelaufen und gesprintet.

Solange ich nicht auf die Idee komme, Fliesen zu legen, habe ich keine Probleme.

Mein Tipp wäre abwarten und Physiotheraphie. Wenn das nicht hilft, bleibt immer noch das Messer.
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Danke für eure Antworten.
Ja, es ist schon länger. Ich hatte schon im Juni leichte Schmerzen, aber nicht beim Laufen, sondern danach, bei Knie anwinkeln. Im Frühjahr bin ich heftig auf dem Bein gelandet auf der Treppe, hatte aber keine Schmerzen. Könnte sein, dass da schon ein winziger Riss entstanden ist, der durch das Laufen größer wurde.

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Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Ja, es ist schon länger, eigentlich seit Juni hatte ich Schmerzen, aber nicht beim Laufen, sondern nur bei Knie anwinkeln.
Im Frühjahr ist mir ein Missgeschick pasiert, bin auf der Treppe heftig gestolpert, hab aber nichts im Knie gemerkt. Vielleicht ist da schon ein winziger Riss entstanden, der durch das Laufen immer größer wurde.
Ich warte jetzt bis November, wenn die Beschwerden nicht ganz verschwinden, lass ich das Knie dann wahrscheinlich operieren.
Ein schönes Wochenende euch

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Ich bin nach zwei Wochen wieder arbeiten gegangen und nach etwa einem Monat habe ich wieder Volleyball gespielt, ich bin damals nicht gelaufen, erst erwartet ein Jahr später. Ich habe mich vor dem Volleyball immer ausgiebig warm gelaufen und gedehnt. Es hat immer mal wieder gezwickt in den Wochen danach, aber nie schlimm. Fahrrad fahren ohne große Belastung war hilfreich.
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War bei Orthopäden Nummer drei, seine Meinung: es kann sein dass es innerhalb von drei Monaten "verklebt" und ausheilt.

Ich werde dann bis ende des Jahres abwarten, Rennrad fahren und fleißig Kraft- und Stabiübungen machen. Danach versuche ich zu laufen, wenn natürlich die Schmerzen weg sind.
Wenn ich dann immer noch Beschwerden habe, lass ich operieren.
Danke euch :-)

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Hi, so jetzt geb ich mal meinen Senf dazu. Meine völlig unfähigen Orthopäden diagnostizierten meine Beschwerden auch als klassischen Meniskusriss. So kann man sich täuschen: Ich bin auf allen vieren ins MRT gekrochen und raus kam was völlig anderes. Tip: Misstraue allen Ärzten ausser sehr guten Radiologen. Ist es via MRT abgeklärt? Liebe Grüße Martin

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Martin53 hat geschrieben:Hi, so jetzt geb ich mal meinen Senf dazu. Meine völlig unfähigen Orthopäden diagnostizierten meine Beschwerden auch als klassischen Meniskusriss.
Vor vielen Jahren hatte ich eine schlichte Sehnenansatzentzündung und die Ärztin meinte, das könnte ein Meniskusriss sein. Mit der Folge, dass ich völlig verunsichert war. Ich hatte noch sehr wenig Ahnung von solchen Dingen. Ärzte, die solchen Scheiß behaupten, stellen keine Diagnosen sondern sind nicht viel besser als wir hier, wenn wir unsere Glaskugeln bemühen.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Vor vielen Jahren hatte ich eine schlichte Sehnenansatzentzündung und die Ärztin meinte, das könnte ein Meniskusriss sein. Mit der Folge, dass ich völlig verunsichert war. Ich hatte noch sehr wenig Ahnung von solchen Dingen. Ärzte, die solchen Scheiß behaupten, stellen keine Diagnosen sondern sind nicht viel besser als wir hier, wenn wir unsere Glaskugeln bemühen.

Gruss Tommi
Wenn deine Ärztin gesagt hat "es könnte ein Meniskusriss sein", hat sie mit dir mutmaßlich die üblichen Tests gemacht, die nicht ganz eindeutig ausfielen, wie es leider manchmal der Fall ist, und dann eine Hypothese bzw. Verdachtsdiagnose gestellt. Und ja, Verdachtsdiagnosen erweisen sich manchmal als falsch. Aber wärst du wirklich zufriedener gewesen, wenn die Ärztin gesagt hätte "keine Ahnung, kann dies oder jenes sein"? Ich denke, du wärst mindestens genau so verunsichert gewesen.

Ärzte sind Menschen. Sie geben ihr Bestes, auch wenn uns das manchmal nicht gut genug ist oder unseren individuellen Bedürfnissen nicht gerecht wird. Da Vergleiche mit Laien im Forum zu ziehen, die Glaskugel-mäßig rumspekulieren, ohne die betreffende Person gesehen oder untersucht zu haben, finde ich dem Berufsstand gegenüber beleidigend

