Kurz zu mir: Ich bin 34Jahre alt (seit Oktober letzten Jahres NICHTraucher! :-) ), laufe seit Anfang dieses Jahres etwas "ambitionierter" und bin sehr motiviert. Ich liebe das Laufen und möchte auch zukünftig noch viele Kilometer hinter mich bringen. Ziele setzen gehört bei mir definitiv mit zu meiner Motivation und anhand von Zeiten versuche ich das auch alles ein wenig zu strukturieren...
- Ich laufe momentan so ca. 60-70km/Woche
- 2 Tage Pause (Mittwoch / Sonntag)
- Meistens lange Läufe, zwischen 12km bis 15km (manchmal im Wald mit Steigungen, manchmal Flach auf Asphalt)
- Gelegentlich "Tempoläufe", mit etwas schnelleren Durchschnittszeiten
Ich habe mich in den letzten Monaten auch ein wenig mit der ganzen "Sportwissenschaft" beschäftigt und mich darüber informiert, wie man "richtig" trainieren sollte. Die Art und Weise zu trainieren hängt ja immer davon ab, welche Ziele man aktuell verfolgt... in meinem Fall wären das:
- Die 10km im kommenden Frühling unter 40Minuten (meine PB ist bisher ca. 41Minuten, bei einem Volkslauf, vor ca. einem Monat)
- Nächstes Jahr im Frühjahr meinen ersten Halbmarathon (Mainz), ca. in einer Zeit zwischen 90 bis 95Minuten
- Und gegen Ende des Sommers dann den Berlin-Marathon. Die Zeit möchte ich dort nicht so in den Vordergrund stellen, allerdings habe ich so ca. 3:15Std. - 3:30Std. angepeilt.
Ich laufe eigentlich meistens eher "gemütlich" und in einem Tempo, bei dem ich am Ende des Laufes niemals das Gefühl habe, dass es "zu viel" war oder ich nicht mehr weiter laufen könnte. Diese Zeit liegt momentan so bei einem Schnitt von 4:30 bis 4:45Min/km. Der Puls liegt dabei so ca. bei 150 (Max HF = ca. 193). Den letzten Kilometer (auch bei den langen Läufen) gebe ich dan meistens noch ein bisschen Gas, damit mein Körper nicht vergisst, dass mein eigentliches Ziel ein deutlich schnelleres Tempo im Wettkampf ist. Die Zeiten für diesen Kilometer liegen dann so ca. bei 3:30Min/km.
Jetzt höre ich allerdings immer wieder, dass die "Basis" in einem sehr langsamen Tempo gelegt werden sollte (wegen: Aufbau der Muskulatur, Stabilität, Lauftechnik, Verletzungsfrei bleiben, etc.) und die "Geschwindigkeit" durch Intervalltraining und Tempoläufe erreicht wird.
Jetzt habe ich das Problem, dass es mir wirklich schwer fällt mich immer an diese "Regeln" der Sportwissenschaft zu halten. Mir fällt es schwer eine Zeit langsamer als (z.B.) 5Min./km zu laufen, auch wenn es mir empfohlen wird (Trainingspläne etc.). Ich höre an den einzelnen Tagen irgendwie lieber auf mein "Körpergefühl" und daraus ergeben sich dann die Zeiten. An einem guten Tag laufe ich dann z.B. auf 15km einen Schnitt von 4:35Min./km, obwohl das deutlich zu schnell ist, wenn man die Meinungen von Experten betrachtet.
Jetzt die Frage an die erfahrenen Läufer und Profis hier:
Was ist denn der Nachteil, wenn ich mich nicht an diese "langsamen Zeiten" halte und evtl. etwas zu schnell unterwegs bin? Fordere ich dadurch meine Muskulatur zu sehr und erreiche dann evtl. keinen "Peak", wenn es Richtung Wettkampf geht? Oder geht es dabei langfristig um Überlastung und Verletzungsgefahr? Ist das Einhalten dieser langsamen Zeiten und der "Wohlfühlzone" eine wichtige Bedingung für den langfristigen Erfolg und muss ich da etwas an meiner Routine und Disziplin ändern? Oder spricht nichts dagegen, eher etwas "zu viel" zu wollen.
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PS: Als ich mit dem Laufen angefangen habe hatte ich viele verletzungsbedingte Probleme, auch durch meine Sportgeschichte (Basketballer in der Jugend / Problemzone Knie etc.).
Ich hatte einige "Auszeiten" wegen Knieproblemen und Tibealis-Anterior (Schienbeinkantensyndrom). Das "verletzungsfreie" Laufen steht bei mir an erster Prioritätenstelle. Ich arbeite viel an meiner Technik (Mittelfuss-/Vorderfusslauf hat viel positive Veränderung bewirkt!) und bin momentan auf einem sehr gutem Weg! Die "Schmerzen" lassen trotz Steigerung im Volumen immer mehr nach und die Regeneration verläuft immer schneller/besser!
Danke im Vorraus für alle Antworten und Ratschläge :-)