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Nun ja, dann hole ich ein wenig weiter aus. Einen Bänderriss hatte sie vorher ausgeschlossen. Ich hatte allerdings auch nichts von einem traumatischen Vorfall erwähnt, nur, dass es beim einem längeren Lauf mehr und mehr schmerzte, also nicht plötzlich. Auch hatte ich ihr die Stelle gezeigt, und die war nicht innerhalb des Kniegelenkes. Dennoch "drehte" sie mir noch eine Kortisonspritze ins Knie an und vergaß nicht zu erwähnen, dass ihre Praxis auch Hyaloronsäure-Spritzen anbietet und gab mir einen Flyer dafür mit. Mir wäre eine Aussage "ich weiß nicht genau, was es ist aber bevor ich eine Vermutung äußere, muss ich erst einmal in das Knie hinein schauen (MRT)", viel lieber gewesen. Für mich war ihre Aussage kwasie das Wörst-Käs-Szenario :wink: und die Wochen bis zum MRT machte ich mir schon gewaltige Sorgen. Im MRT konnte zwar festgestellt werden, dass der Meniskus, sowie auch die Knorpel voll OK sind, aber was ich nun am Knie hatte, wusste die Gute dann immer noch nicht. Und nun dürft ihr raten, wer später die korrekte Diagnose stellte :D Es war ein Physiotherapeut, der eine Sehnenansatzentzündung feststellte und mir auch gleich die korrekten Dehnübungen zeigte mit der die Schmerzen in wenigen Wochen verschwanden.

Auch wenn ihr die Gute gerne verteidigen wollt, diese war eine der eher sehr schlechten Orthopädinen, bei denen ich vorstellig war. Und natürlich sah sie mich nie wieder.

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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@Frau Koboldin: Mir persönlich wäre ein Arzt, der zugibt, daß er momentan keine genaue Diagnose stellen kann, lieber als einer, der sich aus welchen Gründen auch immer trotz unklarer Faktenlage festlegt oder gar trotz vielen Fragezeichen pauschal eine Arthroskopie oder schlimmer noch, eine Hyaloronsäure - Behandlung verkaufen möchte.

Ich habe mit mehreren Physiotherapeuten sehr gute Erfahrungen gemacht, mit mehreren Orthopäden entweder finanziell motivierte oder auf Ignoranz basierende...

Wir haben hier einen, der erstellt seine Diagnosen in fünf Minuten und lässt sich davon auch großkotzig nicht mehr abbringen, egal mit welchen Argumenten und egal, wie falsch sie ist. Einer meiner Spieler hatte eine beidseitige Achillessehnenentzündung. Ich habe dem Jungen ein paar Übungen genannt und ihm gesagt, Du kannst erst wieder spielen, wenn Du schmerzfrei bist. Der Großkotz hat ihm gesagt, er solle zwei Wochen keinen Sport machen, das wäre Wachstum. Ende vom Lied: monatelange Probleme und Schmerzen, er hat inzwischen aufgehört.

Noch besser ist der Orthopäde meines Vaters. Nach einem Schlaganfall, der deutliche Beeinträchtigungen einer Körperhälfte nach sich gezogen hat, verlagert er das Gewicht beim Gehen auf das gesunde Bein, was das Knie übel genommen hat. Sein Orthopäde hat im eine Hyaloronsäurebehandlung verkauft, aber keine Physiotherapie. Kein Wort über Fehlbelastung, Muskelaufbau, Übungen zur Therapie. Dabei haben wir im Keller ein Fahrradergometer, wo er trampeln kann und dabei fernsehen.
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Schwarze Schafe gibt es überall.... ich habe auch schon schlechte Physio erlebt... und ja auch jede Menge schlechter Orthopäden... aber die Ärzte pauschal zu verteufeln, mag ich nicht.
Wenn uns nämlich was weh tut, was wir selbst nicht hinkriegen, kriechen wir doch wieder reumütig zum Arzt....
Viel ist auch unserem Gesundheitssystem geschuldet. Das ist auf Quantität ausgelegt, nicht auf Qualität... erste Gedanken aus politischer Sicht gehen inzwischen sogar dahin, dass da wohl was falsch gelaufen ist... die ersten drei Termine im Quartal werden bezahlt, danach gibt es nur noch Pfennigsbeträge....
Wenn man einem Tischler den Auftrag gibt, einen Tisch mit 4 Beinen zu bauen, ihm aber dann sagt, er bekäme nur die Platte und 2 Beine bezahlt, was glaubt ihr, was der dann für einen Tisch baut ? Richtig, einen Tisch mit 2 Beinen....

Man muss halt suchen, aber es gibt sie ... die Guten.... oft auch privatärztlich zu finden.... und spätestens da zeigt sich dann, was einem selbst die Gesundheit wert ist....
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Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Malu68 hat geschrieben:....aber die Ärzte pauschal zu verteufeln, mag ich nicht.
an
Mag ich auch nicht, hab ich ja auch nicht, glaub ich zumindest. Und Namen würde ich ja sowieso nicht nennen. Wie du ja auch, will ich damit betroffene User hier im Forum damit trösten, dass sie damit nicht alleine sind und nicht denken, dass sie eventuell selbst Schuld daran sind.
Malu68 hat geschrieben:Man muss halt suchen, aber es gibt sie ... die Guten.... oft auch privatärztlich zu finden.... und spätestens da zeigt sich dann, was einem selbst die Gesundheit wert ist....
Und auch ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass ich persönlich zwei sehr gute Orthopäden/Sportärzte kenne. Zu der einen kann ich nur leider nicht mehr gehen, da ich beim letzten Besuchs-Versuch wieder weg geschickt wurde, da ich keine Überweisung vorweisen konnte. Das ging bis dahin jahrelang auch ohne :klatsch: Dafür hat die Praxis meines jetzigen Arztes sogar eine extra Schmerzsprechstunde, zu der man ohne Termin und ohne Überweisung einfach antanzen kann :)

Gruss Tommi
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Thorsten Havener
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